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Beruf muss attraktiver werden

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    Hier ist der Link zu dem Artikel http://www.brummionline.com/modules....ticle&sid=2880

    Und hier einige Kommentare von Kollegen

    R.L. schrieb
    Finde die Aussage ,,Durch perspektiven alleine lassen sich Junge menschen nicht mehr locken" schon recht amüsant

    Wenn sie die Perspektive meinen, dass man in der Branche immer einen Job findet, dann Prost Mahlzeit

    Einige wenige schaffen es dann vllt. noch zum Dispontenen oder ähnlichem - ist aber auch eher ne alternative als eine Perspektive.

    Es beginnt doch schon bei den ganzen Punktesystemen : Wieso haben PKW und LKW fahrer noch immer das gleiche Punkte system - es gibt doch schließlich eine extra Kontrolleinheit für Berufskraftfahrer - Wer "freut" sich denn nicht, wenn sich ein BAG Fahrzeug an einem vorbeischleicht .. wir sind keine schlechten Menschen - wir wollen einfach nur unseren Job machen - aber erlauben die Preiskämpfe den Spediteuren o.a. nicht, dafür mal nen anderen Fahrer mit nem anderen Fahrzeug einzusetzen .. einfach mal 1 bis 2 lkw überhaben ... eine grauenhafte vorstellung für Spediteure .. denn dafür gibt es ja Logistik ... die ja auf die berühmten 6 "r´s" verweist : Logistik bedeutet, dass die "richtige" Ware, in der "richtigen" Menge, der "richtigen" Qualität, zum "richtigen" Zeitpunkt, am "richtigen" Ort zu den "richtigen" und optimalen Kosten zur Verfügung steht.

    Nun wird aber schon von anfang an, unter dem Stichpunkt Ziele erklärt, dass das Wort Logistik schon ein Konflikt in sich ist :
    Die Ziele der Logistik sind die Erbringung einer hochwertigen Leistung, Qualität und Kostensenkung. Hierbei entstehen Zielkonflikte. Beispielsweise wird ein hoher Lagerbestand zwar die Fehlmengenkosten vermindern sowie die Lieferbereitschaft erhöhen, jedoch steigen dadurch automatisch die Lagerhaltungskosten. Die Logistik-Kostenrechnung dient hierbei als Instrument zur Ermittlung des Optimums.

    Am Ende darf es der Fahrer ausbaden - da ja mitlerweile überall nicht mehr entscheidend ist, dass die Ware ankommt - sondern dass sie gefälligst zwischen Uhrzeit A und Uhrzeit B da zu sein hat .... Hohes verkehrsaufkommen und evtl. schlechte Lagersortierung oder verspätete Ankunft durch vorspediteur stößt schon auf desinteresse ... wen kann mans verübeln

    UMS KURZ ZU FASSEN : Weg vom Preisdumping / Fuhrunternehmen sollten aufhören, alles fahren zu wollen, sondern es sollten sich einige mehr auf bestimmte Frachten und bestimmte Regionen [bzw. strecken] spezialisieren [gibt es natürlich viele - sollte aber ausgeweitet werden - die fahrer haben auch automatisch dann mehr Erfahrung mit den zu beladenen Waren und strecken/Orte - großer Vorteil] ... große Speditionen, dafür lieber durchschnittlich kleinere Fuhrunternehmen [Große Fuhrunternehmen haben oft hohen Auslastungsdruck - wodurch oft Qualität leidet und oft Kampfpreise geboten werden, die oftmals eher verlustbringend sind] --- Es wird dem Kraftfahrer immer gesagt, er solle für andere mitdenken -- dies tut er von tag zu tag ... es ist seine Pflicht ---- nun werden die Punkte knallhart verändert -- punkteabbau ist nicht mehr möglich : [Vorweg natürlich viel respekt an einige Kraftfahrer, die noch keine punkte oder sehr lange keine mehr bekommen haben] -- man kann aber von keinem Jungen LKW-fahrer erwarten, bereits diese Erfahrung und Routine mit dem drastisch gestiegenen Verkehr, der von ebend so vielen Sonntagsfahrern begleitet wird, mitzubringen -- da kann er noch so gut sein - und sogar nicht mal schuld haben - aber das wird die Zahl der LKW-fahrer nicht gerade erhöhen
    Zudem sind die Aussagen zu der sinkenden Zahl auch vielleicht nicht ganz richtig oder deutlich gemacht : Neuerdings verfallen ja LKW-Führerscheine - sind sie nach 5 Jahren nicht erneuert, verliert man diese --- und ich bin mir so ziemlich sicher, dass viele den nicht mehr verlängern werden .. es wird also schätzungsweise vllt. ein etwas dickerer Abschlag zwischenzeitlich kommen

    Zudem verliert ein Kraftfahrer eigentlich viel Zeit oftmals damit, dass er, falls er regelmäßig mit Sattelzügen unterwegs sein sollte [gilt natürlich auch für diverse Gliederzugfahrer] ständig die Ware Be- und Entladen soll - der Kraftfahrer übernimmt also noch weiter aufgaben - womit er kein Problem hat ... aber fängt da nicht schon wieder der Widerspruch in sich an ???

    Aber wem will ich was erzählen ?? Sind die meisten Leser doch schon jahrzehnte mehr auf dem Bock, als ich es wahrscheinlich je sein werde ... meinerseits verliert die Lust jetzt schon, wenn man viele Punkte dafür bekommt, dass ein Auto in den Sicherheitsabstand zwischen dir und einem anderen LKW fahrer fährt und du am Ende die Punkte kassierst, weil du nicht schnurrstracks auf die bremse gehst ... Sicherheit geht vor .. aber die systeme sind veraltet !!!!
    Vom gehalt vieler Kollegen erst gar nicht zu reden - der Arsch vom dienst bist du dann auch nebenbei ;) --- wie lange könnte man das Thema noch ausweiten : Aber die werten Kollegen und Kolleginnen wissen das alles aus eigener Erfahrung - also, wem erzählen wir das HIER????
    Tino schrieb
    Hallo,

    ich bin seit 2010 ausgelernter Berufskraftfahrer und war ab da im Internationalen Verkehr tätig.
    Ich selber bin gerne Berufskraftfahrer, allerdings würde ich diesen Beruf keinen meiner Bekannten empfehlen.
    Als "AUSGELERNTER BERUFSKRAFTFAHRER" ist man keineswegs unter den Speditionen anerkannt!

    Jeder der die beschleunigte Qualifikation zum Berufskraftfahrer besitzt oder den Führerschein von dem Stichtag 10.2008 erwarb wird gleichgestellt und genauso entlohnt wie ich!
    Damit möchte ich keine Fahrer angreifen die jahrelange Erfahrung besitzen.


    ABER:
    Nehme man einen ausgelernten Maler und einen Gebäudebeschichter.
    Wer Verdient mehr???
    Der Maler natürlich, da er diesen Beruf 3 Jahre erlernt hat.

    Dann ist es ein extrem stressiger Beruf. Termine über Termine.
    Diese Termine sind mit den Sozialvorschriften und der StVO kaum zu halten.
    Ständig Strafen aus eigener Tasche zahlen und übermässig Punkte kassieren.
    Dieser Job ist mit Arbeitszeiten von 13-15 Std Schichtzeit pro Tag verbunden und dann noch mo-sa von der Frau/Familie weg, bei einem Witzbruttolohn zwischen 1000-2000 Euro.
    Noch unattraktiver gehts nicht mehr!
    Wenn man in dem Job was verdienen will hat man entweder einen sehr guten Chef oder man muss die Scheibe rund fahren und mit Strafen rechnen, weil es die gut zahlende Firma voraussetzt.

    Dann ist da noch alle 5 Jahre, was wallerij schon beschrieb, die 35 std Schulung und Ärztliche Untersuchung zahlen.
    Führerschein und Fahrerkarte verlängern.
    Da gehen mal ganz schnell ein paar hundert Euro flöten.

    Parkplatznot ist auch nicht zu unterschätzen.
    Auf einigen Autobahnen muss man, wenn man spät dran ist schonmal stundenlang Parkplätze abklappern um endlich, völlig übermüdet eine Lücke zu finden.
    In den kurzen 9 Std pause geweckt zu werden kommt schon auch öfters mal vor, weil ein Schwertransporter durch muss... Etc.

    Es stimmt kaum noch etwas in diesem Beruf
    LEIDER!!!

    Verbessert mich bitte wenn ich unrecht habe, aber ich höre von jedem Fahrer das gleiche.
    Hansi schieb
    Die Spediteure müssen einfach nur gerechten Lohn bezahlen und schon gibt es keine nachwuchs Probleme mehr.

    Offiziell werden 1800 € brutto einkommen in den Arbeitsbescheinigungen bescheinigt bei einer Arbeitszeit von 40 Stunden wöchentlich, tatsächlich werden aber 60 Stunden ohne Ausgleich gearbeitet.

    Beim beladen und entladen stehen die Fahrtenschreiber auf Pause weil an andernfalls das Tägliche Arbeitspensum nicht zu schaffen wäre.

    Wer will den so einen Sklaven Job den noch machen, schafft vernünftige Rahmenbedingungen und es werden ausreichend Junge Menschen diesen Beruf ergreifen !!
    Wie klingen euere Kommentare zu dieser Sachlage????
    Liebe Grüße
    Harry


    Sei wie eine Briefmarke, klebe solange an deinem Vorhaben bist du dein Ziel erreicht hast.

  • #2
    Genau so siehts aus.
    Die ganze Branche wird noch ein richtig dickes Problem kriegen und das wird auch nicht mehr lange dauern.
    Mir fällt im Moment kein Job ein,der unattraktiver ist.
    Ich fahre sehr gerne LKW,deshalb hab ich vor 1,5 Jahren auch den "Lappen" gemacht.
    Aber ich fahre nicht um jeden Preis.
    Und bis jetzt habe ich NUR schlechte Erfahrungen gemacht.
    Trotzdem ertappe ich mich immer wieder dabei,wenn ich mal wieder nach ner neuen (Fahrer)stelle suche.
    Ich bin eben trotzdem immer noch positiv und glaube an die "fast" perfekte Stelle.
    Da ich aber inzwischen nicht mehr bereit auch nur annähernd an die 14-15 Stunden täglich zu malochen,wird es wohl bei dem "glauben" bleiben.

    Kommentar


    • #3
      Der Beruf muss defintiv attraktiver werden für Nachwuchsfahrer.........das stimmt.
      Nur die wenigen Sachen womit man Nachwuchs locken kann sind für viele Kleinunternehmer bei den derzeitigen Dumpingfrachtpreisen kaum zu stemmen.

      Nur mit Geld allein kann man in der heutigen Zeit auch niemanden mehr reizen.Klar es gibt auch Leute die nur nach dem Geld schauen, weil es im Leben eben keine unerhebliche Rolle spielt.
      Aber ich kann nur meine persönliche Sicht schildern, jeder ist eben anders.

      Wenn ich eine Firma habe wo man nur auf genervte überforderte Disponenten trifft,wo der Chef sich um nix kümmert,wo generell die Arbeitsbedingungen nicht stimmen........was nützt mir dann das ganze Geld auch wenn die Firma noch so gut zahlen würde.....?
      Dann lieber eine Firma, wo man noch Mensch ist egal ob große oder kleine Firma und eventuell beim Geld ein wenig Abstriche machen und Spaß an der Arbeit.Klar ein gewisser angemessener Grundlohn muss schon sein.

      Ich schaue auch danach ob eine Firma dazu bereit ist die Module zu bezahlen oder ob sonstige Leistungen angeboten werden.
      Auch mit solchen Sachen kann teilweise ein Anreiz geschaffen werden.
      Das solche Angebote grade für kleinere Unternehmer schwer zu realisieren sind ist natürlich auch klar.
      Sei immer wie du bist und verrate dich nicht selber!:)

      Kommentar


      • #4
        Ich stimme den vorhergehenden Beiträgen voll und ganz zu. Die 3 Zitate im ersten Beitrag, treffen den Nagel auf den Kopf!!!
        Gibt ja "wichtigere Themen", mit der sich die Politik auseinandersetzen muss
        Erst im eigenen Land klar Schiff machen, denn kann man sich um die Belange in der EU und auf der Welt kümmern.

        Ich werde im Jahre 2015 überlegen, ob ich meinen FS verlängern lasse, sofern ich bis dahin den FS noch habe, bei momentan 12 Punkten :36_1_4[1]:

        Obwohl es mir in meiner Firma gut geht, und auch gut läuft, aber der Job an sich macht im Moment keinen Spaß mehr.

        Kommentar

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