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Der Rettungsdienst ist nicht Ihr Feind!

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  • Der Rettungsdienst ist nicht Ihr Feind!

    Habe ich im Internet gefunden.....




    Der Rettungsdienst ist nicht Ihr Feind!
    Seit nun mehr als 15 Jahre bin ich im Rettungsdienst als Notarzt und leitenden Notarzt aktiv. Ich kann mich nicht mehr an die Anzahl der Einsätze erinnern, aber es handelt sich um einige Tausende. Im Rettungsdienst erlebt man nahezu alles. Von glücklichen Momenten wie eine Geburt im RTW und tragische Momente, wenn bei schweren Unfällen es zu mehreren Verletzten und Todesfällen kommt. In all diesen Jahren habe ich die Mitarbeiter des Rettungsdienstes als fleißig und zuverlässig erlebt. Sie haben Ihren Job stets gerne gemacht. Es gab viele Momente der Ängste, Verzweiflung und manchmal scheinbarer Hilflosigkeit. Aber man hat stets sein Bestes gegeben. Es ist nicht einfach, wenn der Melder um 3 Uhr morgens losgeht und man im Regen, Schnee und bei Kälte und entsprechender Müdigkeit- zum Einsatzort fahren muss. Es bedarf einer enormen Disziplin und Konzentration. Diese Menschen, die die RTWs und andere Rettungsfahrzeuge fahren, riskieren das eigene Leben, um ein anderes zu retten. Das gilt für alle Mitarbeiter im Rettungsdienst. Nicht selten ist auch die Polizei dabei, weil es sich um schwere Verletzungen bei Auseinandersetzungen handelt. Hier müssen die Kräfte des Rettungsdienstes nicht selten vor Drohungen und Beleidigungen von der Polizei beschützen lassen. Aber diese Vorfälle waren vor mehr als 10 Jahre sehr selten. Heute jedoch ist Gewalt gegen Rettungsdienst-Mitarbeiter an der Tagesordnung. Man wird beschimpft, angespuckt und bedroht. Einige Autofahrer führen förmlich Krieg auf den Strassen gegen die RTWs, die schnell zum Einsatzort müssen. Rettungsgassen werden zugeparkt. Auf den Autobahnen finden es manche lustig, wenn sie sich ein Rennen mit einem NEF-Fahrzeug oder RTW liefern. Dabei riskieren sie das Leben Vieler dabei.
    Nicht nur die Gewalt gegen den RD hat zugenommen, sondern auch das Anfordern des Notarztes. Früher wurden Angehörige, die sich beim Schneiden von Karotten, den Kleinfinger leicht verletzt haben, von Freunden oder Familienmitgliedern in die Notaufnahme gebracht. Heute müssen ein RTW und ein NEF gerufen werden. Die Kosten explodieren hierdurch und echte Notfälle müssen auf den Notarzt warten, weil dieser gerade einen 30-jährigen Menschen versorgen soll, der seit 15 Tagen Kopfschmerzen hat und sich heute gegen 4 Uhr morgens entschieden hat, deswegen den RD zu alarmieren. Andere warten bereits mit gepackten Koffern, um mittels des RD ins gewünschte Krankenhaus gebracht zu werden, weil sie dort am nächsten Tag einen Termin haben. Wir nennen das "Taxi" gratis!
    Inzwischen haben viele es mit Hilfe von Google und Youtube verstanden-wie man den RD erpressen kann. Bei völlig harmloser Symptomatik wird der Leitstelle vom Betroffenen selbst oder Familienangehörigen angerufen und hysterisch berichtet, daß er oder sie Brustschmerzen und Luftnot habe. Die Mitarbeiter in der Leitstelle sind gezwungen die gesamte Kavallerie schicken zu müssen. Sie nehmen schließlich den Patienten ernst. Nicht selten stellt sich bei der Ankunft heraus, daß der Patient eine leichte Bronchitis hat, die er schon bereits seit Tagen antibiotisch behandeln läßt- vom Hausarzt. Wenn der Patient Ihnen dann ins Gesicht sagt, daß er bewußt diese Begriffe gewählt hat, damit der RD einschließlich des Notarztes schnell kommen, dann verstehen sie, warum ich das hier schreibe.
    Tatsache ist, daß 70-80% aller Einsätze im Rettungsdienst keine Notfälle sind. Das bedeutet zum einen Bindung der Rettungskräfte im Falle von echten Notfällen und zum anderen aber auch eine Zunahme an Kosten im Rettungsdienst. Gelder, die für echte Notfälle gebraucht werden und um neue Kräfte im RD einstellen zu können.
    Die Zunahme der Gewalt gegenüber Rettungskräften ist enorm und nimmt stetig zu. Die Beleidigungen gegenüber weiblichen Kräften im Rettungsdienst sind entwürdigend und unerträglich.
    Sie wundern sich, dass es immer weniger Menschen gibt, die solch einen Beruf ergreifen wollen? Sie wundern sich, daß Noteinsatzfahrzeuge außer Dienst genommen werden, weil es keinen/keine Notarzt/Notäztin gibt?
    Ich nicht! Ich wundere mich, daß der RD noch nicht zusammengebrochen ist!
    Ich habe diese Zeilen geschrieben- in der Hoffnung, daß sowohl die Öffentlichkeit als auch die Politik begreifen, daß es an der Zeit ist, zu handeln!
    Falls sie mir nicht glauben, dann fragen sie Menschen, die im Rettungsdienst arbeiten!
    In diesem Sinne frohe Weihnachten!
    Mimoun Azizi
    in search of incredible

  • #2
    AW: Der Rettungsdienst ist nicht Ihr Feind!

    Die Zunahme der Gewalt gegenüber Rettungskräften ist enorm und nimmt stetig zu. Die Beleidigungen gegenüber weiblichen Kräften im Rettungsdienst sind entwürdigend und unerträglich.


    Alles richtig, was der Arzt in seinem Aufsatz beschreibt,
    aber dass ist das Schlimmste an der ganzen Angelegenheit.



    Gruß!
    M.P.U
    "Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd"

    chinesisches Sprichwort

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    • #3
      AW: Der Rettungsdienst ist nicht Ihr Feind!

      Kein Notfall? Dann kommt die Rechnung,aber gepfeffert! Ich wette,der "Patient"ruft so schnell keinen RTW mehr!
      "Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,dass er tun kann,was er will,sondern dass er nicht tun muss,was er nicht will."
      Jean Jacques Rousseau

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      • #4
        AW: Der Rettungsdienst ist nicht Ihr Feind!

        Gewalt und Behinderung gegen Notfall- und Rettungsdienste / Mitarbeiter geht überhaupt nicht.

        Das mit dem Einschätzen von Fällen? Da bin ich nicht ganz auf der Seite des Artikels.

        Klar, falls jemand erkannbaren Mißbrauch treibt, wie
        Koffer gepackt für Krankenhausaufenthalt... das geht auch nicht.

        Aber es gibt genug Beispiele, wo man früher ohne zu fackeln jemand mit dem Auto ins Krankenhaus gefahren hat und der Betroffene unterwegs im Auto von einem akuten Zustand erreilt wurde.
        In einem ganz plakativen Fall kollabierte ein Betroffener auf dem Weg in Krankenhaus in einem Pkw. Am Krankenhaus wurde entschieden dem Pkw das Dach abzutrennen, um den Patient aus dem Auto zu holen.

        Da gibt es einen großen Bereich, in dem der Laie die Gefährdung nicht einschätzen kann. Passiert etwas, sagt jeder, da hätte man doch den Notarzt/Rettungsdienst holen müssen.

        Gruß
        Klaus

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