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Proteste bei Paketzustellern

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    Samstag 10. August 2013, 11 Uhr am Ebertplatz LKW-Fahrer, Depot-Mitarbeiter, scheinselbständige Transport-Unternehmer und Unterstützer rufen zum Protest  gegen verschärfte Arbeitsbedingungen in ihrer Branche auf. Der drohende Verfall von Löhnen im […]



    Paketdienste: Günter Wallraff unterstützt Protestler in Koblenz

    Koblenz - Protest im Morgengrauen: Um 5 Uhr in der Frühe versammelten sich gestern 80 bis 100 Paketauslieferer vor dem DPD-Depot in Metternich, außerdem einige Gewerkschafter, Politiker - und ein prominenter Unterstützer. Enthüllungsjournalist Günter Wallraff hat es sich zur Aufgabe gemacht, auf die schlechten Arbeitsbedingungen von Paketauslieferern aufmerksam zu machen, und dafür nimmt er auch an Veranstaltungen und Kundgebungen teil.
    Günter Wallraff als Paketfahrer: Für eine Reportage bei RTL und im "Zeit Magazin" schlüpfte der Enthüllungsjournalist in diese Rolle. Jetzt unterstützte er Koblenzer Fahrer bei ihrem Protest.
    picture alliance / dpa



    Für eine vor einigen Wochen ausgestrahlte Reportage zu dem Thema hatte Wallraff verdeckt als Fahrer für den Paketzusteller GLS in Polch gearbeitet. Dort hatte Wallraff schon Anfang des Monats protestierende Fahrer unterstützt - und dort waren einige teilnehmende DPD-Fahrer auf die Idee gekommen, eine eigene Protestaktion in Koblenz auf die Beine zu stellen. Der Koblenzer Verdi-Gewerkschaftssekretär Sigurd Holler holte Wallraff als prominentes Zugpferd mit ins Boot: "Wallraff hat sich vorgenommen, gemeinsam mit uns die Arbeitsbedingungen in der Branche zu verändern", sagt Holler. Er war es auch, der überhaupt das Interesse des Journalisten für das Thema geweckt hatte.


    Nach diversen Reden besprachen die Teilnehmer gestern noch längere Zeit, wie sie jetzt weitermachen wollen, um ihre Situation zu verbessern. Ein wichtiges Ziel ist Freizeitausgleich für Überstunden. Um ihre Arbeitgeber aufzurütteln, haben die Fahrer gestern um 15.45 Uhr Feierabend gemacht - nach 10 Stunden plus 45 Minuten Pause, der gesetzlichen Höchstarbeitszeit, sagt Holler. In manchen Paketshops dürften deshalb Lieferungen liegen geblieben sein. Ein weiterer großer Kritikpunkt sind die Löhne in der Paketbranche. Wo diese mehr als ein Drittel unter Tarif liegen, also weniger als 6,80 Euro pro Stunde gezahlt werden, gelten diese als sittenwidrig, sagt der Gewerkschafter.


    Die Fahrer sind nicht direkt bei DPD angestellt, sondern seit mehr als 30 Jahren bei mittlerweile 1000 Partnerfirmen, die wiederum mit DPD einen Vertrag haben, teilt die Firma mit. Auf Anfrage der RZ verkündet DPD, dass man seit Jahren daran arbeite, die Arbeitsbedingungen der Zusteller zu verbessern, auch wenn diese bei Partnerfirmen angestellt sind.


    Arnold Schroven, Geschäftsführer von DPD, spricht sich für eine gemeinsame Verbesserung der Bedingungen in der Branche aus: "Wir haben bereits vor einiger Zeit zahlreiche Maßnahmen eingeleitet und haben ein langfristiges Programm aufgesetzt, um bestmögliche Arbeitsbedingungen sicherzustellen und die Systempartner von dem branchenweit vorherrschenden Kostendruck zu entlasten."
    Verdi fordert DPD und die anderen Unternehmen der Branche auf, die ausgelagerten Fahrer künftig selbst einzustellen.
    Von unserer Redakteurin Stephanie Mersmann
    http://www.rhein-zeitung.de/region/l...id,444659.html




  • #2
    Find ich gut, dass die sich wehren. Fight the Power!

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    • #3

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      • #4
        Find ich auch gut und vor den Fahrern ziehe ich meinen Hut.
        Habe aufgrund der Tatsache, daß ich fast meinen gesamten Lebensbedarf über Online-Handel
        abwickele fast täglich mit den Zustellern aller Dienste zu tun und zu allen ein gutes Verhältnis,
        nehme auch die Pakete meiner umliegenden Nachbarn an, damit die Kollegen nicht mehrmals
        für jede Einzelzustellung wiederkommen müssen, man grüßt sich hier im Dorf mittlerweile
        auf der Straße. (ich auf dem Rennrad - die im Zustellerfahrzeug)

        Wenns die Leute nicht gäbe, wären schon bei vielen Firmen und Privathaushalten die Lichter aus und die Rolladen runter.
        "Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd"

        chinesisches Sprichwort

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        • #5
          Zitat von M.P.U Beitrag anzeigen
          Wenns die Leute nicht gäbe, wären schon bei vielen Firmen und Privathaushalten die Lichter aus und die Rolladen runter.
          Naja, das kann man auch andersrum sehen. Wenns die vielen Online-Händler mit ihren Billigst-Angeboten nicht geben würde, dann hätten viele dieser Leute noch ihren Arbeitsplatz im Einzelhandel oder im produzierenden Gewerbe direkt in der Nachbarschaft.

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          • #6
            Zitat von Postkutscher Beitrag anzeigen
            Naja, das kann man auch andersrum sehen. Wenns die vielen Online-Händler mit ihren Billigst-Angeboten nicht geben würde, dann hätten viele dieser Leute noch ihren Arbeitsplatz im Einzelhandel oder im produzierenden Gewerbe direkt in der Nachbarschaft.
            Gut...aber Strukturwandel hat es doch immer gegeben oder?
            "Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd"

            chinesisches Sprichwort

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            • #7
              Zitat von M.P.U Beitrag anzeigen
              Gut...aber Strukturwandel hat es doch immer gegeben oder?
              Klar, und jeder Wandel braucht neue Opfer, die diese Schnäppchenpreise möglich machen.

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              • #8

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                • #9
                  Mal ein kurzer Bericht eines Kollegen. Sozusagen ein Gedächtnisprotokoll.

                  Der Kollege war vor ein paar Tagen in der Nähe von Prag zum entladen. Rückladung war irgendwo in Tschechien für Amazon.
                  Auf dem Betriebshof an der Verladestelle trifft der Kollege einen Deutschen Rangierer. Sie kamen ins Gespräch. Auf die Frage was ihn nach Tschechien verschlagen hat kam die Antwort, "Ich bin hier für die Tschechen eine billige Arbeitskraft".

                  Seine Amazon Niederlassung in Deutschland hat wohl den Sitz nach Tschechien verlegt und dem Rangierer gesagt er könne mitgehen oder in die Arbeitslosigkeit gehen.
                  Ehrlich gesagt, das wollte ich nicht glauben.

                  Ich weiß, passt nicht ganz hier. Aber einen neuen Tröt wollte ich deshalb nicht.
                  Zuletzt geändert von alterelch; 31.12.2013, 19:17. Grund: Ergänzung

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                  • #10
                    AW: Proteste bei Paketzustellern

                    Der neueste Schrei: Pakete ausfahren im eigenen PKW über Amazon Flex App.

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                    • #11
                      AW: Proteste bei Paketzustellern

                      Neu nicht, Pakete austeilen mit dem privaten PKW
                      hat es bei den Götterboten bereits Anfang 2000 gegeben,
                      flugs ein "Götter-Bote" Schildchen mit Saugnäpfen
                      in die Windschutzscheibe des 16 Jahre alten weinroten
                      Ford Escort Kombi gepappt, dem Fahrer ein Firmen T-Shirt
                      übergestreift und ab ging die (Paket-) Post...

                      Wahrscheinlich aber wurden diese Fahrer damals
                      sozialleistungstechnisch top abgesichert
                      und für ihre Tätigkeit fürstlich entlohnt...

                      :D:D


                      Gruß!
                      M.P.U
                      "Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd"

                      chinesisches Sprichwort

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                      • #12
                        AW: Proteste bei Paketzustellern

                        Die waren meist selbständig, bekamen Stücklohn und gingen im Regelfall dann Pleite wenn die Förderung vom Jobcenter auslief.
                        Ich habe damals in einem Stützpunkt, welcher von einem Kurierdienst betrieben wurde, den Rücklauf gemacht. Wir haben des öfteren die halbe Nacht unter irgendwelchen Uralt Caddies usw gelegen damit die morgens wieder auf Tour konnten.
                        Ausbeute bei Vollzeit: etwa 2500€. Davon geht ja noch alles ab und das Risiko hatte der Unternehmer auch zu tragen.
                        Mittlerweile gibt es das aber auch beim Götterboten so nicht mehr.
                        Gruß Kai
                        Werder Bremen-Lebenslang grün-weiß

                        Lieber stehend sterben als knieend Leben (Böhse Onkelz)

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                        • #13
                          AW: Proteste bei Paketzustellern

                          Zitat von Kai Beitrag anzeigen
                          Die waren meist selbständig, bekamen Stücklohn und gingen im Regelfall dann Pleite wenn die Förderung vom Jobcenter auslief.

                          Wir haben des öfteren die halbe Nacht unter irgendwelchen Uralt Caddies usw gelegen damit die morgens wieder auf Tour konnten...

                          So in etwa habe ich das aus den Erzählungen der Fahrer
                          auch in Erinnerung...allesamt sehr zufrieden
                          mit ihrem super fairen Jobangebot und den
                          übrigen Begleiterscheinungen und Bedingungen.

                          ...und diese Art von Knebel-Scheinselbstständigkeit
                          ist selbst heutzutage vieler Orten noch nicht vom Tisch.


                          Gruß!
                          M.P.U
                          "Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd"

                          chinesisches Sprichwort

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                          • #14
                            AW: Proteste bei Paketzustellern

                            Ja, war eben so: Keine Tour,keine Kohle und den Ersatz auch noch aus eigener Tasche zahlen. Bei einem Stücklohn von unter 90 Cent. Wohlgemerkt nur bei erfolgreicher Zustellung. Kunde nicht angetroffen oder AV oder Adressfehler wurde nicht bezahlt. Abholungen waren irgendwas bei 20 cent, Retouren runde 40 und Kataloge 33. Da kommt was zusammen.....
                            Gruß Kai
                            Werder Bremen-Lebenslang grün-weiß

                            Lieber stehend sterben als knieend Leben (Böhse Onkelz)

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                            • #15
                              AW: Proteste bei Paketzustellern

                              Hallo Leute,

                              ich war auch schon in meiner beruflichen Vergangenheit öfters bei DHL/DHL Express und DHL Home Delivery sowieso der Post tätig. (Auch bei GLS war ich mal)

                              Da gab es keinen Stücklohn pro Paket, sondern ein Festgehalt.

                              Die Arbeit war hart und undankbar. Aber im Gegensatz zu meiner jetzigen Arbeit doch das Paradies.
                              Leider gab es nicht viel Geld, und die Arbeitszeiten waren auch manchmal exorbitant.

                              Besonders bei DHL Express. Das war der Wahnsinn. Da umfasste meine Tour alles zwischen Bremen, Cuxhaven und Hamburg (und die ganzen Dörfer dazwischen).
                              Und alles mit Terminen. War überhaupt nicht zu schaffen.

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