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Verdi fordert Schritte gegen Ausbeutung von Paketzustellern

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    Verdi fordert Schritte gegen Ausbeutung von Paketzustellern

    Viele Menschen in Deutschland lassen sich Einkäufe per Paket liefern – rund um Weihnachten und den Jahreswechsel besonders oft. Doch in der Branche sollen Zusteller teils stark ausgebeutet werden.


    Angesichts des Verdachts auf Ausbeutung und Gesetzesverstöße in der Paketzustellung in Deutschland fordert die Gewerkschaft Verdi den Gesetzgeber zum Gegensteuern auf.


    „Bei Paketzustellern herrschen zum Teil mafiöse Strukturen“, sagte der Verdi-Vorsitzende Frank Bsirske der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „So werden zum Beispiel Ukrainer illegal beschäftigt – mit fingierten polnischen Papieren.“
    In der Vergangenheit hatte es Razzien und behördliche Untersuchungen in der Branche gegeben. Mehrere Medienberichte zeigten ein teils düsteres Bild der Bedingungen für die Beschäftigten. „Paketfahrer klagen über unzumutbare Arbeitsbedingungen und miserable Bezahlung weit unter dem gesetzlichen Mindestlohn. Und das alles in einer Branche, die boomt wie kaum eine andere“, hieß es etwa in einem WDR-Beitrag vom November.


    Bei einer Großrazzia wurden demnach von Polizei, Zoll und Staatsanwaltschaft Geschäftsräume und Wohnungen von Subunternehmern des Hermes-Konzerns durchsucht. Es bestand dem Bericht zufolge unter anderem der Verdacht auf Hinterziehung von Sozialabgaben und Beihilfe zur Urkundenfälschung.


    Hermes erklärte laut dem Bericht, die geschilderten Umstände entsprächen in keinem Fall auch nur ansatzweise den Maßstäben, an denen das Unternehmen seine Servicepartner messe. Die Vorwürfe sollten überprüft und Konsequenzen gezogen werden.


    Bsirske sagte: „DHL und UPS arbeiten überwiegend mit eigenen Beschäftigten.“ Hermes jedoch betreibe das Zustellgeschäft nahezu vollständig mit Subunternehmen. „Bei diesen Firmen aber gibt es viel Scheinselbstständigkeit, Umgehung des Mindestlohns, eine fehlende Abführung von Sozialversicherungsbeiträgen und eine Missachtung der Arbeitszeitvorschriften.“


    Der Frankfurter Sozialwissenschaftler Tim Engartner hatte bereits im Juli dem NDR gesagt: „Viele Frachtpostgesellschaften beschäftigen sogenannte Freiberufler und umgehen damit den Mindestlohn, umgehen damit Sozialstandards und machen somit horrende Gewinne auf Kosten der Beschäftigten.“ Schlecht bezahlte Frachtpostboten müssten mitunter etwa 15 bis 20 Pakete pro Stunde zustellen. Das sei nicht machbar. Bestimmte Unternehmen gäben Frachtpostwagen an Einzelpersonen weiter, die als Sub-Sub-Unternehmer arbeiteten. „Man hat eine Zerlegung der Verantwortlichkeiten und dadurch auch Schwierigkeiten bei der Haftbarmachung.“


    Bsirske forderte, dass die Koalition deshalb hier die Generalunternehmerhaftung auf den Weg bringen solle. „Dann würde ein Unternehmen wie Hermes rechtlich verantwortlich für das sein, was in Subunternehmen passiert, mit denen Hermes zusammenarbeitet.“


    Der deutsche Paketmarkt gilt als ausgesprochen wettbewerbsintensiv. Aktiv sind fünf große Paketdienste: Deutsche Post/DHL, DPD, der zu einem französischen Konzern gehört, UPS, Hermes, zum Otto-Konzern gehörend, sowie GLS, zur britischen Royal Mail gehörend.


    Zur Quelle dieses Artikels und anderen großartigen Artikeln klick hier : Donau Kurier
    Liebe Grüße
    Harry


    Sei wie eine Briefmarke, klebe solange an deinem Vorhaben bist du dein Ziel erreicht hast.

  • #2
    AW: Verdi fordert Schritte gegen Ausbeutung von Paketzustellern

    Solange paketkunden nicht hinterfragen warum frei haus geliefert wird, bei nichtgefallen selbstverständlich kostenlose retoure, solange nach dem verständnis von großkonzernen jedes jahr die logistik 5% billiger werden muß, solange kunden beim discounter 1 kg fleisch für 4 euro kaufen, solange geiz geil ist und niemand für anständige arbeit anständig bezahlen will, solange wird sich nichts ändern.
    Niemand braucht sich darüber ernstgenommen aufregen, solange in deutschland ein anständiger haarschnitt unter 10 euro kostet. Das ist scheinheilig, mehr nicht. Alle wollen gutes geld für gute arbeit. Aber als kunden ist das schnell vergessen. Jedes schnäppchen muß jemand bezahlen. Wer auch immer dabei auf der strecke bleibt.
    Eigentlich sollten die leute froh sein, wenn sie von ihrem paketfahrer keinen auf die fresse kriegen....

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    • #3
      AW: Verdi fordert Schritte gegen Ausbeutung von Paketzustellern

      Die Zustände gab es vor über 30 Jahren auch schon. Damals war ich auch im Paketdienstbereich tätig. Seitdem hat sich anscheinend wenig getan - gut das ich nicht mehr da bin. Wollte mittlerweile auch nicht mehr da fahren im CE Bereich. Im Liniendienst nach Italien hatte ich wenigstens noch meine Ruhe. Aber wenn ich mir den FV National anschaue - wäre mir mittlerweile echt zu stressig. Die Jungs fliegen nicht ohne Grund nachts über die Autobahn. In Kombination mit den dort gezahlten Gehältern, bleibe ich lieberim Bett.
      Gruss Tim

      Gruppe: Chemietankerfahrer sigpic

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      • #4
        AW: Verdi fordert Schritte gegen Ausbeutung von Paketzustellern

        Stimmt Klausi ! Und dadurch schraubt sich das immer weiter. Hat man kein Geld sucht man sich die billigen,günstigen " Angebote " .Warum sind denn so viele Menschen so hoch verschuldet ? Ratenkauf : 0 % , das Neuste Handy , und so weiter.Ich bin froh nicht mehr in einer Spedi. Arbeiten zu müssen.Fahre Werkverkehr. ---- und die Rente nicht mehr weit weg

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        • #5
          AW: Verdi fordert Schritte gegen Ausbeutung von Paketzustellern

          Wenn man für diesen Hungerlohn und Stressjob noch immer genügend Fahrer bekommt, kann der vielzitierte Fahrermangel gar nicht so eklatant sein. :thinking:

          Lohndumping wurde zuerst durch die EU Osterweiterung aufrecht erhalten und wird jetzt durch Armutszuwanderung weiter forciert.

          Gruß Hisco

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          • #6
            AW: Verdi fordert Schritte gegen Ausbeutung von Paketzustellern

            Bei dem Hungerlohn der Paketdienstleister ist es wie verhext. Die Verdi handelt mit der Post Tarifverträge aus. Ergebnis ist, urplötzlich erscheint DHL auf dem Markt. Nun werden mit der DHL Gruppe neue Verhandlungen geführt. Es kommt zu Abschlüssen und dann wird das den Herrschaften wieder zu teuer. Ergebnis? DHL Delivery wird gegründet. Nun ratet? Richtig, wieder werden neue Verhandlungen geführt. Mittlerweile gibt es eine 2 Klassen Beschäftigung bei den Kollegen. Jetzt ist es wieder zu teuer und neue Gesetzeslücken tun sich auf. So geht das immer weiter. Die Post schreibt derweil weiter ununterbrochen weiter hohe Gewinne. So oder so ähnlich ist es auch bei den anderen Dienstleistern. Scheinbar gibt es zu viele Lücken in den Gesetzen, so dass die Unternehmer immer wieder Auswege finden die kleinen Leute auszunutzen und ausbluten zu lassen.

            In der Regel dauert es eben sehr lange bis in so einem Betrieb ein Betriebsrat gewählt wird. Dieser Betriebsrat ruft dann die Gewerkschaft an und es werden Haustarifverträge abgeschlossen. So ein Prozess kann unter Umständen viele Jahre dauern. In der Zeit arbeiten die Leute für einen Hungerlohn. Mit dem Betriebsrat und den Haus Tarifverträgen ändert sich die Situation positiv für die Leute. Das ist dann die Phase wo die Unternehmer nach neuen Möglichkeiten suchen und diese Betriebe zersplittern oder verkaufen oder eben irgendetwas anderes damit machen damit sie diese Löhne nicht bezahlen müssen. Ich sollte noch ergänzen das ganze funktioniert nur für eine gewisse Zeit positiv wenn die Belegschaft auch Gewerkschaft Mitglied wird. Ansonsten arbeiten sie eben immer für einen Hungerlohn.

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            • #7
              AW: Verdi fordert Schritte gegen Ausbeutung von Paketzustellern

              Nicht vergessen, dass viele, sehr viele diese Paketzusteller kleine Selbstständige sind. Ich wage zu behaupten, dass die meisten davon wenig bis keine Ahnung davon haben, wie man einen Betreib führt (ich hätte das auch nicht) und es scheint bei vielen von denen so zu sein, dass die Umsatz mit Gewinn gleichsetzen. Da ist es dann kein Wunder, wenn hier alle jammern.
              Im Übrigen muss keiner diesen Job machen ...

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              • #8

                Kurierdienste
                Arbeitsschutz ausgelagert

                Zoll hebt Scheinstrukturen in Paketbranche aus. Verdi fordert Ende des Subunternehmertums


                Zoll und Polizei haben in dieser Woche 40 Büros und Wohnungen der Paket- und Kurierbranche in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen durchsucht. Die 320 eingesetzten Beamten sollten den Vorwurf der Schwarzarbeit untermauern, den die Staatsanwaltschaft in Osnabrück erhebt. Die Razzia umfasste den Großraum Osnabrück, das Emsland, die Grafschaft Bentheim und das Münsterland.
                (...)
                Bei den Razzien wurde umfangreiches Beweismaterial sichergestellt, hatten die Staatsanwaltschaft und das Hauptzollamt in Osnabrück am Mittwoch in einer Presseerklärung mitgeteilt. »Ein mutmaßliches Netzwerk von Paket-, Kurier- und Scheinfirmen wurde zerschlagen und fünf mutmaßliche Haupttäter aufgrund bereits erwirkter Haftbefehle des Amtsgerichts Osnabrück festgenommen.« Den Personen wird vorgeworfen, sich als Bande zusammengeschlossen zu haben, um Steuern und Sozialabgaben zu hinterziehen. Sie sollen über Jahre hinweg, die von ihnen eingesetzten Arbeitskräfte mit mehr Stunden beschäftigt haben als in den Büchern abgerechnet wurden. Für den Differenzbetrag wurden keine Abgaben an den Staat entrichtet. Sogenannte Servicefirmen erstellten Scheinrechnungen für nie erbrachte Leistungen, die den Betrug vertuschen sollten. »Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen schätzen wir den entstandenen Gesamtschaden auf insgesamt mehr als zwei Millionen Euro«, so Christian Heyer, Pressesprecher des Hauptzollamts Osnabrück.

                Für Verdi-Vize Kocsis sind die untragbaren Zustände »symptomatisch« für die gesamte Branche. Der Zoll stoße immer wieder auf kriminelle Strukturen. Am 23. November 2019 trat deshalb die »Nachunternehmerhaftung« in Kraft. Das Gesetz verpflichtet die großen Paketdienstleister, Sozialabgaben für säumige Subunternehmer nachzuzahlen. (...)
                https://www.jungewelt.de/artikel/398...sgelagert.html

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                • #9
                  So wie es aussieht hat sich 2019 überhaupt nicht's geändert+ ich glaube das wird ewig so bleiben

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