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  • Achtung Lebensgefahr

    Lenkzeiten von zwölf aufeinanderfolgenden Tagen ohne einen Ruhetag und zweimal die Woche ein 16-Stunden-Tag – ein geplantes „Mobilitätspaket“ der EU für den Bus- und Lkw-Verkehr könnte bedrohlich werden. ver.di lehnt die Pläne strikt ab

    Von Maria Kniesburges

    Das kann gefährlich werden. Für die Beschäftigten im Straßentransport, die Lkw- und die Busfahrer, aber auch für die Buspassagiere und die Sicherheit im Straßenverkehr insgesamt. Anfang Juli stand im EU-Parlament ein Vorschlag seines Verkehrsausschusses zum „Mobilitätspaket“ der EU-Kommission zur Debatte. Und der hat es in sich: Die bisher gesetzlich zugelassenen Lenkzeiten für Lkw- und Busfahrer sollen demnach drastisch verlängert und die vorgeschriebenen Ruhezeiten entsprechend verkürzt werden. Wochenendruhezeiten soll es erst nach drei statt bisher zwei *Wochen geben. Und in Anbetracht solcher Lenkzeiten soll es den Fahrern „erlaubt“ sein, ihre wöchentlichen Ruhezeiten auf Parkplätzen in der Fahrerkabine zu verbringen. Im Bus- und Reisebusverkehr sollen Lenkzeiten von zwölf aufeinanderfolgenden Tagen ohne einen Ruhetag erlaubt werden und überdies zweimal die Woche ein 16-Stunden-Tag.

    Verkehrsdichte nah am Kollaps
    ver.di lehnt diese Pläne strikt ab. „Fahrer und Fahrerinnen sind keine Maschinen. Es sind Menschen, die hinter dem Lenkrad sitzen, ob sie einen Lkw oder einen Fernbus fahren“, sagt Christine Behle, im ver.di-Bundesvorstand zuständig für den Verkehrsbereich. In einem dringenden Appell hatten der ver.di-Vorsitzende Frank *Bsirske, die stellvertretende Vorsitzende Andrea Kocsis und Christine Behle die *Abgeordneten des Europaparlaments aufgefordert, sich gegen die Pläne des Verkehrsausschusses auszusprechen. „Wir wollen, dass die Lenk- und Ruhezeiten so bleiben wie sie sind. Schon heute arbeiten die Beschäftigten am Limit. Die Verkehrsdichte ist vielfach nah am Kollaps. Die mobile Gesellschaft braucht konzentrierte und ausgeruhte und keine übermüdeten Fahrer”, so Andrea Kocsis, im ver.di-Bundesvorstand auch zuständig für den Bereich Speditionen und Logistik.

    Kern der in der Tat bedrohlichen Vorgänge ist, dass die Ende Mai reformierte EU-Entsenderichtlinie für Lkw- und Busfahrer im internationalen Verkehr keine Geltung haben soll. Dabei zielte die Reform der Richtlinie ausdrücklich auf eine Eindämmung von Lohndrückerei und die Stärkung von Rechten und Schutzstandards der Beschäftigten. Aber nicht für die Lkw- und Busfahrer im grenzüberschreitenden Verkehr, der doch immer weiter zunimmt.

    Und das Ganze für 235 Euro im Monat
    Sollte diese Herausnahme der Fahrerinnen und Fahrer aus der Entsenderichtlinie nicht verhindert beziehungsweise behoben *werden können, so würde das bedeuten, dass etwa „ein bei einem bulgarischen *Unternehmen beschäftigter Bus- oder Lkw- Fahrer für den bulgarischen Mindestlohn von 235 Euro pro Monat Menschen oder Waren zwischen Deutschland und Frankreich transportieren könnte,“ heißt es in einer ver.di-Mitteilung. Ein soziales Europa sähe anders aus: „Wenn die EU solche Rahmenbedingungen schafft, ist das ein Existenzvernichtungsprogramm für sozial und tariflich geschützte Arbeitsplätze“, sagt Kocsis.

    Das EU-Parlament hat Anfang Juli noch nicht über den womöglich folgenschweren Vorschlag seines Verkehrsausschusses abgestimmt, sondern das „Mobilitätspaket“ zurück in eben jenen Ausschuss überwiesen. Dort soll ein neuer Vorschlag erarbeitet werden. Eine Entwarnung ist das nicht. Jetzt gilt es, weiter Druck zu machen. Andrea Kocsis: „Es muss gelingen, den europaweiten Wettbewerb im Interesse der Beschäftigten und ihrer Unternehmen fair und nachhaltig zu regulieren. Die sozialen Verwerfungen dürfen nicht weiter befeuert werden.“

    https://publik.verdi.de/2018/ausgabe...bilitaetspaket

  • #2
    AW: Achtung Lebensgefahr

    Wer ist das eigentlich? Verkehrsausschuss der eu? Haben die einen namen? Wäre vieleicht interessant. Die freun sich doch bestimmt, wenn sie mal mit namen, photo und adresse wo ihre haus wohnt in den blickpunkt der öffentlichkeit gerückt werden. Zumindest würde es mich brennend interessieren.

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    • #3
      AW: Achtung Lebensgefahr

      Zitat von klausi Beitrag anzeigen
      Wer ist das eigentlich? Verkehrsausschuss der eu? Haben die einen namen? Wäre vieleicht interessant. Die freun sich doch bestimmt, wenn sie mal mit namen, photo und adresse wo ihre haus wohnt in den blickpunkt der öffentlichkeit gerückt werden. Zumindest würde es mich brennend interessieren.
      Die findest du alle hier. http://www.europarl.europa.eu/commit...n/members.html

      Genauer etwas später.

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      • #4
        AW: Achtung Lebensgefahr

        Wie mit dem Blödsinn der Job des BKF attraktiv gemacht werden soll erschließt sich mir nicht. Da werden auch in Zukunft viele BKF fehlen.

        Kann keinem mehr raten hier anzufangen.
        Gruss Tim

        Gruppe: Chemietankerfahrer sigpic

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        • #5
          AW: Achtung Lebensgefahr

          Welche lobby zieht da eigentlich die fäden? Spediteure oder kunden? Das ist doch nichts als elende sklaverei.

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          • #6
            AW: Achtung Lebensgefahr

            Zu den fehlenden BKF : War heute zu einer 95 Schulung und das ist im Raum Aachen der größte Anbieter , dort hörte ich heute das sagenhafte 39 Menschen im Jahr 2018 im gesammten Regierungsbezirk Aachen/Düren dieAusbildung zum BKF machen. Das sagt doch das kaum einer Lust auf den Beruf hat. Und das vollkommen zu Recht.

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            • #7
              AW: Achtung Lebensgefahr

              Kann ich verstehen. Ich denke das die Spediteure im fv international die Treiber sind die ihre Flotten billig am laufen halten wollen. Von dort wird ja auch alles blockiert was eine Verbesserung mit sich bringen könnte.

              Nur die meisten haben sich unter der Europäischen Union was anderes vorgestellt als die Armenhäuser des Kontinents nach dem Westen zu exportieren. Verstehe auch die dortige Bevölkerung nicht die sich das bieten läßt.
              Gruss Tim

              Gruppe: Chemietankerfahrer sigpic

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              • #8
                AW: Achtung Lebensgefahr

                Diese Mail ging heute an den Bundesvorstand der Verdi..................................



                Hallo lieber Ralph,

                ich möchte dir heute mal von einem Wunsch der Kraftfahrerkreise und im besonderem auch von mir erzählen.
                Ich habe das Abstimmungsverhalten der Europa Politiker bei den letzten Abstimmungen zum Mobilitätspacket beobachtet. Leider haben hierzu nicht alle Politiker wie von mir erwartet, zugunsten der Bkf abgestimmt.

                Nur wenigen ist bekannt, wie „die da“ in Brüssel ticken. Ich finde das kann man, muss man, ändern.
                Ich möchte dir, noch bevor die Kfk sich offiziell an dich wenden werden, vorschlagen, mit der ETF eine Kundgebung in Brüssel noch vor der Europawahl, zu organisieren. Es muss darauf aufmerksam gemacht werden, wer in Brüssel welche Meinung vertritt. Die Kfk könnten "versuchen" über ihr Netzwerk die Fahrer in Deutschland zu mobilisieren.
                Ich selbst rege gerade in Niedersachsen dazu an, das Thema auch auf den Kundgebungen zum 1. Mai anzusprechen...................................... .................................................. .................................................. ............


                Kollegiale Grüße

                Andreas Kernke

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                • #9
                  AW: Achtung Lebensgefahr

                  Logistik muss jedes Jahr 5% günstiger werden, aber wie soll das ohne die Vorschläge gehen?

                  Die Sicherheit ist das Problem der Fahrer, muss man halt die Bußgelder erhöhen wenn die sich nicht ordentlich verhalten!

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                  • #10
                    AW: Achtung Lebensgefahr

                    Zitat von alterelch Beitrag anzeigen
                    Lenkzeiten von zwölf aufeinanderfolgenden Tagen ohne einen Ruhetag und zweimal die Woche ein 16-Stunden-Tag – ein geplantes „Mobilitätspaket“ der EU für den Bus- und Lkw-Verkehr könnte bedrohlich werden. ...
                    Alterelch, ich verstehe das nicht. Was bedeutet, ... ohne einen Ruhetag ... ? Sind damit 24 Stunden Ruhe gemeint? Und in einem ... 16-Stunden-Tag ... darf man doch immer noch nur max. 10 Stunden arbeiten? Ich gebe zu, bin einige Zeit raus und habe vergessen, wie es mit dem Arbeitszeitgesetz und der Fahrpersonalverordnung ist. Gilt für Kraftfahrer nur die FPersV, oder beides? Ich meine damit, auch wenn 16-Stunden-Tag erlaubt werden sollte, bedeutet es doch nicht, dass man dann 16 Stunden am Tag arbeiten soll?
                    Wenn wir immer ohne widersprechen allen Gesetzen vertrauen würden, hätten wir heutzutage eine Menge mittelalterliche Gesetze, an die wir uns halten müssten!!

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                    • #11
                      AW: Achtung Lebensgefahr

                      Zitat von Helena Beitrag anzeigen
                      Alterelch, ich verstehe das nicht. Was bedeutet, ... ohne einen Ruhetag ... ? Sind damit 24 Stunden Ruhe gemeint? Und in einem ... 16-Stunden-Tag ... darf man doch immer noch nur max. 10 Stunden arbeiten? Ich gebe zu, bin einige Zeit raus und habe vergessen, wie es mit dem Arbeitszeitgesetz und der Fahrpersonalverordnung ist. Gilt für Kraftfahrer nur die FPersV, oder beides? Ich meine damit, auch wenn 16-Stunden-Tag erlaubt werden sollte, bedeutet es doch nicht, dass man dann 16 Stunden am Tag arbeiten soll?
                      Für Kraftfahrer gilt die Fahrpersonalverordnung genauso wie auch das Arbeitszeitgesetz. Sollte sich also künftig die 10-Stunden-Höchstarbeitszeit nach dem Arbeitszeitgesetz mit dem beabsichtigten 16-Stunden-Tag nach den Sozialvorschriften überschneiden, gilt hier § 1 Ansatz 1 des Fahrpersonalgesetzes. Der Absatz besagt, dass die Regelungen der EU dem Arbeitszeitgesetz vorgehen. Es wäre dann also auch nach dem Arbeitszeitgesetz legitim, die 10-Stunden-Grenze zu überschreiten.

                      Viele Grüße

                      Ramaanda

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                      • #12
                        AW: Achtung Lebensgefahr

                        Zitat von Ramaanda Beitrag anzeigen
                        ... Es wäre dann also auch nach dem Arbeitszeitgesetz legitim, die 10-Stunden-Grenze zu überschreiten.
                        Danke, Ramaanda, für die Erklärung. Ich kann mir aber definitiv nicht vorstellen, dass erlaubt werden sollte, 16 Stunden am Tag zu arbeiten. Ich meine damit nicht die Bereitschaft, sondern tatsächlich arbeiten.
                        Wenn wir immer ohne widersprechen allen Gesetzen vertrauen würden, hätten wir heutzutage eine Menge mittelalterliche Gesetze, an die wir uns halten müssten!!

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                        • #13
                          AW: Achtung Lebensgefahr

                          Wieso nicht? Wer soll sich den dagegen wehren, Karl Heinz aus D. von Spedition K?

                          Der Mangel erfordert kreative Lösungen!


                          P.S. NEIN, natürlich finde ich das genauso unverantwortlich es ist doch aber so!

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                          • #14
                            AW: Achtung Lebensgefahr

                            Zitat von Helena Beitrag anzeigen
                            Danke, Ramaanda, für die Erklärung. Ich kann mir aber definitiv nicht vorstellen, dass erlaubt werden sollte, 16 Stunden am Tag zu arbeiten. Ich meine damit nicht die Bereitschaft, sondern tatsächlich arbeiten.
                            Natürlich wird man diese 16 Stunden nicht als reine Arbeitszeit zulassen. Die EU und mit ihr auch die Wirtschaftslobby werden diesen Zeitraum gut verpacken und es dann als Fortschritt verkaufen. Es gibt ja bereits heute die Regelung, Schichtzeiten von 13 bis 15 Stunden als legal zuzulassen. Diese sind zwar nicht als Nettoarbeitszeit deklariert, aber durch die Hintertür als solche bereits bestens eingeführt. Sie sind so gut eingeführt, dass selbst die Mehrheit der Kollegen es als normal empfindet, Wartezeiten oder Zeiten zum Be- und Entladen als Bereitschaft oder Pause zu deklarieren, obwohl es das nicht ist.
                            Ein 16-Stunden-Tag würde diese Hintertür nur noch ein Stückchen weiter öffnen. Die Empörung der Kollegen über den 16-Stunden-Tag ist also nichts weiter als die Empörung, eine Stunde länger arbeiten zu können, zu wollen oder zu müssen.

                            Viele Grüße

                            Ramaanda

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