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Bergabfahren und bremsen

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  • Bergabfahren und bremsen

    Liebe Brummifahrer,

    ich habe vor einem Jahr den alten 2-er Führerschein reaktiviert, habe also jetzt CE und bin auch einige Wochen bei einer norddeutschen Spedition im Flachland gefahren.
    Leider war die Einweisung nicht umfangreich und eine Frage konnte mir auch der einweisende Kollege nicht beantworten, da er nur im norddeutschen Raum unterwegs ist und nicht im bergigen Land rumfährt.

    Hier also meine Fragen:
    Bei den alten handgeschalteten LKW hiess es, man fährt in dem Gang den Berg runter, in dem man ihn auch hinauffährt.
    Wie ist das jetzt bei den automatischen Getrieben?
    Kann ich das automat. Getriebe am Hochschalten hindern, wenn der Zug bergab ins Rollen gerät ?
    Oder bremst man nur mit dem Retarder ?
    Die Bremswirkung des Retarders ist doch umso stärker, je höher die Drehzahl ?
    Und, ab welcher Stellung der Retarderbremse gehen die Bremslichter an ?
    Oder gehen die beim Abbremsen mit dem Retarder überhaupt nicht an (konnte mir der Kollege auch nicht beantworten) ?
    Wie fahre ich z.B. die Kasseler Berge ?

    Und:
    Kann ich beim automat. Getriebe beim Bergauffahren das Hochschalten verhindern, z.B. wenn ich Serpentinen fahre und ich die nächste enge Kurve in dem Gang fahren möchte, in dem ich gerade bin ?

    Und:
    Gibt es Unterschiede bei den automat. Getrieben, bzw. bei der Handhabung zwischen den einzelnen Herstellern (MAN, Mercedes etc.) ?

    Für einen Profi wahrscheinlich banale Fragen, ich bitte um Nachsicht.

    Und danke, falls sich jemand die Zeit nimmt mir zu antworten.

    Liebe Grüße zum 1. Mai

    NZ2013

  • #2
    AW: Bergabfahren und bremsen

    Zuerst müsste man wissen, welches Fabrikat Du fährst.

    Scania z.B lässt die Bremslicher leuchten, wenn man den Retarder nutzt.

    Heute werden Bremsklötze bei 800 000 gewechselt, was bedeutet, dass man die Bremse kaum noch nutzt. So ein Retarder bremst eben verschleissfrei.
    Über das Getriebe brauchst Du dir keine Gedanken zu machen. Die Automatik schaltet bei benutzung des Retarders selber zurück.
    Die Titanic wurde von Profis gebaut........die Arche von einem Amateur.

    Wahrheiten die niemanden verärgern sind nur halbe.

    "Wir suchen die Wahrheit, finden wollen wir sie aber nur dort, wo es uns beliebt."

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    • #3
      AW: Bergabfahren und bremsen

      Weiter.
      Automatik kann man auch manuell hoch und runter schalten. Ausserdem gibt es verschiedene Programme, wie eco oder Power.
      Die Titanic wurde von Profis gebaut........die Arche von einem Amateur.

      Wahrheiten die niemanden verärgern sind nur halbe.

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      • #4
        AW: Bergabfahren und bremsen

        Hallo Ralimann,

        vielen Dank für die schnelle Antwort.
        Ich habe zur Auffrischung meines alten grauen Lappens Fahrstunden auf einem MAN TGX26.480 genommen und ebenfalls MAN TGX 18.440 in der Spedition gefahren. Wie gesagt, nur imFlachland.

        Vielen dank

        NZ2013

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        • #5
          AW: Bergabfahren und bremsen

          MAN ist nicht so meine Ecke............aber wir haben den Ravioli hier, der hat MAN.
          Ansonsten haste nen Lenkstockhebel rechts, der als Wippe arbeitet und du die Retarderstärke im Display ablesen kannst.
          Die Titanic wurde von Profis gebaut........die Arche von einem Amateur.

          Wahrheiten die niemanden verärgern sind nur halbe.

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          • #6
            AW: Bergabfahren und bremsen

            Also wenn du ein Automatikfahrzeug mit Retarder hast ist es jetzt die entspannteste Sache der Welt durch die Kasseler Berge zu fahren. Erst einmal zur Info, wenn ich meinem Tempomat auf 60 Km/h einstelle ist mein Retarder bei 65 Km/h automatisch eingestellt, das kann man in Menü auch ändern ab welcher Geschwindigkeit der Retarder anfangen soll zu bremsen. Wenn ich jetztz z.B. Werratal herunterfahre, erlaubte 60 Km/h stelle ich meinen Tempomat auf 55 Km/h ein und bei 60 Km/h bremst der Retarder dann Automatisch und hält mein Fahrzeug genau auf dieser Geschwindigkeit bis das Gefälle zu ende ist. Du brauchst nichts weiter machen, das regelt die elektronik alles von ganz alleine, die schaltet herunter, schaltet die Motorbremse dazu wenn sie gebraucht wird. Du brauchst absolut nichts machen wenn du durch die Berge fährst. Ich habe noch eine Powertaste die man direkt vorm Berg betätigen kann, dann schaltet das Getriebe etwas früher am Berg und dreht auch höher aus bis er wieder hochschaltet. Ich würde auch nicht in Manuell gehen und von Hand schalten, die Automatik macht es viel besser und schneller. Bei meinem Volvo geht das Bremslicht nur an wenn ich mit Retarder die Geschwindigkeit verzögere, also den Tempomat ausschalte und der Retarder anspringt und abbremst. wenn ich Werratal herunterfahre und der Retarder hält die eingestellte Geschwindigkeit von 60 Km/h dann geht das Bremslicht nicht an. Bei meinem letzten Scania ging das Bremslicht immer an wenn der Retarder am arbeiten war.. da haben früher viele gedacht ich stehe die ganze Zeit Werratal herunter auf der Bremse.. da kann man dir eigentlich keine großen Tipps geben, am besten einfach an die Sache langsam und vorsichtig herantesten. Alsö wenn du dich an das zusammenspiel vonTempomat und Retarder herangetastet hast und weißt wie es funktioniert willst du es nicht mehr missen.
            in search of incredible

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            • #7
              AW: Bergabfahren und bremsen

              Allen voran:
              Vorausschauend fahren.
              Die Retarder sind heute so gut, daß man viele Berge auch mit Tempo 80 sicher runter fahren könnten.
              Deshalb ist der alte Spruch "gleiche Gang Bergab wie Bergauf" nicht mehr gültig.
              Wichtig dabei:
              Eventuell Getriebe manuell ins kleinere Gänge schalten! Denn es braucht höhere Drehzahl, damit das Motor auch für den Retarder ausreichend Kühlung bekommt.
              Orientiere dich an den Drehzahlmesser, dort leuchtet idR. bei allen Marken grün auf, was die aktuell empfohlene Drehzahl ist, d.h. Bergauf grob um 1300 u/min und bei Retarder ca. 1800 u/min (variiert stark nach Modell und Motor)
              Nicht zu viel voll auf Retarder abbremsen, wie etwa vor Ampel oder Abzweig, sondern früher beginnen, ausrollen zu lassen.
              Denn wenn man zu oft zu stark zu lang mit Retarder abbremst, radiert die Reifen auf dem Antriebsachse viel schneller runter als einem lieb ist!

              Bei Glätte dran denken, daß mit Retarder die Antriebsachse sehr stark abbremsen kann, so, daß dann die Heck von Zugmaschine ausbrechen kann, vor allem in der Kurve!

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              • #8
                AW: Bergabfahren und bremsen

                Ach, und lass dir zeigen, wie man den Ölstand kontrolliert!
                Funzt fast nur noch über Bordcomputer!

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                • #9
                  AW: Bergabfahren und bremsen

                  @P.anzer

                  Vielen Dank für die ausführlichen Tips.
                  Du hast mir sehr damit geholfen.

                  NZ2013

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                  • #10
                    AW: Bergabfahren und bremsen

                    @Original Bernie

                    Danke für die Hinweise.
                    Ja, das mit dem vorausschauenden Fahren handhabe ich eigentlich schon immer so.
                    Man soll ja nicht nur den Retarder benutzen, ab und an auch das Bremspedal, sagte mir mal der Fahrlehrer.
                    Weil sich sonst zuviel Rost auf den Bremsscheiben sammelt ?

                    Viele Grüße

                    NZ2013

                    Kommentar


                    • #11
                      AW: Bergabfahren und bremsen

                      Hallo NZ2013,

                      ein Retarder ist (sicher) verbaut? Firmen, die sich viel im Flachland "aufhalten", event. noch mit kleinen Ladungsgewichten, haben manchmal nur Motorbremsen in den Fahrzeugen.

                      Wenn ich eine vorhersehbare Bremsung machen muß, kommt fast nur Motorbremse/Retarder zum Einsatz.

                      Retarder mehrerer Marken schalten in der höchsten Stufe (5) in einen kleineren Gang.
                      Nicht selten greife ich vor einem Gefälle manuell ein und schalte selbst in einen kleineren Gang.

                      Fährst Du mit Tempomat und Bremstempomat, machen die Steuergeräte das ziemlich gut, schalten bei Bergabfahrt selbst in kleinere Gänge. Erst bei hohen Gewichten und langen Gefällen kann es (selten) zu einem Abschalten des Retardes kommen, durch Überhitzung. Vorher wird der Fahrer aber gewarnt und kann mit der Betriebsbremse beibremsen.

                      Bei der Bremswirkung der Retarder gibt es Unterschiede. Es gibt (Pirmär-) Retarder, die mit Kurbelwellendrehzahl betrieben werden. Da steigt die Bremsleistung mit der Motordrehzahl, genauso wie die Wirkung der Motorbremse.
                      Dann gibt es (Sekundär-) Retarder, die in unterschiedlicher Weise am Getriebe angeflanscht sind. Deren Bremsleistung ist typischerweise geschwindigkeitsabhängig.

                      In der Bedienung der Retarder nimmt MAN, glaube ich, eine Alleinstellung ein. Da wird der Retarderhebel angetippt, für jede weitere Stufe erneut angetippt.
                      Alle anderen Marken, die ich kenne, haben einen "Bremshebel" mit mehreren Positionen für die Stufen der verschleißfreien Bremse.

                      Willst Du das automatische Schalten verhindern, bringe die Schaltautomatik in "Manuell". Manche Fahrzeuge, manche Flotten haben die Funktion aber nicht.

                      Gruß
                      Klaus
                      Zuletzt geändert von hobbylenker; 01.05.2020, 19:59.

                      Kommentar


                      • #12
                        AW: Bergabfahren und bremsen

                        Hallo Klaus,

                        vielen Dank für die Hinweise.
                        Ich wohne ja seit Kurzem nicht mehr im norddeutschen Flachland und will mich hier im Südwesten (Saarland) nach einer Spedition umsehen.
                        Bin aber noch blutiger Anfänger und deshalb für jeden Ratschlag dankbar.
                        Und man will sich ja auch nicht gleich am Anfang mit seinem Unwissen blamieren.

                        Danke

                        NZ2013

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                        • #13
                          AW: Bergabfahren und bremsen

                          Das wird am Ende wohl auf Erfahrung raus laufen. Ob der Retader/Motorbremse das alles halten kann oder nicht wirst du sehr schnell merken. ;) Je nach Berg etc. gilt die Faustregel aber immer noch.
                          Wenn ich zum Beispiel übern Berg fahre zum Ziegel holen dann schaff ich den Berg rauf um 4. Gang bei rund 20km/h hoch... Retader voll gezogen im 4. Gang runter reicht dann auch um die Fuhre zu halten. Im kleinen 5. läuft er schon davon. Da reichts nicht mehr. Aber kommt dann auch aufs Gefälle drauf an, wie schwer du bist und so weiter.. Und ja, wenn ich mir zum Beispiel am Gotthard so mit der Nase rieche wie viele LKW da stinken wie verrückt dann bestellen sehr viele Speditionen keine Retader mehr oder sehr viele Fahrer sind nicht in der Lage die Systeme so zu bedienen wie man sollte. 90 km/h halten während 15km Gefälle mit der Betriebsbremse qualmt ganz nett... :D

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                          • #14
                            AW: Bergabfahren und bremsen

                            Zitat von NZ2013 Beitrag anzeigen
                            ....nicht mehr im norddeutschen Flachland und will mich hier im Südwesten (Saarland) nach einer Spedition umsehen.
                            ....
                            NZ2013, gerne das Thema nochmal aufgreifen, wenn Du einen "Luftfedersitz" gefunden hast und weißt auf welchen Fabrikaten Du herumreiten wirst. Nicht zuletzt kannst Du dann auch den jeweiligen Zuständigen fragen, was in deinem Auto verbaut ist.

                            Gruß
                            Klaus

                            Kommentar


                            • #15
                              AW: Bergabfahren und bremsen

                              @ Ralimann, P.anzer, Original Bernie, hobbylenker, Kuhprah

                              Nochmals herzlichen Dank an Euch alle, die Ihr Euch die Zeit genommen habt mir zu antworten.

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