Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Was ist der Fernfahrer wert?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Was ist der Fernfahrer wert?

    Von einem, der auszog das Fahren zu lernen. Oder: Was ist ein Fernfahrer wert?

    Hallo da draußen!
    In meinem Vorstellungs-Thread hab ich angedeutet, dass ich vor meiner BKF-Ausbildung einen recht honoren Job hatte, den ich aber aus bestimmten Gründen aufgegeben hab. Meine Qualifikationen sollten natürlich nicht vergebens sein, und so bewarb ich mich bei einem großen Verlagshaus für ein Redaktionsvolontariat. Die Bewerbung überzeugte, ich wurde zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Das Gespräch lief sehr angenehm ab, man setzte sich gemütlich zusammen, bekam Getränke gereicht, redete ein bisschen über sich, über den Job, über die bisherige Karriere, natürlich auch über das zu erwartende Geld, die Aufstiegschancen und über Gott und die Welt. Nun, den Job hab ich dann doch nicht gekriegt. Aber nun zum Kern:

    Die EU-BKF-Ausbildung verlangt innerhalb dieses halben Jahres ein Praktikum von sieben Wochen. Weil ich gerne mit meiner Freundin zusammenziehen will, die in Duisburg nen Job haben wird, klapperte ich im Ruhrgebiet einige
    Speditionen ab, ordentlich angezogen, nicht overdressed, mit einer Kurzbewerbung im Gepäck.
    Und jetzt kam der Grund für meinen Thread hier: Sicher, ich bewarb mich nur als Praktikant bei den Buden, aber trotzdem: Keiner der Typen und -Innen, die mich "in Empfang" nahmen, bot einem einen Stuhl an, geschweige denn einen Kaffee oder ähnliches. Einer konnte nicht mal ordentlich die Tageszeit sagen - ich kam da rein und der wollte ohne einen Hauch einer Begrüßung wissen, wo ich denn bitte hin wolle. War man drin, stand man doof da und wurde - so glaube ich - nicht so ganz ernst genommen. Einer speiste mich im Treppenhaus ab, weil jemand von der Personalabteilung sowieso gerade des Weges kam, ein anderer wollte einem den Job grad ausreden. Mal ehrlich: Was ist denn das für'ne Unternehmenskultur?
    Dabei kann's doch für den Spediteur gar nicht besser laufen: Als Praktikant koste ich den keinen Pfennig (es sei denn, er gibt mir freiwillig was). Einen motivierten Arbeiter für sieben Wochen für lau! Eigentlich müssten die mit
    ner Sänfte zum Betriebstor kommen und mich abholen!!

    Nee, mal im Ernst 'getz. ICh weiß nicht, ob ich als "echter Fahrer" (nicht als kleiner Praktikant) anders behandelt werde, wenn ich mich irgendwo vorstelle - ich fürchte fast, es wird nicht groß anders sein. Vielleicht stelle ich mich da auch zu sehr an, aber dieser Kontrast hat mir doch ahnen lassen, was der Fahrer den Betrieben heutzutage offenbar wert ist; viel kann das nicht sein, Wenn man beim Vorstellungsgespräch nicht mal nen Sitzplatz angeboten kriegt. Das kriegt heute jeder Hinterhof-Gebrauchtwagenhändler hin. Gut, der will ja auch mein Geld, aber mein potentieller Arbeitgeber will auch Geld verdienen - und ich helfe ihm dabei. Meiner Meinung nach hat das viel mit mangelndem Respekt und obendrein mit
    'ner schlechten Kinderstube zu tun. Ich finde, wenn man ein wertvolles Gut anbietet, nämlich seine Arbeitskraft, dann sollte man auch entsprechend behandelt werden. Einige Chefs (oder deren Sektetärinnen) scheinen das nicht nötig zu haben. Wie seht Ihr das?

    Viele Grüße
    PF

  • #2
    das Ansehen des Kraftfahrers ist gleichzustellen eines Schuhverkäufers(Al Bundy) in den Staaten...wir sind die "Bösen" auf der Autobahn,wir sind die "Krachmacher" in den Orten auf der Landstraße und wir machen immer Unfälle...laut Medien fahren wir ja auch ohne Schlaf 56 Stunden am Stück...sie wissen es ja nicht besser,weil sie es so von der Polizei gesagt bekommen und die rechnen ja nur eine Pause an,wenn du sie innerhalb 24 Stunden gemacht hast.kommst du über 15 Stunden Schichtzeit und machst dann sogar 12 Stunden Pause,hast du laut Gesetz deine Pause nicht gemacht und es wird nicht gezählt...
    der Bürger denkt doch,wozu brauchen wir Lkw,ich kaufe meine Lebensmittel im Supermarkt...wie die da hinkommen ,interessiert ihn nicht(als Beispiel)...
    das ist wie"Atomkraft,nein danke,mein Strom kommt aus der Steckdose"
    (auch wieder nur ein Beispiel)...
    in der eigenen Firma wirst du im Büro manchmal wie Luft behandelt,warum auch immer...ein freundliches "Guten Tag"hat einen Seltenheitswert...
    Leider hast du dir dann auch noch zu Zeiten der Wirtschaftskrise einen denkbar schlechten Zeitpunkt ausgesucht um als Kraftfahrer einzusteigen...jeder Spediteur kennt die Lage und drückt deshalb die Löhne

    Kommentar


    • #3
      Ja Papafox, ich habe exakt die gleichen Erfahrungen gemacht wie du. Ich bewarb mich als Praktikant (Klasse 2 /CE habe ich, ADR habe ich auch) und wurde meist recht wirsch abgewiesen. Ist zZt scheinbar so in der Branche, man braucht eben niemanden. Zwei wollten mich, aber da sollte das Praktikum 2 Monate gehen... Da habe ich lachend den Laden verlassen.
      Nun habe ich wenigstens den Vorteil das ich mir nicht viel gefallen lassen muss, da ich mein Geld anders verdiene. Und auch "Drohungen" (ja die gabs) ala "Ich sorg dafür das dich eh keiner einstellt", können mir recht egal sein :D (Das kam von einem den ich in "Unkenntnis" gelassen hatte was ich beruflich mache, er dachte mich schickt das Arbeitsamt und er könne mich gut unter Druck setzen.)

      @Großer. Das Ansehen ist nicht nur bei Kraftfahrern so mies. Auf "überteuerte" Handwerker wird ebenso geschimpft. (Abzocker im Blauman)
      "Niemand darf zur Todesstrafe verurteilt oder hingerichtet werden."

      (2007/C 303/01 - Charta der Grundrechte der Europäischen Union)

      "Eine Tötung wird nicht als Verletzung dieses Artikels betrachtet, wenn sie durch eine Gewaltanwendung verursacht wird, die unbedingt erforderlich ist, um ... c) einen Aufruhr oder Aufstand rechtmäßig niederzuschlagen."

      (2007/C 303/02 - Erläuterungen zur Charta der Grundrechte)

      Kommentar


      • #4
        Zitat von Querdenker Beitrag anzeigen
        Ja Papafox, ich habe exakt die gleichen Erfahrungen gemacht wie du. Ich bewarb mich als Praktikant (Klasse 2 /CE habe ich, ADR habe ich auch) und wurde meist recht wirsch abgewiesen. Ist zZt scheinbar so in der Branche, man braucht eben niemanden. Zwei wollten mich, aber da sollte das Praktikum 2 Monate gehen... Da habe ich lachend den Laden verlassen.
        Nun habe ich wenigstens den Vorteil das ich mir nicht viel gefallen lassen muss, da ich mein Geld anders verdiene. Und auch "Drohungen" (ja die gabs) ala "Ich sorg dafür das dich eh keiner einstellt", können mir recht egal sein :D (Das kam von einem den ich in "Unkenntnis" gelassen hatte was ich beruflich mache, er dachte mich schickt das Arbeitsamt und er könne mich gut unter Druck setzen.)

        @Großer. Das Ansehen ist nicht nur bei Kraftfahrern so mies. Auf "überteuerte" Handwerker wird ebenso geschimpft. (Abzocker im Blauman)
        ich weiß,viele holen sich billige ,angebliche "Facharbeiter"aus den Ostblockländern und jammern dann hinterher,weil nichts in Ordnung ist...(z.B. Hausbau)
        Wobei in den Skandinavischen Ländern deutsche Facharbeiter hoch angesehen sind...

        Kommentar


        • #5
          Teilweise Großer, einige "Facharbeiter" werden dort nicht mal anerkannt. Die deutsche Krankenschwester zum Beispiel, bekommt dort keine genehmigung um in ihren erlernten Beruf zu arbeiten. Zumindest Schweden erkennt die deutsche Ausbildung dort nicht an.

          Und die Polen. Naja was das LKW fahren angeht, sind die ja fast teurer als die deutschen (zumindest höre ich öfters sowas). Und zumindest einige polnische Speditionen fahren nicht mehr zu den deutschen Lastpreisen. Selbst die polnischen Fahrer gehen nach Holland, Skandinavien usw. Das sagt doch eigentlich schon viel aus.
          "Niemand darf zur Todesstrafe verurteilt oder hingerichtet werden."

          (2007/C 303/01 - Charta der Grundrechte der Europäischen Union)

          "Eine Tötung wird nicht als Verletzung dieses Artikels betrachtet, wenn sie durch eine Gewaltanwendung verursacht wird, die unbedingt erforderlich ist, um ... c) einen Aufruhr oder Aufstand rechtmäßig niederzuschlagen."

          (2007/C 303/02 - Erläuterungen zur Charta der Grundrechte)

          Kommentar


          • #6
            hab jetzt auch mehr in Richtung Bauwesen gedacht...das mit den Krankenschwestern hab ich im TV auch schon gesehen,das es nicht anerkannt wird...
            einige ehemalige Kollegen,die Nahe der polnischen Grenze wohnen,sind zum Polen gegangen:bessere LKW,besseres Arbeitsklima und das bei gleichem oder mehr Lohn...weil in Polen die Nebenkosten für z.B.LKWS-Steuer und Versicherung niedriger sind,die Frachtpreise aber wie in Deutschland sind,kann der Chef genauso oder besser bezahlen

            Kommentar


            • #7
              ....Kollegen,da drängt sich mir die Frage auf,warum das so ist.Warum haben wir einen so schlechten Stellenwert in Deutschland?Bestimmt nicht weil wir unsere Arbeit so mies machen!
              Könnte es villeicht auch daran liegen,das wir immer und in jeder Lage unsere Arbeit machen.Die Menschen in unserem Land wissen nicht,wie das ist,wenn die Regale leer,die Tankstelle trocken,Firmen Betriebsurlaub machen müßen weil die Zulieferungen fehlen,wissen nicht wie das ist,wenn alle Laster stehen bleiben............warum eigentlich nicht.???

              Ganz liebe Grüße Marion

              Leben ist das was passiert,
              während man eifrig dabei ist andere Pläne zu machen
              .....

              LG Marion

              Kommentar


              • #8
                Zitat von Brummfussel Beitrag anzeigen
                ....Kollegen,da drängt sich mir die Frage auf,warum das so ist.Warum haben wir einen so schlechten Stellenwert in Deutschland?Bestimmt nicht weil wir unsere Arbeit so mies machen!
                Könnte es villeicht auch daran liegen,das wir immer und in jeder Lage unsere Arbeit machen.Die Menschen in unserem Land wissen nicht,wie das ist,wenn die Regale leer,die Tankstelle trocken,Firmen Betriebsurlaub machen müßen weil die Zulieferungen fehlen,wissen nicht wie das ist,wenn alle Laster stehen bleiben............warum eigentlich nicht.???

                Ganz liebe Grüße Marion
                "Grosser" hat es ja schon gut beschrieben warum das so ist. Das zu kommt noch das einige "Kollegen" ein ungeflegtes Erscheinungsbild an den Tag legen, koennen keinen Satz unfallfrei sprechen geschweige denn schreiben und behehmen sich im Strassenverkehr unter aller Kanone. Das faerbt ab und die ganze Zunft leidet darunter

                Was wir machen ist eigentlich von keinem Chef zu bezahlen....

                Wenn im TV mal was ueber LKW oder Fahrer gesendet wird ist es doch fast zu 100 Prozent negativ, schon wieder einen erwischt und schon wieder ein Unfall usw.....

                Es sollte auch mal dargestellt werden wie unser Job aussieht und wie es ausschauen wuerde wenn die Raeder nicht mehr rollen...

                Gruss

                Uwe
                Das ist das schöne am Leben, es geht immer weiter.

                Kommentar


                • #9
                  Zitat von Brummfussel Beitrag anzeigen
                  ....Kollegen,da drängt sich mir die Frage auf,warum das so ist.Warum haben wir einen so schlechten Stellenwert in Deutschland?Bestimmt nicht weil wir unsere Arbeit so mies machen!
                  Könnte es villeicht auch daran liegen,das wir immer und in jeder Lage unsere Arbeit machen.Die Menschen in unserem Land wissen nicht,wie das ist,wenn die Regale leer,die Tankstelle trocken,Firmen Betriebsurlaub machen müßen weil die Zulieferungen fehlen,wissen nicht wie das ist,wenn alle Laster stehen bleiben............warum eigentlich nicht.???

                  Ganz liebe Grüße Marion
                  Das ist eine tolle Frage, Marion.
                  Vielleicht liegt es daran, dass organisatorisch so einiges nicht richtig lief in den letzten etwa 30 Jahren. JEDER konnte den Lasterschein machen und war damit qualifiziert für alles üer 7,5 Tonnen.
                  Parallel dazu wurden irgendwann Anfang der 90er der Güterkraftverkehrstarif und die Konzessionen abgeschafft, und die Transportpreise fielen in den Keller (vorher konnten die Fuhrunternehmer es sich noch leisten, einen Fahrer ordentlich anzulernen).
                  Also wurden alle eingestellt und fahren lassen, die kamen.... einfach den Schlüssel für den Laster in die Hand gedrückt und fertig, keine Frage nach Qualifikation, hauptsache nen "Schein".
                  Und dann irgendwann trennt sich die Spreu vom Weizen - aber bis dahin mag schon zu viel Schaden entstanden sein. Sicherlich auf Kosten des Rufes von Unternehmen, aber natürlich auf Kosten des Rufes der Fahrer.

                  Und schon im Mittelalter hatten die Fuhrleute einen schlechten Ruf, weil sie als roh, versoffen, diebisch, link und verschlagen und als Vergewaltiger bekannt waren. Vieles davon hat sich bis heute gehalten, teilweise realistisch, teilweise in den Köpfen der Bevölkerungen.
                  headbanging
                  Carola :)

                  Kommentar


                  • #10
                    Ja, Großer, Du hast recht: Der Zeitpunkt um anzufangen ist wirklich denkbar ungünstig. Aber andererseits bin ich ja in der gleichen etwas "entspannten" Situation wie Querdenker. Ich hab ja schon eine Berufsausbildung, und wenn ich eben partout nicht fahren kann, dann fahr ich eben wieder die andere Schiene. Solche Sprüche wie "ich sorg dafür, dass sie keiner mehr einstellt" würd ich auch nicht ernst nehmen. Wie will der Chef das denn machen? In der ganzen Republik plakatieren "Vorsicht!! Fahrer XY will, was ihm zusteht?" Wer so'n Scheiß redet, für den sollte doch eh keiner arbeiten. Sowas kann auch ganz leicht zum Boomerang werden. Wenn man diese Vögel selbst so behandeln würde, würden die 'n riesen Aufstand machen.
                    Na, ich bin ja mal gespannt. Jenseits der Grenzen zu arbeiten wäre natürlich eine Möglichkeit. Hier im Norden gehen viele zu dänischen Speditionen, obwohl es auch da nicht mehr so rosig sein soll. Aber trotz Krise scheint der Arbeitsstil dort wesentlich angenehmer zu sein, ebenso soll die Bezahlung besser sein. Aber davon werd ich auch wenig haben; Ich werd ja nach der Ausbildung wieder 'gen Süden. Da wäre Holland evtl. eine Alternative. Aber bis dahin ist noch eine Weile hin.
                    Warum das Ansehen so schlecht ist? Oft wird gesagt, es läge daran, dass die Fahrer in Dt. nicht organisiert seien, und man schielt neidisch nach Frankreich oder Italien, wo mal locker-leicht gestreikt wird, wenn den Fahrern was nicht passt. Lobbyismus gibt es bei der Logistikbrache schon, nur nicht bei den Fahrern, da sucht man eine schlagkräftige Interessenvertretung vergeblich. Ich glaube, es ist schon ganz richtig: Die Fahrer in Dt. fahren immer, unter welchen Bedingungen auch immer - und wenn sie nicht fahren, fahren Leute aus dem Ausland - dank der EU ist das ja relativ problemlos. Es herrscht immer noch die Meinung vor, lieber zu arbeiten als vom Amt zu leben - auch wenn ich durch Arbeit weniger verdiene. Und diese Art von Stolz ist zwar löblich, macht letztlich aber die Löhne kaputt, denke ich. Und es gibt noch einen weiteren wesentlichen Punkt. Auf beiden Seiten des Tisches gibt es wenig Verständnis füreinander. Der Unternehmer muss immer mehr Geld in den reinen Besitz und Betrieb der Fahrzeuge und des Personals investieren. Gleichzeitig muss er der billigste Anbieter sein. Der Fahrer wiederum will natürlich für seine Arbeit angemessen entlohnt werden und versteht nicht, warum er netto nur wenig mehr als die Armutsgrenze verdient. Manch ein Unternehmer würde sicher gerne mehr zahlen, wenn der Kostendruck durch Steuern, Maut, Versicherungen, Wartung etc. nicht so hoch wäre. Hier wäre die Politik gefragt: Eine Diskussion über eine verringerte Mwst. für das Hotel- und Gaststättengewerbe geht ja auch. Warum kann das nicht auch in der Transportwirtschaft so sein? Wäre der Betrieb billiger, und wäre jedem Konsumenten der Transport ein oder zwei Cent mehr wert, vielleicht wären dann auch die Löhne höher.

                    Kommentar


                    • #11
                      @Brummfussel: Ja es wäre wirklich an der Zeit das wir einfach mal stehen bleiben. Einfach mal nicht Montags rausfahren, sondern erst am Mittwoch. Das würde als Warnschuss völlig reichen. Aber leider ist das so unrealistisch, weil das hier in Deutschland einfach nicht machbar sein wird. Da drängt sich nun automatisch die Frage auf, was noch alles passieren muss bis die Unternehmer und Fahrer die Schnauze voll haben und sich endlich mal wehren. Wir hätten so eine immense Macht... Leider wird sie nicht umgesetzt.

                      @Papafox: Ich stimme dir da voll zu und das bestätigt auch meine Erfahrungen in Deutschland, wenngleich die schon ein wenig älter sind. Ich fahre nun seit 3 Jahren in Holland und möchte auch in Deutschland nicht mehr fahren. Auch bei uns ist vieles nicht mehr so wie es war, aber als Fahrer wirst Du hier wenigstens noch vernünftig behandelt. Es mag an der Mentalität liegen, es mag daran liegen das die niederländische Wirtschaft zu 80% Transportgewerbe ist, aber hier bekomme ich meinen Kaffee, auch beim Kunden, hier hat man auch heute beim Kunden noch ein nettes Wort für den Fahrer übrig. Ich hoffe das ich nicht gezwungen bin eines Tages wieder in Deutschland zu fahren... In Holland kannst Du noch immer einigermassen Geld verdienen, warum? Wir sind in Holland gewerkschaftlich organisiert. Wenn ich mir heute vorstelle ich sollte am Sonntagabend losfahren und käme am Samstag wieder nach Hause und das für 1500 Euro netto (wenn ich Glück habe plus Spesen von 23 Euro am Tag)? Danke. Aber Nein Danke. Ist doch auch so ein Punkt: Mit welchem Recht gehen deutsche Unternehmer hin und kürzen die gesetzlichen Spesen von 24 Euro am Tag (was eh lächerlich ist) auf bis zu 18 Euro (hab ich grad von einem deutschen Kollegen gehört) runter??? Liebe deutsche Unternehmer: habt Ihr schon mal versucht Euch für 24 Euro am Tag zu verpflegen wenn Ihr die ganze Woche unterwegs seid? Und das bei Kaffepreisen ab 2,20 Euro für einen kleinen Kaffee? Bei Duschpreisen von bis zu 4 Euro (Raststätte Medenbach West)?

                      Ich denke solange die Unternehmen noch Fahrer finden die sich das alles gefallen lassen, solange wird sich das auch nicht ändern es wird eher schlimmer. Mal sehen wie es diesen Unternehmen ergeht wenn dann irgendwann die Wirtschaft wieder anzieht und Fahrer wieder gesucht werden... Aufgrund des BKF Qualigesetzes dürfte es in Zukunft doch etwas schwerer werden Fahrer zu finden. Ach und das es wirtschaftlich wieder aufwärts geht kann ich Euch jetzt schon ganz sicher sagen! Im kommenden Frühjahr gehts langsam wieder los! Woher ich das weiß? Ich fahre Seecontainer und wir bekommen Flauten, Krisen und so weiter immer als erstes zu spüren und seit zwei Monaten zieht es bei uns wieder mächtig an.

                      Also so long und lasst Euch nicht ärgern und alles gefallen!

                      Andre

                      Kommentar


                      • #12
                        Ja, "Gobo2002",das ist es worauf ich hinaus will:.....wir haben eine immense Macht,die leider nicht umgesetzt wird!
                        Zwei Dinge müßten sich dafür wohl grundlegend ändern:Die Unternehmer müßten ein gewisses Maß an schulterschluß aufbringen und nicht nur darauf warten, das rechts und links neben ihm die Konkurrenz dicht macht,damit er selbst mehr Aufträge und damit mehr Gewinn erzielt und dasselbe gilt für die Fahrer.Wir sollten uns schon alle gegenseitig achten und respektieren,egel aus welchem Transportbereich der einzelne so kommt.
                        Und dann eine Gewerkschaft in der ALLE Fahrer organisiert sind,nicht so eine "Scheingewerkschaft" wie es sie in Deutschland gibt.Denn die ist doch voll der Lacher.



                        .....grüß euch ganz lieb .....Marion!

                        Leben ist das was passiert,
                        während man eifrig dabei ist andere Pläne zu machen
                        .....

                        LG Marion

                        Kommentar


                        • #13
                          Zitat von canada-newbie Beitrag anzeigen
                          "Grosser" hat es ja schon gut beschrieben warum das so ist. Das zu kommt noch das einige "Kollegen" ein ungeflegtes Erscheinungsbild an den Tag legen, koennen keinen Satz unfallfrei sprechen geschweige denn schreiben und behehmen sich im Strassenverkehr unter aller Kanone. Das faerbt ab und die ganze Zunft leidet darunter
                          Genau das ist unter anderem auch das Problem.
                          Wenn ich mir ansehe, was bei uns tagtäglich an Fahrern ein und aus gehen. Die sehen total ungepflegt aus und riechen auch dementsprechend.
                          Dann halten sie uns einen handgeschriebenen Zettel hin auf dem nichts aber auch gar nichts hilfreiches draufsteht. Nur unser Firmenname und die Adresse. Manche können kein Wort deutsch bzw. englisch. Dann find mal heraus, ob er laden oder abladen will und für wohin.
                          Da müssen wir dann raten, welcher Landmann er ist und hoffen, dass wir jemanden in der Firma haben, der seine Sprache spricht.

                          Zitat von Papafox Beitrag anzeigen
                          Der Unternehmer muss immer mehr Geld in den reinen Besitz und Betrieb der Fahrzeuge und des Personals investieren. Gleichzeitig muss er der billigste Anbieter sein. Der Fahrer wiederum will natürlich für seine Arbeit angemessen entlohnt werden und versteht nicht, warum er netto nur wenig mehr als die Armutsgrenze verdient. Manch ein Unternehmer würde sicher gerne mehr zahlen, wenn der Kostendruck durch Steuern, Maut, Versicherungen, Wartung etc. nicht so hoch wäre.
                          Die Unternehmer sind selbst daran schuld, dass die Preise so schlecht sind. Nicht die Ausländer haben die Preise in den Keller getrieben, sondern die Speditionen und Frächter haben das ganz alleine geschafft. Jahrelang hat man die Preise gedrückt, um billiger zu sein, als der Andere. Nur um die ein oder andere Ladung zu bekommen. Dann waren die Preise so weit unten, dass der deutsche oder österreichische Unternehmer um diese Preise nicht mehr fahren konnte und die Ladungen an einen ausländischen Frächter weitergeben musste.
                          Wenn JEDER Spediteur und JEDER Frächter die Mautkosten, Dieselkosten usw. an den Kunden abrechnen würde, müsste der Kunde diese bezahlen.
                          Aber zuerst die Preise kaputtmachen und dann über die ausländische Konkurrenz schimpfen.
                          Wenn ich daran denke, was wir in der Spedition alles abrechnen "dürften", aber aus Ladungsgier nicht machen, darf sich niemand wundern, dass es den Bach runter geht.


                          Zitat von Gobo2002 Beitrag anzeigen
                          Ja es wäre wirklich an der Zeit das wir einfach mal stehen bleiben. Einfach mal nicht Montags rausfahren, sondern erst am Mittwoch. Das würde als Warnschuss völlig reichen. Aber leider ist das so unrealistisch, weil das hier in Deutschland einfach nicht machbar sein wird.
                          Ein Streik ist, glaube ich, wirklich nicht machbar. Das Problem liegt, meiner Meinung nach, darin das es immer jemanden geben wird, der trotz eines landesweiten Streiks seine LKW losschicken wird. Sagen wir mal, alle Unternehmen stellen ihre Autos ab und Frächter "Huber" denkt sich, wenn keiner fährt, biete ich still und heimlich an und fahre um den Preis den ich mir vorstelle. Dem Kunden bleibt nichts anderes übrig, als ihm die Frachtkosten zu zahlen.
                          Und glaubt mir, es wird immer einen "Huber" geben, der sich nicht an die Vereinbarung hält.
                          Gruß Edith :bye:

                          Rettet die Erde - Sie ist der einzige Planet mit Schokolade!!!

                          Kommentar


                          • #14
                            @ ISIS...ich muß dir in allen Punkten recht geben...
                            solange die Spediteure nicht alle zu einem Verband gehören,wird sich nichts ändern...
                            Fahrer einer Firma unter einen Hut zu kriegen funktioniert ja schon nicht,da gibt es immer Querschläger,die sich beim Chef einschleimen wollen...
                            und zu dem Erscheinungsbild:bei mir gibt es Kollegen die für 1 Woche eine Plastiktüte Wäsche mit haben,aber kein Duschzeug...nach dem Motto :ich schwitze ja nicht,also brauch ich mich ja auch nicht waschen...
                            dementsprechend sehen auch deren Fahrerhäuser von innen aus...
                            und leider wird von Negativbildern immer darauf geschlossen,das alle so sind

                            Kommentar


                            • #15
                              Zitat von Papafox Beitrag anzeigen
                              Die Fahrer in Dt. fahren immer, unter welchen Bedingungen auch immer - und wenn sie nicht fahren, fahren Leute aus dem Ausland - dank der EU ist das ja relativ problemlos.
                              Manch ein Unternehmer würde sicher gerne mehr zahlen, wenn der Kostendruck durch Steuern, Maut, Versicherungen, Wartung etc. nicht so hoch wäre. Hier wäre die Politik gefragt.....
                              Wäre es denn in der Praxis umsetzbar was Tom Astor theoretisch von sich gegeben hat ?
                              Auf YouTube findest du die angesagtesten Videos und Tracks. Außerdem kannst du eigene Inhalte hochladen und mit Freunden oder gleich der ganzen Welt teilen.

                              Wenn deutsche Fahrer, Autobahn Knoten Punkte dicht machen würde innerhalb kurzer Zeit ein Kilometer langer Stau entstehen, Verkehrsmeldungen ohne Ende, Massenmedien berichten BRD weit darüber und "Volksvertreter" bleibt nichts anderes übrig als sich mit euren Problemen auseinander zu setzen.
                              Die Frage ist, finden sich Fahrer die die Leitung bzw. Organisation einer solchen Aktion durchführen und dabei das Risiko in Kauf nehmen für Schadensersatzforderungen haftbar gemacht zu werden ?

                              Kommentar

                              Werde jetzt Mitglied in der BO Community

                              Einklappen

                              Online-Benutzer

                              Einklappen

                              255390 Benutzer sind jetzt online. Registrierte Benutzer: 14, Gäste: 255376.

                              Mit 255.390 Benutzern waren am 26.04.2024 um 19:46 die meisten Benutzer gleichzeitig online.

                              Ads Widget

                              Einklappen
                              Lädt...
                              X