Hafen
Die Auswirkungen des polnisch-russischen Streits über den Transit von russischen Lastwagen sorgten am Freitagabend für erhebliche Platzprobleme im Kieler Hafen. Fast alle Freiflächen des Ostuferhafens waren mit Lastwagen aus Russland gefüllt. Am Abend sammelten sich im Hafen rund 250 Lastwagen.
Kiel. Sie alle warteten vergeblich auf einen Platz an Bord einer Fähre nach Klaipeda warteten. Es kam auf der Zufahrt zum Ostuferhafen zu erheblichen Problemen, da zeitweise mehr russische Lastwagen anrollten, als untergebracht werden konnten.
Mitarbeiter des Seehafens empfingen die russischen Trucker bereits auf der Zufahrt in Dietrichsdorf und gaben Anweisungen für das Abstellen der Sattelzüge. „Der Andrang ist enorm. Wir haben uns darauf eingestellt, dass am Wochenende weitere Lastwagen kommen. Wir werden aber für jeden Lastwagen einen Platz finden“, sagt Ulf Jahnke, Sprecher des Seehafens.
Auslöser dieses Ansturms russischer Lastwagen ist ein Streit zwischen Polen und Russland um Genehmigungen für Transitfahrten russischer Speditionen durch Polen. Polens Regierung hat am 15. Februar den Transit von russischen Lastwagen untersagt. Da gleichzeitig die zweite Landroute der russischen Trucker durch die Ukraine wegen des Kriegs in der Ostukraine auch versperrt ist, bleibt ihnen nur der Weg über Ostsee. In fast allen deutschen Ostseehäfen sind deshalb seit dieser Woche russische Lastwagen zu sehen. Besonders beliebt ist bei den Truckern die Strecke Kiel-Klaipeda, da sie täglich Abfahrten anbietet und sehr schnell ist. „Klaipeda ist für uns optimal. Wir haben auch in Litauen keine Probleme“, sagt ein russischer Lastwagenfahrer. In Klaipeda warten nach Aussagen der Trucker ebenfalls über 300 russische Lastwagen auf einen Platz auf den Fähren nach Kiel.
„Es kommen gegenwärtig mehr Lastwagen an, als wir an Bord mitnehmen können“, bestätigt ein Sprecher der Reederei DFDS Seaways am Freitagabend in Kiel. Der Seehafen Kiel hat deshalb bereits im Laufe der Woche die Zahl der Stellplätze für Lastwagen im Ostuferhafen erheblich ausgeweitet. „Wir können bis 450 Lastwagen im Hafen aufnehmen. Wenn der Andrang so anhält, wird aber der Platz langsam knapp“, so der Sprecher des Seehafens. Neben den 250 wartenden Lastwagen aus Russland kommen noch mal ähnlich viele Container und Lastwagen für den Transport in die Baltischen Staaten an. Der Seehafen prüft deshalb auch die Nutzung anderer Flächen im Stadtgebiet für das Abstellen der russischen Lastwagen.
Ein Problem sind die Kapazitäten der Fähren: Pro Fährabfahrt können täglich nur 130 bis 140 Lastwagen mitgenommen werden. Viele Stellplätze auf den Fähren der DFDS sind bereits für Stammkunden mit langfristigen Reservierungen belegt. So kommen pro Fährabfahrt immer nur wenige russische Trucker mit. „Die Abfahrten am Wochenende sind auch ohnehin immer sehr gut ausgelastet“, heißt es bei DFDS.
„Wir warten seit drei Tagen auf einen Platz. Vielleicht kommen wir irgendwie am Wochenende mit“, sagt ein Trucker aus Smolensk. Die Reederei DFDS lässt ihre beiden Fähren „Athena Seaways“ und „Regina Seaways“ als Reaktion auf den Ansturm der russischen Trucker seit dieser Woche mit erhöhter Geschwindigkeit und verdichtetem Fahrplan zwischen Kiel und Klaipeda pendeln. Gleichzeitig entfällt der Ruhetag am Sonntag. Jetzt wird jeden Wochentag um 20 Uhr eine Abfahrt ab Kiel und eine Abfahrt ab Klaipeda angeboten. Dies allein sorgt für eine Steigerung der Kapazitäten auf der Route um etwa 30 Prozent.
Die russische Regierung hat jetzt auch reagiert. Die russische Eisenbahnfähre „Petersburg“ wurde reaktiviert. Das 1986 in Wismar gebaute Fährschiff pendelt eigentlich zwischen Ust-Luga und Baltiysk. Ab Montag wird die „Petersburg“ dreimal wöchentlich zwischen dem deutschen Hafen Mukran und Baltiysk bei Kaliningrad pendeln. Mukran ist der Frachthafen von Sassnitz auf der Insel Rügen in Mecklenburg-Vorpommern. Die „Petersburg“ hat Platz für 80 Lastwagen und Fahrer. Der Fährhafen Sassnitz bereitet sich bereits auf den Ansturm der russischen Lastwagen vor. „Wir sind bereit für die Ausweitung des Fährverkehrs und haben die Kapazitäten, um diesen abrupten Anstieg reibungslos zu bewältigen“, sagte Harm Sievers, Geschäftsführer des Fährhafens Sassnitz, in einer Mitteilung.
Quelle..
Die Auswirkungen des polnisch-russischen Streits über den Transit von russischen Lastwagen sorgten am Freitagabend für erhebliche Platzprobleme im Kieler Hafen. Fast alle Freiflächen des Ostuferhafens waren mit Lastwagen aus Russland gefüllt. Am Abend sammelten sich im Hafen rund 250 Lastwagen.
Kiel. Sie alle warteten vergeblich auf einen Platz an Bord einer Fähre nach Klaipeda warteten. Es kam auf der Zufahrt zum Ostuferhafen zu erheblichen Problemen, da zeitweise mehr russische Lastwagen anrollten, als untergebracht werden konnten.
Mitarbeiter des Seehafens empfingen die russischen Trucker bereits auf der Zufahrt in Dietrichsdorf und gaben Anweisungen für das Abstellen der Sattelzüge. „Der Andrang ist enorm. Wir haben uns darauf eingestellt, dass am Wochenende weitere Lastwagen kommen. Wir werden aber für jeden Lastwagen einen Platz finden“, sagt Ulf Jahnke, Sprecher des Seehafens.
Auslöser dieses Ansturms russischer Lastwagen ist ein Streit zwischen Polen und Russland um Genehmigungen für Transitfahrten russischer Speditionen durch Polen. Polens Regierung hat am 15. Februar den Transit von russischen Lastwagen untersagt. Da gleichzeitig die zweite Landroute der russischen Trucker durch die Ukraine wegen des Kriegs in der Ostukraine auch versperrt ist, bleibt ihnen nur der Weg über Ostsee. In fast allen deutschen Ostseehäfen sind deshalb seit dieser Woche russische Lastwagen zu sehen. Besonders beliebt ist bei den Truckern die Strecke Kiel-Klaipeda, da sie täglich Abfahrten anbietet und sehr schnell ist. „Klaipeda ist für uns optimal. Wir haben auch in Litauen keine Probleme“, sagt ein russischer Lastwagenfahrer. In Klaipeda warten nach Aussagen der Trucker ebenfalls über 300 russische Lastwagen auf einen Platz auf den Fähren nach Kiel.
„Es kommen gegenwärtig mehr Lastwagen an, als wir an Bord mitnehmen können“, bestätigt ein Sprecher der Reederei DFDS Seaways am Freitagabend in Kiel. Der Seehafen Kiel hat deshalb bereits im Laufe der Woche die Zahl der Stellplätze für Lastwagen im Ostuferhafen erheblich ausgeweitet. „Wir können bis 450 Lastwagen im Hafen aufnehmen. Wenn der Andrang so anhält, wird aber der Platz langsam knapp“, so der Sprecher des Seehafens. Neben den 250 wartenden Lastwagen aus Russland kommen noch mal ähnlich viele Container und Lastwagen für den Transport in die Baltischen Staaten an. Der Seehafen prüft deshalb auch die Nutzung anderer Flächen im Stadtgebiet für das Abstellen der russischen Lastwagen.
Ein Problem sind die Kapazitäten der Fähren: Pro Fährabfahrt können täglich nur 130 bis 140 Lastwagen mitgenommen werden. Viele Stellplätze auf den Fähren der DFDS sind bereits für Stammkunden mit langfristigen Reservierungen belegt. So kommen pro Fährabfahrt immer nur wenige russische Trucker mit. „Die Abfahrten am Wochenende sind auch ohnehin immer sehr gut ausgelastet“, heißt es bei DFDS.
„Wir warten seit drei Tagen auf einen Platz. Vielleicht kommen wir irgendwie am Wochenende mit“, sagt ein Trucker aus Smolensk. Die Reederei DFDS lässt ihre beiden Fähren „Athena Seaways“ und „Regina Seaways“ als Reaktion auf den Ansturm der russischen Trucker seit dieser Woche mit erhöhter Geschwindigkeit und verdichtetem Fahrplan zwischen Kiel und Klaipeda pendeln. Gleichzeitig entfällt der Ruhetag am Sonntag. Jetzt wird jeden Wochentag um 20 Uhr eine Abfahrt ab Kiel und eine Abfahrt ab Klaipeda angeboten. Dies allein sorgt für eine Steigerung der Kapazitäten auf der Route um etwa 30 Prozent.
Die russische Regierung hat jetzt auch reagiert. Die russische Eisenbahnfähre „Petersburg“ wurde reaktiviert. Das 1986 in Wismar gebaute Fährschiff pendelt eigentlich zwischen Ust-Luga und Baltiysk. Ab Montag wird die „Petersburg“ dreimal wöchentlich zwischen dem deutschen Hafen Mukran und Baltiysk bei Kaliningrad pendeln. Mukran ist der Frachthafen von Sassnitz auf der Insel Rügen in Mecklenburg-Vorpommern. Die „Petersburg“ hat Platz für 80 Lastwagen und Fahrer. Der Fährhafen Sassnitz bereitet sich bereits auf den Ansturm der russischen Lastwagen vor. „Wir sind bereit für die Ausweitung des Fährverkehrs und haben die Kapazitäten, um diesen abrupten Anstieg reibungslos zu bewältigen“, sagte Harm Sievers, Geschäftsführer des Fährhafens Sassnitz, in einer Mitteilung.
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