Trotz Arbeit kaum Rente - Wem droht die Altersarmut

Altersarmut ist heute kein großes Problem. Das behaupten einige Politiker mit Verweis auf die Statistik. Doch wer die
Statistik genau liest und hinter die Zahlen blickt, sieht, wie groß die Not vieler Rentnerinnen und Rentner tatsächlich
ist. Viele Millionen Senioren könnten in Zukunft in der Armutsfalle stecken.


Ein Mann, der sich immer sicher war, im Alter gut von seiner Rente leben zu können, ist Gustav Path aus Hamburg. Vor über 40 Jahren ist er bei der Schiffswerft Blohm und Voss ins Berufsleben gestartet: "Ich habe Elektroschweißer gelernt, das ist ja, Schiffe zusammenbauen in groben Zügen, wie man so schön sagt. Dann bin ich zur See gefahren, als Matrose auf dem Handelsschiff. Und dann habe ich geheiratet, dann habe ich als Fahrer gearbeitet, als LKW-Fahrer, bei zig verschiedenen Firmen, ja, und irgendwann war dann Schluss."

Gustav Path ist 64 Jahre alt. Er kann wegen einer Augenerkrankung nicht mehr arbeiten, aktuell lebt er von Hartz IV. Nächstes Jahr geht er in Rente, knapp 900 Euro bekommt er dann ausgezahlt. Das enttäuscht ihn: "Ich habe von 1968 bis 2014 durchgehend gearbeitet. Da waren vielleicht mal drei Monate, wo ich nicht gearbeitet habe. Und dann so eine Rente, das finde ich schon sehr bescheiden."

Über 40 Jahre Arbeit und trotzdem eine so geringe Rente. Und das Leben in der Stadt ist teuer: Nach Abzug aller Kosten wie Miete, Strom, Versicherungen bleiben ihm monatlich nur 250 Euro zum Leben. Gustav Path fühlt sich arm: "Ich würde mich in dieser Hinsicht als arm bezeichnen, das ist schon unterhalb der Grenze, was ein normaler Mensch braucht. Also ist man arm."
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