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  • LKW Streik in Gägelow

    Arbeitsniederlegung in Gägelow
    Nach Insolvenz: Fahrer-Streik bei Lila Bäcker


    Viele Verkaufsstellen von Lila Bäcker zwischen Lübeck und Rügen haben am Mittwoch keine neue Waren bekommen.




    Die Fahrzeuge vom Logistikzentrum in Gägelow (Nordwestmecklenburg) sind am Mittwoch nicht vom Hof gefahren. Quelle: Kerstin Schröder


    Gägelow Viele Verkaufsstellen von Lila Bäcker zwischen Lübeck und Rügen haben am Mittwoch keine neue Waren bekommen. Grund: Nach Bekanntwerden des Insolvenzantrages haben die 18 Fahrer des Logistikzentrums in Gägelow (Nordwestmecklenburg) spontan ihre Arbeit niedergelegt. „Wir haben von der Insolvenz aus den Medien erfahren und wussten nicht, wie es weitergeht“, begründen sie ihre Entscheidung gegenüber der OSTSEE-ZEITUNG. Auch das Gehalt sei noch nicht auf dem Konto gewesen. Die Aktion hat Wirkung gezeigt: Nachdem zahlreiche Verkaufsstellen fehlenden Wareneingang gemeldet hatten, soll nach Auskunft der Fahrer am Mittwochvormittag ein Mitglied der Geschäftsführung nach Gägelow gekommen sein – mit dem Hinweis, dass die Gehälter bis kommenden Montag auf den Konten sein soll.
    Der Frust bei den Fahrern ist groß. Denn: Wie bereits bei der Schließung der Produktionshalle zum 31. Mai 2018 in Gägelow seien sie völlig ahnungslos gewesen. Nicht einmal seien sie von ihrem Arbeitgeber im Vorfeld auf drohende finanzielle Schwierigkeiten hingewiesen worden. „Gespräche finden mit uns so gut wie keine statt“, bemängeln die Fahrer. Natürlich würden sie gerne für Lila Bäcker weiterfahren, aber nicht um jeden Preis: „Wir müssen auch Rechnungen bezahlen.“
    In einer Wismarer Filiale macht sich der Stopp des Warennachschubs bemerkbar. Streuselschnecken und einige andere Backwaren gibt es nicht. „Die Fahrer streiken“, flüstert eine Verkäuferin. Auch sie habe ihren Lohn noch nicht bekommen. „Gestern sollte das Gehalt da sein“, erzählt sie.


    Ein Schild an der Bundesstraße 106 weist auf die Filiale des Lila Bäckers in Karow bei Dorf Mecklenburg hin. Quelle: Michaela Krohn


    Mitarbeiter in Filialen sind verunsichert

    In einer anderen Wismarer Filiale teilen sich zwei Frauen die Schichten. Die Nachricht über die Insolvenz hat auch sie überrascht. „Die Geschäftsleitung will noch mitteilen, wie es für uns weitergeht, aber zurzeit wissen wir es nicht. Natürlich verunsichert uns das, aber den Kopf in den Sand stecken werden wir nicht", sagt eine von ihnen. Trotz fehlendem Warennachschub läuft der Betrieb weiter. Auch im Einkaufszentrum in Gägelow – nur einige Hundert Meter vom Logistikzentrum entfernt – gibt es am Mittwoch noch genügend Kuchen und Brötchen. „Weil wir ein Tiefkühllager haben“, erzählt eine Mitarbeiterin. Die Nachricht von den finanziellen Schwierigkeiten ihres Unternehmens habe auch sie überrascht. „Aber ich bin optimistisch, dass es weitergeht“, ergänzt sie.
    Kunden sind auf jeden Fall weiterhin da. In einigen Filialen stehen sie sogar Schlange. „Ich gehe immer zu Lila Bäcker und werde es auch weiterhin tun“, sagt Bernd Müller, ein Rentner aus Wismar. Mit seinem Einkauf unterstütze er schließlich auch die Mitarbeiter: „Dann kommt neues Geld rein.“
    Die OZ ist auch bei WhatsApp

    Klicken Sie hier, wenn Sie aktuelle Nachrichten der OSTSEE-ZEITUNG per WhatsApp direkt aufs Smartphone empfangen wollen.


    Ob die Fahrer ihre angefallenen Überstunden jetzt noch bezahlt bekommen, wissen sie derzeit noch nicht. Gestern haben die Männer Unterlagen wegen des Insolvenzverfahrens ausfüllen müssen. „Damit wir unser Geld kriegen“, erklären sie. Mit ihren Fahrzeugen beliefern sie viele Lila-Bäcker-Filialen in Nordwestmecklenburg – unter anderem auf der Insel Poel, in Neukloster und in Karow bei Dorf Mecklenburg. Genau wie die Verkäuferinnen fragen sich die Männer: „Verdiene ich auch künftig noch mein Geld bei Lila Bäcker?“ Diese Frage haben sie sich bereits im vergangenen Jahr gestellt, als die Produktionshalle geschlossen wurde.
    Ex-Produktionsmitarbeiter haben neue Jobs

    Damals standen rund 120 Mitarbeiter zunächst ohne Job da (die OZ berichtete). „Das haben wir schon zu spüren bekommen“, sagte Petra Groth, Leiterin der Wismarer Agentur für Arbeit, erst vor knapp zwei Wochen gegenüber der OZ. Dennoch: Fast allen konnte danach geholfen werden. „Sie haben schnell neue Jobs gefunden“, berichtet Petra Groth. Bei Produktionsmitarbeitern sei das nicht ungewöhnlich. Die würden in der Region immer gesucht. Die Fahrer sind damals nicht arbeitslos geworden. „Wir haben gedacht, wenigstens unsere Jobs sind noch sicher, aber sicher ist zurzeit gar nichts.“
    Gägelows Bürgermeister Uwe Wandel (parteilos) beschreibt die Situation so: „Die traurige Entwicklung setzt sich fort.“ Denn auch die Vorgängerbäckerei, die dann von Lila Bäcker übernommen wurde, sei in die Insolvenz gegangen. Eine Möglichkeit wäre nun, dass sich das Unternehmen neu strukturiere und dann vielleicht sogar das Logistikzentrum schließe. „Sollte es dazu kommen, bin ich optimistisch, dass sich für den Gewerbestandort Gägelow ein neues Unternehmen findet.“

    Viele Verkaufsstellen von Lila Bäcker zwischen Lübeck und Rügen haben am Mittwoch keine neue Waren bekommen.

  • #2
    AW: LKW Streik in Gägelow

    Nicht einmal seien sie von ihrem Arbeitgeber im Vorfeld auf drohende finanzielle Schwierigkeiten hingewiesen worden. „Gespräche finden mit uns so gut wie keine statt“
    Ja, nee, is klar.


    Ach übrigens Kalle, der Firma geht es ziemlich schlecht, also finanziell, kann gut sein das du bald dein Gehalt verspätet oder auch gar nicht bekommst.
    Wollte es dir nur sagen!
    Wie, du hast dich jetzt schon mal für einen anderen Job umgesehen?
    Aber wieso denn, nur weil wir kurz vor der Insolvenz stehen und bald 100andere Fahrerkollegen auch einen neuen Job suchen?


    Said no one ever!

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    • #3
      AW: LKW Streik in Gägelow

      Einfach nicht an die arbeit gehen ist kein streik und auch illegal.
      Du läßt nach, karsten.

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      • #4
        AW: LKW Streik in Gägelow

        Zitat von klausi Beitrag anzeigen
        Einfach nicht an die arbeit gehen ist kein streik und auch illegal.
        Du läßt nach, karsten.
        Doch, das ist eine Arbeitsniederlegung. Das könnte in diesem Fall sogar legal sein, wenn nicht geklärt ist, ob die Arbeit überhaupt bezahlt wird. Weltweit kommt es ständig zu illegalen Arbeitsniederlegungen, auch in Deutschland. In Deutschland gibt es quasi kein Streikrecht, es gibt nur in der Ausnahmesituation der Tarifverhandlungen und dann mit diversen weiteren Hürden das Recht zur Arbeitsniederlegung. Deshalb zogen Daimlerarbeiter aus Bremen vor Gericht, weil sie die Arbeit ohne diesen legalen Humbug niedergelegt haben und dafür Abmahnungen erhielten. Das Unternehmen hat die Abmahnungen bereits zurückgezogen, damit es endlich Ruhe gibt. Doch die Arbeiter wollen nicht Ruhe geben. Sie ziehen stets wieder vor das nächst höhrere Gericht und wollen auf diesem Wege vor dem Europäischen Arbeitsgericht landen. Sie wollen erreichen, daß Deutschland ein umfassendes Streikrecht erhält.

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        • #5
          AW: LKW Streik in Gägelow

          Eine Arbeitsniederlegung in diesem Stadium ist definitiv illegal. Die Rechtsprechung ist hier eindeutig. Erst wenn 2 bis 3 Monatsgehälter Rückstand aufgelaufen sind, hat der Arbeitnehmer das Recht auf Leistungsverweigerung. Mit dem "Streik" riskiert der Arbeitnehmer im Falle der Insolvenz (wenn sie eröffnet wird) die Vergütung der rückständigen Gehälter.

          Viele Grüße

          Ramaanda

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          • #6
            AW: LKW Streik in Gägelow

            Zu Kämpfen bedeutet gelegentlich auch etwas zu riskieren.
            Ohne Kampf wird die Abwärtsspirale endlos weitergehen.

            Kommentar


            • #7
              AW: LKW Streik in Gägelow

              Hast ja recht. Dieses lila drama zieht sich aber schon mehrere jahre hin. Ich kaufe meine schrippen bei dahlback...ein zweigbetrieb. Die bäckermädchen hatten freitag noch kein geld. Soll aber bis spätestens morgen auf dem konto sein. Insolvenzgeld ist wohl bis märz gesichert. Danach weis keiner wie es weiter geht. Oder ob..
              Gerüchteweise ist von einer verschlankung, sprich von der schließung von 60 filialen die rede. Das ist mehr ein problem für die gewerblichen angestellten als weniger der fahrer. Die fahrer finden immer was. Aber die anderen sind meist in mittleren jahren und älter. Für die wird es eng. Besonders im strukturschwachen mecklenburg.
              Aber ein klassischer fall von an die wand gefahren, verkauft, und jetzt wird auf kosten der mitarbeiter per insovenz gesund geschrumpft. Ein scheiß spiel....wie immer..

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              • #8
                AW: LKW Streik in Gägelow

                Nunja, das Unternehmen selbst scheint es auch nicht sonderlich ernst zu nehmen, was Recht und Gesetz angeht...

                Kündigungen bei "Lila Bäcker" waren nicht rechtmäßig

                Das Arbeitsgericht Neubrandenburg hat am Freitag außerordentliche Kündigungen der Firma "Unser Heimatbäcker" für unwirksam erklärt. In sechs Fällen muss das Unternehmen die Entlassungen demnach zurücknehmen. Zudem soll die im Nordosten als "Lila Bäcker" bekannte Firma einer Frau, die seit 39 Jahren dort arbeitet, monatlich 1.588 Euro zahlen und dürfe diese Summe nicht - wie seit Monaten - um 600 Euro kürzen. Eine neue Geschäftsführung der Firma hatte im März 225 von 2.700 Mitarbeitern entlassen.

                Gehaltsfortzahlung bei Eigenkündigung

                Die klagenden Verwaltungsangestellten hatten offenbar Ende 2017 neue Verträge mit der alten Geschäftsleitung unterschrieben. Demnach stand ihnen bei Eigenkündigung nicht nur eine Abfindung, sondern auch eine Gehaltsfortzahlung trotz Freistellung von der Arbeit zu. Der Vorsitzende Richter sprach im Prozess von einer Verfahrensweise, die offenbar veruntreuender Natur sei.
                https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Kuendigungen-bei-Lila-Baecker-waren-nicht-rechtmaessig,lilabaecker118.html

                Strafrechtliche Ermittlungen gegen frühere Lila-Bäcker-Chefs


                Die Holding „Unser Heimatbäcker“, zu der der Lila Bäcker gehört, hat Insolvenz angemeldet. Davon sind auch viele Beschäftigte in Westbrandenburg betroffen. Jetzt wird bekannt, die Staatsanwaltschaft Schwerin ermittelt gegen frühere Lila-Bäcker-Chefs.


                Die Staatsanwaltschaft Schwerin hat Ermittlungen gegen die frühere Unternehmensleitung der Kette Lila Bäcker aufgenommen. Sie ließ Wohnungen und Geschäftsräume der einstigen Konzernchefs durchsuchen. Das meldet der NDR. Danach waren Polizisten am Dienstag in sieben Wohnungen und Büros in Heringsdorf auf Usedom und in Berlin.
                Anzeige erstattet hat laut NDR die jetzige Geschäftsführung. Der Vorwurf gegen ihre Vorgänger lautet auf Veruntreuung von Geld.
                http://www.maz-online.de/Lokales/Bra...on-Brandenburg

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                • #9
                  AW: LKW Streik in Gägelow

                  Nach Insolvenz: Mitarbeiter von „Lila Bäcker“ erhalten Geld
                  Mitarbeiter von „Lila Bäcker“ haben am Montag endlich ihr Dezember-Gehalt bekommen. Gewerkschaft und Insolvenzverwalter wollen das Unternehmen in Gänze erhalten. Am Sonnabend soll es neue Informationen für die Mitarbeiter geben.




                  Es ist eine Nachricht, die Mut macht: Am Montag konnten die meisten Mitarbeiter der Kette „Unser Heimatbäcker“, zu der „Lila Bäcker“ gehört, in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin endlich „frisches“ Geld auf ihrem Konto verbuchen. Das betrifft alle Beschäftigten, die zuvor eine Abtretungsvereinbarung unterschrieben hatten. „Bis spätestens 17 Uhr müsste bei denen das Dezember-Gehalt auf dem Konto eingegangen sein“, sagt Jörg Dahms, Landeschef der Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) in MV. Und er versichert, dass die Gehälter fortlaufend gezahlt würden – auch über die Insolvenzzeit hinaus. Dazu gehöre auch die Vergütung der geleisteten Überstunden der Monate Dezember, Januar und Februar. Dagegen werden etwa 60 000 bislang unbezahlte Überstunden, die vor dem 1. Dezember geleistet worden sind, in der Insolvenzmasse verschwinden.

                  Gekündigte Mitarbeiter klagen weiter

                  Indes wird der Rechtsstreit um 225 Kündigungen bei der Kette „Unser Heimatbäcker“ in Pasewalk vor etwa einem Jahr vorm Landesarbeitsgericht in Rostock verhandelt. Es gehe um elf Berufungsverfahren , erklärt ein Gerichtssprecher. Prozesse würden frühestens Mitte 2019 beginnen.
                  In den Verfahren aus Neubrandenburg geht es um fristlose Kündigungen, weil neun Mitarbeiter noch mit der alten, Anfang 2018 abgelösten Geschäftsführung Sondervereinbarungen hatten. Diese schätzt die neue Geschäftsführung der „Lila Bäcker“-Kette wegen hoher Abfindungen als „sittenwidrig und veruntreuend“ ein. Die elf Beschäftigten aus Brandenburg und MV hatten die Prozesse an Arbeitsgerichten 2018 in erster Instanz gewonnen, wogegen die Kette Rechtsmittel eingelegt hat.
                  Gegen die abgelöste Geschäftsführung ermittelt in dem Zusammenhang auch die Staatsanwaltschaft wegen Untreue-Verdachts. „Lila Bäcker“ betreibt rund 400 Filialen in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg sowie Berlin und hatte die Kuchenproduktion damals zentralisiert und Betriebsteile in Dahlewitz bei Berlin, Gägelow und Pasewalk geschlossen. 225 der rund 2700 Mitarbeiter erhielten Kündigungen. Vor einer Woche meldete die neue Geschäftsführung wegen Zahlungsproblemen Insolvenz an, darf die Produktion aber vorerst weiterführen.
                  http://www.ostsee-zeitung.de/Nachric...n-endlich-Geld

                  60.000 unbezahlte Überstunden? Man hat sich von diesem zweifelhaften Unternehmen scheinbar eine Menge bieten lassen.

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                  • #10
                    AW: LKW Streik in Gägelow

                    Zitat von Eierfeile Beitrag anzeigen
                    http://www.ostsee-zeitung.de/Nachric...n-endlich-Geld

                    60.000 unbezahlte Überstunden? Man hat sich von diesem zweifelhaften Unternehmen scheinbar eine Menge bieten lassen.
                    60.000 Überstunden hört sich im ersten Moment zwar viel an aber bei 2.700 Mitarbeitern sind das aufgerundet 23 Stunden.

                    Kommentar


                    • #11
                      AW: LKW Streik in Gägelow

                      Ist es dann weniger schlimm, wenn ein paarhundertausend Euro, von den Beschäftigten erarbeitete Kohle, einfach "futsch" sind?

                      Kommentar


                      • #12
                        AW: LKW Streik in Gägelow

                        da geht es nicht um den einzelnen arbeiter sondern um alle überstunden in diesem unternehmen. bei dieser masse an überstunden ohne bezahlung gibt es für die geschäftsleitung ein dickes plus in deren taschen

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                        • #13
                          AW: LKW Streik in Gägelow

                          Klar ist es sch*** wenn jemand für seine Arbeit keine Kohle sieht. Mir ging es nur um die Aussage, man hätte sich eine Menge bieten lassen.

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