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Und sie treffen sich doch

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  • Und sie treffen sich doch

    Aus einer ersten lokalen Initiative von Fahrern mit Vertretern der Gewerkschaft Verdi in Kleinostheim wird nach und nach eine bundesweite Bewegung. Jetzt fanden die ersten Treffen zweier neu gegründeter Kraftfahrerkreise an der A 4 statt – im Osten und im Westen.

    Was wurde nicht alles nach meinem Bericht über das Arbeitstreffen einer Gruppe von überaus engagierten Berufskraftfahrern mit Vertretern von Verdi Ende Mai in Berlin kolportiert. Vor allem über das soziale Netzwerk Facebook verbreitete sich schnell Zweifel an der Sache selbst und an einigen der Organisatoren. Doch diese ließen sich davon nicht beeindrucken. Am Samstag, dem 25. Juni, gab es die ersten Treffen von zwei neuen Kraftfahrerkreisen (KFK) an der A 4. Im Truckstop Düren tagte bereits am Vormittag der KFK Düren-Aachen unter Leitung von Mathias Mertens und Wolfgang Schiffers, am Nachmittag in der Raststätte Auerswalder Blick Süd hielt der KFK Chemnitz-Zwickau unter Leitung von Andreas Brosam und Sven Fritzsche seine erste Versammlung ab. Es kamen jeweils rund 25 interessierte Besucher. Das ist für ein erstes Mal ein Erfolg.

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    Bestechendes Konzept mit geladenen Gästen
    Das Konzept der KFK, deren Richtlinien für potentielle Nachahmer am Endes dieses Berichts als PDF hinterlegt sind, ist bestechend: Fahrer treffen sich zu einem Gedankenaustausch mit Vertretern der Gewerkschaft Verdi, die idealerweise dann auch die Getränke übernehmen und diskutieren über die grundsätzlichen, für Fahrer wichtigen Belange der Transportbranche wie Arbeitsrecht, Tarifverträge und – das Gegenteil – die Arbeitsbedingungen im freien Markt, Berufskraftfahrerqualifizierung, die Sozialvorschriften und das Arbeitszeitgesetz sowie die Kontrolle derselben.

    Der Charme an der Sache: Normalerweise muss man Verdi-Mitglied sein, um etwa Einblick in die Vorteile eines Tarifvertrages zu bekommen oder zu erfahren, mit welchen Schwierigkeiten eine Tarifkommission bei den turnusmäßigen Verhandlungen zu kämpfen hat. In Chemnitz war Benjamin Schladitz von Verdi in Leipzig der Co-Gastgeber und Jürgen Schulz von der GUV/FAKULTA , der gewerkschaftliche Unterstützungseinrichtung der DGB-Gewerkschaften, der geladene Gast. Er informierte sachlich über die Vorteile dieser kostengünstigen Versicherung, die einspringt, wenn Fahrer bei von ihnen verursachten Schäden haftbar gemacht werden sollen. "Es waren nicht nur Berufskraftfahrer, sondern auch Betriebsräte zwei großer Speditionen anwesend", so Sven Fritzsche. "Es fand eine rege, interessante und eine respektvolle Diskussion statt, mit dem Ergebnis sich wieder treffen zu wollen und diese Treffen der Kraftfahrerkreise weiter auszubauen."

    Brexit und Berufskraftfahrerqualifikation in Düren
    In Düren sprang Manfred Krüger (Mitglied des Bundesfachgruppenvorstandes der Fachgruppe Spedition, Logistik und KEP) von Verdi für den leider beim ersten Treffen verhinderten Bernd Lind (für die Region zuständiger Fachsekretär) ein. Unterstützung bekam er von Frank Indervoort (Verdi-Fachsekretär aus Mönchengladbach), der sich persönlich vor Ort nach dem Interesse der Fahrer erkundigen wollte und nun plant, einen eigenen Kraftfahrerkreis mit Fahrern zu etablieren. "Beide gaben spannende Einblicke in die gewerkschaftliche Arbeit und beantworteten auch drängende Fragen der Fahrer zu ihren persönlichen Konflikten mit deren Arbeitgeber", so Wolfgang Schiffers. "Vor allem die Sachlichkeit der Diskussion hat mich überzeugt", meint Verdi-Mitglied Mathias Mertens. Als geladener Gast diskutierte Udo Schiefner, Bundestagsabgeordneter aus Viersen und Mitglied im Verkehrsausschuss in Berlin, der politische Schirmherr des KFK Düren-Aachen aus aktuellem Anlass den Brexit und seine Folgen – die hier den Rahmen sprengen würden.

    Besonders am Herz lagen ihm aber die neusten Entwicklungen beim Thema Missbrauch der Berufskraftfahrerqualifikation. Hier plädiert Schiefner für einen bundeseinheitlichen Fahrerqualifikationsausweis und ein zentrales Bundesregister. Die beiden Fahrer Christoph Brinker und Benny Scharmach waren von den ersten Tagen so überzeugt, dass sie nun baldmöglichst einen eigenen Kraftfahrerkreis im Sauerland gründen wollen.

    Vier aktive Kraftfahrerkreise – weitere geplant
    Es scheint, als hätte genau dieses Konzept, das vor ein paar Jahren mit Lars Kretschmann und Burkhard Taggart in Kleinostheim begonnen hat, gefehlt, um den teilweise etwas gestörten Dialog zwischen den Fahrern, die noch kein Verdi-Mitglied sind, und deren Vertretern neu zu beleben. Neben den KFK Aschaffenburg-Miltenberg, wo es am 16. Juli auf dem Calpam-Autohof Kleinostheim ab 15 Uhr ein Sommerfest geben wird, Düren-Aachen und Chemnitz-Zwickau hat Andreas Kernke auf dem Autohof Mellendorf bereits das zweite Treffen des KFK Hannover-Hameln durchgeführt. Beim nächsten Mal, am 27. August, wird ein Vertreter des Gewerbeaufsichtsamts aus Hannover dort über seine Arbeit berichten.

    Sauerland und Magdeburg sind in Vorbereitung, Leipzig und weitere Kreise sind geplant, die Idee nimmt nun ihren Lauf. Alle Fahrer, die sich ernsthaft um den Aufbau eines regionalen Kraftfahrerkreises nach den unten aufgeführten Richtlinien interessieren, können sich per Mail an Burkhard Taggart wenden. Die konkreten Termine der KFK im September sind über deren jeweilige Facebook-Seiten zu erfahren.

    http://www.eurotransport.de/news/kra...h-8180083.html
    Zuletzt geändert von alterelch; 30.06.2016, 18:55.

  • #2
    AW: Und sie treffen sich doch

    so langsam kommt fahrt auf.

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