Der 25 Meter lange Megalaster einer Spedition brachte von Haßloch aus 160 000 leere Getränkedosen nach Kandel. Foto: Anspach
Haßloch. (alb/lrs) Er ist lang. Superlang. In Haßloch ist jetzt der erste "Gigaliner" in Rheinland-Pfalz gestartet. Eine Spedition transportierte mit dem Megalaster 160.000 leere Getränkedosen nach Kandel - das sind 40.000 mehr als bislang möglich. Nach Ansicht des rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministers Volker Wissing können superlange Lastwagen den Wirtschaftsstandort stärken und die Umwelt entlasten.
Wie der FDP-Politiker vorrechnete, könnten dank der "Gigaliner" 150 Tonnen Kohlendioxid und 12.000 Laster-Fahrten im Bundesland eingespart werden. Rund zehn Kleinwagen der Marke Smart haben theoretisch auf dem Lang-Lkw Platz. Doch viel besser eignet sich leichte Fracht wie eben leere Getränkedosen für einen "Gigaliner".
Da nur spezielle Strecken für Lang-Lkw zugelassen seien, werde es keine Verlagerung der Transporte von der Schiene auf die Straße geben, argumentierte Wissing. Und weil die langen Gefährte wie herkömmliche Lkw nicht mehr als 40 Tonnen Gewicht haben dürften, bringe dieser Verkehr auch keine zusätzliche Belastung für die Straßen. Insgesamt hatte Rheinland-Pfalz fünf kurze Strecken für Lang-Lkw beim Bund gemeldet; seit Ende Dezember vergangenen Jahres sind sie freigeben. Es sind allesamt Abschnitte im Süden, die nahezu komplett in der Metropolregion liegen: Kandel-Wörth, Haßloch-Kandel, Frankenthal-Worms, von Bobenheim-Roxheim nach Grolsheim sowie Offenbach/Queich-Petersberg.
Die Fahrzeuge dürfen bis zu 25,25 Metern lang und damit etwa 6,5 Meter länger als ein normaler Lastwagen sein. Rheinland-Pfalz war neben Berlin und dem Saarland das einzige Bundesland, das die langen Laster zuvor nicht zugelassen hatte. Die frühere rot-grüne Landesregierung hatte sich noch gegen sie ausgesprochen.
Der Einsatz der "Gigaliner" stößt aber nicht überall auf Begeisterung und ist zum Beispiel Autofahrern ein Dorn im Auge. Sie brauchen durchschnittlich 13 Sekunden, um den Mega-Laster zu überholen. Moniert wird auch, dass passende Parkplätze und Nothaltebuchten fehlten. Gegner fürchten etwa mehr Straßen- und Brückenschäden sowie Beeinträchtigungen im Straßenverkehr.
QUELLE: https://www.rnz.de/nachrichten/metro...id,333484.html
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