Am 4. und am 27. Oktober führt das Land eine Lkw-Blockabfertigung ein. Es sei keine Drohgebärde, sondern eine Hilfsmaßnahme, sagt LH Platter
Innsbruck – Bei Kufstein-Nord in Fahrtrichtung Süden werden vorerst an zwei neuralgischen Tagen Lkw gezählt und wenn ein bestimmtes Limit erreicht ist, deren Fahrt verlangsamt oder die Fahrzeuge angehalten. Die Kapazitätsgrenze liegt laut Experten bei 250 Lkw pro Stunde. Nach Feiertagen fahren aber mit Ende des Nachtfahrverbots bis zu 600 Lkw pro Stunde durch Tirol. Ziel ist, einen ähnlichen Stillstand wie Anfang Juni, als Megastaus in Tirol die Verkehrsadern blockierten, zu verhindern.
Nach dem Tag der Deutschen Einheit, am 4. Oktober, und einen Tag nach dem Nationalfeiertag, am 27. Oktober, werden Lkw bei der Einreise nach Tirol blockabgefertigt. „Es ist ein Pilotversuch“, sagt Verkehrspolizeichef Markus Widmann. Um den Verkehr abwickeln zu können, würden mehr Polizisten im Einsatz sein. Staus im Großraum Innsbruck oder anderswo auf der Tiroler Seite hofft das Land zu verhindern. Staus in Bayern würden hingegen in Kauf genommen, erklärte LH Günther Platter gestern in Innsbruck. Dies wolle er nicht als Drohgebärde in Richtung Bayern verstanden wissen, sondern als Hilfsmaßnahme. „Wir müssen uns selbst schützen, sonst ist die Versorgungssicherheit nicht mehr gewährleistet.“ Tirol stoße mit seinem Kampf gegen die Transitbelastung in Bayern oft auf taube Ohren. Platter erinnerte an das Ausbleiben der Korridormaut oder den ins Stocken geratenen Bau der Zulaufstrecken für den Brennerbasistunnel. „Die Maut in Tirol ist viermal höher als zwischen Rosenheim und Südtirol.“
Während es in Bayern keine Anzeichen gibt, dass die Lkw-Maut erhöht werden könnte, tut sich in Südtirol ein Fenster auf. Die Konzession für die Brennerautobahn wird vergeben, fällt sie ans Land, könnte laut Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher die Lkw-Maut erhöht werden. Ende November soll dazu ein Euregio-Verkehrsgipfel im Trentino stattfinden.
Widmann und der Leiter der Abteilung Verkehrsrecht im Land, Bernhard Knapp, rechnen damit, dass die Block*abfertigung die Frächter abschrecken und diese nicht so viele Lkw auf die Fahrt durch Tirol schicken könnten. Dass Lkw-Fahrer über den Achen- oder den Fernpass ausweichen könnten, glauben beide Experten nicht. „Der Umweg lohnt sich nicht.“
Es gehe darum, die Fahrt durch Tirol unattraktiver zu machen, meinte Platter. Nacht-, Wochenendfahrverbot und sektorales Fahrverbot würden dazu beitragen. Das Nachtfahrverbot zeitlich zu verkürzen oder aufzuweichen, so wie es die Tiroler Wirtschaftskammer immer wieder gefordert hatte, lehnt Platter ab. An weitere Tempolimits für Lkw sei nicht gedacht, ebenso wenig wie Hürden für Pkw-Fahrer einzubauen.
Dabei haben sowohl der Lkw- als auch der Pkw-Verkehr durch Tirol massiv zugenommen. Heuer rechnen die Experten mit 2,2 Millionen Lkw-Fahrten über den Brenner, dazu kommen elf Millionen Pkw-Fahrten. 71 Prozent des Gütertransports über den Brenner werden auf der Straße abgewickelt. In den letzten Jahren fand eine Verlagerung statt. Allerdings in die verkehrte Richtung.
Indessen hat die Liste Schnell (FLÖ) angekündigt, dass sie Montag oder Mittwoch auf der Inntalautobahn bei Kufstein eine Demonstration gegen den Transitverkehr abhalten und die Autobahn blockieren wolle. Eine Genehmigung der Behörde steht jedoch noch aus.
Quelle dieses Artikels klick hier : Tiroler Tageszeitung
Innsbruck – Bei Kufstein-Nord in Fahrtrichtung Süden werden vorerst an zwei neuralgischen Tagen Lkw gezählt und wenn ein bestimmtes Limit erreicht ist, deren Fahrt verlangsamt oder die Fahrzeuge angehalten. Die Kapazitätsgrenze liegt laut Experten bei 250 Lkw pro Stunde. Nach Feiertagen fahren aber mit Ende des Nachtfahrverbots bis zu 600 Lkw pro Stunde durch Tirol. Ziel ist, einen ähnlichen Stillstand wie Anfang Juni, als Megastaus in Tirol die Verkehrsadern blockierten, zu verhindern.
Nach dem Tag der Deutschen Einheit, am 4. Oktober, und einen Tag nach dem Nationalfeiertag, am 27. Oktober, werden Lkw bei der Einreise nach Tirol blockabgefertigt. „Es ist ein Pilotversuch“, sagt Verkehrspolizeichef Markus Widmann. Um den Verkehr abwickeln zu können, würden mehr Polizisten im Einsatz sein. Staus im Großraum Innsbruck oder anderswo auf der Tiroler Seite hofft das Land zu verhindern. Staus in Bayern würden hingegen in Kauf genommen, erklärte LH Günther Platter gestern in Innsbruck. Dies wolle er nicht als Drohgebärde in Richtung Bayern verstanden wissen, sondern als Hilfsmaßnahme. „Wir müssen uns selbst schützen, sonst ist die Versorgungssicherheit nicht mehr gewährleistet.“ Tirol stoße mit seinem Kampf gegen die Transitbelastung in Bayern oft auf taube Ohren. Platter erinnerte an das Ausbleiben der Korridormaut oder den ins Stocken geratenen Bau der Zulaufstrecken für den Brennerbasistunnel. „Die Maut in Tirol ist viermal höher als zwischen Rosenheim und Südtirol.“
Während es in Bayern keine Anzeichen gibt, dass die Lkw-Maut erhöht werden könnte, tut sich in Südtirol ein Fenster auf. Die Konzession für die Brennerautobahn wird vergeben, fällt sie ans Land, könnte laut Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher die Lkw-Maut erhöht werden. Ende November soll dazu ein Euregio-Verkehrsgipfel im Trentino stattfinden.
Widmann und der Leiter der Abteilung Verkehrsrecht im Land, Bernhard Knapp, rechnen damit, dass die Block*abfertigung die Frächter abschrecken und diese nicht so viele Lkw auf die Fahrt durch Tirol schicken könnten. Dass Lkw-Fahrer über den Achen- oder den Fernpass ausweichen könnten, glauben beide Experten nicht. „Der Umweg lohnt sich nicht.“
Es gehe darum, die Fahrt durch Tirol unattraktiver zu machen, meinte Platter. Nacht-, Wochenendfahrverbot und sektorales Fahrverbot würden dazu beitragen. Das Nachtfahrverbot zeitlich zu verkürzen oder aufzuweichen, so wie es die Tiroler Wirtschaftskammer immer wieder gefordert hatte, lehnt Platter ab. An weitere Tempolimits für Lkw sei nicht gedacht, ebenso wenig wie Hürden für Pkw-Fahrer einzubauen.
Dabei haben sowohl der Lkw- als auch der Pkw-Verkehr durch Tirol massiv zugenommen. Heuer rechnen die Experten mit 2,2 Millionen Lkw-Fahrten über den Brenner, dazu kommen elf Millionen Pkw-Fahrten. 71 Prozent des Gütertransports über den Brenner werden auf der Straße abgewickelt. In den letzten Jahren fand eine Verlagerung statt. Allerdings in die verkehrte Richtung.
Indessen hat die Liste Schnell (FLÖ) angekündigt, dass sie Montag oder Mittwoch auf der Inntalautobahn bei Kufstein eine Demonstration gegen den Transitverkehr abhalten und die Autobahn blockieren wolle. Eine Genehmigung der Behörde steht jedoch noch aus.
Quelle dieses Artikels klick hier : Tiroler Tageszeitung
Kommentar