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Ich habe diesen Zeitungsartikel hier eingestellt, weil ich finde das man ein paar Worte über den Ersthelfer wechseln sollte. Das was er getan hat ist heute nicht mehr selbstverständlich.
Kreis Hildesheim (ara) - Die Uhr zeigt 21.50 Uhr. Ein 55-jähriger Lastwagenfahrer aus der Region Bremen ist in dieser Nacht mit einem 40 Tonnen schweren Gespann Richtung Kassel unterwegs. Er passiert die Raststätte Hildesheimer-Börde. Ein paar hundert Meter weiter hat sich ein Stau gebildet. An dessen Ende stehen mehrere Lastwagen. Doch der 55-Jährige übersieht laut Polizei die Transporter und prallt gegen den letzten Lkw. Drei weitere schieben sich durch den Zusammenstoß aufeinander. Im Führerhaus des Trucks, auf den der 40-Tonner an dem Stauende auffährt, sitzt der 27-jährige Fahrer Necmettin Ak aus Bremen. Im Auftrag einer Spedition soll er gemischte Fracht nach Göttingen bringen.
"Es hat heftig geknallt", berichtet der Berufskraftfahrer später. Er schreit vor Schreck auf, bleibt aber unverletzt. "Ich wurde zwei, drei Meter nach vorn geschoben. Da ich viel Abstand zu dem Lastwagen vor mir gehalten hatte, passierte nix weiter." Der 27-Jährige alarmiert per Handy die Polizei. Doch das reicht ihm nicht. Er will selbst helfen. ist er doch ausgebildeter Ersthelfer, vielleicht kann er ja ein Leben retten. Ak streift eine Warnweste über und geht zu dem schwer beschädigten Lastwagen, an dessen Steuer der 55-jährige Unfallverursacher sitzt. Hilflos und eingeklemmt. Ak versucht die Fahrertür aufzuziehen. Vergeblich. Aber zumindest kann er durch einen Spalt mit dem Unfallopfer reden. "Ich habe versucht, ihn zu beruhigen." Es sind quälend lange Minuten, ein Szenario, das an den Nerven des 27-Jährigen zerrt. Doch er bleibt bei dem Schwerverletzten.
Dann trifft die Polizei an der Unfallstelle ein, auch die Feuerwehr ist mit 20 Kräften aus Groß Düngen und Heinde zur Stelle. "Der Fahrer musste aus dem Führerhaus raus geschnitten werden", berichtet der Ersthelfer. Er sieht, wie die Retter mit schwerem Gerät und unter Einsatz von Pressluft den Verletzten befreien. "Das hat 20 bis 30 Minuten gedauert. Dann haben sie ihn herausgekriegt." Danach wird das Opfer im Krankenwagen weiter behandelt.
Ak trifft an der Unfallstelle auf einen 29-jährigen Familienvater aus Lüneburg, der mit seiner 28-jährigen Ehefrau und zwei Kindern in dieser Nacht ebenfalls auf der A 7 unterwegs war. Der Familienvater konnte vor einem Zusammenprall im letzten Augenblick ausweichen. "Der hatte den von hinten herannahenden Lastwagen gerade noch rechtzeitig im Rückspiegel gesehen und die Spur gewechselt. Der Mann wäre sonst wahrscheinlich tot gewesen", sagt der 27-Jährige.
Mittlerweile ist seit dem Unfall eine gute Stunde vergangen. Die Polizei notiert die Personalien der Unfallbeteiligten - und auch die des Ersthelfers, um 23.15 Uhr kann er weiterfahren. Aber die Gedanken an das, was er soeben erlebt hat, lassen ihn so schnell nicht wieder los. "Ich habe sowas noch nie erlebt. Und man kann eigentlich nichts machen. Das waren schlimme Gefühle ", berichtet der junge Mann, der erst seit anderthalb Jahren als Berufskraftfahrer auf den Autobahnen unterwegs ist.
Die A 7 ist bis zum frühen Morgen gesperrt, die Straßenmeisterei leitet Autos und Lastwagen an der Anschlussstelle Hildesheim ab, der Verkehr stockt auch im Hildesheimer Stadtgebiet.
Arbeiter baggern das Erdreich an der Unfallstelle aus, weil Sprit und Öl ausgelaufen waren. Beschädigt sind vier Lastwagen und ein Wagen, den umher fliegende Fahrzeugteile getroffen haben. Die Polizei schätzt den Gesamtschaden auf mindestens 250 000 Euro.
Veröffentlicht am 06.03.2015
http://www.hildesheimer-allgemeine.d...e-auf-a-7.html
Kreis Hildesheim (ara) - Die Uhr zeigt 21.50 Uhr. Ein 55-jähriger Lastwagenfahrer aus der Region Bremen ist in dieser Nacht mit einem 40 Tonnen schweren Gespann Richtung Kassel unterwegs. Er passiert die Raststätte Hildesheimer-Börde. Ein paar hundert Meter weiter hat sich ein Stau gebildet. An dessen Ende stehen mehrere Lastwagen. Doch der 55-Jährige übersieht laut Polizei die Transporter und prallt gegen den letzten Lkw. Drei weitere schieben sich durch den Zusammenstoß aufeinander. Im Führerhaus des Trucks, auf den der 40-Tonner an dem Stauende auffährt, sitzt der 27-jährige Fahrer Necmettin Ak aus Bremen. Im Auftrag einer Spedition soll er gemischte Fracht nach Göttingen bringen.
"Es hat heftig geknallt", berichtet der Berufskraftfahrer später. Er schreit vor Schreck auf, bleibt aber unverletzt. "Ich wurde zwei, drei Meter nach vorn geschoben. Da ich viel Abstand zu dem Lastwagen vor mir gehalten hatte, passierte nix weiter." Der 27-Jährige alarmiert per Handy die Polizei. Doch das reicht ihm nicht. Er will selbst helfen. ist er doch ausgebildeter Ersthelfer, vielleicht kann er ja ein Leben retten. Ak streift eine Warnweste über und geht zu dem schwer beschädigten Lastwagen, an dessen Steuer der 55-jährige Unfallverursacher sitzt. Hilflos und eingeklemmt. Ak versucht die Fahrertür aufzuziehen. Vergeblich. Aber zumindest kann er durch einen Spalt mit dem Unfallopfer reden. "Ich habe versucht, ihn zu beruhigen." Es sind quälend lange Minuten, ein Szenario, das an den Nerven des 27-Jährigen zerrt. Doch er bleibt bei dem Schwerverletzten.
Dann trifft die Polizei an der Unfallstelle ein, auch die Feuerwehr ist mit 20 Kräften aus Groß Düngen und Heinde zur Stelle. "Der Fahrer musste aus dem Führerhaus raus geschnitten werden", berichtet der Ersthelfer. Er sieht, wie die Retter mit schwerem Gerät und unter Einsatz von Pressluft den Verletzten befreien. "Das hat 20 bis 30 Minuten gedauert. Dann haben sie ihn herausgekriegt." Danach wird das Opfer im Krankenwagen weiter behandelt.
Ak trifft an der Unfallstelle auf einen 29-jährigen Familienvater aus Lüneburg, der mit seiner 28-jährigen Ehefrau und zwei Kindern in dieser Nacht ebenfalls auf der A 7 unterwegs war. Der Familienvater konnte vor einem Zusammenprall im letzten Augenblick ausweichen. "Der hatte den von hinten herannahenden Lastwagen gerade noch rechtzeitig im Rückspiegel gesehen und die Spur gewechselt. Der Mann wäre sonst wahrscheinlich tot gewesen", sagt der 27-Jährige.
Mittlerweile ist seit dem Unfall eine gute Stunde vergangen. Die Polizei notiert die Personalien der Unfallbeteiligten - und auch die des Ersthelfers, um 23.15 Uhr kann er weiterfahren. Aber die Gedanken an das, was er soeben erlebt hat, lassen ihn so schnell nicht wieder los. "Ich habe sowas noch nie erlebt. Und man kann eigentlich nichts machen. Das waren schlimme Gefühle ", berichtet der junge Mann, der erst seit anderthalb Jahren als Berufskraftfahrer auf den Autobahnen unterwegs ist.
Die A 7 ist bis zum frühen Morgen gesperrt, die Straßenmeisterei leitet Autos und Lastwagen an der Anschlussstelle Hildesheim ab, der Verkehr stockt auch im Hildesheimer Stadtgebiet.
Arbeiter baggern das Erdreich an der Unfallstelle aus, weil Sprit und Öl ausgelaufen waren. Beschädigt sind vier Lastwagen und ein Wagen, den umher fliegende Fahrzeugteile getroffen haben. Die Polizei schätzt den Gesamtschaden auf mindestens 250 000 Euro.
Veröffentlicht am 06.03.2015
http://www.hildesheimer-allgemeine.d...e-auf-a-7.html
