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    Beim Thema Tankreinigung fiel mir wieder einmal auf, wie unterschiedlich oft der Alltag zwischen verschiedenen Fachbereichen (Tank, Plane, Viehtransport usw) ist.

    Vielleicht mögen die Spezialisten mal die Eigenheiten ihrer Jobs schildern.

    Ich habe auf CE zB im Viehtransport begonnen. Dadurch aber von Althasen irre viel dazugelernt. Das erste Mal Kasseler Berge "natürlich" mit 40t den Wagen abgewürgt, auf meine hibbelige Frage: "Scheiße, und was jetzt??" kam vom Beifahrersitz ein leicht verpenntes: "Hmm. Vielleicht den Motor starten?" ;)

    Hier fängt es, insbesondere in Dänemark damit an, dass die Viehtransporter gründlichst gereinigt werden müssen. Bei nur leicht pingeligen Veterinären, die diese Fz abnehmen müssen kann ein Strohhalm in einer Fuge reichen, um den Transporter erneut reinigen zu müssen. Die Wagen werden anschließend desinfiziert und müssen (allerdings auch abhängig von der Ladestelle, bei Exportställen weniger drastisch) bis zu 24 Stunden stehen, bzw dürfen das Betriebsgelände der Zuchtbetriebe nicht befahren.
    Die Höfe bieten oft arg wenig Raum zum rangieren, so muss ab und an in der Nähe "Häppchenweise" in die kleinen Transporter der Bauern umgeladen werden. Das. Kann. Dauern und tut der Karte nicht immer gut, zumal mal leer selten dort stehenbleiben kann, oder mag.

    Nach meinen Erfahrungen beliefert Dänemark hauptsächlich mit Zuchttieren Italien, gefolgt von Belgien, Polen, Tschechien, teilweise (zumindest noch etwa 2010) auch per Fähre nach Russland.
    Im internationalen Verkehr sind die Fz mit Doppelbesatzungen unterwegs, wobei die Tiere (hier erinnere ich mich nur dunkel, kann mich um Stunden irren) höchstens 12(?) Stunden auf den Transportern bleiben dürfen, weshalb auf den Strecken auch einige Pausenställe eingerichtet sind, in denen die Tiere dann wieder 24 pausieren müssen, bevor sie, nach erneuter Kontrolle, weitergefahren werden.

    Ich fürchte, bei den Schlachthöfen sollte ich vorsichtig formulieren. Die sind schlimm.
    Uberladungen, was in diesem Fall eher bedeutet, dass die Tiere nicht den Platz haben, der vorgeschrieben ist, Transporter stehen im Sommer manchmal stunden in der Hitze, bevor sie an der Rampe von Personal entladen werden, die oft absolut jede "menschlichkeit" abgelegt haben, vor den Augen der auch hier anwesenden Veterinäre.

    Da die Transporter bis zu fünf Ebenen haben, sind die Schwerpunkte der Fz entsprechend hoch, scharfe Bremsungen können einige Tiere das Leben kosten, zumal die nicht sehr stressresistent sind. Immerhin lernt man spätestens hier vorausschauende Fahrweise. Wenn dann Spezialisten zu Vollbremsungen zwingen ist der Wunsch hinterherzuschiessen extrem.

    Ein "Gimmik" war noch, dass Schweine ausreichen klug sind, um nach einiger Zeit aus den Fz hinauszupinkeln, was zum Nervenzusammenbruch einer Italienerin führte, die im Cabrio neben einem Viehtransport an der Ampel stand.

    Insbesondere bei der Entladung ist es sprichwörtlich ein Scheißjob, da die Mädels (fast immer Zuchtsauen) natürlich nicht alle freiwillig aussteigen. Somit heißt es zunächst (erste Ebene) bei einer Deckenhöhe von ca 60cm durch den Unrat krabbeln und die Viecher rauskämpfen - und die sind widerspänstig, gerissen und hinterhältig. Ich bin schon stinkwütend mit Jungsau im Arm aus einem ungastlichen Transporter rausgekrochen. Gibt Lebensformen, mit denen ich lieber kuschel.
    Reinigen im Winter ist ein Hei-den-spass. Zunächst ausmisten geht noch halbwegs, doch bei unter Null Grad mit viel Wasser spühlen, schrubben und reinigen gehört vermutlich zum Übelsten, was einem mit CE widerfahren kann.
    Auf Rastplätzen waren wir noch unbeliebter als brüllende Kühler, wobei allerdings die FZ dann allermeist gereinigt sind und keinesfalls (zumindest sehr unwahrscheinlich) beladen - i.d.R. gut an den geschlossenen Klappen zu erkennen.
    Duschen ist in diesem Job verständlich geradezu Lebendgrundlage, doch selbst an langen We hat man einen leichten Geruch fast immer in der Nase.
    Seid nett zu den Kollegen ;) sie haben es schwer genug.
    Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich noch nicht ganz sicher.
    (A. Einstein)

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