Ein Lastwagenfahrer entdeckte den defekten Bus auf der A 3. Die Polizei stellte später fest, dass sämtliche Papiere fehlten. Die Mitarbeiter der Gemeinde machten aus der Not eine Tugend.
Ende einer Busfahrt: die Liederbacher Gemeindemitarbeiter nach dem Stopp
Liederbach.
.Alle zwei Jahre chartert die Gemeinde einen Bus, „packt“ ihre Mitarbeiter ein und bietet ihnen beim Betriebsausflug einen hoffentlich unvergessenen und schönen Tag. Die Tour vor genau einer Woche wird den rund 50 Kollegen aus dem Rathaus, vom Bauhof und den Kindergärten aber ganz besonders in Erinnerung geblieben sein. Weil sie am Ende doch schön, aber eben auch schön aufregend war. Selbst ins Radio schafften es die Liederbacher damit anonym.
Was war passiert? Ziele des Trosses waren eigentlich die berühmte Burg Eltz in einem Seitental der Mosel sowie das Städtchen Boppard im Mittelrheintal. Doch dahin kam die Belegschaft mit dem Bus erst gar nicht. Ihre Tour auf vier Rädern endete nach der etwas verspäteten Abfahrt am Rathaus schließlich gegen 9.15 Uhr an der Rastanlage in Limburg an der A 3. Dorthin hatte die Polizei die Liederbacher eskortiert, nachdem das Fahrzeug auf der Autobahn vor den Bus eingeschert war. Da sei noch die eine oder andere dumme Bemerkung gemacht worden, erinnert sich Bürgermeisterin Eva Söllner, die hier noch kein großes Problem sah.
Wie sich später herausstellte, war der laut Polizei „schräg hängende Bus“ einem Lastwagenfahrer aufgefallen. Söllner: „Wir sind ihm noch heute unendlich dankbar. Er hat festgestellt, dass mit der Hinterachse des Busses etwas nicht in Ordnung ist.“ Bei der Kontrolle am Rasthof stellte sich allerdings heraus, dass dies nur eines von vielen Problemen war. Der Fahrer des Reisebusses hatte keinen Führerschein und auch keine nötige Berufskraftfahrer-Qualifizierung. Zudem sei die im April fällige Hauptuntersuchung noch nicht gemacht worden, teilte die Autobahnpolizei Wiesbaden in einer offiziellen Presseinformation mit. Damit nicht genug: Bei einer späteren Kontrolle in der Kraftfahrzeuguntersuchung in Limburg stellte sich heraus, dass der Omnibus eine defekte Bremsscheibe, eine wirkungslose Feststellbremse, mehrere Defekte an der Beleuchtung sowie beschädigte Sicherheitsgurte aufwies. Die Fahrgastbeförderung wurde laut Polizei „bis auf weiteres untersagt“.
Das hieß für den Liederbacher Betriebsausflug: entweder einen neuen Bus ordern oder ein Alternativprogramm austüfteln. Dank eines Tipps der Polizei wurden die Kollegen auf einen recht kurzen Fußweg ins schöne Städtchen Limburg hingewiesen. Und so packte der Tross seine Sachen, machte sich per pedes auf in die Bischofsstadt. „Wir haben in kleinen Gruppen noch einen tollen Tag verbracht“, fasst Eva Söllner das Glück im Unglück zusammen – mit Domführung, Shoppen, Essen, Trinken. Mit der Bahn ging’s dann pünktlich zurück nach Liederbach.
Zurückblickend hat die Bürgermeisterin noch ein sehr mulmiges Gefühl. Was auf dem Serpentinen-Weg zur Burg Eltz alles hätte passieren können, möchte sie sich gar nicht ausmalen. Sie könne nur den Kopf schütteln, dass ein Bus ohne jegliche Papiere mit so vielen Mängeln „noch rumfahren kann“ und hoffe, dass die Staatsanwaltschaft nun entsprechend ermittele. Die Gemeinde habe ihre Anzahlung zurückgefordert. Zudem werde sie bei den nächsten Betriebsausflügen vorher die Papiere kontrollieren. Sie halte solche Reportagen im Fernsehen eher für „Räuberpistolen“, sagt Eva Söllner. „Und plötzlich ist man mittendrin.“
Quelle dieses Artikels klick hier : Frankfurter Neue Presse
Ende einer Busfahrt: die Liederbacher Gemeindemitarbeiter nach dem Stopp
Liederbach.
.Alle zwei Jahre chartert die Gemeinde einen Bus, „packt“ ihre Mitarbeiter ein und bietet ihnen beim Betriebsausflug einen hoffentlich unvergessenen und schönen Tag. Die Tour vor genau einer Woche wird den rund 50 Kollegen aus dem Rathaus, vom Bauhof und den Kindergärten aber ganz besonders in Erinnerung geblieben sein. Weil sie am Ende doch schön, aber eben auch schön aufregend war. Selbst ins Radio schafften es die Liederbacher damit anonym.
Was war passiert? Ziele des Trosses waren eigentlich die berühmte Burg Eltz in einem Seitental der Mosel sowie das Städtchen Boppard im Mittelrheintal. Doch dahin kam die Belegschaft mit dem Bus erst gar nicht. Ihre Tour auf vier Rädern endete nach der etwas verspäteten Abfahrt am Rathaus schließlich gegen 9.15 Uhr an der Rastanlage in Limburg an der A 3. Dorthin hatte die Polizei die Liederbacher eskortiert, nachdem das Fahrzeug auf der Autobahn vor den Bus eingeschert war. Da sei noch die eine oder andere dumme Bemerkung gemacht worden, erinnert sich Bürgermeisterin Eva Söllner, die hier noch kein großes Problem sah.
Wie sich später herausstellte, war der laut Polizei „schräg hängende Bus“ einem Lastwagenfahrer aufgefallen. Söllner: „Wir sind ihm noch heute unendlich dankbar. Er hat festgestellt, dass mit der Hinterachse des Busses etwas nicht in Ordnung ist.“ Bei der Kontrolle am Rasthof stellte sich allerdings heraus, dass dies nur eines von vielen Problemen war. Der Fahrer des Reisebusses hatte keinen Führerschein und auch keine nötige Berufskraftfahrer-Qualifizierung. Zudem sei die im April fällige Hauptuntersuchung noch nicht gemacht worden, teilte die Autobahnpolizei Wiesbaden in einer offiziellen Presseinformation mit. Damit nicht genug: Bei einer späteren Kontrolle in der Kraftfahrzeuguntersuchung in Limburg stellte sich heraus, dass der Omnibus eine defekte Bremsscheibe, eine wirkungslose Feststellbremse, mehrere Defekte an der Beleuchtung sowie beschädigte Sicherheitsgurte aufwies. Die Fahrgastbeförderung wurde laut Polizei „bis auf weiteres untersagt“.
Das hieß für den Liederbacher Betriebsausflug: entweder einen neuen Bus ordern oder ein Alternativprogramm austüfteln. Dank eines Tipps der Polizei wurden die Kollegen auf einen recht kurzen Fußweg ins schöne Städtchen Limburg hingewiesen. Und so packte der Tross seine Sachen, machte sich per pedes auf in die Bischofsstadt. „Wir haben in kleinen Gruppen noch einen tollen Tag verbracht“, fasst Eva Söllner das Glück im Unglück zusammen – mit Domführung, Shoppen, Essen, Trinken. Mit der Bahn ging’s dann pünktlich zurück nach Liederbach.
Zurückblickend hat die Bürgermeisterin noch ein sehr mulmiges Gefühl. Was auf dem Serpentinen-Weg zur Burg Eltz alles hätte passieren können, möchte sie sich gar nicht ausmalen. Sie könne nur den Kopf schütteln, dass ein Bus ohne jegliche Papiere mit so vielen Mängeln „noch rumfahren kann“ und hoffe, dass die Staatsanwaltschaft nun entsprechend ermittele. Die Gemeinde habe ihre Anzahlung zurückgefordert. Zudem werde sie bei den nächsten Betriebsausflügen vorher die Papiere kontrollieren. Sie halte solche Reportagen im Fernsehen eher für „Räuberpistolen“, sagt Eva Söllner. „Und plötzlich ist man mittendrin.“
Quelle dieses Artikels klick hier : Frankfurter Neue Presse
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