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Wie sich eine Krankheit einschleicht und das Leben bestimmen will......

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  • Wie sich eine Krankheit einschleicht und das Leben bestimmen will......

    Hallo zusammen.
    In diesem Strang will ich euch zeigen wie sich eine Krankheit einschleichen kann und so ganz unbemerkt Kontrolle über das Leben übernimmt.
    Es ist eine psychische Erkrankung, wobei ich nicht zwingend nur eine Depression meine.....
    Eins vorweg: Es wird in mehreren Abschnitten geschrieben da sonst zu lang. Manches kann langweilig sein, ist aber für das Verständnis wichtig. Fragen beantworte ich gerne. Dumme Kommentare unter Umständen auch, dann aber genauso dumm.
    Wer es nicht lesen will muß es nicht.
    In welcherm Zeitablauf der nächste Teil kommt hängt vor allem von meiner Tagesform ab. Also bitte nicht ungeduldig werden....
    Nur eins noch: Hätte nicht damals mein Hirn noch einen Funken Intelligentes Denken zugelassen.....10min. später hätte ich diesen Text nicht mehr schreiben können....

    Bis etwa 2001 ging es mir eigentlich recht gut. Ich hatte zwar immer mal wieder ein oder zwei Tage wo ich sozusagen am Boden zerstört war, das auch ohne ersichtlichen Grund, habe aber geglaubt das wäre normal.
    Bis dahin habe ich im NV gefahren. Lange Tage aber auch gutes Geld, da Stundenlohn. Dann kam der Tag wo wir mitgeteilt bekamen das in Zukunft für das gleiche Geld zwei Stunden täglich mehr gearbeitet werden muß, da die Preise nicht mehr hergaben.
    Da wir ja eh schon am Limit waren hieß das täglich 2 Stunden weniger Lohn.
    Ich hatte täglich 130 km hin unt zurück so das ich sowieso schon Arbeitstage von 15-16 Stunden hatte.
    Also blieben 2 Möglichkeiten: Stelle in der Nähe suchen oder Fernverkehr fahren.
    Eins schied aus, hier ist nicht viel, also blieb die 2. Lösung.
    FV mit Plane Jumbo innerdeutsch. Hin und wieder mal B oder NL. Meist Bremen-Nürnberger Raum.
    Damals war ich unerfahren und ohne das Wissen von heute. Also gefahren ohne Punkt und Komma. 20 Stunden Schichten waren die Regel. Pause von 5-6 Stunden dazwischen auch. Bekloppt, ich weiß.
    Dann Wechsel auf Kühler. Schichten länger Pausen genauso kurz und permanent auf Urlaubsschein nach F.
    Abgemacht war WE frei. Dann hieß es ein WE im Monat muß drin sein. Natürlich nach Absprache.
    Gut auch das noch. Irgendwann bestande das WE aus der Zeit von Samstag vormittag bis Sonntag Mittag..... Beschwerden beim Chef brachten nur kurzfristig was, das einzig gute war der Lohn. Es waren immer zwischen 2600 und 2800 € Netto. Für Bremer Verhältnisse traumhaft. Auf die Stunden gerechnet lächerlich.....
    Irgendwann im Urlaub welcher aufgrund von Personalmangel im Februar war habe ich gemerkt das es so nicht weiter gehen kann. Ich habe die 3 Wochen mehr geschlafen als sonstwas.

    Fortsetzung folgt.......
    Gruß Kai
    Werder Bremen-Lebenslang grün-weiß

    Lieber stehend sterben als knieend Leben (Böhse Onkelz)

  • #2
    AW: Wie sich eine Krankheit einschleicht und das Leben bestimmen will......

    Teil 2

    Wieder angefangen und es ging weiter wie gehabt....Schichtzeiten von 20 Stunden und mehr, Pausen selten mal 9 Stunden meist 5-6 Stunden und weiter.
    Dann ging es los mit Überladen. So zum Beispiel in Frankreich Wein geladen: 66 Paletten im Doppelstock wollten die raufstellen, insgesamt 27t. Abgelehnt, wieder Diskussion mit der Dispo. Das gleiche in Linz. Papier 33 Pal. mit 28t. Wieder....ewig lange Diskussion....
    Dann wurde es noch wilder: Freitag morgen leer in Boue,Nordfrankreich. Dispo: Rüber nach Douai laden für Montag morgen 10 Uhr Lüneburg.
    Also ab nach Douai, dort angekommen großes Schulterzucken.....Ladenummer unbekannt. Nach einigem hin und her ging dem Verlader ein Licht auf. Termin ist Samstag und nicht Freitag. Also mal wieder 24 Stunden rumstehen.
    (Zu den Touren schreibe ich am Ende noch was extra) Abgesehen davon das es mir da schon nicht wirklich gut ging, von einer Zufriedenheit mal abgesehen, war das Betriebsklima bis hierher immer noch in Ordnung.
    Aber es wurde heftiger: Permannte Diskussion mit Dispo und Chef wegen LuRz.
    Das Ende kam schnell: Mittwoch aufgestanden um 5 Uhr. Dann ohne Pause durch bis Samstag morgen 4 Uhr. Schlaf in der Zeit: 2 Mal 2 Stunden. BLutgruppe Samstag morgen AB Koffein.
    Also Samstag Auto ausgeräumt, Montag fristlos gekündigt und durch Kollegen neue Stelle als Containerfahrer im FV gefunden.
    Jetz kam allerdings schon der Kopf ins Spiel, das wußte ich damals aber noch nicht. Woher auch. Ich hielt das für normal......
    Nach 5 Wochen habe ich gekündigt, das Klima war nicht ok. Dann Kipper im NV....wieder in die Scheiße gegriffen....dann Stahl fahren in Bremen. Auch NV. Am ersten Tag alles ok. Am 2.Tag: 1. Tour komplett zum Primern. Dann die 2. Tour: 6 Abladestellen im Sauerland und 3 Ladestellen im Ruhrgebiet. Unter anderem Thyssen Stahl und noch 2 Buden. Das ganze ohne Bett.......
    Beim Laden dann der Supergau: Der Tritt an der Heckklappe klappte unter mir weg. Bänderanriss. Also ab zum Doc und 4 Wochen AU.
    Zu Hause Anruf der Firma fristlose Kündigung mündlich und 2 Stunden später schriftlich per Kurier.

    Teil 3 vielleicht später, mal sehen was geht.
    Gruß Kai
    Werder Bremen-Lebenslang grün-weiß

    Lieber stehend sterben als knieend Leben (Böhse Onkelz)

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    • #3
      AW: Wie sich eine Krankheit einschleicht und das Leben bestimmen will......

      Kai, schon der erste Teil laesst durchscheinen, dass du dich innerlich schon vom Beruf des fahrer verabschiedet hast... ist so meine Einschaetzung.
      Und wenn wir ehrlich sind, und ich meine die Kollegen, welche schon ein paar Jahrzehnte fahren... wir waren ganz sicher keine Waisenknaben, was die Fahrzeiten betroffen hat, war die Tachoscheibe voll, gabs eine Neue.... man hatte ja ein ganzes Paeckchen dabei....
      Bescheissen war der Einzige sport, der von LKW Fahrern betrieben wurde.... aaaaber es gab eine ungeschriebene regel, wenn man muede war, einfach stehenbleiben... ging ja da auch noch PP hat man so gut wie immer gefunden. Es gab kein Geschrei, wenn man mal zu spaet kam.
      Und das entscheidende, man war immer noch Mensch. War im Lohnniveau meistens weit ueber einem Abteilungsleiter in einem Autowerk (die auch da schon gut bezahlt waren). Es war kein Beruf, sondern eine Berufung und die meisten Fahrer betrachteten den Job als Hobby, bei dem man Geld verdienen kann.
      Wer Ausland fuhr hatte zu dem auch oefters mal Freizeit, da man im Zollhof standundKommunikation statt fand.... und manchmal hatte man sogar mal Zeit an den Strand zu gehen.
      Auch war es normal, das der LKWim Betriebsgelaende stand und bevor man heim ging wurde auch noch der LKW gewaschen... auch wenn's schon Samstag vormittag war....aber es gab auch ml Tage, dass der Chef einem mal einen 100 DM schein in die taschegeschoben hat....

      Ich merkte erst, als ich in Cnada anfing, in welchem Hamsterrad ich mich die letzten Jahre befunden habe (obwohl in sehr guter Firma) !
      Ich bin froh, aus dem Druck von Fahrverboten Ueberholverboten...dauer gestressten Menschen, die sich nix mehr zu sagen haben entkommen zu sein !!!
      Ich darf wieder Mensch sein !

      Gruss Holger
      Mein Buch : https://www.amazon.de/Auswandern-nac...4753476&sr=8-1


      Mein Leben : dreamlandcanada.blogspot.com





      Denke BEVOR du etwas tust, dein naechster Fehler koennte dein letzter sein !

      "Game over, try again" gibts NICHT im realen Leben

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      • #4
        AW: Wie sich eine Krankheit einschleicht und das Leben bestimmen will......

        Kai mach weiter und hör nicht auf. Es gibt den Ausdruck, dass man sich eine Last, von der Seele schreibt.
        Das muss nicht zwingend alles hier sein. Manches behält man gerne für sich, aber auch für diese Seiten, wirst du sicher genug Zeilen übrig haben.

        Das niederschreiben zwingt dich, sich damit auseinander zu setzen und das wiederum nimmt den Druck weg. Einfach weil man sich dabei über Dinge klar wird, die einem "nur" durch denken schonmal durch die Lappen gehen.

        Sagt dir Sisyphos etwas?


        Wenn ich darf, beschreib ich mal was ( als Mod kannste es löschen) wenn du willst.


        Da ist ein tiefes Loch, in dem du steckst. Schon eine lange Zeit. Du strengst dich fürchterlich an, da raus zu kommen und das schon Jahre.
        Immer wenn du fast oben bist, rutschst du wieder runter und irgendwie macht sich die Erkenntniss breit, dass du da nicht raus kommst.

        Lieg ich in etwa richtig?
        Die Titanic wurde von Profis gebaut........die Arche von einem Amateur.

        Wahrheiten die niemanden verärgern sind nur halbe.

        "Wir suchen die Wahrheit, finden wollen wir sie aber nur dort, wo es uns beliebt."

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        • #5
          AW: Wie sich eine Krankheit einschleicht und das Leben bestimmen will......

          Es gehört sehr viel Mut dazu, seine Fehler zu bekennen, einzustehen und einen noch größeren, das zu veröffentlichen.

          Der Körper wehrt sich, wenn der Mensch sich selbst überbelastet, zu keinen Ruhepausen und Entspannungen findet, sendet Warnungen voraus. "Überhört" er diese Warnungen, wird ein Schlussstrich bis hin zum Kollaps gezogen.


          Intelligenz ohne Weisheit ist Dummheit

          ¯*•๑۩۞۩::۩۞۩๑•*¯(ړײ)¯*•๑۩۞۩::۩۞۩๑•*¯

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          • #6
            AW: Wie sich eine Krankheit einschleicht und das Leben bestimmen will......

            Alles was Kai hier schreibt,kenne ich zur Genüge.Ich glaube,ich hatte damals auch darüber geschrieben.
            Vor mittlerweile fast fünf Jahren war ich der gleichen Situation und kurz vor dem Burnout.
            Ich war im Hamsterrad gefangen und habe nur noch funktioniert-wenig Schlaf,keine Erholung,ständiger Stress,übel gelaunt,anfällig gegen alle Krankheiten,übergewichtig-kurz gesagt,ich war ein Zombie.
            Glücklicherweise habe ich gute Freunde,welche mich klar darauf hingewiesen haben.Selbst merkt man derartige Veränderungen an sich selbst kaum.
            Ich habe dann die einzig richtige Entscheidung getroffen-alles sofort hingeschmissen und drei Monate nix gemacht.Nur geschlafen,spazieren gegangen,Motorrad gefahren,Freunde besucht und keinen Gedanken an die Arbeit vergeudet.
            So kam ich wieder auf die Beine,suchte mir einen Job im NV und bin seitdem völlig ausgewechselt.Ein neuer Mensch sagen meine Freunde.
            Es geht mir gut,ich bin fit,Gewicht ist top,kerngesund und habe wieder Freude am Leben.
            Ok,ich verdiene vielleicht ein paar Teuronen weniger-aber was ist schon Geld gegen Lebensfreude?Alles richtig gemacht!
            Du schaffst das auch Kai,ich drück dir die Daumen!
            "Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,dass er tun kann,was er will,sondern dass er nicht tun muss,was er nicht will."
            Jean Jacques Rousseau

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            • #7
              AW: Wie sich eine Krankheit einschleicht und das Leben bestimmen will......

              Die Ausgangssituation kenne ich auch aus eigener Erfahrung. Bevor ich noch tiefer in diesen Strudel herabgezogen wurde, konnte ich aber noch aus eigener Kraft ausbrechen. Dazu kam mir zugute, daß ich nur für mich selber sorgen musste und keine Verpflichtungen anderen gegenüber hatte.
              Nach einem Firmenwechsel lernte ich dann auch, "Nein" zusagen und daß auch durchzuziehen. Nach 2 Monaten hatte man schon begriffen, daß ich in einigen Punkten kompromisslos bin und hat mich in Ruhe gelassen. Solange es einen wunden Punkt gibt, der einen angreifbar macht, wird man diesen auch versuchen auszunutzen.
              Dumm stellen kann Freizeit verschaffen

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              • #8
                AW: Wie sich eine Krankheit einschleicht und das Leben bestimmen will......

                Danke für die Reaktionen.

                @whiteout und Ralimann: ich sage mal jein. Ich gehe später genauer darauf ein. Sisyphus ist mir bekannt.

                @ontheroadagain: Das meiste davon kommt mir sehr bekannt vor......
                Gruß Kai
                Werder Bremen-Lebenslang grün-weiß

                Lieber stehend sterben als knieend Leben (Böhse Onkelz)

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                • #9
                  AW: Wie sich eine Krankheit einschleicht und das Leben bestimmen will......

                  Teil 3.
                  Wir sind immer noch in 2002. Während der AU wieder halbwegs erholt und durch Glück eine neue Stelle gefunden. Bei einem Unternehmer im Auftrag HIndelang. FV mit einem WE draußen im Monat. Disponiert über Bremerhaven.
                  Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon permanent eine innere Unruhe, Bluthochdruck, ständig mit den Zähnen zu tun, Übelkeit, unerklärliche Schmerzen in den Knien und Rücken, Restless Legs. Meinem Hausarzt ist nicht aufgefallen das das im Endeffekt alles seelisch war. Mir allerdings auch nicht, ich konnte es mir nicht erklären aber irgendwie hatte mich auch eine große Lethargie erfasst.
                  Ich hatt kaum noch Interesse an igendwas, mein Sohn war knapp 4 Jahre und natürlich froh wenn ich zu Hause war. Aber selbst das kam nicht wirklich bei mir an. Meine Hobbys blieben liegen........
                  Außerdem fing ich an den Überblick über meine Finanzen zu verlieren. Post interessierte mich erst wenn meine Frau mir die schon fast ins Gesicht hielt....Kurzum eigentlich desolat.
                  Aber weiter. Der Job war ok. Lenkzeiten sauber, gute Touren, Dispo ok, Geld ok. Trotzdem kam schleichend das nächste dazu: Eine unerklärliche Angest das zu Hause was ganz schlimmes passiert ist. Bie zu 20 mal am Tag habe ich zu Hause angerufen......Wahnsinn, Telefonrechnung von 800€ und mehr war die Regel........Ich habe immer noch geglaubt das kommt vom Stress der Vergangenheit.
                  Während einer Tour in der Bretagne kam mir plötzlich der Gedanke das es vielleicht besser wäre alles zu beenden. Keine schlaflosen Nächte mehr, keine Sorgen, keine Ängste.....alles vorbei. Ein paar Minuten später habe ich auf der Gegenfahrbahn den richtigen Platz gesehen. Ein stabiler Brückenpfeiler..........Ab da fühlte ich mich befreit und leicht.......Kunden abgeliefert und leer auf den Weg zum nächsten Ladetermin gemacht......Etwa 10 Minuten vor meinem Pfeiler hat mir der Verstand signalisiert das da zu Hause noch 2 Menschen auf mich warten. Warum, wieso, weshalb......keine Ahnung, aber in dem Moment war es mit der Selbstbeherrschung vorbei. Ich habe geheult wie ein kleines Kind. Das ist bei mir selten. Das kriege ich nicht mal auf Beerdigungen hin.
                  Also erstmal gesammelt. Info an Dispo, Laden und Heimat. Chef informiert am Montag zum Arzt.
                  Gruß Kai
                  Werder Bremen-Lebenslang grün-weiß

                  Lieber stehend sterben als knieend Leben (Böhse Onkelz)

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                  • #10
                    AW: Wie sich eine Krankheit einschleicht und das Leben bestimmen will......

                    Teil 4

                    So, also am Freitag spät zu Hause. Auto ausgeräumt und zur Firma gebracht. Chef hat weiter nichts gesagt, nur Interesse geheuchelt. Mit der Post kam dann auch die Kündigung.
                    Montags zum Arzt. Alles aufgezählt, also Unruhe, Herzrasen, Schweißausbrüche, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, vor allem irgendwie ein starkes Schuldgfühl.
                    Hat er sich alles angehört und auf Burnout entschieden. Also Gleich 6 Wochen AU und Tabletten dann wiederkommen.
                    Nach 6 Wochen keine Besserung, andere Tabletten und wieder 6 Wochen AU. Überweisung zum Psychologen.
                    Wieder eine Erfahrung mehr: Termine sind da Mangelware. Dann doch noch einen gefunden. Ist auch gleichzeitig eine Gemeinschaftspraxis mit Neurologie und Suchtbehandlung (Methadon).
                    Der hat erstmal EEG gemacht, Schilddrüse untersucht und andere Medikamente verschrieben. Neuer Termin in 4 Wochen. Nach 4 Wochen wieder hin....haben die Tabletten geholfen?.......mir nicht, dem Hersteller bestimmt......wieder andere Sorte....bis in 4 Wochen......
                    Dann Anruf vom Hausarzt: Hat Herzinfarkt und keiner weiß ob und wann er wieder arbeitet.
                    Also anderen Arzt suchen und wieder alles von vorne erzählt. Wieder neue Medikamente und den Rat die Tabletten vom Psychologen abzusetzen, machen abhängig. Na Super.
                    So ging es über Monate. Keiner hatte eine Idee, keiner kam wirklich weiter, mittlerweile kam ich mir vor wie ein Simulant.....obwohl es mir selbst kontinuierlich schlechter ging......
                    Dann Brief AOK, der MDK hat nach Aktenlage entschieden. Ich bin gesund. Also bei der Arbeitsagentur gemeldet. Denen wieder alles vorgekaut. Termin beim Amtsarzt. Feststellung ob und wenn wieviel noch in der Lage zu Arbeiten.
                    Die haben festgestellt: Max 3 Stunden am Tag sind drin......hat nur bei der Agentur für Arbeit keinen interessiert. Ich wurde im Grunde verwaltet und das wars.
                    Mittlerweile hatte ich die Arztbesuche auch schon eingestellt weil ich einfach nicht mehr über die Energie verfügt habe dort immer und immer wieder um HIlfe zu bitten und keine zu bekommen.
                    Irgendwann mal zur Urlaubsvertretung. Ich kannte diesen Arzt aus meiner Jugendzeit. Ich wollte eigentlich nur ein Rezept. Bekommen habe ich einen Termin abends um 18 Uhr.
                    Wieder alles erzählt....allerdings kamen jetzt noch Kopfschmerzen bis zum Wahnsinnigwerden und Angstgefühle dazu........erstmal Blutdruck messen oh deutlich zu hoch.....also erstmal was verschrieben und Überweisung zur psychiatrischen Ambulanz.
                    Dort kurzfristig Termin bekommen.....zunächst mal Termine alle 14 Tage 30 min. und ein Medikament damit ich wenigstens nachts Ruhe finde. Ohne Suchtgefahr.......die halfen auch tatsächlich. Es ging mir auch besser, aber nur bis zum nächsten.....ich sag mal Schub.....(Rali, merkst was?)........damals hatte ich eine dermaßene Scheißegalstimmung das ich da auch nicht mehr hin bin......zusätzlich kamen jetzt dadurch das ich meine Finanzen vernachlässigt habe auch die ersten großen Probleme. Meine Frau hat das schlimmst bis hierhin verhindert, aber auch sie ist ja nur begrenzt belastbar......mittlerweile war sie auch am Ende.....was die Schuldgefühle vergrößert hat und dazu beitrug das ich noch weniger irgendwas auf die Reihe bekam......
                    Dann kam sozusagen der Gau: Erst wurde mein Konto gepfändet, dadurch blieb die KFZ Versicherung liegen und der Kreis schickte den Mann mit dem Spachtel.....Stillgelegt.
                    Fortsetzung folgt.
                    Gruß Kai
                    Werder Bremen-Lebenslang grün-weiß

                    Lieber stehend sterben als knieend Leben (Böhse Onkelz)

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                    • #11
                      AW: Wie sich eine Krankheit einschleicht und das Leben bestimmen will......

                      Da du meine Vorgängerthese mit jein beantwortet hast, is es nicht leicht.

                      Burnout schließe ich aber aus.

                      Bleibe also bei dem, was man landläufig mit Depression in Zusammenhang bringt.
                      Nix auf die Reihe kriegen und Selbstmordgedanken sind da ein sicheres Zeichen. Angstschübe gehören auch dazu, oder Panikattacken.

                      Du hast den Fred hier zwar aufgerufen, dennoch.............brems mich, wenns zu sehr ins eingemachte geht.

                      Zum Schluss hab ich noch ne schlechte Nachricht für dich, aber die muss nicht bei jedem zutreffen.

                      Zuerst versuche ich, dich zu analysieren ( nix schlimmes )
                      Selbstmord und nix auf die Reihe kriegen. Das kommt meist daher, dass man das Leben, so wie es gerade läuft, als nicht lebenswert erachtet.
                      Es erscheint sinnlos, also warum nicht ein Ende machen? Dann hat man keinen Bock, etwas auf die Reihe zu kriegen, weil es sinnlos erscheint.

                      Panikattacken oder Angstschübe, sind normal und als Instinkthandlung in uns verankert. Es geschieht, wenn wir dauerhaftem Stress ausgesetzt sind und diesen nicht abbauen können. Wenn früher, der große Bär vor unserer Höhle stand, hatten wir Stress ( nichts anderes, als ein Alarmzustand ) Da gab es Kampf, oder Flucht. Durch Kampf oder Flucht, haben wir diesen Stress abgebaut.
                      Heute haben wir Stress, aber keinen Gegner. Kampf fällt also aus. Flucht fällt auch aus, denn wer kann schon seinem Leben entfliehen.
                      Da wir dem also nicht begegnen können und weiter gestresst sind, reagiert der Körper irgendwann darauf. Das ist dann die Panik.

                      Gegen die Panik kann man was tun indem man dem Körper eine "Flucht" vorgaukelt.
                      Körperliche Erschöpfung ist das Zauberwort. Mein Tipp. Trimmrad ins Zimmer und wenn ein Schub kommt: Vollgas!!
                      Bis zur völligen Erschöpfung. Glaub mir das hilft. Wegen deiner Vorgeschichte und Medis.......mit dem Doc abklären.
                      Die Stresshormone, die sich bei dir ansammeln, werden durch andere Botenstoffe, bei deiner "Flucht" abgebaut. Noch besser, du macht es bevor du nen Schub hast.

                      Erinnerst du dich? Wir hatten den Faden schon früher mit dir und da sagte ich ja schon, dass ich das durch habe.
                      Was ich hier absondere, ist also kein leeres Geschwätz.
                      Ausserdem beschert einem die körperliche Erschöpfung, einen besseren Schlaf.

                      Nachdem wir beim Körperlichen waren, müssen wir den Geist noch aufrichten, aber ich lass dir erst zu Wort kommen.

                      Hier die schlechte Nachricht.
                      Zumindest eine Erkenntniss, die ich aufgrund meiner Erlebnisse feststellen musste.
                      Du kennst mein Leben und wie ich es lebe. Hier im Forum gab ich ja schon Einblicke darauf. Kurz.....ich komm klar!!!

                      Aber!!: Ich hab das nicht besiegt............Ich hab nur gelernt, es zu ertragen.
                      Die Titanic wurde von Profis gebaut........die Arche von einem Amateur.

                      Wahrheiten die niemanden verärgern sind nur halbe.

                      "Wir suchen die Wahrheit, finden wollen wir sie aber nur dort, wo es uns beliebt."

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                      • #12
                        AW: Wie sich eine Krankheit einschleicht und das Leben bestimmen will......

                        Da mach dir mal keine Gedanken. Wenn es mir zu viel wird melde ich mich. Mein HInweis war mehr auf das Loch in Deinem anderen Beitrag bezogen.
                        Immer kurz vor dem Ziel.......
                        Gruß Kai
                        Werder Bremen-Lebenslang grün-weiß

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                        • #13
                          AW: Wie sich eine Krankheit einschleicht und das Leben bestimmen will......

                          Dessen war ich mir sicher, sonst hätte mein zweiter Beitrag nicht gepasst.
                          Die Titanic wurde von Profis gebaut........die Arche von einem Amateur.

                          Wahrheiten die niemanden verärgern sind nur halbe.

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                          • #14
                            AW: Wie sich eine Krankheit einschleicht und das Leben bestimmen will......

                            Richtig.....
                            Gruß Kai
                            Werder Bremen-Lebenslang grün-weiß

                            Lieber stehend sterben als knieend Leben (Böhse Onkelz)

                            Kommentar


                            • #15
                              AW: Wie sich eine Krankheit einschleicht und das Leben bestimmen will......

                              ....haben die Tabletten geholfen?.......mir nicht, dem Hersteller bestimmt......wieder andere Sorte....bis in 4 Wochen......
                              Dann Anruf vom Hausarzt...
                              Also anderen Arzt suchen und wieder alles von vorne erzählt. Wieder neue Medikamente und den Rat die Tabletten vom Psychologen abzusetzen, machen abhängig. Na Super.
                              So ging es über Monate. Keiner hatte eine Idee, keiner kam wirklich weiter, mittlerweile kam ich mir vor wie ein Simulant.....obwohl es mir selbst kontinuierlich schlechter ging......
                              Dann Brief AOK, der MDK hat nach Aktenlage entschieden. Ich bin gesund. Also bei der Arbeitsagentur gemeldet. Denen wieder alles vorgekaut. Termin beim Amtsarzt. Feststellung ob und wenn wieviel noch in der Lage zu Arbeiten.
                              Die haben festgestellt: Max 3 Stunden am Tag sind drin......hat nur bei der Agentur für Arbeit keinen interessiert. Ich wurde im Grunde verwaltet und das wars.

                              Lachhaft dieses Gesundheitssystem, was für Verhältnisse!
                              Und sowas, obwohl man gerade in einer solchen Situation
                              ganz schnell auf kompetente Hilfestellung angewiesen wäre...



                              Gruß!
                              M.P.U
                              "Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd"

                              chinesisches Sprichwort

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