Von einem, der auszog das Fahren zu lernen. Oder: Was ist ein Fernfahrer wert?
Hallo da draußen!
In meinem Vorstellungs-Thread hab ich angedeutet, dass ich vor meiner BKF-Ausbildung einen recht honoren Job hatte, den ich aber aus bestimmten Gründen aufgegeben hab. Meine Qualifikationen sollten natürlich nicht vergebens sein, und so bewarb ich mich bei einem großen Verlagshaus für ein Redaktionsvolontariat. Die Bewerbung überzeugte, ich wurde zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Das Gespräch lief sehr angenehm ab, man setzte sich gemütlich zusammen, bekam Getränke gereicht, redete ein bisschen über sich, über den Job, über die bisherige Karriere, natürlich auch über das zu erwartende Geld, die Aufstiegschancen und über Gott und die Welt. Nun, den Job hab ich dann doch nicht gekriegt. Aber nun zum Kern:
Die EU-BKF-Ausbildung verlangt innerhalb dieses halben Jahres ein Praktikum von sieben Wochen. Weil ich gerne mit meiner Freundin zusammenziehen will, die in Duisburg nen Job haben wird, klapperte ich im Ruhrgebiet einige
Speditionen ab, ordentlich angezogen, nicht overdressed, mit einer Kurzbewerbung im Gepäck.
Und jetzt kam der Grund für meinen Thread hier: Sicher, ich bewarb mich nur als Praktikant bei den Buden, aber trotzdem: Keiner der Typen und -Innen, die mich "in Empfang" nahmen, bot einem einen Stuhl an, geschweige denn einen Kaffee oder ähnliches. Einer konnte nicht mal ordentlich die Tageszeit sagen - ich kam da rein und der wollte ohne einen Hauch einer Begrüßung wissen, wo ich denn bitte hin wolle. War man drin, stand man doof da und wurde - so glaube ich - nicht so ganz ernst genommen. Einer speiste mich im Treppenhaus ab, weil jemand von der Personalabteilung sowieso gerade des Weges kam, ein anderer wollte einem den Job grad ausreden. Mal ehrlich: Was ist denn das für'ne Unternehmenskultur?
Dabei kann's doch für den Spediteur gar nicht besser laufen: Als Praktikant koste ich den keinen Pfennig (es sei denn, er gibt mir freiwillig was). Einen motivierten Arbeiter für sieben Wochen für lau! Eigentlich müssten die mit
ner Sänfte zum Betriebstor kommen und mich abholen!!
Nee, mal im Ernst 'getz. ICh weiß nicht, ob ich als "echter Fahrer" (nicht als kleiner Praktikant) anders behandelt werde, wenn ich mich irgendwo vorstelle - ich fürchte fast, es wird nicht groß anders sein. Vielleicht stelle ich mich da auch zu sehr an, aber dieser Kontrast hat mir doch ahnen lassen, was der Fahrer den Betrieben heutzutage offenbar wert ist; viel kann das nicht sein, Wenn man beim Vorstellungsgespräch nicht mal nen Sitzplatz angeboten kriegt. Das kriegt heute jeder Hinterhof-Gebrauchtwagenhändler hin. Gut, der will ja auch mein Geld, aber mein potentieller Arbeitgeber will auch Geld verdienen - und ich helfe ihm dabei. Meiner Meinung nach hat das viel mit mangelndem Respekt und obendrein mit
'ner schlechten Kinderstube zu tun. Ich finde, wenn man ein wertvolles Gut anbietet, nämlich seine Arbeitskraft, dann sollte man auch entsprechend behandelt werden. Einige Chefs (oder deren Sektetärinnen) scheinen das nicht nötig zu haben. Wie seht Ihr das?
Viele Grüße
PF
Hallo da draußen!
In meinem Vorstellungs-Thread hab ich angedeutet, dass ich vor meiner BKF-Ausbildung einen recht honoren Job hatte, den ich aber aus bestimmten Gründen aufgegeben hab. Meine Qualifikationen sollten natürlich nicht vergebens sein, und so bewarb ich mich bei einem großen Verlagshaus für ein Redaktionsvolontariat. Die Bewerbung überzeugte, ich wurde zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Das Gespräch lief sehr angenehm ab, man setzte sich gemütlich zusammen, bekam Getränke gereicht, redete ein bisschen über sich, über den Job, über die bisherige Karriere, natürlich auch über das zu erwartende Geld, die Aufstiegschancen und über Gott und die Welt. Nun, den Job hab ich dann doch nicht gekriegt. Aber nun zum Kern:
Die EU-BKF-Ausbildung verlangt innerhalb dieses halben Jahres ein Praktikum von sieben Wochen. Weil ich gerne mit meiner Freundin zusammenziehen will, die in Duisburg nen Job haben wird, klapperte ich im Ruhrgebiet einige
Speditionen ab, ordentlich angezogen, nicht overdressed, mit einer Kurzbewerbung im Gepäck.
Und jetzt kam der Grund für meinen Thread hier: Sicher, ich bewarb mich nur als Praktikant bei den Buden, aber trotzdem: Keiner der Typen und -Innen, die mich "in Empfang" nahmen, bot einem einen Stuhl an, geschweige denn einen Kaffee oder ähnliches. Einer konnte nicht mal ordentlich die Tageszeit sagen - ich kam da rein und der wollte ohne einen Hauch einer Begrüßung wissen, wo ich denn bitte hin wolle. War man drin, stand man doof da und wurde - so glaube ich - nicht so ganz ernst genommen. Einer speiste mich im Treppenhaus ab, weil jemand von der Personalabteilung sowieso gerade des Weges kam, ein anderer wollte einem den Job grad ausreden. Mal ehrlich: Was ist denn das für'ne Unternehmenskultur?
Dabei kann's doch für den Spediteur gar nicht besser laufen: Als Praktikant koste ich den keinen Pfennig (es sei denn, er gibt mir freiwillig was). Einen motivierten Arbeiter für sieben Wochen für lau! Eigentlich müssten die mit
ner Sänfte zum Betriebstor kommen und mich abholen!!
Nee, mal im Ernst 'getz. ICh weiß nicht, ob ich als "echter Fahrer" (nicht als kleiner Praktikant) anders behandelt werde, wenn ich mich irgendwo vorstelle - ich fürchte fast, es wird nicht groß anders sein. Vielleicht stelle ich mich da auch zu sehr an, aber dieser Kontrast hat mir doch ahnen lassen, was der Fahrer den Betrieben heutzutage offenbar wert ist; viel kann das nicht sein, Wenn man beim Vorstellungsgespräch nicht mal nen Sitzplatz angeboten kriegt. Das kriegt heute jeder Hinterhof-Gebrauchtwagenhändler hin. Gut, der will ja auch mein Geld, aber mein potentieller Arbeitgeber will auch Geld verdienen - und ich helfe ihm dabei. Meiner Meinung nach hat das viel mit mangelndem Respekt und obendrein mit
'ner schlechten Kinderstube zu tun. Ich finde, wenn man ein wertvolles Gut anbietet, nämlich seine Arbeitskraft, dann sollte man auch entsprechend behandelt werden. Einige Chefs (oder deren Sektetärinnen) scheinen das nicht nötig zu haben. Wie seht Ihr das?
Viele Grüße
PF
Kommentar