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The Frog - Der Nebel
Ich habe da mal einen Horror-Film gesehen nach einem Buch von Stephen King, der hieß "The Frog". An diesen Film muss ich unwillkürlich denken, wenn ich mir den Lkw in Erinnerung rufe, den ich samstags immer in Kassel übernommen habe. Da gab es immer den Nebel der besonderen Art. Aber der Reihe nach.
Ich bin jeden Samstag mit Gemüse auf den Autohof "Lohfeldener Rüssel" gefahren, um mich dort mit einem Kollegen aus der Zentrale zu treffen. Wir haben dort die Lkws getauscht und jeder ist vom Rüssel aus dann wieder nach Hause gestartet. Ich habe dort immer ein Fahrzeug übernommen, wo der Stammfahrer Raucher war. Ist ja an sich nicht schlimm. Aber dieser Stammfahrer hatte den Tick, den Zigarettenrauch in seiner Fahrerkabine verschwinden zu lassen. Ich hätte es ja noch verstanden, wenn er ein Duftbäumchen aufgehangen hätte so wie die meisten anderen rauchenden Fahrer auch. Aber das wäre zu einfach gewesen. Da gibt es diese Sprühdosen mit Parfüm, die mit einer Batterie und entsprechender Elektronik ausgestattet sind. In bestimmten zeitlichen Abständen macht es dann "bsssst", und die Sprühdose lässt einen dicken Strahl Parfüm frei.
Sinn und Zweck dieser Art der Berieselung soll das Überdecken des kalten Rauches sein. Die Raucher selber merken das gar nicht, aber trotz Parfüm ist der Zigarettengestank immer noch da. Es ist also eine Illusion, in der sich der Stammfahrer befindet.
Gedacht waren diese Art von Sprühdosen für Räume von 20 oder 30 qm, nicht für kleine Führerhäuser von Lkws. Immer wenn das "bsssst" ertönte, bekam ich die entweichende konzentrierte und stinkende Chemie in die Fresse. Ich glaube, das Ding war auf halbstündlich eingestellt. Mein erster Griff ging dann immer auf den Knopf, mit dem man das Seitenfenster runter lässt und zwar bis ganz unten zum Anschlag. Dabei war es egal, was gerade für ein Wetter war. Es war einfach überlebenswichtig, die Luft im Führerhaus zu verdünnen und so zu reinigen. Besonders schlimm war es, wenn ich gerade in ein Butterbrot gebissen hatte und dann dieses "bsssst" ertönte. Es war ekelhaft und unappetitlich. Ich hatte mir geschworen, auf meiner letzten Schicht für diese Firma dieses Parfümmonster zu schnappen und aus dem Fenster zu werfen. Ich habe es dann doch nicht gemacht. Meine letzte Schicht wollte ich nicht zu einem Rachefeldzug gestalten.
Viele Grüße
Ramaanda
Ich habe da mal einen Horror-Film gesehen nach einem Buch von Stephen King, der hieß "The Frog". An diesen Film muss ich unwillkürlich denken, wenn ich mir den Lkw in Erinnerung rufe, den ich samstags immer in Kassel übernommen habe. Da gab es immer den Nebel der besonderen Art. Aber der Reihe nach.
Ich bin jeden Samstag mit Gemüse auf den Autohof "Lohfeldener Rüssel" gefahren, um mich dort mit einem Kollegen aus der Zentrale zu treffen. Wir haben dort die Lkws getauscht und jeder ist vom Rüssel aus dann wieder nach Hause gestartet. Ich habe dort immer ein Fahrzeug übernommen, wo der Stammfahrer Raucher war. Ist ja an sich nicht schlimm. Aber dieser Stammfahrer hatte den Tick, den Zigarettenrauch in seiner Fahrerkabine verschwinden zu lassen. Ich hätte es ja noch verstanden, wenn er ein Duftbäumchen aufgehangen hätte so wie die meisten anderen rauchenden Fahrer auch. Aber das wäre zu einfach gewesen. Da gibt es diese Sprühdosen mit Parfüm, die mit einer Batterie und entsprechender Elektronik ausgestattet sind. In bestimmten zeitlichen Abständen macht es dann "bsssst", und die Sprühdose lässt einen dicken Strahl Parfüm frei.
Sinn und Zweck dieser Art der Berieselung soll das Überdecken des kalten Rauches sein. Die Raucher selber merken das gar nicht, aber trotz Parfüm ist der Zigarettengestank immer noch da. Es ist also eine Illusion, in der sich der Stammfahrer befindet.
Gedacht waren diese Art von Sprühdosen für Räume von 20 oder 30 qm, nicht für kleine Führerhäuser von Lkws. Immer wenn das "bsssst" ertönte, bekam ich die entweichende konzentrierte und stinkende Chemie in die Fresse. Ich glaube, das Ding war auf halbstündlich eingestellt. Mein erster Griff ging dann immer auf den Knopf, mit dem man das Seitenfenster runter lässt und zwar bis ganz unten zum Anschlag. Dabei war es egal, was gerade für ein Wetter war. Es war einfach überlebenswichtig, die Luft im Führerhaus zu verdünnen und so zu reinigen. Besonders schlimm war es, wenn ich gerade in ein Butterbrot gebissen hatte und dann dieses "bsssst" ertönte. Es war ekelhaft und unappetitlich. Ich hatte mir geschworen, auf meiner letzten Schicht für diese Firma dieses Parfümmonster zu schnappen und aus dem Fenster zu werfen. Ich habe es dann doch nicht gemacht. Meine letzte Schicht wollte ich nicht zu einem Rachefeldzug gestalten.
Viele Grüße
Ramaanda
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