Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Es geht nicht mehr ohne

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Es geht nicht mehr ohne

    Im Jahre 2013 habe ich nach massiven Differenzen mit meinem Arbeitgeber mein altes Diensthandy abgegeben. Ich war es gewohnt, immer Tag und Nacht erreichbar zu sein. Es geht heutzutage nicht mehr ohne, habe ich mir gedacht. Also habe ich eines von diesen Läden aufgesucht, wo man alle möglichen Handys bekommen kann, die zur Zeit auf dem Markt sind. Diese Dinger sind ja mittlerweile wahre Wunderwerke der Technik und es gibt nichts, was sie nicht könnten. Man höre und staune, selbst die primäre Aufgabe des mobilen Telefons, das telefonieren, ist mit den Handys noch möglich.

    Sitze ich im Bus oder in der Straßenbahn, sehe ich die Leute rudelweise, wie sie mit dem Finger über ihr Handy fahren. Ich bin davon überzeugt, dass die Evolution hier wieder einen neuen Ansatz gefunden hat und demnächst Menschen geboren werden, die von vorneherein eine deutlich verlängerte Nackenwirbelsäule haben, damit sie ihren Kopf besser nach vorne und nach unten neigen können. Und auch die Zeigefinger werden mutieren, die jetzt so flink über das Display flitzen. Vielleicht werden nach einigen Generationen die Zeigefinger länger, vor allem aber fettfrei, damit das Display frei bleibt von häßlichen Fingerabdrücken. Neulich sah ich auf der Straße eine Mutter, die ihren Kinderwagen mit dem Bauch geschoben hatte, weil sie in der einen Hand das Handy halten und mit der anderen Hand eine SMS oder sowas ähnliches schreiben musste. Den Blick hatte sie natürlich nach unten auf das Handy gerichtet. Es bestand aber keine Gefahr des Zusammenstoßes. Ich hatte die Dame rechtzeitig wahrgenommen. Das ist aber leider nicht immer der Fall. Es kommt immer auf die Örtlichkeit an und wie der Handynutzer drauf ist. Die Härtefälle laufen mit Knopf im Ohr oder Kopfhörern rum und lassen sich die satten Hardrock-Bässe um die Ohren wummern, wobei sie zusätzlich auch noch in das vertieft sind, was sie im Display sehen. Es ist auch nicht mehr möglich, eine Unterscheidung zu treffen, ob jemand Selbstgespräche führt oder nicht. Dafür lassen sie mich aber teilhaben an Dingen, die sehr privat sind. Gestern habe ich mitbekommen, dass sich Tante Erika bei der letzten Familenfeier total blamiert hatte, weil ihre Schuhe nicht zu ihrem Kleid gepasst haben. Es ist manchmal unmöglich, einfach nur wegzuhören.

    Aber zurück zu meinem Wunsch, mir im Handyladen ein mobiles Telefon auszusuchen. Ich fahre ja Lkw und da ist so ein Teil durchaus eine sinnvolle Investition. Ich stehe also in besagtem Laden und der Verkäufer erzählt mir da was von I-Pods und so ein Zeugs. Ich unterbreche ja ungern Leute, wenn sie einmal ins Schwärmen geraten sind. Aber hier sah ich es als notwendig an. Ich wollte, dass sich der Verkäufer nicht umsonst verausgabt. Ich sagte ihm, was ich wollte. Ich brauche lediglich ein Gerät, mit dem ich unterwegs telefonieren kann. Eine Wecker-Funktion wäre auch nicht schlecht. Das Telefon sollte große Tasten haben, weil meine Finger nun mal nicht die zartesten sind. Ich will damit nicht ins Internet, ich will nicht zocken, ich brauche keine Apps, die mir das Leben erleichtern und auch kein elektronisches Filofax. Ich brauche nur ein Telefon, sonst nichts.





    Der Verkäufer hat mich ziemlich schräg angeguckt. Nein, so primitive Geräte hatte er nicht, mit denen man nur telefonieren kann. Mir blieb letztendlich nichts anderes übrig, als im Internet zu recherieren, wo ich ein einfaches Telefon herbekomme. Nach langem Suchen bin ich fündig geworden. Die Telekom bot so ein antiquiertes Teil für einen Euro an. Ich habe zugeschlagen und bin jetzt stolzer Besitzer eines Privathandys.



    Die erste Zeit war das auch ganz ok. Aber irgendwann war ich es leid, dieses Teil immer mit mir herumzuschleppen. Ich benutzte es nur ganz selten und wenn, dann war es meist aus einem unwichtigen Anlaß heraus. Seit einem Jahr ist mein Handy die meiste Zeit aus. Wahnsinn, wie lange so ein Akku dann hält. Oftmals habe ich das Teil auch vergessen mitzunehmen. In diesem einen Jahr habe ich das Handy vielleicht vier bis fünfmal benutzt, um meiner Frau zu sagen, wann ich wegen dem Essen nach Hause komme. Ich werde in Zukunft wohl ganz auf das Handy verzichten. Ich sehe keinen Nutzen darin.

    Viele Grüße

    Ramaanda

  • #2
    Das war noch eine schöne kuschelige Zeit.....



    Intelligenz ohne Weisheit ist Dummheit

    ¯*•๑۩۞۩::۩۞۩๑•*¯(ړײ)¯*•๑۩۞۩::۩۞۩๑•*¯

    Kommentar


    • #3
      Hihi schön geschrieben.

      Aber ich wäre nicht der Rali, wenn ich niemanden enttäuschen würde.

      Die Evolution wird die Phonewischnutzer nicht mit schnellen Fingern begünstigen, einfach, weil sie keinen Vorteil uns gegenüber hätten. Wahrscheinlich sterben sie aufgrund mangelnder Aufmerksamkeit in Straßenverkehr eh schneller als wir, was uns einen evolutionären Vorteil sichern würde.
      Schöne Theorie, die stichhaltig ist und nur durch eins, ins Wanken gebracht werden kann. Die Weiber!!! Was sonst?
      Wenn denen einfällt, nur noch Wischphonenutzer als Daddy ihrer Kinder zu erwählen, würde diese Form der biologischen Selektion meine Theorie in die Tonne treten.
      Die Titanic wurde von Profis gebaut........die Arche von einem Amateur.

      Wahrheiten die niemanden verärgern sind nur halbe.

      "Wir suchen die Wahrheit, finden wollen wir sie aber nur dort, wo es uns beliebt."

      Kommentar


      • #4

        Hatte mein altes Handy, ein Blackberry, vergangenheitlich lediglich dabei, wenn ich mit meinen Oldtimern unterwegs war,
        um mir, falls ich mal eine Panne haben sollte, Hilfe holen zu können.
        Die Pannen blieben aus, weil die Sindelfinger Fertigungsqualität stets standhielt.
        Irgendwann machte der Akku schlapp und es gab kein Ersatzteil mehr zu kaufen, ausser Gebrauchtware,
        die dann genauso gut war, wie mein eigener Akku.
        Also aus den Kleinanzeigen ein gebrauches Huawei erstanden und das dann mit auf meine Ausflüge geschleppt.
        Allerdings ohne es wirklich gebraucht zu haben.

        Einen Nutzen hat das Ding erst seit meinem Umzug nach Ost-Westfalen.
        Ich konnte damit von überall meine Umbauaktionen organisieren und Handwerker koordinieren.
        Einkaufen bei Kleinanzeigen und die dazugehörige Korrespondenz klappt damit von unterwegs aus auch hervorragend.
        Rückrufe aufs Handy legen lassen um sie überall entgegen nehmen zu können ist auch praktisch.
        Wenn hier alles soweit fertig ist, wird das Smartphone wohl wieder in der Küchentischschublade verschwinden.
        Aber das wird wohl bei einem Bauernhof Baujahr 1900 noch ein Weilchen dauern.

        Lach!



        Gruß!
        M.P.U



        "Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd"

        chinesisches Sprichwort

        Kommentar


        • #5
          Zitat von Manni-Blue Beitrag anzeigen
          Das war noch eine schöne kuschelige Zeit.....

          Ich Glaube es jetzt nicht Manni-Blue

          haste dich früher zum Kuscheln in Telephon Zellen rum getrieben..

          Kommentar


          • #6
            Als ich noch Baustoffe ausgefahren hab, hatte ich das Gefühl das dass Smartphone bei vielen in der Küchentischschublade liegt. Du hattest eine Handynummer und solltest 30 Minuten vor Ankunft dort anrufen. Bei gut 50 % ging einer ran.

            Kommentar


            • #7
              Zitat von Herb. Beitrag anzeigen

              Ich Glaube es jetzt nicht Manni-Blue

              haste dich früher zum Kuscheln in Telephon Zellen rum getrieben..
              Ich schrieb - eine kuschelige Zeit oder Ära, oder.... auf jeden Fall war die damaligen Zeit noch nicht so verlogen und stichelhaltig, wie heut.



              Intelligenz ohne Weisheit ist Dummheit

              ¯*•๑۩۞۩::۩۞۩๑•*¯(ړײ)¯*•๑۩۞۩::۩۞۩๑•*¯

              Kommentar


              • #8
                Die zeit früher war auch verlogen+ gestichelt wurde auch.

                Kommentar


                • #9
                  Ja nur musste man da Briefe schreiben und zum Postkasten rennen
                  Die Titanic wurde von Profis gebaut........die Arche von einem Amateur.

                  Wahrheiten die niemanden verärgern sind nur halbe.

                  "Wir suchen die Wahrheit, finden wollen wir sie aber nur dort, wo es uns beliebt."

                  Kommentar


                  • #10
                    Doch auch nicht schlecht: Konntest dabei immer wieder deine Rechtschreibung auffrischen und in Bewegung bleiben.


                    Intelligenz ohne Weisheit ist Dummheit

                    ¯*•๑۩۞۩::۩۞۩๑•*¯(ړײ)¯*•๑۩۞۩::۩۞۩๑•*¯

                    Kommentar


                    • #11
                      Das ganze Porto.........
                      Die Titanic wurde von Profis gebaut........die Arche von einem Amateur.

                      Wahrheiten die niemanden verärgern sind nur halbe.

                      "Wir suchen die Wahrheit, finden wollen wir sie aber nur dort, wo es uns beliebt."

                      Kommentar


                      • #12
                        Es geht Ohne, Nokia 6300, tausendmal hingefallen, passt in die Hosentasche, geht nicht kaputt, da kann ich sogar mit telefonieren,
                        Den anderen Kram brauch ich nicht. Das Ding kann gar kein Fratzebook was ich auch nicht brauche.

                        Kommentar


                        • #13
                          Hab noch so ein Handy, vor 23 J. zugelegt und nur dazu benutzt, wenn ich auf Treffen unterwegs gewesen, meiner Holden anzurufen, alles ist OK. Hab den Vertrag dieses Jahr gekündigt.


                          Intelligenz ohne Weisheit ist Dummheit

                          ¯*•๑۩۞۩::۩۞۩๑•*¯(ړײ)¯*•๑۩۞۩::۩۞۩๑•*¯

                          Kommentar


                          • #14
                            Ich habe noch ein Sagem. Kann auch nur telefonieren und SMS. Wird von Isolierband zusammengehalten und einmal im Jahr zerlege ich es um den Staub auf der Innenseite vom Gerät soweit zu beseitigen das ich das Display wieder lesen kann.
                            Ich weiß nicht wie oft das DIng schon runtergefallen ist. Aber es geht immer noch.......für die Werkstatt oder den Garten optimal.
                            Für privat habe ich ein Wischphone.....
                            Gruß Kai
                            Werder Bremen-Lebenslang grün-weiß

                            Lieber stehend sterben als knieend Leben (Böhse Onkelz)

                            Kommentar


                            • #15
                              Das nenne ich Nachhaltigkeit!!!
                              Die DDR ging unter, weil das Volk aufstand. Die BRD geht unter, weil das Volk schläft.

                              Wer Olivgrün wählt, wählt Verarmung, Masseneinwanderung und Krieg!

                              In der internationalen Politik geht es
                              nie um Demokratie oder Menschenrechte.
                              Es geht um die Interessen von Staaten.
                              Merken sie sich das, egal was man Ihnen im
                              Geschichtsunterricht erzählt.
                              Egon Bahr

                              Kommentar

                              Werde jetzt Mitglied in der BO Community

                              Einklappen

                              Online-Benutzer

                              Einklappen

                              47334 Benutzer sind jetzt online. Registrierte Benutzer: 37, Gäste: 47297.

                              Mit 100.487 Benutzern waren am 12.10.2023 um 11:51 die meisten Benutzer gleichzeitig online.

                              Ads Widget

                              Einklappen
                              Lädt...
                              X