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Treffen Kraftfahrerkreis mit Jutta Steinruck

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  • #61
    AW: Treffen Kraftfahrerkreis mit Jutta Steinruck

    Ihr habt schon irgendwie beide Recht. Verdi konzentriert sich nur auf die grossen Beitragszahler und das sind eben nicht die BKF. Wir Fahrer haben es immer besser gewusst und geglaubt, es auch besser zu können. Als sich die politische Grosswetterlage geändert hatte und es auf einmal einen Billiglohnsektor und Ähnliches gab war das Geschrei gross. Nun haben wir die Situation dass die Fahrer nur zu (??? 5%) organisiert sind. Was wollen die machen? Was will Verdi machen. Die kümmern sich erstmal um die Post um den öffentlichen Dienst etc, um die, die die Beiträge bringen. Wir Fahrer haben kaum noch Firmen in der Tarifbindung, es gibt Bundesländer, wo es noch nicht einmal Tarifverträge gibt. Die AG können in den Verhandlungen machen was sie wollen. Du kann auch als Verdi keine Druckmittel mehr aufbauen. Warum? Weil unser Berufsstand sich zu fein ist sich zu organisieren. Wenn die Kollegen erst einmal verstehen würden, dass sie nur zusammen etws erreichen können! Es gibt den einen oder anderen Versuch sich in kleinen Gruppen zusammenzutun. Und das ist gut so. Man kann sich austauschen man kann etwas zusammen machen, sich informieren, weiterbilden, Netzwerke knüpfen etc. Ich bin im Kraftfahrerkreis tätig und das macht unheimlich Spass. Ich habe auch auch einige Leute von der Aktie und KCD kennengelernt und es gibt überall Berührungspunkte. Aus vielen kleinen Gruppen wird irgendwann etwas Mächtiges. Nicht dem Mut aufgeben. Wenn ich nur an den Besuch in Berlin denke. War eine super Geschichte. Es hat etwas bewirkt und es wird in der Richtung noch mehr kommen. Ich werde Andreas von meiner Seite her bei der Gründung seines Kraftfahrerkreises unterstützen.

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    • #62
      AW: Treffen Kraftfahrerkreis mit Jutta Steinruck

      Wir hatten vor einigen Jahren wegen einer Betriebsänderung Verdi in der Firma, dadurch gab es jedoch einiges Negative wo ich nicht weiter drauf eingehe, sage nur : Verdi kann mir geklaut bleiben.

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      • #63
        AW: Treffen Kraftfahrerkreis mit Jutta Steinruck

        OK Andreas, ich verstehe dich auch. So ein Kraftfahrerkreis ist super Sache!
        Wenn wir immer ohne widersprechen allen Gesetzen vertrauen würden, hätten wir heutzutage eine Menge mittelalterliche Gesetze, an die wir uns halten müssten!!

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        • #64
          AW: Treffen Kraftfahrerkreis mit Jutta Steinruck

          Zitat von alterelch Beitrag anzeigen
          Richtig, warum auch. Macht die Allianz, Devk und wie sie alle heißen etwas für dich wenn du dort nicht versichert bist? Überlege dir mal was die Verdi von Kraftfahrern an Einnahmen hat und was du verlangst? Nee, erst komm ich, dann lange nichts, und dann vielleicht bleibt was über für die, die nur aufspringen wollen. Und davon mal abgesehen, die Verdi arbeitet ununterbrochen an Tarifabschlüssen und Verbesserungen. Nur bekommen die nicht Zahler eben nichts davon mit. Wenn du Mitglied bist, bekommst du zu deinem Fachbereich regelmäßig Info. Aber ich habe nach so vielen Jahren keine Lust mehr hier ununterbrochen zu versuchen die User zu bekehren. Macht Euch schlau, tretet ein. Dann werdet ihr schon sehen.
          Bringt nichts, Andreas! Jetzt wird schon gepöbelt weil eine Gewerkschaft nichts für die Nicht- Mitglieder unternimmt. Ich glaube es hackt! Ihr schreit alle wie beschissen es euch geht aber die paar € für die Gewerkschaft sind nicht drin? Lieber jammern, ach die tun nichts für mich aber selbst den Arsch nicht bewegt bekommen! Ich bin bestimmt niemand der Hilfe braucht aber sogar ich bin bei Verdi! Alleine schon aus Solidarität! Was sich manche zusammen spinnen ist echt der Gipfel!
          Quod licet Iovi, non licet bovi!

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          • #65
            AW: Treffen Kraftfahrerkreis mit Jutta Steinruck

            Norway, falls Du mich meinst das ich auf die Gewerkschaft rumhacke, OK, ich hab mit dem Verein nix am Hut, Wenn ich manche sogenannte "Fahrerkollegen" höre oder sehe, frag ich mich warum die sich alles gefallen lassen und zu allem : Ja Chefe sagen. Da würd eine Gewerkschaft auch nix dran ändern. Solidaritaet ? Was ist das HEUTE? Früher gabs das , aber Heute?
            Ich arbeite nicht für Dumping, und nehme mal den Ausdruck den Du auch kennst : ich bin ein soziales Ar... loch.
            Und wenn ich ganz die Schnauze voll hab, dann knall ich meinem Chef die Kündigung hin und gut ist.

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            • #66
              AW: Treffen Kraftfahrerkreis mit Jutta Steinruck

              Also mich nervt das Gehacke der Gewerkschaften, oder ihrer Anhänger gegenseitig.
              Leute. Wie Blöd ist DAS denn?

              Aktionen und Hintergründe sind schnell vergessen, oder was überhaupt dazu geführt hat, dass die Gewerkschaften scheinbar nix tun.
              Die Lokfahrergewerkschaft KONNTE zB etwas tun, weil die sich organisiert ... klickts?

              Aber statt sich auf Nenner zu konzentrieren, Blarrn die sich Gegenseitig an. Meine Güte, die Arbeitgeberverbände werden sich die Hände blutig klatschen.
              So auch bei "das bringt doch nix" etc pp.

              Genau. Wir haben keine Chance... (nee, wenn wir so weitermachen, nicht).
              Kommt, wir setzen uns ins Gras und weinen.
              Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich noch nicht ganz sicher.
              (A. Einstein)

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              • #67
                AW: Treffen Kraftfahrerkreis mit Jutta Steinruck

                Mal so als Frage.
                Was erwarten wir denn von Denen?
                Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich noch nicht ganz sicher.
                (A. Einstein)

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                • #68
                  AW: Treffen Kraftfahrerkreis mit Jutta Steinruck

                  Das Problem was ich sehe, ist dass wenn die Gewerkschaft zum Streik aufruft, wir die dummen sind! Es rücken sofort die osteuropäischen Unternehmer nach, die dann unsere Touren fahren! Damit Schäden wir in erster Linie uns und den deutschen Unternehmer! Das ist dann der kleine aber feine Unterschied zu den Kindergärtnerinnen!
                  Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum!

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                  • #69
                    AW: Treffen Kraftfahrerkreis mit Jutta Steinruck

                    Na ja, wahrscheinlich würde ich zu viel erwarten. Ursprünglich sind die Gewertkschaften dafür entstanden um die Interessen der Arbeitnehmer gegen über der Arbeitgeber zu verteidigen. Also wenn ich die Verbesserung meiner Arbeitsbedingungen verlange, könnte ich mich schon auf die Gewerkschaft wenden? Nur für mich gehören zu guten Arbeitsbedingungen auch die Parkplätze und da sollte sich z.B. auch die Berufsgenossenschaft kümmern. Es ist schon ein kompliziertes Thema.
                    Wenn wir immer ohne widersprechen allen Gesetzen vertrauen würden, hätten wir heutzutage eine Menge mittelalterliche Gesetze, an die wir uns halten müssten!!

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                    • #70
                      AW: Treffen Kraftfahrerkreis mit Jutta Steinruck

                      Das wäre auch noch so ein Teil.
                      Welche Verbreitungs- und Informationsmöglichkeiten haben die denn?

                      Haben Springer, oder Bertelsmann wohlwollend über den Streik bei Amazon berichtet?

                      Aber letztlich geht es ohnehin nicht so sehr um (welche) Gewerkschaft, sondern um unsere Lebens- und Arbeitsbedingungen.

                      und wenn dann Gewerkschaften scheinbar nicht funktionierten, was ist die Alternative?
                      Haben sich die Arbeitsbedingungen spürbar verbessert, seit alle aus der Gewerkschaft aus, bzw nicht erst eintreten?
                      Könnte es einen Zusammenhang geben???
                      Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich noch nicht ganz sicher.
                      (A. Einstein)

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                      • #71
                        AW: Treffen Kraftfahrerkreis mit Jutta Steinruck

                        Beschäftigte im Speditionsgewerbe erhalten mehr Geld


                        Für 12.000 Arbeitnehmer in Berlin und Brandenburg hat die Gewerkschaft Verdi eine rückwirkende Lohnerhöhung um 2,5 Prozent und ein weiteres Plus in 2016 ausgehandelt. Die rund 12.000 Beschäftigten im Speditions-, Transport- und Logistikgewerbe in Berlin und Brandenburg bekommen mehr Geld. Ihre Löhne steigen rückwirkend zum 1. September um 2,5 Prozent, wie die Dienstleistungs-Gewerkschaft Verdi am Donnerstag mitteilte.

                        Weiter lesen hier:

                        Für 12.000 Arbeitnehmer in Berlin und Brandenburg hat die Gewerkschaft Verdi eine rückwirkende Lohnerhöhung um 2,5 Prozent und ein weiteres Plus in 2016 ausgehandelt.
                        Wenn wir immer ohne widersprechen allen Gesetzen vertrauen würden, hätten wir heutzutage eine Menge mittelalterliche Gesetze, an die wir uns halten müssten!!

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                        • #72
                          AW: Treffen Kraftfahrerkreis mit Jutta Steinruck

                          Noch ein Bericht über das Berliner Treffen.

                          Umstrittene ArbeitszeitenLkw-Fahrer werden zu Nomaden der Autobahn

                          04.10.2015 18:18 Uhrvon Fabian Federl1 Kommentare
                          Vor allem osteuropäische Fahrer verbringen ihre Ruhezeiten auf deutschen Raststätten. Langsam erkennt die Politik das Problem.
                          Berlin - Hinter Udo Skoppeck liegt der Plenarsaal des Bundestags, vor ihm die Reichstagswiese. „Vor wenigen Monaten standen wir noch auf dieser Wiese und haben demonstriert, gerufen und gepfiffen. Man hat uns gesagt, die Wand sei schalldicht, keiner würde uns hören.“ Skoppeck dreht sich zu seinen fünf Kollegen um, nickt zufrieden. „Doch das stimmte nicht. Wir wurden gehört und jetzt sind wir hier.“ Die Männer sind Lkw-Fahrer. Seit 1985 ist Skoppeck im internationalen Fernverkehr tätig.
                          Udo Schiefner ist Bundestagsabgeordneter für die SPD und Mitglied des Verkehrsausschusses. Schiefner kennt die Probleme der Fernfahrer. Er hat ein Treffen im Bundestag organisiert mit Kirsten Lühmann, der Obfrau der SPD im Verkehrsausschuss. Es ist, so Schiefner, das erste offizielle Treffen einer Delegation von Berufskraftfahrern mit Abgeordneten. Skoppeck nennt das Treffen grinsend „einen historischen Moment“.


                          Die Nöte der Kraftfahrer: Lohndumping durch die Beschäftigung billigerer Arbeitskräfte aus Osteuropa, fehlende Kontrollen von Ruhezeiten. In jüngster Zeit haben die Probleme zugenommen, auch durch die Einführung des Mindestlohns. Skoppeck und seine Kollegen berichten von rumänischen Fahrern, die über Monate auf der Straße, in ihren Fahrzeugen lebten. Das sei nicht nur unwürdige Arbeit für den Fahrer, sondern auch gefährlich für den Straßenverkehr. Ruhezeiten würden nicht eingehalten, Kontrollen gebe es sowieso kaum – „allenfalls stichprobenhaft“.
                          Aber auch wenn kontrolliert würde, die gesetzlichen Regeln sind vage. Wie lang die wöchentliche Ruhezeit sein muss und wann sie ausgesetzt werden kann, interpretiert jedes europäische Land für sich; auch wo die Ruhezeit verbracht werden muss. Obwohl es eine EU-Richtlinie gibt, kommt es zu unterschiedlichen Auslegungen. In Frankreich und Belgien müssen Fahrer ihre Ruhezeit an ihrem Lebensmittelpunkt verbringen, also zu Hause. In Deutschland ist das nicht so. Wegen des Sonntagsfahrverbotes kann man das auf den Rastplätzen sehen: Fernfahrer, die vor ihren Lkw kochen und auf die Weiterfahrt waren.
                          „Moderne Nomaden“, sagt der SPD-Abgeordnete Schiefner. „Es herrschen menschenunwürdige Arbeitsbedingungen in der Branche.“ Die Speditionen würden die „unscharfen Regeln gnadenlos ausnutzen“. Nicht nur osteuropäische Firmen bezahlten ihre Mitarbeiter erbärmlich. Auch deutsche Spediteure gründeten Briefkastenfirmen im Ausland, um den Mindestlohn zu umgehen.
                          Rund 30 deutsche Lkw-Fahrer trafen sich im April 2015 auf dem Autohof Köln-Eifeltor an der A4. Sie planten eine Demonstration vor der Zentrale des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG). Bei dem Protest solle es nicht darum gehen, neue oder schärfere Gesetze einzuführen. Das BAG solle lediglich die bereits vorhandene europäische Richtlinie einhalten und kontrollieren. Wichtigster Punkt dabei: die wöchentliche Ruhezeitregelung. Seither organisierten sich die Fahrer, bekamen Unterstützung verschiedener Kraftfahrervereine und weckten irgendwann die Aufmerksamkeit der EU-Abgeordneten Jutta Steinruck, die die Trucker an ihren Parteikollegen Udo Schiefner weitervermittelte, der die Fahrer wiederum in den Bundestag einlud.
                          „Das ist kein Kampf gegen unsere osteuropäischen Kollegen“, sagt Skoppeck. Es sei ein Kampf gegen die Speditionen, die sich nicht an die Regeln hielten, die ihren Fahrern ein unwürdiges Gehalt zahlten, sie wochenlang als Nomaden durch Europa ziehen ließen. Damit fügten sie nicht nur diesen Fahrern Schaden zu, sondern der ganzen Branche, auch durch das höhere Unfallrisiko.
                          Dass die Verhältnisse sich verschlimmert haben, liegt auch an der fehlenden Repräsentation. Es gibt keine schlagkräftige Gewerkschaft. Bei der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi werden die Fahrer im Bereich Postdienste, Spedition und Logistik geführt. Doch nur rund fünf Prozent der Verdi-Mitglieder in dieser Kategorie sind Fernfahrer.
                          Der Lkw-Verkehr ist die Basis des Güterverkehrs in Europa. In den vergangenen 20 Jahren hat sich der Umsatz der Logistikbranche in Deutschland verdoppelt, fast zehn Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten arbeiten in der Logistikbranche, 2,8 Millionen Menschen. Rund 800 000 davon sind Kraftfahrer. Doch der deutsche Anteil am europäischen Markt nimmt ab. Nur noch rund 60 Prozent der Lkw auf deutschen Straßen sind in Deutschland gemeldet, der internationale Güterverkehr ist zunehmend osteuropäisch geprägt.
                          Oft stehen die beiden größten europäischen Transportunternehmen DHL und Schenker dahinter – deutsche Firmen. Sie umgehen deutsche Gesetze, indem sie Niederlassungen im Ausland gründen und osteuropäische Fahrer engagieren. Im internationalen Güterverkehr ist das schon lange die Norm und im Rahmen der Dienstleistungs- und Arbeitnehmerfreizügigkeit erlaubt. Zunehmend bedienen diese Fahrer auch nationale Routen in Deutschland. Das nennt sich Kabotage und unterliegt strengen quantitativen Regeln. Die machen aber nur Sinn, wenn sie auch kontrolliert werden.
                          Einen ersten Erfolg haben Udo Skoppeck und seine Kollegen verbucht, indem sie eine Zusage aus Berlin erhielten. Das Verkehrsministerium teilte per Mail mit: Man prüfe derzeit, in welcher Form eine Regelung für die Ruhezeit am Heimatort umgesetzt werden könne. Das heißt, man prüft nicht mehr, ob das Gesetz kommt, sondern wie es kommt.
                          Udo Schiefner hat die Belange der Fahrer zum Thema seiner Rede kürzlich im Bundestag gemacht. Er forderte, „die Rechte und Möglichkeiten dieser Branche und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu stärken“. Man müsse „das Nomadentum auf den Autobahnen und Rastplätzen Deutschlands beseitigen“. Die Rede bekam an mehreren Stellen Applaus der Regierungsfraktionen. Auf seiner Website findet sich inzwischen ein neues Bild: Udo Schiefner und Kirsten Lühmann übergeben Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) einen Aktenordner mit den Forderungen der Fernfahrer.
                          Udo Skoppeck gibt sich nach dem Treffen im Bundestag zufrieden. Die Abgeordneten verabschieden sich von den Fahrern, man will in Kontakt bleiben. Derweil hat Daimler den „selbstfahrenden“ Lastwagen in Baden-Württemberg getestet. Nutzfahrzeugvorstand Wolfgang Bernhard bezeichnete die kürzlich erfolgte Testfahrt als wichtigen Schritt hin zu marktreifen Autopilot-Lastern. „Der Highway Pilot bringt mehr Sicherheit, weil er immer zu hundert Prozent da ist, er wird nie abgelenkt, er wird nie müde, er lässt in der Konzentration nicht nach – das heißt: mehr Sicherheit.“ Bis der Pilot im Einsatz ist, wird Udo Skoppeck wohl in Rente sein. Fabian Federl


                          Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich noch nicht ganz sicher.
                          (A. Einstein)

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                          • #73
                            AW: Treffen Kraftfahrerkreis mit Jutta Steinruck

                            Eigentlich ein wichtiges Thema.
                            Bei der Frage der "Organisation" der Berufskraftfahrer kommt es jedoch regelmäßig zum Streit und der bleibt zumeist unproduktiv.
                            Dabei ist es schon richtig: Die Arbeitsbedingungen der Fahrer gehen deshalb den Bach runter, weil sie zu schlecht organisiert sind und ihnen der Mut fehlt sich zu wehren.

                            Das so gern propagierte Einzelkämpfertum ist oftmals auch nur ein Maulheldentum.
                            Dabei könnte es doch so einfach sein, denn die Fahrer, wären sie nur geeinter und mutiger, könnten die gesamte Wirtschaft lahmlegen. Und damit nahezu jede Forderung durchsetzen.

                            Ich finde, vieles wird zu verkniffen und zu dogmatisch gesehen. Ich mag Verdi nicht. Doch würde Verdi eine vernünftige Kampagne machen, ich würde sie unterstützen. Man sollte einfach praktisch denken und fragen, was weiterhilft.

                            Ich will auch nochnmal klarstellen: Ich glaube an den Grundgedanken von Gewerkschaften. Ich war Mitglied in 3 verschiedenen Gewerkschaften. Aber der DGB tritt inzwischen gewerkschaftliche Grundsätze mit Füßen. Und auch die ÖTV war schon nicht toll. Verdi ist aber bereits unterirdisch. Es scheinen noch ein paar halbwegs vernünftige Sachen zu passieren für Verkäuferinnen. Aber der Poststreik wurde von Bsirske verraten. Dafür wurde er prompt wiedergewählt um dann auch die Kita-Beschäftigten in dei Pfanne zu hauen. Und Verdi weiß doch nicht mehr, wie man Berufskraftfahrer schreibt. Die existieren für die Gewerkschaft nicht mehr.

                            Mir ist es egal, wer sich darum kümmert, daß die Fahrer mehr eine Stimme und Druckmittel kriegen, um etwas durchzusetzen. Ich kenne auch die kleinen Fahrerselbstorganisationen. Niemand ist frei von Fehlern. Mir ist das nicht so wichtig, so lange ich einen glaubhaften Einsatz für die Interessen der Fahrer sehe. Und gern bringe ich das Beispiel von den Hafentruckern in Vancouver. Die haben aus Frust vor einer unfähigen/unwilligen Gewerkschaft sich spontan zusammengschlossen und dann gemeinsam den wichtigsten Hafen des Landes stillgelegt und damit selbst die Regierung in die Knie gezwungen und ihre Forderungen weitgehend durchgesetzt.

                            Man muß nur wollen und ernsthaft nach einem gangbaren Weg suchen.
                            Ich habe Jutta Steirück selbst mitbekommen und fand sie ehrlich und sympatisch. Doch die ist in einer Partei, die doch nur versucht die Interessen der Wirtschaft durchzusetzen. Kein Stück anders als FDP oder CSU. Ich weiß nicht, was sie in diesem korrupten Apparat denn bewirken soll.

                            Nochmal zurück zu dem Thema Gewerkschaften. Das einzige, was nützt die Interessen der Beschäftigten durchzusetzen, ist die Einigkeit der Beschäftigten. Sie müssen bereit sein das zu verweigern, was von ihnen erwartet wird. Wenn Arbeiter ihre Arbeit niederlegen, zeigen sie ihre Macht. Die Gewerkschaften können diesen Zusammenhalt organisieren. Doch sie wollen das oftmals nicht. Und das ist keine neue Erkenntnis. Bereits 1971 hat der Bertriebsaktivist Bernie Kelb in seiner "Betriebsfiebel" geschrieben:

                            Die Gewerkschaftsführung soll die Macht der Mitglieder gegenüber dem herrschenden System verkörpern. Tatsächlich verkörpert sie aber Macht über die Mitglieder. Für das herrschende System. Sie ist ein Teil des herrschenden Systems geworden. Sie faßt sich eingestandenermaßen als »Ordnungsfaktor« auf, als Stütze der Gesellschaft. Die Macht der Führung über die Mitglieder, von denen sie eigentlich abhängig ist, beruht auf manipuliertem Vertrauen.Dafür wird der hauptamtliche Funktionär bezahlt. Das ist sein Job. Er hat dafür zu sorgen, daß dieses blinde Vertrauen erhalten bleibt. Mit allen Mitteln. Wenn es sein muß, mit List und Betrug. Aufmerksame, mißtrauische Mitglieder gefährden diese Macht.

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                            • #74
                              AW: Treffen Kraftfahrerkreis mit Jutta Steinruck

                              Eigentlich ist es fast müßig.l mit einer Herde toter Tiere den nächsten Urlaup zu Planen.

                              Was solls:
                              Es stimmt leider, dass Verdi sich nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert.
                              Doch wenn wir uns so im Wesentlichen (hmm - damit meine ich nicht unbedingt die Akteure, sondern ihre mutmaßlichen Motive) die Trennungen innerhalb der Gewerkschaft(en) ansehen, könnte ich schon ausrasten.
                              WENN die Obergeier denn so irre schlau sind, beurteilen zu können was warum, oder eben nicht abgeht, zudem in der Lage sind, Leute zu organiesieren (siehe zwei weitere Gw) warum nehmen die Eierköppe dann nicht innerhalb EINER Gw "den Kampf" auf, statt die verbliebene kümmerliche Kraft weiter zu spalten?
                              Wie doof kann man sein?
                              Gab's eine Prämie vom Unternehmerverband?

                              Vancoufer war Spitze, unbedingt. Aber ist das auf BRD und EU übertragber, zumal mit einer trägen Masse, die vermutlich auf H2 gekürzt werden muss, um langsam mal ruppig zu werden und was wird aus den Medien? (Vergleiche den GdLstreik und der war sogar legal).

                              Wir brauchen EINE Organisation und zudem wäre es eine schöne Übung gegen die Lobbys, zunächst mal Dödel wie Bsirske entweder auf Linie zu kloppen, oder mit den Stimmen der Speditionsbeschäftigten abzusägen, statt schmollend zu gehen.

                              Da weiß Taggi mehr, aber es gab auch von Verdi diverse Aktionen im Speditionsgewerbe (zB bei Amazon und Speditionen).
                              Sind die tatsächlich unbekannt (ich hatte bereits auf fehlende Publikationsmöglichkeiten der Gw hingewiesen), oder passen nicht ins Bild der "Sche..DGB"?

                              SO jedenfalls können wir uns gemach auf Altersarmut, noch schlechtere Berufsbedingungen warten (und wir versauen mit "ich bin eh bald weg" ebenso die Zukunft kommender Kollegen, wie die Tranis vor uns einiges versumpft haben).
                              Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich noch nicht ganz sicher.
                              (A. Einstein)

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                              • #75
                                AW: Treffen Kraftfahrerkreis mit Jutta Steinruck

                                Don Derfel, wir haben eine recht ähnliche Haltung zu den Dingen.
                                Wir sind überzeugt davon, daß es weiter bergab geht mit den Arbeitsbedingungen in der Branche.
                                Und wir wissen auch, daß das einzige Gegenmittel eine gemeinsam handelnde Fahrerschaft ist.
                                Ich denke aber, daß Organisationen sich entwickeln aus den Versuchen etwas gemeinsam durchzuziehen. Ich halte es für müßig sich über Organisationen den Kopf einzuschlagen, wenn sich sowieso nichts bewegt.

                                Diese winzigen Organisationen A.i.d.T. und KCD waren 2013 schwer aktiv und haben in dem Jahr mehr gerissen, als Verdi in 10 Jahren.
                                Die Fahrer sind aber unerfahren im sich-Organisieren und im Kämpfen. Wenn ein, zwei Proteste nicht eine radikale Änderung der Situation gebracht haben, dann geben sie schon auf und es kommen die "bringt ja sowieso nix"-Sprüche. Und dann kam noch ein blöder Konkurrenzkampf hinzu. Man hielt "seine" kleine Fahrerorganisation für wichtiger, als die Sache. So kam es zu Konkurrenzverhalten im Protest und statt miteinander zu kämpfen, und das war ein großer Schritt zurück zu einer eigenen Schwächung.

                                Aber das ist nicht aller Tage Abend. Es ist kein Beweis, daß es nicht geht, sondern nur, daß man Fehler gemacht hat aus denen man lernen muß. Wie gesagt, am Hafen von Vancouver haben die Fahrer sich über facebook organisiert und ihre junge Organisation (die erst ein halbes Jahr bestand) hatte, soweit ich weiß, nichteinmal den Status eines Vereins. Darauf kommt es nicht an, ob man sich Gewerkschaft, Club, Verein oder Interessensgruppe nennt. Die Unternehmerverbände und die kanadische Regierung sahen in diesem lockeren Zusammenschluß ihren Hauptgesprächspartner, weil sie sahen, daß er den größten Einfluß auf die Fahrer hatte. Nicht die Gewerkschaft, sondern allein diese Selbstorganisation war in der Lage eine Rückkehr zur Arbeit zu bewirken, wenn sie einen Abschluß akzeptabel fand.

                                Ich sage das, obwohl ich nicht bei facebook bin und facebook zum Kotzen finde. Aber wenn es in der Praxis funktioniert, dann erkenne ich es an. Es hat im kanadische Fall aber nur deshalb funktioniert, weil man facebook nur als Medium gesehen hat, sich dann aber auf großen Treffen ausgetauscht und dort über das Vorgehen abgestimmt hat.

                                Wie gesagt, wenn Verdi etwas gutes machen würde, wäre ich auch dabei. Nur sehe ich das nicht.
                                Deshalb finde ich erstmal alles gut, was Gemeinsamkeit, einen Austausch und ein paar praktische (kleine) Schritte bedeutet. Das sind Fahrerforen, Fahrer-Stammtische, die Selbstorganisationen, auch Mini-Protestaktionen, nicht nur kleine Kundgebungen, Konvois, Demos, sondern auch Mahnwachen, für die man nur 2-3 Leute braucht. Man darf nicht erwarten auf einen Schlag alles geändert zu kriegen, man muß nur den ersten Schritt unternehmen, indem man öffentlich klar macht, daß es mit diesen Arbeitsbedingungen nicht so weitergeht.

                                Ich bin da mehr Praxisorientiert. Ob mit oder ohne Gewerkschaft, soll die Praxis zeigen. Es sollten alle, die eine Verbesserung wollen, in Kontakt zueinander bleiben und sehen, was man zusammen tun kann, auch wenn man nicht bei allem auf einen gemeinsamen Nenner kommt.
                                Zuletzt geändert von Gast; 08.10.2015, 09:36.

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