Zitat Robert Fisk [Min. 47, transkribiert]:
“Warum verfolgt die NATO diese Waffen nicht, wenn sie Europa und Amerika verlassen? Warum zeigen sie die wahren Empfänger dieser tödlichen Sendungen nicht? Interessanterweise antworteten die Saudis dem Independent, dass sie keine Waffen an terroristische Organisationen unterstützen und dass die Anschuldigungen vage und unbegründet seien. Diese Waffen, einschließlich der Mörser gingen offensichtlich an die Saudis und die müssen eine Endverbleibserklärung dafür vorgelegt haben. Da wir die Unterlagen haben, muss sie das Verteidigungsministerium in Riad auch haben. Ich trat inoffiziell an die NATO heran, da wollte mir aber keiner helfen. Warum nicht? Warum sollten sie nicht herausfinden wollen, wie eine islamistische Terrorgruppe Waffen erhielt, die Syrien und NATO-Staaten angriff? Sie wollten mir nicht helfen. ‘Tut uns leid Bob.’ Die NATO wusste, dass diese Waffen nach Saudi-Arabien gingen und sie muss gewusst haben, dass sie an Islamisten gingen. Kriege sind ein Geschäft, es geht um Geld und um politische Macht. Solange es Menschen gibt, die bereit sind modernste Waffen herzustellen und sie für Geld an Staaten zu übergeben, die sie für böse Zwecke nutzen, wird es Kriege geben und ich werde weiter darüber berichten, denn solange man diese Waffenlieferungen nicht abschneidet, werden die Kriege weitergehen.”
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Afghanistan, Irak oder Syrien: Der britische Journalist Robert Fisk berichtet seit über 40 Jahren über einige der gewalttätigsten und heikelsten Konfliktherde der Welt und schreibt heute für den Independent. Der Film begleitet Fisk bei seinen Vorbereitungen diverser Artikel und wird so zum Beobachter der Recherchen für dessen Berichte und Kolumnen.
Robert Fisk ist kein typischer Journalist. Die New York Times hat ihn einst den „wohl berühmtesten britischen Auslandskorrespondenten“ genannt. Sein erster Einsatz als Vollzeitkorrespondent für die London Times führte den jungen Journalisten damals gleich nach Belfast, mitten in den Nordirlandkonflikt. Er berichtete über die Nelkenrevolution in Portugal und nahm bald darauf den ersten Auftrag im Nahen Osten an.
Seit 1976 lebt Fisk in Beirut, er spricht und liest arabisch. Sein Spezialgebiet ist und bleibt der Nahe Osten. Seine Reportagen sind von einer Landeskenntnis geprägt, die anderen Berichterstattern häufig fehlt, wenn sie nicht vor Ort recherchieren.
Er hat als einer der wenigen ausländischen Reporter über das Massaker von Sabra und Schatila berichtet und war der erste Reporter aus dem Westen, der nach dem Giftgaseinsatz 2018 aus dem syrischen Duma berichtet hat. Robert Fisk schreibt über illegalen Waffenhandel oder die israelische Siedlungspolitik, immer mit dem unabdingbaren Anspruch, die Wahrheit zu finden. Die Dinge mit eigenen Augen sehen, aus erster Hand erfahren und den Schwachen, den Opfern eine Stimme geben – das ist sein Antrieb. Damit sorgt Robert Fisk in seinem unermüdlichen Streben nach der Wahrheit und seiner Entschlossenheit, zu sagen, was andere nicht zu sagen wagen, immer wieder für Kontroversen.
In der Zeit der Fake-News, in der Journalisten häufig als „die Feinde des Volkes“ bezeichnet werden, ist Fisks Entschlossenheit, die Realität zu dokumentieren, zu einem obsessiven Kampf um die Wahrheit geworden. Der Film „An vorderster Front – Die Wahrheiten des Robert Fisk“ von Yung Chang ist eine hochspannende Auseinandersetzung mit dem Selbstverständnis eines – häufig umstrittenen – Journalisten und mit der Methodik von Berichterstattung und journalistischer Ethik.
Lange nicht mehr eine so interessante Doku gesehen. Kann ich jedem nur empfehlen.
Diese Doku gehört auf dem besten Sendeplatz zur "Prime Time" und nicht versteckt auf ARTE!
Robert Fisk ist kein typischer Journalist. Die New York Times hat ihn einst den „wohl berühmtesten britischen Auslandskorrespondenten“ genannt. Sein erster Einsatz als Vollzeitkorrespondent für die London Times führte den jungen Journalisten damals gleich nach Belfast, mitten in den Nordirlandkonflikt. Er berichtete über die Nelkenrevolution in Portugal und nahm bald darauf den ersten Auftrag im Nahen Osten an.
Seit 1976 lebt Fisk in Beirut, er spricht und liest arabisch. Sein Spezialgebiet ist und bleibt der Nahe Osten. Seine Reportagen sind von einer Landeskenntnis geprägt, die anderen Berichterstattern häufig fehlt, wenn sie nicht vor Ort recherchieren.
Er hat als einer der wenigen ausländischen Reporter über das Massaker von Sabra und Schatila berichtet und war der erste Reporter aus dem Westen, der nach dem Giftgaseinsatz 2018 aus dem syrischen Duma berichtet hat. Robert Fisk schreibt über illegalen Waffenhandel oder die israelische Siedlungspolitik, immer mit dem unabdingbaren Anspruch, die Wahrheit zu finden. Die Dinge mit eigenen Augen sehen, aus erster Hand erfahren und den Schwachen, den Opfern eine Stimme geben – das ist sein Antrieb. Damit sorgt Robert Fisk in seinem unermüdlichen Streben nach der Wahrheit und seiner Entschlossenheit, zu sagen, was andere nicht zu sagen wagen, immer wieder für Kontroversen.
In der Zeit der Fake-News, in der Journalisten häufig als „die Feinde des Volkes“ bezeichnet werden, ist Fisks Entschlossenheit, die Realität zu dokumentieren, zu einem obsessiven Kampf um die Wahrheit geworden. Der Film „An vorderster Front – Die Wahrheiten des Robert Fisk“ von Yung Chang ist eine hochspannende Auseinandersetzung mit dem Selbstverständnis eines – häufig umstrittenen – Journalisten und mit der Methodik von Berichterstattung und journalistischer Ethik.
Lange nicht mehr eine so interessante Doku gesehen. Kann ich jedem nur empfehlen.
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