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Mit dem Staatstrojaner wird die Polizei zum Geheimniskrämer

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    Mit dem Staatstrojaner wird die Polizei zum Geheimniskrämer

    29. Mai 2018

    Das neue BKA-Gesetz tritt in Kraft, damit dürfen Beamte heimlich Smartphones und Computer ausspähen. Die demokratische Kontrolle der Polizei wird empfindlich geschwächt.


    Vor zehn Jahren fing es an. Mit Bürgerrechtlern, die Alarm schlugen, mit Demonstrationen unter dem Brandenburger Tor („Freiheit statt Angst!“) und mit einem Bundesinnenminister, der sich ernsthaft vorwerfen lassen musste, er errichte eine „Stasi 2.0„, die bald in jeden privaten Laptop hineinkriechen wolle. Nun endet es.


    Die Polizei in Deutschland darf sogenannte Trojaner einsetzen. Also Spionageprogramme, um heimlich Smartphones und Computer auszuforschen. Mit dem am Freitag in Kraft getretenen neuen BKA-Gesetz, das diese Maßnahme beinhaltet, zehn Jahre nachdem Wolfgang Schäuble sie als Innenminister erstmals anstrebte, kommt der Staatstrojaner in der Normalität an. Ein TÜV-Siegel vom Bundesverfassungsgericht klebt inzwischen auch drauf
    Vorweg: Nein, es ist nicht per se menschenrechtswidrig, wenn die Polizei Trojaner einsetzt. Es gibt Ermittlungen, in denen das notwendig ist. Es gibt Straftaten, bei denen es auch verhältnismäßig ist. Vor allem: So neu ist dieses Eindringen in die Privatsphäre gar nicht. Bei der heimlichen Festplattendurchsuchung liegt die Betonung auf „heimlich“. Alles andere daran wurde schon lange praktiziert. Die Polizei hatte schon vorher die Möglichkeit, Festplatten zu beschlagnahmen, Sperrcodes zu knacken und Chats auszulesen; bei Ermittlungen wegen Kinderpornografie tut sie das regelmäßig, bei Razzien gegen Islamisten tragen die Beamten ebenfalls Computer aus Wohnungen, und danach leuchten sie bis in intimste Winkel des Kommunikationsverhaltens hinein, einschließlich selbst des Porno-guck-Verlaufs wie im Fall des Attentäters vom Berliner Breitscheidplatz.


    Das Neue an der Online-Durchsuchung per Trojaner besteht nicht darin, dass die Polizei überhaupt auf die digitale Privatsphäre zugreift – abgesehen davon, dass das angesichts der genannten Beispiele auch gar nicht in jedem Fall skandalös wäre -, sondern schlicht darin, dass dies künftig heimlich geschieht, dass also die Ermittler sich über Internetleitungen einschleichen können anstatt, wie früher, an die Tür zu klopfen und mit Durchsuchungsbeschlüssen zu wedeln.
    So verschieben sich die politischen Maßstäbe

    Ein Teil der polizeilichen Ermittlungsarbeit wird ins Geheime verlagert. Die Möglichkeiten einer rechtsstaatlichen Kontrolle der Polizei werden dadurch empfindlich verringert.
    Gegen eine herkömmliche Beschlagnahme eines Smartphones oder Computers, die sich als überzogen herausstellt, können Betroffene sich vor Gericht wehren. Wird hingegen die Durchsuchung einer Festplatte heimlich vorgenommen und möglicherweise ergebnislos zu den Akten gelegt, fehlt ihnen schon die Chance, überhaupt davon zu erfahren. An die Öffentlichkeit gelangt so etwas nicht.


    So ändern sich die Zeiten, so verschieben sich die politischen Maßstäbe: Vor zehn Jahren kam aus der schon damals im Bund mitregierenden SPD der Vorschlag, man solle wenigstens ein parlamentarisches Kontrollgremium einrichten, das den Einsatz von Schäubles Staatstrojaner vertraulich beaufsichtigt – ähnlich dem Kontrollgremium des Bundestags, das die Arbeit der Geheimdienste zu kontrollieren versucht. Damals war selbst der BKA-Chef dafür aufgeschlossen. Heute ist das fast vergessen, nicht einmal die Opposition fordert so etwas mehr.


    Die Trennlinie zwischen der Polizei und den Geheimdiensten wird nicht nur äußerlich immer weiter verwischt, indem heute zum Beispiel das Gemeinsame Terrorabwehrzentrum „verbindliche Absprachen“ quer durch diese sehr verschiedenen Behörden hervorbringen soll. Viel bedeutender dürfte sein, dass mit neuen Maßnahmen wie der heimlichen Online-Durchsuchung das brisante Privileg, Staatsgewalt im Geheimen ausüben zu dürfen, auch funktionell ausgeweitet wird: von den Geheimdiensten auf die Polizeibehörden, die es mit dem alltäglichen Geschäft zu tun haben.


    Quelle dieses Artikels klick hier : Süddeutsche Zeitung
    Liebe Grüße
    Harry


    Sei wie eine Briefmarke, klebe solange an deinem Vorhaben bist du dein Ziel erreicht hast.

  • #2
    AW: Mit dem Staatstrojaner wird die Polizei zum Geheimniskrämer

    So Fängt es an....genau wie in den USA

    LG Harry
    Liebe Grüße
    Harry


    Sei wie eine Briefmarke, klebe solange an deinem Vorhaben bist du dein Ziel erreicht hast.

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    • #3
      AW: Mit dem Staatstrojaner wird die Polizei zum Geheimniskrämer

      Mich störts nicht - habe nichts zu verbergen .
      Kein Bier für Schröter



      Gruß Lutz

      Der Waldgeist

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      • #4
        AW: Mit dem Staatstrojaner wird die Polizei zum Geheimniskrämer

        Lese mal das Joshua Profil von Sebastian Fitzek. Dann denkst Du vielleicht etwas differenzierter. Das Buch ist spannend.
        Gruss Tim

        Gruppe: Chemietankerfahrer sigpic

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        • #5
          AW: Mit dem Staatstrojaner wird die Polizei zum Geheimniskrämer

          @lutz
          Aber Ich!
          Übrigens könnte es ja interessant sein, was du nachts um 02.51 Uhr so treibst.

          Kommentar


          • #6
            AW: Mit dem Staatstrojaner wird die Polizei zum Geheimniskrämer

            Zitat von Harry Beitrag anzeigen
            So Fängt es an....genau wie in den USA

            LG Harry
            Klär uns mal auf ? ! ? !

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            • #7
              AW: Mit dem Staatstrojaner wird die Polizei zum Geheimniskrämer

              Wer glaubt,dass die Schnüffler erst jetzt damit anfangen,glaubt auch,dass Zitronenfalter Zitronen falten....:10_1_138[1]:
              "Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,dass er tun kann,was er will,sondern dass er nicht tun muss,was er nicht will."
              Jean Jacques Rousseau

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