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Der Wilde Westen

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  • Der Wilde Westen

    Diese weit verbreiteten Praktiken im Wilden Westen zeigen, wie wild die Zeiten waren

    Haben Sie sich jemals gefragt, wie das Leben im Wilden Westen sein würde? Wenn ja, dann können Sie Trinkwasser und Seife vergessen und sich von einer medizinischen Versorgung, die diesen Namen verdient, verabschieden. Und wenn Sie der Gedanke an eine gewöhnliche Zahnbürste abschreckt, zu schade. Und wenn Sie glauben zu wissen, wie schlecht die Lebensbedingungen in den Tagen des Alten Westens waren, sind Sie weit davon entfernt.

    Schreckliche Toiletten

    Sanitärinstallationen in Innenräumen sind ein relativ moderner Luxus. Für diejenigen, die im Wilden Westen lebten, waren die Einrichtungen bestenfalls einfach, und sie befanden sich normalerweise draußen.

    Die meisten Einwohner mussten sich mit kleinen Bauten begnügen, die kaum mehr waren als Hütten, die auf in die Erde gegrabenen Gruben errichtet wurden. Der Einfachheit halber waren sie nicht weit von den Häusern entfernt. Und während es kaum Möglichkeiten gab, den schlechten Geruch zu verbergen, schwirrten Horden von Fliegen herum. Auch schwarze Witwen liefen umher, bereit zu beißen.

    Das Essen teilen

    Was die Tischmanieren angeht, müssen wir noch ein wenig warten. Hygiene am Tisch war in den Tagen des Alten Westens praktisch nicht existent. Jeder, der sich zum Essen hinsetzte, teilte alles, wirklich alles. Jeder konnte sich an dem bedienen, was man hatte. Wenn man mit der Herde reiste, folgten die Cowboys mit einem « Chuck Wagon », und der Koch bereitete das Essen für alle zu. Ihre Ernährung bestand hauptsächlich aus getrocknetem Fleisch, roten Bohnen, Kaffee mit Mehl und Wasser und Kekse.

    Auf langen Fahrten mit dem Vieh war es schwierig, viel Nahrung oder Utensilien mitzunehmen. Unter diesen Bedingungen war das verzehrte Essen oft trocken und wenig abwechslungsreich, und wir vermieden es so weit wie möglich, uns unnötig zu belasten. Beim Essen teilte man sich die gleichen Tassen, die gleichen Teller und das gleiche Besteck. Aber das ist noch nicht alles. Es scheint auch, dass man sich nicht die Mühe machte, die Küchenutensilien zwischen den Mahlzeiten zu waschen. Diese Angewohnheit trug wahrscheinlich viel zur Verbreitung von Krankheiten aller Art in dieser Zeit bei. Allein der Gedanke daran macht uns krank.

    Möchte jemand Zähne putzen?

    Wie man sich vorstellen kann, hatte die Zahnhygiene weder für die Pioniere noch für die Cowboys des Wilden Westens oberste Priorität. Offenbar war der Besitz einer eigenen Zahnbürste damals noch ein Luxus. Das beantwortet vielleicht die Frage, wie Großmutters Nelkenmittel zur Linderung von Zahnschmerzen entstanden ist. Diejenigen, die schon einmal Zahnschmerzen hatten, werden mir nicht widersprechen, wir sind bereit, alles in den Mund zu nehmen, um den Schmerz zu lindern. Und das erklärt wahrscheinlich, warum wir auf den Fotos so wenige offene Münder sehen.

    Aber trotz allem, für diejenigen, die einen Anschein von Mundhygiene haben und nicht mit noch unbekannten Mitteln experimentieren wollen, gab es offenbar Mittel. Seien Sie darauf vorbereitet, ein angewidertes Gesicht zu machen, denn an manchen öffentlichen Plätzen bekommen Sie manchmal eine Zahnbürste in die Hände. Das Problem ist nur, dass diese Zahnbürsten weit verbreitet sind, und von jedem benutzt wurden. Ich bin mir nicht sicher, ob es viel geholfen hat, Infektionen zu verhindern, praktisch, wenn man ein altes Stück getrocknetes Rindfleisch zwischen den Backenzähnen stecken hatte. Kein Grund, sich damit zu beschäftigen, wir erleben alle das Gleiche, wenn wir darüber nachdenken.

    Vom Bier zum Keim

    Bier, das wohl älteste zubereitete Lebensmittel der Menschheitsgeschichte, glich ursprünglich eher einer vergorenen Brühe als einem kühlen, festlichen Getränk. Die Menschen im amerikanischen Westen liebten es, im Saloon an der Ecke ein gutes, schaumiges Bier zu trinken. Ein Bier, dessen Herstellungsprozess sich bereits stark zu dem entwickelt hat, was wir heute kennen. Doch was passiert nach dem ersten Schluck dieses erfrischenden Nektars?

    Ein hübscher Schnurrbart voller Schaum, natürlich. Aber im Fernen Westen wurde an alles gedacht! Also hatte man eine geniale Idee, endlich eine praktische Lösung, um dieses Problem zu beheben. Eigentlich ist es nur eklig, wenn man heute daran denkt, denn am Saloon-Tresen lag ein Handtuch, mit dem sich jeder den Mund abwischen konnte…. Wieder einmal verstehen wir, warum sich Krankheiten so leicht verbreiten. Persönliche Anmerkung: Nehmen Sie Antibiotika, eine Zahnbürste und Taschentücher mit, bevor Sie in diese wunderbare Zeit zurückreisen, natürlich in Anbetracht der vielen Bakterien die überall umher schwirrten.

    Friseur, Schmied oder Zahnarzt?

    Zu dieser Zeit war es durchaus üblich, mehrere Berufe auszuüben. Der Koch des « Chuk-Wagens » konnte auch ein Barbier sein. Es genügt zu sagen, dass ein Zahnarzt nicht unbedingt sehr professionell war und diese Funktion wahrscheinlich eher aus Nützlichkeitsgründen als wegen dem Know-how übernommen hat. Im Jahr 2017 zitierte das amerikanische Magazin True West Joanna Bourke, eine britische Historikerin, die sich mit der Geschichte der Zahnmedizin beschäftigt. Sie sagt: « Die quälenden Zahnschmerzen, die schrecklichen Extraktionen und die barbarischen Werkzeuge haben einen großen Schatten auf unsere zahnmedizinische Vergangenheit geworfen.

    Die Methoden, die im Alten Westen angewandt wurden, trugen sicherlich nicht dazu bei, diesen schlechten Ruf wiederherzustellen. Wenn man damals eine Zahnbehandlung brauchte, musste man zum Barbier oder zum Schmied gehen. In der Tat gab es keine Zahnärzte, also tat man es mit allen Mitteln, die zur Verfügung standen. Leider waren einige dieser Männer so ungeschickt, dass man sich den Kiefer ausrenken oder sogar regelrecht brechen konnte. Das bestätigt meine Nelkentheorie noch ein wenig mehr, denn bevor man zum Schmied geht, den Kopf auf den Amboss legt und in Panik auf Rettung wartet, sollte man sicher ein paar andere Dinge ausprobieren.








    Intelligenz ohne Weisheit ist Dummheit

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  • #2

    Der Wilde Westen: Auf den Spuren von Cowboys und Indianern

    Der Wilde Westen war die Zeit von Billy the Kid, Winnetou & Co. Die Zeit der Goldgräber, des Faustrechts und der großen Freiheit. Wir begeben uns mit euch auf Spurensuche in die USA – zu den Helden eurer Kindheit. Wie war das nochmal mit dem Wilden Westen?

    Das Gebiet, das man heute noch als Wilder Westen kennt, liegt – grob gesagt – westlich des Mississippi. Damals war das Land noch nicht in Bundesstaaten aufgeteilt. Der Wilde Westen steht aber nicht nur für eine Region, sondern auch für eine bestimmte Zeit, nämlich die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts. Eine ungezügelte, wilde Zeit, in der das Faustrecht galt und Cowboys auf Cattle Trails riesige Rinderherden durch die Landschaft trieben. Nach und nach kamen immer mehr Siedler in den Westen, um sich für wenig Geld eine Farm zu bauen. Andere versuchten ihr Glück als Goldgräber. Mit dem Ende der letzten großen Besiedlungsphase, um 1890, endete auch der Mythos vom klassischen Wilden Westen. Verlierer in dieser Zeit waren die Indianer. Sie mussten nach zahlreichen Kämpfen ihre Territorien aufgeben, verloren ihr Land an die „Weißen“ und hatten sich fortan mit einem Leben in Territorien und Reservaten zu begnügen.

    Cowboyfeeling in Texas erleben

    In Texas ist der Geist der Pionierzeit an vielen Orten noch lebendig. Ein guter Einstieg, um auf den Spuren der Cowboys und Indianer zu wandeln, ist Fort Worth bei Dallas. Zugegeben, die Stadt ist nicht gerade klein, aber wer Cowboyfeeling sucht, kommt trotzdem auf seine Kosten – besonders im historischen Stadtteil Stockyards. Hier gibt es eine Cowboy Hall of Fame und jede Menge Saloons und Shops. Ziemlich touristisch, aber trotzdem sehens- und erlebenswert. Und wer plötzlich ganz dringend Cowboystiefel und einen Stetson benötigt, hat reichlich Auswahl. Auch eine Herde von typischen Longhorn-Rindern ist hier zu Hause. Um 11.30 und um 16 Uhr werden sie durch die Straßen auf die Weide, bzw. zurück in die Stallungen getrieben – ein spannendes Spektakel!

    Wem Fort Worth zu groß ist, der ist in Amarillo gut aufgehoben. Vor allem Pferdenarren werden sich freuen, denn in der American Quarter horse Hall of Fame dreht sich alles um Westernpferde. Wer sich fühlen möchte wie John Wayne in einem Western, der sollte die Gegend rund um El Paso erkunden. Hier ist die Landschaft so, wie ihr sie aus Filmen kennt: Staubig, trocken, mit vielen Kakteen und Gestein.

    Zu Besuch bei den „Native Americans“ in Oklahoma

    Nirgendwo leben heute noch so viele Indianer wie in Oklahoma. Fast 40 Stämme haben hier ihre Heimat und pflegen Kultur und Tradition. Die Choctaw-Indianer waren es, die diesem 46. Bundesstat seinen Namen gaben: Sie bezeichneten die Urbevölkerung als Okla homma, also als „Rote Menschen“. Wer etwas über die Geschichte der Indianer erfahren möchte, kann sich in einem der zahlreichen Museen schlau machen. Eines der tollsten seiner Art ist das Comanche National Museum & Cultural Center in Lawton, das als bestes Museum Oklahomas ausgezeichnet wurde. Aber auch das Chickasaw Cultural Center in Sulphur oder das Standig Bear Monument Museum in Ponca City sind sehr sehenswert und informieren auf spannende Weise über das Leben der „Native Americans“.

    Wer „live“ Einblicke in die Kultur und Tradition der Indianer gewinnen möchte, sollte eines der zahlreichen Festivals besuchen, die hier regelmäßig stattfinden. Zum Beispiel das Red Earth Native American Cultural Festival. Es ist eines der größten Pow Wows der Welt und findet alljährlich Anfang Juni in Oklahoma City statt. Doch um die Cowboyfans in Oklahoma nicht zu vernachlässigen: Falls ihr etwas über die Geschichte der Viehtriebe erfahren möchte, könnt ihr euch im Chisholm Trail Heritage Center genauestens informieren. Hauptsächlich geht es hier um den 100 km langen Chisholm Trail, der sich zwischen Fort Worth und Wichita in Kansas befand

    Coole Ranches und aufregende Geisterstädte in Montana

    Unbedingt zu eurem Urlaub auf den Spuren der Cowboys gehört der Besuch einer Rinderranch. Besonders prächtig ist die des ehemaligen Rinderbarons Kohrs. Die Grant-Kohrs Ranch National Historic Site bei Deer Lodge wird heute noch als Rinderranch betrieben und kann besichtigt werden. Hier bekommt man eine Vorstellung, wie die die Rinderzucht Ende des 19. Jahrhunderts funktioniert hat. Man kann über das Gelände schlendern und auch das Haupthaus inspizieren.

    Ihr wollt echtes Cowboyfeeling und Lagerfeuerromantik? Dann solltet ihr ein paar Tage Ranchurlaub in Montana machen. Wer es sich gutgehen lassen will, quartiert sich in einer Guest-Ranch ein. Es gibt aber auch jede Menge Working-Ranches. Da ist dann euer Einsatz gefragt, denn man muss bei der täglichen Arbeit mit den Rindern richtig mithelfen. Ihr lernt, wie man Vieherden vor sich hertreibt, lernt das Lasso zu schwingen und müsst eventuell auch mal einen Zaun reparieren. Allerdings solltet ihr reiten können. „Greenhorns“ auf dem Rücken der Pferde tun sich hier eher schwer. Und dann heißt es am Abend nach getaner Arbeit: Wie Lucky Luke dem Sonnenuntergang entgegenreiten.

    In Virginia City und Nevada City wird der Geist der Goldgräberzeit wieder lebendig. Wenn man durch diese Orte läuft, in denen früher immerhin um die 10.000 Einwohner lebten, fühlt man sich ins 19. Jahrhundert zurückversetzt. Beide Städte sind durch eine historische Bahn miteinander verbunden. Sie befinden sich im Südwesten von Montana – mitten in den Rocky Mountains. Hier wohnten die Menschen, die in den umliegenden Bergbauwerken des Alder Gulch Tal ihr Geld verdienten und das Glück beim Graben nach Gold suchten. Als die Goldquelle versiegte, starben die beiden Städte langsam aus. Heute lassen historische Führungen den Geist von damals wieder aufleben und wer möchte, kann sich auf abgesteckten Claims im Goldwaschen versuchen.

    Wyoming – Cowboy-State und Heimat der Prärieindianer

    Der Name Wyoming kommt aus der Indianersprache und bedeutet „Große Ebenen“. Und die gibt es hier wirklich, denn im Osten dieses bevölkerungsärmsten Bundesstaates der USA befinden sich die Great Plains, riesige Prärieebenen. Hier lebten im 19. Jahrhundert zahlreiche Indianerstämme. Unter ihnen so bekannte wie die Cheyenne oder die Shoshonen. In der Hauptstadt Cheyenne finden jedes Jahr die Cheyenne Frontier Days statt – das größte Rodeo-Spektakel der Welt. Ein Nationalsport, in dem das Erbe des Wilden Westens weiterlebt. Bei den spektakulären Wettkämpfen unterscheidet man drei Disziplinen: Reiten auf gesattelten Wildpferden, Reiten auf ungesattelten Wildpferden und das Bullenreiten. Ziel ist es, sich mindestens acht Sekunden auf dem Rücken der Broncos (Wildpferde) zu halten. Und so wild, wie die Pferde teilweise buckeln, können acht Sekunden richtig lang werden.

    Wer es ruhiger mag, ist in der Westernstadt Sheridan genau richtig. In dieser als „Top Western Town of America“ ausgezeichneten Stadt sieht es aus wie im Bilderbuch. Die Häuser, die Straßen – alles ist genauso, wie man sich eine Westernstadt vorstellt. Falls euch für euren Ranchurlaub nach das passende Zubehör fehlt, findet ihr auf der Mainstreet jede Menge Cowboyequipment. Einen Abstecher solltet ihr auch zum Hotel Historic Sheridan Inn machen. Es ist das älteste Haus der Stadt und war Rückzugsort des legendären Buffalo Bill. Legenden besagen, dass er hier Teile seiner legendären „Wild West Show“ einstudierte. Inspiration dafür fand er in den Weiten Wyomings sicher genug.​




    https://www.fti.de/blog/fti-reisewelt/urlaubslaender/nordamerika/usa-der-wilde-westen/#:~:text=Das%20Gebiet%2C%20das%20man%20heute,Jahrh underts.


    Zuletzt geändert von Manni-Blue; 29.07.2023, 12:22.


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    • #3
      Der Wilde Westen - Teil 1 - Doku-Film



      Der Wilde Westen - Teil 2 - Doku-Film



      Der Wilde Westen Teil 3 - Doku-Film



      Der Wilde Westen - Teil 4 - Doku-Film

      -Doku-Für alle Fans für reine Unterhaltung.Alle Rechte liegen beim TV-Sender und/oder bei der Produktionsfirma.


      Der Wilde Westen - Teil 5 - Doku Film



      Der Wilde Westen - Teil 6 - Doku Film
















      Zuletzt geändert von Manni-Blue; 29.07.2023, 15:15.


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      • #4

        ECKDATEN DER EPOCHE

        Der Wilde Westen bildet in der US-amerikanischen Geschichte eine Epoche, die durch viele Legenden geprägt ist. Es dominiert das Bild einer Zeit, in der die weißen Einwanderer die nordamerikanischen Indianer vollends zurückdrängen und Gewalt in den neu erschlossenen Siedlungsgebieten an der Tagesordnung ist. Die Geschichte des Wilden Westens zwischen den 1840er Jahren und ca. 1890 ist aber auch untrennbar verbunden mit dem Weg der USA zum modernen Staat der heutigen Zeit.

        Staatsgewalt noch unorganisiert

        Die USA haben bereits 1776 ihre Unabhängigkeit erklärt und aus 13 Kolonien einen Staat geformt. Die Ausdehnung der Vereinigten Staaten ist aber auch in der Epoche des Wilden Westens noch nicht abgeschlossen, sondern setzt sich in besonders großen Schritten fort. In der Mitte des 19. Jahrhunderts sind die USA daher im Inneren deutlich anders geordnet als anderen Staaten der Zeit. Während die äußeren Grenzen im Wesentlichen den heutigen entsprechen, ist die Staatsgewalt in großen Teilen des Landes noch unorganisiert.

        Territories

        In den sogenannten "Territories", die den größten Teil der westlichen USA bilden, haben sich noch keine Bundesstaaten formiert. Im Vergleich zu den geordneten Staatsgebieten an der Ostküste reicht der Arm des Gesetzes in einem Territory nicht sehr weit, das Land ist noch nicht flächendeckend von weißen Siedlern erschlossen. Doch die Pionierzeit, in der die "Eroberung des Westens" auf Kosten der Indianer vorangetrieben wird, neigt sich bereits in schnellen Schritten ihrem Ende zu.

        MYTHOS UND REALITÄT

        Die Namen, die in der heutigen Zeit mit der Epoche des "Wilden Westens" fest verbunden sind, stehen vor allem für zwei Dinge: die Indianerkriege und die Gesetzlosigkeit in den Territories.

        Die Darstellung in der Literatur, genau wie später auch im Film, löst sich schon früh von realen Ereignissen und wird zum Teil durch Autoren geprägt, die nie selbst bis nach Amerika gekommen sind.

        INDIANER

        Der Konflikt zwischen weißen Siedlern und den nordamerikanischen Ureinwohnern bleibt im Gedächtnis durch Offiziere wie General Custer, der vom Berufssoldaten im Bürgerkrieg zum Berufssoldaten in den Indianerkriegen wurde. Ihm standen Kriegshäuptlinge wie Sitting Bull und auch Crazy Horse gegenüber, die ein Symbol für die erbitterte Gegenwehr der Indianer sind. Die letzten Indianerstämme ergaben sich erst in den 1880er Jahren, um von dieser Zeit an in Reservaten zu leben.

        Besonders in der späteren Darstellung der Indianer verschwimmen Realität und Fiktion vollkommen. Im deutschen Sprachraum sind die berühmten Romane von Karl May (1842 – 1912) ein typisches Beispiel hierfür. Der Indianer ist wahlweise ein barbarischer Krieger, dem jedes Mitgefühl fremd ist, oder aber ein edler Wilder, dessen natürliche Lebensweise eine bewundernswerte Moral hervorbringt. Ein realistischeres Bild der Ereignisse setzt sich erst viele Jahrzehnte später durch.

        REVOLVERHELDEN

        Der Western als Film-Genre hat vor allem die Revolverhelden zum Aushängeschild des Wilden Westens gemacht. Unter den bekanntesten Personen befinden sich Verbrecher wie Jesse James, mysteriöse Gestalten wie Billy the Kid und auch legendäre Gesetzeshüter, zu denen Wyatt Earp gehörte.

        Besonders bei der Bewunderung der "Gunmen" mit dem lockeren Zeigefinger verschwimmen historische Fakten und spätere Dichtung auf eine Art, die typisch ist für ein romantisiertes Bild des Wilden Westens.

        VOM WILDEN WESTEN ZUM GEORDNETEN STAAT

        Obwohl die USA schon seit ihren frühen Jahren mit einem Grenzland zu kämpfen haben, in dem sie Krieg gegen Indianer führen und neue Siedlungsgebiete erschließen, wird mit dem Begriff vom Wilden Westen nur eine späte Phase dieser Entwicklung beschrieben. Auch der Amerikanische Bürgerkrieg von 1861 bis 1869 fällt in diese Jahre. Er hat das Bild von den verrohten Verhältnissen der Zeit stark mitgeprägt.

        In den späten 1840er Jahren haben die USA ihre Gebietsansprüche auf dem nordamerikanischen Festland weitgehend durchgesetzt. Der Mexikanisch Amerikanische Krieg ist beendet und viele Menschen suchen ihr Glück in den scheinbar grenzenlosen Gebieten des Westens, wo noch für jeden Abenteurer ein Stück Land zu finden ist.

        Noch gibt es an der Westküste keine Bundesstaaten, doch die Besiedlung der Territories ist ein festes politisches Ziel. Die Geschichte des Wilden Westens ist vor allem eine Geschichte des Vorstoßens in Gebiete, die in dieser Zeit als unzivilisiert und gefährlich gelten.

        1890: Das Ende des Wilden Westens

        Der Wilde Westen findet daher auch mit der fortschreitenden Besiedlung und dem Sieg der US-Armee über die Indianer ein Ende. Um das Jahr 1890 gilt diese Phase der Kolonisierung Nordamerikas als abgeschlossen und es beginnt sogleich die Legendenbildung um den Wilden Westen.

        Der Krieg zwischen Cowboys und Indianern, die Gesetzlosigkeit und der amerikanische Bürgerkrieg haben das Bild einer kurzen Epoche geprägt, die als Wilder Westen b



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        • cavallo 09
          cavallo 09 kommentierte
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          Nicht vergessen Lassiter

        • Asphaltflüsterer
          Asphaltflüsterer kommentierte
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          Und "Dirty Harry"........ :-)

        • Manni-Blue
          Manni-Blue kommentierte
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          Was soll dieser Kindergarten bei Kommentarberichten? Erschließt sich mir nicht. Zeigt, wie erwachsen ihr schon seid.....

      • #5
        Zitat von Asphaltflüsterer Beitrag anzeigen
        Und "Dirty Harry"........ :-)
        Was hat Dirty Harry mit dem Wilden Westen zu tun?
        Wird der Bürger unbequem, ist er plötzlich rechtsextrem.

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        • #6
          Na nichts, deshalb der Smily dahinter :-)!

          Aber unabhängig davon, har "Lassiter" genauso wenig mit dem wahren Wilden Westen zu tun.
          Die DDR ging unter, weil das Volk aufstand. Die BRD geht unter, weil das Volk schläft.

          Wer Olivgrün wählt, wählt Verarmung, Masseneinwanderung und Krieg!

          In der internationalen Politik geht es
          nie um Demokratie oder Menschenrechte.
          Es geht um die Interessen von Staaten.
          Merken sie sich das, egal was man Ihnen im
          Geschichtsunterricht erzählt.
          Egon Bahr

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          • #7
            Aber mal was anderes gefragt,

            Welcher ist für euch der einzig wahre, beste Western aller ZEITEN?

            Fällt mir gerade so ein. BIN selbst noch am überlegen.

            Aber jeder nur einen einzigen!

            Bin echt gespannt......
            Die DDR ging unter, weil das Volk aufstand. Die BRD geht unter, weil das Volk schläft.

            Wer Olivgrün wählt, wählt Verarmung, Masseneinwanderung und Krieg!

            In der internationalen Politik geht es
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            Geschichtsunterricht erzählt.
            Egon Bahr

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            • #8
              Na der hier:

              Wird der Bürger unbequem, ist er plötzlich rechtsextrem.

              Kommentar


              • #9


                Das wäre mein Favorit!
                Die DDR ging unter, weil das Volk aufstand. Die BRD geht unter, weil das Volk schläft.

                Wer Olivgrün wählt, wählt Verarmung, Masseneinwanderung und Krieg!

                In der internationalen Politik geht es
                nie um Demokratie oder Menschenrechte.
                Es geht um die Interessen von Staaten.
                Merken sie sich das, egal was man Ihnen im
                Geschichtsunterricht erzählt.
                Egon Bahr

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                • #10
                  Habe in früherer Zeit einiges an guten Western gesehen, möchte mich
                  da auch nicht festlegen.

                  Nur einmal so am Rande ...
                  In dieser Zeit hätten viele Wegducker und Mitläufer nicht lange gelebt, die heude durch durch den
                  Alltag / Forum Rocken
                  Zuletzt geändert von Gast; 30.07.2023, 07:40.

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                  • #11
                    Wollte noch eine Bilderserie einstellen - funktioniert schlecht, gelöscht. Liegt aber nicht am Forum.
                    Zuletzt geändert von Manni-Blue; 03.08.2023, 12:34.


                    Intelligenz ohne Weisheit ist Dummheit

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                    • #12
                      Archäologie - Die ersten Amerikaner

                      Wann kamen sie? Und woher? Neue Funde liefern überraschende Erkenntnisse über die ersten amerikanischen Siedler.

                      Zusammenfassung: Ein spektakulärer Knochenfund in Mexiko legt die Vermutung nahe, dass die ersten Bewohner des amerikanischen Kontinents aus Asien kamen und sich schon vor 15.500 Jahren ansiedelten. Mithilfe neuester DNA-Analysen konnten die Forscher nachweisen, dass es sich bei den Knochenfunden, um direkte Vorfahren der heutigen Ureinwohner Amerikas handelt. Rekonstruktionen zeigen allerdings, dass Körperbau und Physiognomie sich stark unterschieden. Warum dies so ist, darüber rätseln die Archäologen noch.

                      Es war ein Mädchen, ein Teenager wohl, das hier in den Tod gestürzt war. Und sein Unglück war ein Glücksfall, zumindest für die Archäologie .

                      Die Geschichte, die ein neues Licht auf das Mysterium um die Besiedlung Amerikas werfen könnte, beginnt im Jahr 2007 mit einer schaurigen Entdeckung: Mexikanische Taucher stoßen unter der Halbinsel Yucatán auf eine riesige Unterwasserhöhle. Sie geben ihr den Namen Hoyo Negro, „schwarzes Loch“. Ihr Boden ist bedeckt mit prähistorischen Knochen, darunter ein menschliches Skelett.

                      Die Taucher melden den Fund beim mexikanischen Nationalinstitut für Anthropologie und Geschichte. Dort stellt man ein internationales Forscherteam zusammen, um die Höhle zu erkunden. Wie sich herausstellt, ist das Skelett eines der ältesten, die man jemals auf dem amerikanischen Kontinent gefunden hat. Es sind die Überreste eines jungen Mädchens, das vor rund 12.000 bis 13.000 Jahren in der Höhle umkam. Die Forscher geben ihm den Namen Naia, nach den Wassernymphen der griechischen Mythologie.

                      Noch etwas zeigt sich: Die Knochen sind so gut erhalten, dass man erstmals ein Gesicht aus jener Zeit rekonstruieren kann. Und: Genetiker können zusätzlich eine DNA-Probe sichern.

                      So kann das verunglückte Mädchen vielleicht helfen, die Lösung für ein altes Rätsel zu finden: Wer waren die ersten Amerikaner, und wie verbreiteten sie sich auf dem amerikanischen Kontinent?

                      Die Wissenschaft geht davon aus, dass sie während der letzten Eiszeit aus Asien eingewandert sind. Aber eine Frage ist offen: Warum ähneln die heute lebenden amerikanischen Ureinwohner, die Native Americans, nicht ihren asiatischen Vorfahren aus jener Zeit?

                      Es gibt im Wesentlichen zwei Erklärungsansätze dafür. Der eine sagt, es gab zwar eine frühe Gruppe von eiszeitlichen Einwanderern, diese verschwand aber irgendwann. Die heute lebenden Native Americans sind die Nachfahren einer anderen Gruppe, die später kam. Der zweite Ansatz sagt, dass die ersten asiatischen Einwanderer sich in erstaunlich kurzer Zeit stark verändert haben, nachdem sie auf dem neuen Kontinent angekommen waren.

                      Der Archäologe Jim Chatters, einer der leitenden Forscher im Team von Hoyo Negro, ist ein Anhänger dieser zweiten These. Chatters hat für die Pioniere, die den Kontinent besie­delten, einen eigenen Begriff geprägt, und er glaubt, damit das Phänomen erklären zu kön­nen. Er nennt diese Menschen die „Wilden der Nordhalbkugel“.

                      Diese ersten Amerikaner waren eine harte Truppe, so geht Chatters Theorie. Mehr als die Hälfte der gefundenen Männerskelette weisen Schäden durch Gewalteinwirkung auf, vier von zehn hatten gar einen Schädelbruch erlitten. Jagdunfälle schließt er als Ursache der Verletzungen aus, und die Brüche seien auch nicht die Folge von Kriegen, etwa weil die Männer auf der Flucht vor einem Feind erschlagen wurden. Es sehe eher so aus, als hätten sie untereinander gekämpft – und das häufig und sehr rabiat.

                      Bei den Frauen findet man solche Verletzun­gen nicht. Ihre Skelette sind viel kleiner als die der Männer, und sie zeigen, wenn man Chatters Auslegung folgt, Spuren von Mangelernährung und häuslicher Misshandlung.

                      Chatters ist überzeugt, dass gerade in dieser Unkultiviertheit der Grund dafür liegt, dass die heutigen Nachkommen so anders aussehen als ihre wilden Vorfahren. Die Männer damals mussten sich mit Gewalt holen, was sie wollten; nur die härtesten unter ihnen gewannen die Kämpfe um die Frauen. Darum hätten sich zu jener Zeit die robusten Eigenschaften und Merkmale der Brutalsten fortgepflanzt. Doch später seien sie von sesshaften Generationen abgelöst worden. Diese Menschen hatten fei­nere Knochen – und eine überlegene, kultivier­tere Lebensweise.

                      Bisher ist das nur Spekulation. Fakt aber ist: Naia ist echt. Ihr Antlitz, zumindest gemäß der Rekonstruktion von Chatters, ist wohl typisch für die ersten Amerikaner, und es unterscheidet sich wie erwartet stark von den Gesichtszügen der heute noch lebenden Native Americans. Der Unterschied ist sogar verblüffend groß, wenn man bedenkt, dass 13.000 Jahre nach den Maßstäben der Evolution keine lange Spanne darstellen: Es sind nur rund 400 Generationen.

                      Doch da ist auch noch Naias DNA. Und diese belegt etwas anderes: Die heute lebenden Native Americans sind tatsächlich Nachfahren der Menschen, zu denen Naia gehörte.

                      Sehen Sie hier, wie Naias Schädel von Tauchern geborgen wird:

                      Die grosse Diskussion um die Herkunft der ersten Amerikaner hat in den letzten 20 Jahren eine enorme Dynamik entwickelt. Dabei hatte man lange gedacht, die Frage sei geklärt. 1908 hatte ein Cowboy im US-Bundesstaat New Mexico Knochen von Riesenbisons gefunden, die vor mehr als 10.000 Jahren durch die Region gezogen waren. Museumswissenschaftler entdeckten später zwischen den Knochen Speerspitzen, ein Beleg dafür, dass auch Menschen damals dort gelebt hatten. Kurz darauf kamen im selben Bundesstaat nahe des Ortes Clovis weitere Speerspitzen ans Licht. Ihr Alter: 13.000 Jahre. Solche Clovis-Spitzen, wie sie nun hießen, wurden später in ganz Nordamerika an vielen Stellen gefunden, wo prähistorische Jäger wilde Tiere erlegt hatten.

                      Asien und Nordamerika waren während der letzten Eiszeit durch die Landbrücke Beringia verbunden, und da die ersten Amerikaner offensichtlich Großwildjäger waren, lag der Schluss nahe: Sie waren den Mammuts und anderen Beutetieren von Asien über Beringia gefolgt. Gegen Ende der Eiszeit war in Kanada ein Korridor im Eis entstanden, und so konnten die Neuankömmlinge nach Süden ziehen. Weil es keine Hinweise dafür gab, dass der Kontinent schon vor den Clovis-Jägern besiedelt war, schien die Sache eindeutig: Sie waren die ersten Amerikaner. Fall erledigt.

                      Das änderte sich 1997, als Archäologen die Fundstätte Monte Verde im Süden Chiles untersuchten. Tom Dillehay von der Universität Vanderbilt in Tennessee elektrisierte die Öffentlichkeit mit der Aussage, er habe Belege für eine Besiedelung durch Menschen vor mehr als 14.000 Jahren entdeckt – 1000 Jahre bevor die Clovis-Jäger in Nordamerika ihre Speerspitzen aus Feuerstein schlugen.

                      Wie immer, wenn jemand einen Vor-Clovis-Menschen ins Spiel brachte, wurde Dillehays Aussage angezweifelt, er wurde sogar beschuldigt, er habe die Fundstücke selbst ausgelegt und Daten gefälscht. Später bestätigte ein Expertenteam aber: Die Belege sind echt.

                      Doch wie sollen diese Menschen von Asien kommend bis nach Chile vorgedrungen sein? Zu einer Zeit, als sich die Eiskappen in Kanada noch nicht so weit zurückgezogen hatten, dass ein Durchgang frei war? Waren sie bereits in einer viel früheren Phase der Eiszeit eingewandert, als der Landweg noch nicht verstellt war?

                      WIE NUR KONNTEN ES DIE MENSCHEN VOR 14.000 JAHREN VON ASIEN BIS NACH CHILE SCHAFFEN? HATTEN SIE ETWA BOOTE?

                      Oder waren sie per Boot die Pazifikküste entlanggefahren – ähnlich wie die Menschen, die vor 50.000 Jahren Australien erreichten?

                      Seit den Funden in Chile sind 18 Jahre vergangen, und noch immer gibt es keine endgültigen Antworten. Nur die Frage, ob Clovis die älteste entdeckte menschliche Stätte in Amerika ist, ist geklärt: Nein, es gibt noch ältere. Seit 2011 gilt die Debra-L.-Friedkin-Fundstätte in Texas als die früheste nachgewiesene in der westlichen Hemisphäre.

                      Dort hatte der Archäologe Michael Waters die Belege für eine 15.500 Jahre alte Besiedlung ans Licht gebracht – etwa 2500 Jahre vor der Einwanderung der Clovis-Jäger. Friedkin liegt in einem kleinen Tal, eine Autostunde nördlich von Austin. Hier fließt ein Bach, der das ganze Jahr über Wasser führt, es gibt Bäume, die Schatten spenden, und eine Feuersteinader, aus der die Menschen den Rohstoff für Steinmesser und andere Werkzeuge gewannen.

                      Falls es damals so ähnlich ausgesehen hat, war dieses Tal ein idealer Wohnort für Jäger und Sammler. Sie fanden zum Essen Nüsse und Wur­zeln, Flusskrebse und Schildkröten, wahrschein­lich jagten sie auch Hirsche, Truthähne und Eichhörnchen. Mit anderen Worten: Die Men­schen, die hier lebten, waren mit hoher Wahr­scheinlichkeit nicht auf der Durchreise. Sie hat­ten sich bereits seit Längerem eingerichtet.

                      Doch wenn Menschen hier, in der Mitte des Kontinents, schon vor 15.500 Jahren ansässig waren, muss man sich erneut fragen: Wann sind dann ihre Vorfahren in der Neuen Welt ange­kommen? „Ich bin überzeugt“, sagt Waters, „dass Menschen sogar bereits vor 16.000 Jahren in Nordamerika waren. Und ob sie wirklich die Ersten waren, wird sich noch zeigen.“

                      Auch die Genetiker haben neue Hinweise ge­liefert. Forscher haben die DNA heutiger ame­rikanischer Ureinwohner mit menschlichem Erbmaterial aus der ganzen Welt verglichen. Ihr Ergebnis: Die Ahnen der heutigen Ureinwohner waren Asiaten, die sich von anderen asiatischen Gruppen getrennt und etwa 10000 Jahre lang isoliert gelebt haben müssen. Diese Zeitspanne lässt sich abschätzen, weil man die durch­ schnittliche Mutationsrate der menschlichen DNA kennt. Nur durch eine solch lange Isolati­on lassen sich die Besonderheiten erklären, die einzigartigen sogenannten genetischen Marker, die sich im Erbgut der amerikanischen Urein­wohner entwickelt haben.

                      Genau diese Marker wurden auch in der DNA Naias gefunden. Und nicht nur bei ihr, sondern auch in den Überresten eines Kindes, das vor 12.600 Jahren im heutigen Bundesstaat Mon­tana auf einem Stück Land bestattet worden war, das heute Anzick­-Fundstätte genannt wird.

                      „Damit haben wir jetzt zwei Funde: Beide Menschen stammen von einem gemeinsamen Ahnen ab, der aus Asien gekommen ist“, sagt Waters. „Und an beiden kann man zweifelsfrei erkennen, dass die ersten Bewohner Amerikas genetisch mit allen heutigen Ureinwohnern verwandt sind.“

                      Und wie haben diese ersten Ankömmlinge nun Amerika erreicht? Wenn man bedenkt, dass sie es vor mehr als 14.000 Jahren sogar bis an die Südspitze des Kontinents geschafft haben, wie die Funde aus Chile belegen, scheint eine Ant­wort nicht abwegig: vermutlich auf Booten.

                      Die Channel Islands vor der Küste Südkali­forniens sind wild und zerklüftet; es gibt dort einen Nationalpark, aber auch Tausende von archäologischen Fundstätten.

                      1959 hatte der Museumskurator Phil Orr auf der Insel Santa Rosa einige Knochen eines Menschen entdeckt, er nannte ihn „Mann von Arlington Springs“. Zunächst glaubte man, die Gebeine seien 10.000 Jahre alt, 40 Jahre später ermittelten Wissenschaftler mit verbesserten Methoden ein Alter von 13.000 Jahren.

                      Vor 13.000 Jahren? Damals waren die nörd­lichen Channel Islands, zu denen Santa Rosa gehört, noch eine zusammenhängende Insel und vom Festland durch acht Kilometer offenes Meer getrennt. Der Mann von Arlington Springs muss also über das Wasser gereist sein.

                      Jon Erlandson von der Universität Oregon forscht bereits seit 30 Jahren auf den Inseln – und hat mittlerweile Belege, dass zumindest die Menschen, die nur wenig später, vor 12.000 Jah­ren, hier lebten, eine hoch entwickelte Seefah­rerkultur hatten: Ihre Speerspitzen und Stein­messer ähneln älteren Werkzeugen, die man bei Fischervölkern auf japanischen Inseln und anderswo entlang der asiatischen Pazifikküste gefunden hat.

                      Laut Erlandson stammten die Bewohner der Channel Islands vermutlich von Menschen ab, die auf der „Seetangautobahn“ angereist waren: auf einer gleichmäßigen Meeresströmung voller Seetang, in dem sich zahlreiche Fische und Meeressäuger aufhielten. Die ersten Besiedler folgten dieser Strömung von Asien nach Ame­rika, womöglich mit einem Zwischenstopp in Beringia. „Wir wissen, dass es in Japan schon vor 30.000 Jahren Seefahrer gab. Da liegt es nahe, dass sie weiter nach Norden gefahren und später entlang der Pazifikküste bis nach Ame­rika gekommen sind“, sagt Erlandson.

                      Belege für diese These gibt es bisher aller­dings nicht. Der Meeresspiegel liegt derzeit 90 bis 120 Meter höher als damals in der Eiszeit, die einstigen Küstenlinien, an denen man nach menschlichen Spuren suchen könnte, sind überflutet und viele Kilometer von der heutigen Küste entfernt.

                      Die besten Indizien für eine Wanderung entlang der Küste findet man darum ausgerechnet tief im Landesinneren. Denn die Menschen erkundeten auf ihrem Weg nach Süden auch Meeresarme und gingen die Flüsse aufwärts. Tatsächlich entdeckten Archäologen mitten in Oregon zum Beispiel Speerspitzen, die ähnlich aussehen wie solche aus Japan, Korea und von der russischen Insel Sachalin.

                      Auch völlig andere, delikatere Hinterlassenschaften der Prä-Clovis-Zeit wurden dort gefunden: fossile menschliche Exkremente – Koprolithen, wie der Fachmann sie nennt. Dennis Jenkins von der Universität Oregon hat in mehreren Höhlen oberhalb eines früheren Sees nahe der Stadt Paisley 14.000 bis 15.000 Jahre alten Kot entdeckt. Er vermutet, dass die Menschen damals entlang der Flüsse landeinwärts dorthin vorgedrungen waren.

                      In den Koprolithen fanden sich Samen von Lomatium dissectum, einer wilden Möhre, deren essbare Wurzeln 30 Zentimeter unter der Erde stecken. „Man muss wissen, dass die Wurzel da ist, und um sie auszugraben, braucht man einen Grabstock“, sagt Jenkins. „Für mich bedeutet das: Die Menschen, die hier lebten, waren nicht nur auf der Durchreise. Sie wussten Bescheid über das Land und seine Ressourcen.“

                      So wie die Siedler im texanischen Friedkin oder im chilenischen Monte Verde. Ein weiterer Beleg dafür, dass sich Menschen schon lange vor der Clovis-Kultur auf dem Kontinent niedergelassen hatten. Auf welchem Weg auch immer sie dorthin gelangt sind.

                      Wann kamen sie? Und woher? Neue Funde liefern überraschende Erkenntnisse über die ersten amerikanischen Siedler.


                      Intelligenz ohne Weisheit ist Dummheit

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                      • #13
                        Manni -Blue ..

                        Wer sich dafür interessiert, wird schon wissen wo er Material dazu findet.
                        eher nicht in einem " Kraftfahrer - Forum "

                        Jetzt einmal im ernst ... wer hat den ganzen Beitrag, wie einige andere auch gelesen.

                        Hoch mit den Armen... äh ... Finger auf die Tastatur.

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                        • #14
                          Ich nicht!

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                          • #15

                            Deadwood: So mörderisch war die "härteste Stadt der Welt"

                            Zu Hunderten strömen Goldschürfer, Abenteurer, Spieler und Händler 1876 in die Black Hills im heutigen South Dakota. Aus ihrem illegalen Camp in einem Reservat der Sioux erwächst binnen weniger Monate die Stadt Deadwood. Ein Ort ohne Sheriff, ohne Bürgermeister – ohne Recht und Ordnung

                            Was bedeuten Recht und Gesetz an einem Ort, an dem jeder ein Gesetzloser ist? In einer Stadt, die eigentlich gar nicht existiert? Es gibt keinen Sheriff in dieser Stadt, keinen Bürgermeister, kein ordentliches Gericht, nicht einmal ein Gefängnis, sodass ein Urteil der Bürgertribunale notgedrungen nur auf Freiheit oder Tod hinauslaufen kann.

                            Am bequemsten für diese Jurys ist es, auf Freispruch zu erkennen und den Angeklagten dann, schuldig oder nicht, aus der Stadt zu jagen, in der Hoffnung, er werde seine Verbrechen fortan anderswo begehen. Gerechtigkeit – dieses Wort ist zu groß für einen Ort wie Deadwood, eine illegale Goldgräbersiedlung im Reservat der Sioux, die als "härteste Stadt der Welt" bekannt ist. Wer als Weißer die Grenzen des Reservats übertritt, übertritt auch das Gesetz. Denn wer hier lebt, lebt jenseits von Recht und Ordnung.

                            Aus einem illegalen Camp in einem Reservat der Sioux erwächst binnen weniger Monate die Stadt Deadwood. Ein Ort ohne Sheriff, ohne Bürgermeister – ohne Recht und Ordnung



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