Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Eine Million Lkw-Fahrten weg von der Straße

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Eine Million Lkw-Fahrten weg von der Straße

    europaticker Aktionsplan der SPD gegen den Verkehrskollaps
    Eine Million Lkw-Fahrten weg von der Straße


    Die SPD-Landtagsfraktion Baden-Württemberg hat einen Aktionsplan gegen den drohenden Verkehrskollaps vorgelegt. Sie will eine Million Lkw-Fahrten im Jahr von der Straße auf Schiene und Wasser verlagern und das Güterverkehrssystem wettbewerbsfähig machen. Der dramatisch steigende Güterverkehr lähme die Mobilität von Menschen und Gütern, wenn nicht bald gegengesteuert werde, stellt der verkehrspolitische Sprecher der Fraktion, Hans-Martin Haller, fest. Um das Güterverkehrssystem zukunftsfest zu machen, schlägt die SPD ein ganzes Bündel von Maßnahmen vor. Im Mittelpunkt steht dabei der flächendeckende Ausbau von Güterverkehrszentren und regionalen Logistikzentren mit dem Ziel, möglichst viele Güter von der Straße auf andere Verkehrsträger zu lenken.

    Der reibungslose und umweltverträgliche Gütertransport sei die Grundlage unserer Wettbewerbsfähigkeit als exportorientiertes Land und damit die Basis unseres ökonomischen Wachstums, so Haller.

    Haller: "Wenn wir den Gütertransport sicherstellen und trotzdem nicht im Verkehr ersticken wollen, müssen wir in die Umschlagtechniken und die Logistik insgesamt investieren, damit die Verkehrsträger optimal genutzt und miteinander vernetzt werden können."

    Der von der SPD vorgeschlagene Ausbau der Güterverkehrs- und Logistikzentren schafft nach den Worten von Hans-Martin Haller die Voraussetzung dafür, dass überschlägig 450.000 Lkw-Fahrten im Jahr auf das Wasser und 550.000 Lkw-Fahrten auf die Schiene verlagert werden können. Dazu müssten täglich etwa 15 Schiffe und 20 Züge zusätzlich Güter anstelle von Lastwagen übernehmen.

    Seit Jahren, so SPD-Verkehrsexperte Haller, ist die Straße als wichtigstes Verkehrssystem Baden-Württembergs überlastet. Allein für den Zeitraum von 1990 bis 2005 habe das Statistische Landesamt Baden-Württemberg einen Anstieg des straßenbezogenen Güterverkehrs nach Tonnenkilometern um fast 63 Prozent errechnet. Und nach einer Prognose der Beratergruppe Verkehr und Umwelt GmbH (BVU) im Auftrag des Landes wächst zwischen 2004 und 2025 der Straßengüterverkehr in Baden-Württemberg um weitere 62 Prozent.

    Haller wies darauf hin, dass große Konzerne im Land, wie Daimler und Porsche, seit Jahren ihre Warenlieferungen für den Export und zwischen den Werken zu einem erheblichen Teil über Schiene und Wasserstraßen abwickeln. Porsche spare so pro Jahr rund 22.000 Lkw-Fahrten ein, bei Daimler seien es rund 5.000 Fahrten.

    "Die SPD will mit ihrem Vorstoß für den Ausbau der Güterverkehrs- und Logistikzentren erreichen, dass auch kleinere und mittlere Unternehmen in Baden-Württemberg ihre Gütertransporte verstärkt von der Straße auf Schiene und Wasser verlagern können", so Haller. Die Landesregierung müsse dafür aber die Rahmenbedingungen schaffen, da sich für diese Betriebe eigene Transportstrukturen nie und nimmer rechneten.
    Mit seinem Aktionsplan für einen modernen und umweltverträglichen Güterverkehr legt der SPD-Verkehrsexperte Haller einen weiteren wichtigen Baustein für ein modernes Verkehrs- und Gütertransportsystem vor. In der Vergangenheit hatte Haller bereits Vorschläge zum Ausbau der Wasserstraßen in Baden-Württemberg, zur Verbesserung des Landesstraßennetzes, zum Abbau unnötiger Verkehrsstaus auf Autobahnen und für ein flächendeckendes Radwegenetz vorgelegt.
    Zukunft jetzt anpacken - die Forderungen der SPD

    1. Modernes und flächendeckendes Logistiksystem
    Im Güterverkehr ist eine Verlagerung von der Straße auf andere Verkehrsträger nur mit einer entsprechenden Infrastruktur zu erreichen. Das hatte die Landesregierung schon 1995 im Generalverkehrsplan (GVP) erkannt: "Damit leistungsfähige Transportketten im Güterverkehr gebildet werden können, müssen die einzelnen Verkehrsträger vernetzt und optimale Schnittstellen für den Wechsel zwischen den Verkehrsträgern geschaffen werden", wurde darin festgestellt.
    Um dies zu erreichen, hatte die damalige Landesregierung den Bau bzw. Ausbau von sieben Güterverkehrszentren (GVZ), sowie neun regionalen logistischen Zentren (RLZ) bis zum Jahr 2010 angekündigt.
    13 Jahre später seien davon aber lediglich drei Güterverkehrszentren (in Kornwestheim, Ulm und Weil am Rhein, nicht aber in Mannheim, Karlsruhe, Kehl/Lahr/Offenburg und Heilbronn) und ein regionales Logistikzentrum (Singen) umgesetzt worden, stellt Haller fest. Die 1995 beschlossenen regionalen Logistikzentren in Aalen, Biberach, Crailsheim, Göppingen, Ravensburg, Reutlingen, Villingen-Schwenningen und Freiburg dagegen seien bisher nicht angepackt worden.
    Haller: "In den späten 90er Jahren hat die Landesregierung noch bis zu 2,5 Millionen Euro im Jahr für die Umsetzung ihres Güterverkehrskonzeptes ausgegeben, im Jahr 2007 ist davon nur noch der symbolische Betrag von 382 Tausend Euro übriggeblieben."
    Unter den Versäumnissen der Landesregierung bei der Schaffung moderner logistischer Strukturen angesichts oft miserabler Landesstraßen leide insbesondere das mittelständische Gewerbe im ländlichen Raum, so Haller.

    2. Logistikflächen erschließen
    Das Land muss sich nach Ansicht der SPD wesentlich intensiver als bisher an der Suche nach geeigneten Logistikflächen für Güterverkehrs- und Logistikzentren beteiligen. Nur wenn es jetzt gelinge, neue Gebiete zu erschließen, habe man die Chance, Verkehr von der Straße auf Schiene und Wasser zu verlagern.
    Es sei eine Binsenweisheit, so Haller, dass eine umweltfreundliche Logistik Umschlagplätze braucht. Die Erkenntnis, dass die dafür benötigten Flächen in kommunaler Hand sind, sei auch nicht neu. Die Landesregierung habe aber bisher viel zu wenig unternommen, um einzelne Gemeinden zur Ausweisung von Logistikflächen zu bewegen.

    3. Pilotprojekte und clevere Verkehrskonzepte unterstützen
    Moderne Verladetechniken, die noch nicht serienreif, aber vielversprechend sind, haben häufig nur als Pilotprojekte eine Chance, weiß SPD-Verkehrsexperte Haller. Beispiele sind die sog. parallele horizontale Verladungsmöglichkeit, die parallele automatisierte horizontale Verladungsmöglichkeit und der Linien- und Ringzugverkehr. Solche innovativen Entwicklungen scheiterten oft an den hohen Kosten, die vor einer Erfolg versprechenden Markteinführung für Pilotprojekte aufgewendet werden müssen, so Haller.
    Die Universität Stuttgart habe z. B. Möglichkeiten zur Attraktivitätsverbesserung des kombinierten Verkehrs erforscht und den "rangierlosen, getakteten Linien- und Ringzugverkehr für Wechselbehälter, Container und Stückgut" entwickelt. Dieses Konzept ermögliche große Zeitersparnisse auf der Schiene, wenn es realisiert werden könnte.

    4. Finanzhilfen aufstocken:
    Die Landesregierung muss die Finanzhilfen für Güterumschlagplätze wieder deutlich anheben, fordert die SPD. Nur wenn das Land dazu bereit sei, könne es auch Forderungen an die lokalen Gebietskörperschaften bei der Ausweisung von Logistikflächen stellen.

    5. Finanzielle Beteiligung an wichtigen Infrastrukturprojekten
    Die vierspurige Rheintalbahn wird eine der Verkehrsadern der Zukunft, ist Haller überzeugt. Aber nur durch eine finanzielle Beteiligung des Landes werde dieses Vorhaben in absehbarer Zeit bürgernah realisiert werden können. "Wir brauchen die Rheintalbahn zeitnah, damit wir noch mehr Güter auf die Schiene bringen können", so Haller.
    Als "vorbildlich" lobte Haller das Engagement des Bundes, insbesondere von Staatssekretärin Karin Roth, SPD, beim Ausbau der Neckarschleusen. Dies werde zu einer guten Entwicklung des Binnenschiffverkehrs beitragen und hunderttausende von Lkw-Fahrten im Jahr einsparen.
    Haller: "Um die Herausforderungen im Güterverkehr der Zukunft meistern zu können, muss jetzt gehandelt werden. Unsere Vorschläge liegen auf dem Tisch. Wir schaffen damit moderne Drehscheiben für einen umweltverträglichen Güterverkehr, bringen eine Million Lkw-Fahrten im Jahr runter von den total überlasteten Straßen und wir leisten mit diesem Konzept einen Beitrag zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des Exportlandes Baden-Württemberg. Jetzt ist die Landesregierung am Zug."

    Quelle: http://www.umweltruf.de/news/111/new...3?nummer=13488
    Habe keinen Führerschein - außer fürs Internet! Mein Zuhause ist die Daten-Autobahn und ich bin bekennender !!!

    Asperger-Autisten zeichnen sich durch Hartnäckigkeit aus!!! Falls Fehler von mir, schimpfen UND richtigstellen!

Werde jetzt Mitglied in der BO Community

Einklappen

Online-Benutzer

Einklappen

137794 Benutzer sind jetzt online. Registrierte Benutzer: 17, Gäste: 137777.

Mit 180.403 Benutzern waren am 29.03.2024 um 17:05 die meisten Benutzer gleichzeitig online.

Ads Widget

Einklappen
Lädt...
X