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Was die AfD so stark macht

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  • Was die AfD so stark macht

    Knapp zwei Wochen bleiben noch bis zu den Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg,
    und so wie es aussieht, wird die AfD große Triumphe feiern. Schon bevor das Wahlergebnis überhaupt feststeht, bemühen sich Politiker und Publizisten darum, die Entwicklung einzuordnen.
    Matthias Platzeck,früher Ministerpräsident Brandenburgs, heute Chef der Kommission 30 Jahre Deutsche Einheit, sieht bei Teilen der Ostdeutschen eine "ungute Grundstimmung".
    Dazu habe eine Reihe von Krisenerfahrungen beigetragen: "Zusammenbruch nach 1990, Finanzkrise 2008 und Flüchtlingskrise 2015, alles in einer Generation", sagt er. "Bei nicht wenigen Menschen hat sich das Gefühl ausgebildet, der Staat, von dem sie das eigentlich erwarten, habe nicht mehr alles im Griff und schütze sie nicht mehr hinreichend."
    Pauschalisierung ist Unsinn, keine Frage.
    Aber beim Namen sollte man die Probleme schon nennen. Warum ist die gesellschaftliche Stimmung in Teilen Ostdeutschlands so aufgeheizt, warum sind so viele Menschen enttäuscht von den etablierten Parteien, warum unterstützen so viele die AfD? Das habe ich Petra Köpping gefragt, sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration. Die SPD-Politikerin kandidiert für den Parteivorsitz und hat eine Streitschrift verfasst: "Integriert doch erst mal uns!" In unbewältigten Demütigungen, Kränkungen und Ungerechtigkeiten, aber auch in Lebensbrüchen und Entwurzelungen sieht sie eine wesentliche Ursache für die Verbitterung vieler Menschen im Osten. Sie schreibt über rücksichtslose Treuhand-Entscheidungen, die Geringschätzung von Berufsabschlüssen und den Verlust von Betriebsrenten, aber auch über die Abwanderung einer ganzen Generation in den Westen – sowie den verächtlichen Generalverdacht, dass die Leute im Osten politisch rückständig seien. Hatten ja in einer Diktatur gelebt.

    Mir leuchten diese Erklärungen ein, zumal sie mir auch in Gesprächen mit Bürgern in Sachsen, wo ich Anfang der Neunzigerjahre gelebt habe, gespiegelt werden. Alle diese Gründe sind irgendwie verständlich – aber führen sie wirklich dazu, dass so viele Menschen heute einer Partei zuneigen, in der Rechtsextremisten immer unverfrorener den Ton angeben? Petra Köpping hat meine Frage beantwortet, indem sie an die Demonstrationen, Ausschreitungen und öffentlichen Debatten nach einem Mord in Chemnitz erinnerte:
    "Die Ereignisse in Chemnitz sind jetzt ein Jahr her. Die Menschen ärgern sich darüber, dass die Sachsen in der Öffentlichkeit immerzu als rechts dargestellt werden. In vielen Medien wird nicht differenziert berichtet, sondern pauschalisiert. Das ärgert die Leute. Und es hat zur Folge, dass es unter vielen Menschen eine zunehmende Solidarisierung gibt, dass sie sagen: Okay, wenn ich als rechts oder als Nazi bezeichnet werde, dann bin ich eben so! Das höre ich immer wieder auf der Straße im Wahlkampf – auch von Menschen, die sich früher gar nicht politisch eingebracht haben. Viele Medien berichten zu selten über die positive Arbeit in Sachsen, dabei gibt es die. Die Mehrheit der Menschen setzt sich für demokratische Prozesse ein, manchmal unter schwierigeren Bedingungen als in anderen Bundesländern."

    Ist die Unterstützung für die AfD also nur ein Protestventil? Drei Themen gebe es, die den Wahlkampf in Sachsen bestimmten, sagt Petra Köpping – erstens die Migrationspolitik, zweitens Unterschiede zwischen West- und Ostdeutschland, drittens die Sicherheitslage:
    "Zwar ist die Kriminalitätsrate insgesamt gesunken, aber das ist ja nur die halbe Wahrheit, denn an öffentlichen Brennpunkten hat sie zugenommen. Diese differenzierte Betrachtung vermissen viele Menschen. Selbst wenn in Ostdeutschland weniger Migranten leben und es deshalb auch weniger Kriminalität von ihnen gibt: Entwicklungen wie die Gewalt- oder die Clankriminalität anderswo in der Republik werden natürlich auch in Sachsen sehr genau beobachtet."

    Nun muss man der Bundesregierung zugutehalten, dass sie diese Herausforderungen inzwischen ernster nimmt und entschlossener handelt als früher. Bundesinnenminister Seehofer treibt schärfere Gesetze voran, die Sicherheitsbehörden werden verstärkt und beginnen härter durchzugreifen. "Die Fallzahlen der Kriminalität insgesamt gehen zurück. In einigen Bereichen, wie dem Wohnungseinbruch, der traditionell große Angst auslöst, haben wir sogar einen deutlichen Rückgang", sagte BKA-Chef Holger Münch vergangene Woche im t-online.de-Interview – räumte aber ein: "Bei der Gewaltkriminalität verhält es sich ein bisschen anders: Hier haben wir eine Stagnation der Fallzahlen und sehen, dass eine kleine Gruppe von Zugewanderten aus bestimmten Herkunftsländern signifikant auffälliger ist. Wir müssen diese Entwicklung nicht nur zur Kenntnis, sondern sehr ernst nehmen und daraus Konsequenzen ziehen."

    Bekommt die Polizei dieses Problem in den Griff, bemühen sich mehr Medien um eine differenzierte Berichterstattung und berücksichtigt die Bundespolitik öfter die spezifischen Herausforderungen in den neuen Bundesländern, dann könnte sich die Stimmung dort vielleicht ein bisschen verbessern. Knapp zwei Wochen werden dafür aber nicht reichen.
    Quelle


    Sehr gut geschriebener Artikel, der es meiner Meinung nach auf den Punkt bringt.
    Zuletzt geändert von Asphaltflüsterer; 23.08.2019, 16:51.
    Die DDR ging unter, weil das Volk aufstand. Die BRD geht unter, weil das Volk schläft.

    Wer Olivgrün wählt, wählt Verarmung, Masseneinwanderung und Krieg!

    In der internationalen Politik geht es
    nie um Demokratie oder Menschenrechte.
    Es geht um die Interessen von Staaten.
    Merken sie sich das, egal was man Ihnen im
    Geschichtsunterricht erzählt.
    Egon Bahr

  • #2
    AW: Was die AfD so stark macht

    Man macht also das Erstarken der AfD an drei Punkten fest? Wie Geil ist das denn?
    Wird der Bürger unbequem, ist er plötzlich rechtsextrem.

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    • #3
      AW: Was die AfD so stark macht

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      • #4
        AW: Was die AfD so stark macht

        Genauso ist es. Die AfD steht im Grunde da wo die CDU vor Merkel stand. Da aber nicht nur die Parteien, sondern auch weite Teile der Bevölkerung nach links gerückt sind will man das nicht wahrhaben.
        Wird der Bürger unbequem, ist er plötzlich rechtsextrem.

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        • #5
          AW: Was die AfD so stark macht

          Ich lach mich schlapp....

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          • #6
            AW: Was die AfD so stark macht

            Für Maaßen ist die SPD voller Linksradikaler und ich schätze mal, für Paleraider ist auch Adolf links.
            Es ist ja nicht nur Paleraider.
            Es ist ja inzwischen zur Normalität geworden, daß man sich an keine Realität mehr halten braucht und 2+2=4 nicht mehr viel bedeutet, weil es ja heute Wissenschaftler und Medien gibt, die jedes andere Ergebnis verbreiten.
            So hat z.B. der Klimawandel nichts mit der Umweltzerstörung durch den Menschen zu tun.

            Die Alternative für Deutschland (AfD) wurde 2013 als eurokritische Partei gegründet(...) Zu den Forderungen des Grundsatzprogramms gehören - neben der weitreichenden Ablehnung des Islam - u.a. die Strafmündigkeit schon ab 12 Jahren, Sicherungsverwahrung statt Psychiatrie, weniger Erinnerung an den Nationalsozialismus, Rückkehr zum völkischen Abstammungsprinzip, kein Geld mehr für Klimaschutz, Atomausstieg rückgängig machen.[3][4] In der Wirtschafts- und Sozialpolitik ist das Programm überwiegend marktliberal ausgerichtet. Es wird möglichst viel Wettbewerb und eine möglichst geringe Staatsquote gefordert. Die Vermögen- und Erbschaftsteuer sollen abgeschafft werden. Der Mindestlohn wird befürwortet. Der Klimawandel wird geleugnet, die Senkung von CO2-Emissionen als Beschränkung der Freiheit qualifiziert (12.1), der Ausstieg aus der Atomkraft als sachlich nicht begründet und schädlich bezeichnet (12.6). (...) Zu den Spendern der AfD gehören u. a. Heinrich Weiss, Großaktionär und Aufsichtsratsvorsitzender der SMS Group sowie ehemaliger Präsident des Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), und Hans Wall, Gründer des Berliner Außenwerbers Wall AG.[5] Nach Angaben von Weiss flossen auch Spenden von anderen Wirtschaftsführern - allerdings unterhalb der gesetzlichen Meldegrenze, sodass sie nicht namentlich im Rechenschaftsbericht erscheinen.
            https://lobbypedia.de/wiki/Alternati...tschland_(AfD)

            Die Schleuse ist geöffnet: Seit Jahren profitiert die AfD von millionenschweren verdeckten Geldströmen. AfD-Bundesvorstand Meuthen zum Beispiel ließ sich 2016 ganz bewusst Teile seines Wahlkampfes von einer Schweizer Agentur bezahlen. Doch die wirklichen Finanziers bleiben auch mit Veröffentlichung der AfD-Rechenschaftsberichte unbekannt.
            https://www.lobbycontrol.de/2018/06/...nsten-der-afd/

            Das Europäische Institut für Klima und Energie (EIKE) gilt als die Speerspitze der Lobby, die den menschengemachten Klimawandel leugnet. (...)
            Folgende Mitglieder/Funktionsträger der AfD wirken bei EIKE mit:
            • Michael Limburg, Mitglied der AfD und Stellv. Vorsitzender des AfD-Bundesfachausschusses Energie, ist Vizepräsident von EIKE[7]
            • Horst-Joachim Lüdecke, Mitglied der AfD und Mitglied des AfD-Bundesfachausschusses Energie, ist Pressesprecher von EIKE[8]
            • Karl-Heinz Krause, Mitglied der AfD, Mitglied des AfD-Bundesfachausschusses Energie und Stellv. Vorsitzender der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung, veröffentlicht regelmäßig Artikel bei EIKE

            https://lobbypedia.de/wiki/Europ%C3%...ma_und_Energie

            Klimawandelleugner, Klimaskeptiker & die Interessen von Öl-, Gas-, Kohle-, Atom- und Autokonzernen & amerikanischen Milliardären (Atlas Network, Cato Institute...)

            Asbest ist kein Gesundheitsproblem, Rauchen verursacht keinen Lungenkrebs, schwere Atomunfälle sind undenkbar...
            Jahrzehntelang gab es weltweit industriegelenkte Debatten & Schein-Bürgerinitiativen, manipulierte Untersuchungen, Angriffe auf kritische WissenschaftlerInnen und Umweltverbände um die Gefahren von Asbest, Rauchen und Atomkraft herunter zu spielen. Zehntausende von Menschen sind auch auf Grund von organisierten und nie bestraften Propagandaverbrechen der Industrie und ihrer PR-Abteilungen gestorben.

            Jahrzehntelang haben Big Oil, Big Coal und die Autolobby ähnliche Desinformationskampagnen organisiert, finanziert und politisches Handeln gegen den Klimawandel verhindert.



            Klimaveränderung? Alles Lüge

            Es gibt eine Vielzahl von Kohle-, Öl-, Auto- und Atomkonzernen, die ein massives Interesse daran haben den menschengemachten Klimawandel zu leugnen, zu verharmlosen und herunterzuspielen. Diese aggressive Lobby hat (nicht nur) in den USA jahrelang Kampagnen organisiert, kritische WissenschaftlerInnen bekämpft und verleumdet und Klimaschutzgesetze verhindert. Diese Lobby ist weltweit auch heute aktiv. Wenn durch die Erderwärmung die Zahl der Klimaflüchtlinge und Klimaopfer zunimmt, dann sind diese Konzerne und ihre Lobbyisten dafür mitverantwortlich.

            Die Kohle-, Öl- und Atomlobbyisten behindern mit ihren aggressiven Kampagnen und Totschlagargumenten leider auch eine qualifizierte Diskussion zu tatsächlich diskussionswürdigen Aspekten und offenen Fragen des Klimawandels.

            Die Generalkritik und die gezielt geschürten generellen Zweifel waren leider kein wünschenswerter Skeptizismus im wissenschaftlichen Sinn, sondern vielmehr der Beginn einer organisierten Leugnung des menschengemachten, globalen Klimawandels, geleitet von massiven ökonomischen Interessen.

            http://www.bund-rvso.de/klimawandelleugner.html (Ich empfehle die Lektüre des vollständigen Berichts der Umweltorganisation BUND)

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            • #7
              AW: Was die AfD so stark macht

              Brüllgacker.....der dreht sich im grabe um, der adolf...

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              • #8
                AW: Was die AfD so stark macht

                Na ja, schließlich hieß die Partei vom Adolf auch Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei. Und auch das Agieren der heutigen Linksgrünen, hier besonders der Antifa, erinnert doch stark an die frühere SA.
                Aber Hauptsache man muss sich keine eigenen Gedanken machen. (Was jetzt nicht für den Salonkommunisten hier gilt)
                Wird der Bürger unbequem, ist er plötzlich rechtsextrem.

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                • #9
                  AW: Was die AfD so stark macht

                  Ich muß zugeben, ich hab Muffensausen.

                  Demokratische Entscheidungen sind nur dann möglich, wenn die Menschen ein Grundwissen über das haben, was in der Welt passiert.

                  Unser Bildungssystem und unsere Medien sind jedoch derart grottenschlecht, daß ich einen erheblichen Zweifel an dem Vorhandensein dieses Grundwissens habe.

                  Es sind nicht wenige, die tatsächlich glauben, die AfD sei eine Vetreterin der Kleinen Leute.

                  Wer sich etwas mit Geschichte befaßt hat, weiß jedoch, daß rechte Organisationen der militante Arm des Kapitals sind. Die faschistische Bewegung entstand in Italien, als Großindustrielle Prügelbanden brauchten, um gegen Streikposten vorzugehen und dafür Mussolini bezahlten.

                  Die Kleinen Leute haben einen hohen Preis unter Rechten oder gar faschistischen Regierungen zu bezahlen.
                  Es werden die Arbeiterrechte und gewerkschaftliche Strukturen abgebaut/zerschlagen.
                  Es werden die Reste sozialer Absicherungen abgebaut.
                  Es wird die ohnehin schon schlechte Mediensituation durch mediale Gleichschaltung ersetzt.
                  Politische Kritiker und Oppositionelle werden verfolgt.
                  Auf lange Sicht heißt dann die Lösung wirtschaftlicher Probleme Krieg.

                  Es ist Unsinn zu glauben, die AfD sei eine "Protestpartei" oder "populistisch". Sie ist rechtsradikal, teilweise faschistisch!

                  Der Spitzenkandidat der AfD bei der Landtagswahl in Brandenburg, Andreas Kalbitz (...) war bei der Jungen Union, bei der CSU und zwölf Jahre lang Soldat.(...) Er war Mitglied im rechtsextremen Witikobund und schrieb Texte für dessen Magazin.
                  (...)Im Jahr 2007 nahm Kalbitz an einem Aufmarsch in Athen teil, organisiert von einem Bündnis um die neonazistische Partei Goldene Morgenröte. In einem Bericht der deutschen Botschaft wird Kalbitz als Teil einer Gruppe "aus 14 deutschen Neonazis" erwähnt. Verfasst hatte das Dokument die Verbindungsbeamtin des Bundeskriminalamts.

                  Die Polizei war auf die Gruppe aufmerksam geworden, weil die Männer auf dem Balkon ihres Hotels eine Hakenkreuzflagge aufhängten. (...)

                  Zu der Gruppe zählten NPD-Funktionäre, rechtsextreme Söldner und ein Mann, der später verdächtigt wurde, einen zweiten Nationalsozialistischen Untergrund aufbauen zu wollen.
                  https://www.spiegel.de/politik/deuts...a-1283688.html

                  Zu seinen Umgang gehören also Rechtsterroisten und er gehörte zu einer politischen Reisegruppe, die die Hakenkreuzfahne aufhängte. Das ist weit enfernt von einem "Populismus", das ist knallhart, erschreckend, gruselig.

                  Es soll jetzt niemand sagen, er hätte es nicht gewußt.

                  Wie sagte Brecht seinerzeit? "Nur die dümmsten Kälber wählen ihre Metzger selber."
                  Zuletzt geändert von Gast; 30.08.2019, 12:06.

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                  • #10
                    AW: Was die AfD so stark macht

                    Der gleiche Text lässt sich auch ganz gut auf einige andere Parteien in Deutschland anwenden.


                    Gruß!
                    M.P.U
                    "Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd"

                    chinesisches Sprichwort

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                    • #11
                      AW: Was die AfD so stark macht

                      Am Sonntag werden wir sehen wo die reise im osten hin geht

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                      • #12
                        AW: Was die AfD so stark macht

                        Man darf aber beobachten:

                        Die aktuell etablierten Parteien haben sich alle so weit von den Wünschen und Erwartung der sie bezahlenden Wähler entfernt, daß bundesweit eine sehr deutliche Politikverdrossenheit vorhanden ist und weiter wächst.
                        Die etablierten Parteien haben damit AKTIV bewirkt, daß immer mehr kleine Parteien auftreten und etablierte Mehrheiten zerfallen. Da sehe ich eine vergleichbare Entwicklung wie das was mir von der Weimarer Republik bekannt ist.

                        Auch die "hier behandelte Partei" scheint (kürzlich) entstanden aus unzufriedenen, politverdrossenen Bürgern, die noch wissen wo der Schuh drückt und sich trauen das auch auszusprechen. Daß das den etablierten Parteien nicht gefällt, während die in Ballons jenseits der Stratosphäre schweben, ist klar.
                        Die "Presse", die spätestens seit Trump, ein passendes "Prädikat" erhalten hat, stellt die Unzufriedenheit der Bürger in Abrede und die Bürger in eine spezielle Ecke.

                        Was ich bewundere: Die Bundesbürger in den östlichen Bundesländern scheinen weit aktiver zu sein im Vertreten ihrer Meinung, ihrer Standpunkte, als die Bürger in den westlichen Bundesländern.

                        Und schauen wir doch mal auf den kleinen Bereich, den dieses Forum betrachtet - alles um den Berufskraftfahrer.
                        Welche politisch begründeten, verursachten Maßnahmen im Kraftfahrerumfeld in den vergangenen 10 Jahren haben etwas verbessert?
                        Kann jemand aus dem Stand drei Punkte aufzählen?

                        Überträgt man diese Situation der andauernden Verschlechterung auf die Republik, muß man sich dann wundern?
                        Ist dieser Realismus zu pessimistisch?

                        Gruß
                        Klaus
                        Zuletzt geändert von hobbylenker; 30.08.2019, 13:30.

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                        • #13
                          AW: Was die AfD so stark macht

                          Zitat von M.P.U Beitrag anzeigen
                          Der gleiche Text lässt sich auch ganz gut auf einige andere Parteien in Deutschland anwenden.
                          Inhaltlich schon. Diese Lynchmobmentalität ist bei anderen Parteien nicht so angesagt.

                          Die aktuell etablierten Parteien haben sich alle so weit von den Wünschen und Erwartung der sie bezahlenden Wähler entfernt, daß bundesweit eine sehr deutliche Politikverdrossenheit vorhanden ist und weiter wächst.
                          Die etablierten Parteien haben damit AKTIV bewirkt, daß immer mehr kleine Parteien auftreten und etablierte Mehrheiten zerfallen.
                          Sehe ich auch so.

                          Da sehe ich eine vergleichbare Entwicklung wie das was mir von der Weimarer Republik bekannt ist.
                          Nein. Ich sehe keinerlei Ähnlichkeit. Es gab eine starke Arbeiterbewegung und eine nennenswerte Kommunistische Partei.

                          Heute gibt es nur neoliberale Parteien und das gleiche nochmal im Quadrat, rüpelhaft und voller Willen zur Gewalt, die rechtsradikale Variante der gleichen Scheiße. Ich hatte letzt einen Brasilianer kennengelernt, der versuchte (sich) zu erklären, wie Bolsonaro gewählt werden konnte. Er meinte, die Leute haben sich gesagt, alle haben uns verarscht. Dann können wir den Wahnsinn auch gleich in Reinkultur wählen. Wir ficken jetzt die Welt, indem wir den Wahnsinn regieren lassen. Ich habe auch mit einem jungen Hongkongchinesen geredet. Der meinte, die Proteste zur Zeit werden hauptsächlich von jungen Leuten geführt, die in prekären Arbeitsverhältnissen stecken und keinerlei Hoffnung auf ein besseres Leben haben. Die Prosteste haben kaum politische Forderungen. Die jungen Leute reden teilweise von einem "Endkampf" und nehmen Bezug auf den letzten Marvel Superhelden Hollywoodfilm. Irgendwie Endzeitstimmung und nochmal die Sau rauslassen.

                          Ich weiß nicht, ob diese Einschätzungen stimmen, aber ich mußte viel darüber nachdenken.

                          ...die noch wissen wo der Schuh drückt und sich trauen das auch auszusprechen.
                          Sie wissen wie die Stimmung ist und sie wissen sie zu nutzen. Die AfD greift die Wut auf, aber nicht die Lösung der Probleme. Die Wut wird auf Leute gelenkt, die nichts und rein gar nichts für die Probleme können.

                          ...scheinen weit aktiver zu sein im Vertreten ihrer Meinung, ihrer Standpunkte...
                          Das sehe ich auch anders. Sie mögen mehr "Protestkultur" haben, aber inhaltlich vertreten sie keineswegs "ihre Standpunkte".
                          Der Beginn der Gelbwestenbewegung in Frankreich und Pegida bei uns, hatte sehr ähnliche Ursachen. Leute, die die Schnauze voll haben, die am Rande sind, nicht mehr klarkommen und das Gefühl haben, daß sie keinerlei Einfluß haben, schlichtweg von ALLEN ignoriert werden. Sie hatten sich noch nie zuvor politisch organisiert.

                          Die Gelbwesten haben alle Schlaumeier, Stellvertreter und Führer abgelehnt und es vorgezogen, in unzähligen Treffen und Diskussionen sich selbst schlau zu machen, die Ursachen ihrer Probleme und Problemlösungen selbst herauszufinden und ich finde, sie sind damit auf einem guten Weg.

                          Die Deutschen haben sich bei Pegida aber gleich das Maul verbieten lassen. Die haben nicht ihre Strategien und Fordrungen entwickelt. Das kam von dem Verfassungsschutz V-Mann Lutz Bachmann. Handverlesene Strategen aus dem rechten Sumpf geben von der Tribüne den politischen Weg vor. Es geht dort eklig, manchmal sogar mordlüstern zu. Ein Sprechchor in Richtung der Flüchtenden auf dem Mittelmeer lautete "Absaufen! Absaufen!".
                          Und selbst wenn man alle Flüchtenden im Mittelmeer ersaufen lassen würde und alle Migranten im Land in die Gaskammer Brächte, wäre keines der hier herrschenden Probleme gelöst. Das interessiert die Leute aber nicht. Hauptsache nochmal die Sau rauslassen. Den Haß ausleben, den man in sich fühlt.

                          Das hat herzlich wenig mit Politik oder "eigene Standpunkte" zu tun. Das ist dumpf, vielleicht sogar verständlich, doch keinesfalls gut.

                          Ja, ich kann es sowieso verstehen, daß die Leute, zumal im Osten, im Westen aber auch, sich verarscht fühlen. Sie wurden es objektiv auch. Die AfD ist die einzige Partei, die sich zumindest verbal gegen alle richtet, die mit den bisherigen Verhältnissen in Verbindung gebracht werden. In sofern verstehe ich auch, warum sie so attraktiv geworden ist. Ich finde es so fürchterlich, daß es den Leuten reicht, daß es sich irgendwie richtig anfühlt, sie haben aber keine Lust weiter darüber nachzudenken, was für eine Politik die Partei real vertritt und welche Verhältnisse sie schaffen wird. Auf lange Sicht werden die Leute dann merken, daß dieses Experiment nach hinten losgegangen ist. Aber vielleicht ist es dann nicht mehr umkehrbar. Und eventuelle Opfer sind sowieso nicht mehr lebendig zu machen.

                          Ich sagte bereits, daß es im Westen letztendlich nicht viel anders ist als im Osten. Auch Verarsche und keinerlei Hoffnung auf Besserung.
                          Genauso ist es im Bereich der Berufskraftfahrer. In den letzten drei bis vier Jahrzehnten gab es keinen Fortschritt, teilweise eher Rückschritte. Das ist eine tatsache. Es hat viele Ursuchen und vereinfacht lautet sie so: Der gemeinsame Widerstand der Beschäftigten ist ausgeblieben. Da die Verhältnisse in der Arbeitswelt immer das Ergebnis sind, ist das Pendel immer weiter in Richtung der Arbeitgeber gegangen und sie haben ihre Interessen viel deutlicher durchgesetzt, als die Fahrer. Die ÖTV hat mit dem verlorenen Streik 1983 eine richtige Klatsche gekriegt und mußte eine zweistellige Millionenstrafe abdrücken. Seit dem hat sie und heute Verdi, weitgehend das Interesse an der Branche und den Fahrern verloren. Sie sind sowieso zu schwer erreich- und organisierbar. Eine Weile gab es vielversprechende Versuche von Fahrern, sich unabhängig von der Gewerkschaft zu organisieren. Das ging alles in die Grütze, als in einer unnötigen Konkurrenz die kleinen Organisationen gegeneinander arbeiteten.

                          Jetzt gibt es wieder den großen Frust und auch die rechten Sprüche werden wieder häüfiger. Mit diesem dumpfen rechten Mist wird man jedoch nichts für den Beruf des Kraftfahrers verbessern. Im Gegenteil.

                          Für die anstehenden Wahlen sehe ich schwarz. Ich verstehe den Zulauf zu den Schmuddelkindern der Politik. Daß damit aber Faschismus plötzlich akzeptierter Teil deutscher Normalität wird, finde ich unverzeihlich und das ist nicht einfach so rückgängig zu machen.
                          Zuletzt geändert von Gast; 30.08.2019, 19:36.

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                          • #14
                            AW: Was die AfD so stark macht

                            Ja die eine Partei ist böse, die nächste auch, im Endeffekt alle Parteien scheisse und eigentlich nicht wählbar weil Lügen tun die eh alle und machen es nicht besser, egal auf welchem Wege . Daher gehen ja schon viele nicht mehr zur Wahl. Wofür auch? Ob man dafür kritisiert wird was man wählt oder dafür kritisiert wird das man nicht mehr wählt spielt doch schon gar keine Rolle mehr. Jeder weiss alles besser und trotzdem wird dadurch nix anders egal was man wählt, weil wirkliche Alternativen gibt es eh nicht. Also am besten wählen gehen, wahlzettel ungültig machen und vielleicht macht man es dann mal allen Recht. Und selbst dann wahrscheinlich noch nicht.

                            Es spielt doch gar keine Rolle welche Parteien gewählt werden. Immer wenn es anschliessend schlimmer wird werden eh die kritisiert die diejenigen gewählt haben. Wer meint er weiss alles besser soll doch selber ne Partei Gründen und hoffen das er gewählt wird. Immer nur kritisieren,mit dem Mainstream und der Masse schwimmen und mit dem Finger auf andere zeigen die einem nicht in den Kram passen ist einfach.
                            Ich bin definitiv kein Freund von der AFD aber die anderen Möchtergernalternativen sind für mich jeder auf seine eigene Art auch nicht besser. Und jeder hat eigene Gründe für seine persönliche Einstellung. Das heisst aber nicht das man einen Menschen in eine Schublade einer Masse stecken darf nur weil es eventuell in einigen Punkten Schnittstellen gibt.

                            Bin sogar davon überzeugt das es in anderen Parteien auch genug Leute gibt die ihre wahre Einstellung und Meinung nicht kund tun. Ist bequemer und gefährdet nicht die Karriere. Egal bei welcher Partei man weiss nie wirklich wen man da wählt.

                            Aber ganz ehrlich mir ist ein ehrliches Arschloch lieber, der sein wahres Gesicht zeigt als ein Politiker der nur lügt und ,über andere hetzt und schleimt. Dann weiss man wenigstens wo man dran ist und wen man nicht wählt. Ehrlich währt immer noch am längsten. Und jeder sollte sich selber treu bleiben anstatt mit der Menge zu schwimmen und sich nach anderem zu richten.
                            Zuletzt geändert von Speedy79; 30.08.2019, 20:43.
                            Sei immer wie du bist und verrate dich nicht selber!:)

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                            • #15
                              AW: Was die AfD so stark macht

                              Man kann es sich in seinem Weltanschauungsstübchen gemütlich machen und die Vorhänge zuziehen, damit man die wirklich großen Probleme nicht sehen muss. Die gefährdete Sicherheit Europas, seit der eine Atomwaffenabrüstungsvertrag (INF) gekündigt worden ist und der andere (New Start) auf der Kippe steht. Die marode gesparte Bundeswehr,
                              die noch nicht einmal mehr ihre Hubschrauber hoch kriegt. Der kaum gebremste Mietwucher in vielen Großstädten. Der Pflegenotstand. Die Altersarmut. Die Kinderarmut. Das irrwitzige Niveaugefälle im Bildungswesen der Bundesländer. Die immer noch schwelende Euro-Schuldenkrise und die Nullzinspolitik, die unsere Ersparnisse auffrisst. Die Gewaltkriminalität junger Männer, wobei Zuwanderer aus Nordafrika eine überproportional große Rolle spielen. Die Machenschaften arabischer Clans. Die Hetze von Rechtsradikalen im Internet gegen Ausländer, Politiker, Publizisten. Die Trödelei der Bundesregierung beim Klimaschutz. Die vergrützte Digitalisierung der Behörden. Der Kniefall vor amerikanischen Tech-Konzernen, die hierzulande kaum Steuern zahlen. Bröckelnde Straßen, Brücken, Schulgebäude. Es gäbe noch mehr, aber das reicht ja schon an drängenden Themen.
                              Sicher,
                              auch diese Probleme werden hier und da angesprochen, aber zu selten mit dem Nachdruck, den es bräuchte, um sie schneller in den Griff zu bekommen. Nennt man das Sommerloch? Ich würde es eher
                              Realitätsverweigerung
                              nennen. Wer die großen Probleme nicht anpacken will, der ereifert sich eben über die kleinen. Das ist bequem, das kann jeder. Aber dann muss man sich nicht wundern, wenn Deutschland international den Anschluss verliert, die Spaltung im Land zunimmt und immer mehr Menschen sich frustriert von der Politik abwenden oder, schlimmer, den Scharfmachern und Schreihälsen hinterherlaufen. Deshalb heute Morgen ein Weckruf: Alle mal aufwachen, bitte!
                              Link
                              Wenn die Herren Politiker wieder lernen zuzuhören und anfangen sich mit den wahren Problemen ihrer jeweiligen Klientel zu beschäftigen und sichtbare Lösungen präsentieren, muss man sich um die Demokratie in diesem Land auch keine Sorgen machen. Sie müssen es halt nur angehen!
                              Es muss wieder sichtbar mehr Polizei auf den Straßen zu sehen sein, straffällige Asylanten und abschiebepflichtige Ausländer auch wirklich zeitnah abgeschoben werden und nicht erst warten bis sie sich dem Zugriff entzogen haben.
                              Wer sich den Regeln unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung nicht anpassen kann oder will, den zwingt keiner hier zu bleiben und wenn nicht freiwillig, dann müssen sie gegangen werden.

                              Die rechte Dänische Volkspartei hatte bei den vorletzten Wahlen in der Hochzeit des Ansturms der Flüchtlinge fast 21% errungen. Bei den diesjährigen Wahlen, sind sie gerade noch bei 8,7% gelandet und das weil die regierenden Parteien ihren Kurs in der Flüchtlingsproblematik die Zügel etwas angezogen haben und sowieso weit weniger Flüchtlinge kommen.

                              So werden auch hier in Deutschland schon ein Teil der Protestwähler die die AfD als einzige Alternative sehen, sehen das sie nicht wirklich eine Alternative ist.
                              Wenn dann die im oberen Artikel angeschnittenen Punkte zügig und ernsthaft angegangen werden und die Menschen wieder PERSPEKTIVEN sehen, dann wird sich auch ein weiterer gehöriger Teil der Protestwähler wieder abwenden.

                              Aber solange die Altvorderen weiter nur auf Sicht fahren, mit Postengeschacher auf sich aufmerksam machen und kruden Mautphantasien eines wirren Verkehrsministers hinterherhecheln, dessen Ergebnis der Steuerzahler wieder begleichen müssen, darf man sich nicht wundern...……….

                              Vielleicht wäre es ja auch mal angebracht, Fachministerien mit Fachleuten zu besetzen. wenn ich mir da so die letzten Verteidigungsministerinnen und Minister, oder die drei letzten Verkehrsminister dieser kleinen Splitterpartei aus dem Bergland so anschaue, da können einem schon arge Zweifel kommen.

                              Verschwinden wird die AfD sicherlich nicht mehr, aber ich denke sie werden sich auch noch einnorden im einstelligen Prozentbereich und solange dort solche Strömungen wie "der Flügel" um die Goebbelsschnauze Höcke existieren, ist mir da eh nicht bange.

                              Die allermeisten der sogenannten Protestwähler sind weder Nazis und haben damit auch so wenig zu tun wie der Wolf mit dem Weihwasser.
                              Die DDR ging unter, weil das Volk aufstand. Die BRD geht unter, weil das Volk schläft.

                              Wer Olivgrün wählt, wählt Verarmung, Masseneinwanderung und Krieg!

                              In der internationalen Politik geht es
                              nie um Demokratie oder Menschenrechte.
                              Es geht um die Interessen von Staaten.
                              Merken sie sich das, egal was man Ihnen im
                              Geschichtsunterricht erzählt.
                              Egon Bahr

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