Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Arbeiten in der Schweiz

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Arbeiten in der Schweiz

    Habe hier eine recht gut gemachte Homepage gefunden für Grenzgänger oder diejenigen die in der Schweiz arbeiten möchten:
    Da werden schon mal die wichtigsten Grundinformationen zusammengefasst.



    und noch diese PDF hier : http://www.arbeit-schweiz.eu/Portals...%BCre%20CH.pdf
    Sei immer wie du bist und verrate dich nicht selber!:)

  • #2
    Hallo Leute, hab auch ein interessantes, unabhängiges Informationsportal für Zuzüger und Grenzgänger Schweiz gefunden! Hier findet Ihr wichtige Tipps, Tricks, Infos, Nettogehaltsrechner, Erwerbsunfähigkeitsrechner, Lohnvergleiche und interessante, kostenlose Krankenversicherungs-Angebote. Geht mal auf www.arbeiten-in-der-schweiz.org

    Kommentar


    • #3
      Hi.
      Bin neu hier angemeldet UND nch in der Lehre zum Bkf....
      Wir haben vor, spätestens 2017 in die Schweiz zu gehen da wir von D ehrlich gesagt die Nase voll haben....kennen auch sehr viele von hier, die in der Schweiz wohnen und arbeiten.....kamen bis jetzt keine Beschwerden....
      Nur, wie man das am besten anpackt, davon haben wir ehrlich gesagt noch keine Ahnung.
      Die links sind schonmal nicht schlecht. Mal schaun was noch kommt.
      Bin zur Zeit im 2. Lj bei ner sehr großen Spedition die weltweit tätig ist (und das nicht nur auf der Straße) und auch sehr gut bezahlt aber ob die mich in die Schweiz versetzen ist eher fraglich und Stückgut möchte ich nicht mein ganzes Leben lang fahren da ich mir vor komme wie bei der Post....
      Ist in der Schweiz auch was möglich in Richtung Schwerlast oder Tank? Wäre dann ja schon eine ganz neue Herausforderung und fahren kann man da auch... ;)

      Kommentar


      • #4
        AW: Arbeiten in der Schweiz

        Hallo DaVinci.Mein Forumsname ist Rotzloeffel und ich bin neu bei Brummionline.Ich habe gerade deinen Post gelesen und moechte dir einige Sachen zur Schweiz erklaeren,da ich als Deutscher schon ueber 13 Jahre in der Schweiz lebe und arbeite.Zunaechst mal musst du dir im klaren sein,ob du wirklich deine Heimat und deine Freunde aufgeben willst.Denn wenn du den Schritt wagst,ist es am Anfang nicht leicht,sich allein durchzuschlagen,da dir hier nicht gleich jemand unter die Arme greift.Die Schweizer sind zunaechst erstmal misstrauisch und schauen,wie du dich im Job bewaerst.Was sie garnicht moegen sind Maulhelden.Die suchen "Chrampfer"auf deutsch Wuehler,Leute die anpacken .Wenn du deine Arbeit gut machst,wirst du schnell akzeptiert.Mit den persoenlichen Kontakten ist es am Anfang sehr schwierig.Das waechst sehr langsam und braucht Geduld.Also nicht erwarten,dass du nach einem Jahr einen riesigen Freundeskreis hast.Und nun zur Arbeit.Ich bin seit ueber 10 Jahren in derselben Firma.Das spricht erstmal fuer sich.Auch ich fahre Stueckgut,was bei den meisten schweizer Speditionen der Fall ist.Man bekommt hier nichts geschenkt und muss genauso hart arbeiten wie in anderen Laendern.Der Unterschied ist aber,dass du fuer deine Arbeit sehr gut bezahlt wirst.und wenn ich sage sehr gut,heisst das mind.4500fr bruttoplus Spesen plus Praemie fuer schadenfreie Arbeit plus 13.Monatsgehalt.Alles in allem kannst du umgerechnetca.3800-4000euro netto plus 13. verdienen.Das variiert je nach Firma ,Dienstalter,Region.Allerdings ist das Leben in der Schweiz auch sehr teuer,so dass sich der hohe Lohn schnell relativiert.So zahle ich auf dem Dorf fuer eine 3,5 Zimmer wohnung 1500 euro Miete warm.Aber trotz allem bleibt am Monatsende immer noch mehr uebrig als in Deutschland.Es gibt auch in der Schweiz einige kleine Firmen die Tank- oder Schwertransporte machen.es ist aber schwierig, da rein zu kommen.Und wenn du ohne Erfahrung und obendrein ohne Ortskenntnisse kommst,ist es praktisch aussichtslos.Ich will dich nicht entmutigen,aber frag dich selbst,wuerdest du jemand einstellen,der keine Erfahrung in den Bereichen und obendrein noch nicht in der Schweiz gefahren ist?Wenn du einen Fuss in die schweizer Tuere bekommen willst,wuerde ich dir empfehlen,erstmal im Stueckgutbereich anzufangen und 3-4 Jahre Erfahrungen sammeln.Und in dieser Zeit kannst du dich in Ruhe umschauen und wirst dann sicher auch etwas finden.Was wichtig ist.Die meisten Firmen suchen Leute ,die ind der Schweiz leben und nicht als Grenzgaenger pendeln.Das ist auch lukrativer,weil du in der Schweiz weniger steuern zahlst.Wenn du dann auf Jobsuche gehst,probier es bei den grossen Speditionen .Die zahlen alle ordentlich und puenktlich.da waeren zum Beispiel;Galliker Transport,Planzer Transport,Camion Transport,Traveco,Emmi-Molkerei,Bertschi.Bachman transporte(Silo),Schoeni Transport,.du kannst auch mal auf der ASTAG seite (schweiz.Nutzfahrzeugverband)nach Speditionen suchen.Was immer weniger wird,ist der grenzueberschreitende Verkehr,weil ein schweizer Chauffeur einfach zuviel verdient um international konkurenzfaehig zu sein.Noch was zu den lohnnebenkosten.Diese werden dir automatisch abgezogen .Die lohnsteuer in den ersten 5 Aufenthaltsjahren auch,danach mustt du eine Steuererklaeung machen und die Steuer jaehrlich bis Ende oktober bezahlen.Fuer die rente zahlst du in die AHV(Alters und Hinterbliebenenversicherung-1.Saeule )und in die Pensionskasse deines Arbeitgebers(2.Saeule).ein .wird auch automat.abgezogen.Dann kannst du noch in die 3. Saeule freiwillig einzahlen.Ist so eine Art Riesterrente.Krankenversichern musst du dich selber .Ist obligatorisch,musst du selber bezahlen.Da kannst du waehlen zwischen 300-2500 fr Selbstbeteiligung und es kostet je nach wohnort und Kanton unterschiedlich.Die guenstigste Versicherung kannst du dir auf comparis.ch ausrechnen lassen.Geht aber erst,wenn du hier wohnst,weil du den wohnort mit angeben musst.So,das waren mal ein paar grobe Sachen fuer deine Traum von der Schweiz.wie ich schon sagte ,du brauchst hier Geduld.Aber wenn du deine Arbeit hier gut machst,kannst du viel erreichen.Solltest du noch Fragen haben,kannst du mir gerne schreiben und ich versuche dir dann zu helfen .Gute Fahrt und bis bald.

        Kommentar


        • #5
          AW: Arbeiten in der Schweiz

          Na das war eine gute Story von unserem neuen Mitglied.....mach weiter so
          Liebe Grüße
          Harry


          Sei wie eine Briefmarke, klebe solange an deinem Vorhaben bist du dein Ziel erreicht hast.

          Kommentar


          • #6
            AW: Arbeiten in der Schweiz

            Wenn Menschen,die ausgewandert sind und in ihrem neuen Land heimisch geworden sind,darüber berichten,finde ich das immer sehr interessant.
            Wer da Fragen hat,wird mit Sicherheit gut beraten.

            Ein ehemaliger Kollege von mir,wollte auch in die Schweiz auswandern.Habe keinen Kontakt mehr zu ihm.Einer seiner wichtigsten Auswahlkriterien war unter anderem,das die Schweiz kein EU-Land ist und sich somit von der EU auch nicht gängeln oder bevormunden läßt.

            Leben ist das was passiert,
            während man eifrig dabei ist andere Pläne zu machen
            .....

            LG Marion

            Kommentar


            • #7
              AW: Arbeiten in der Schweiz

              Hallo an alle eifrigen Leser.Zunaechst moechte ich mich kurz fuer die katastrophale Rechtschreibung in meinem gestrigen Bericht entschuldigen.Es war schon sehr spaet und dabei ist einiges verrutscht.Ich gelobe Besserung,sprich Nachkontrolle nach dem schreiben.Jetzt nochmal zum Thema auswandern.Wer sich damit beschaeftigt,sollte sich das gut ueberlegen bzw.vor diesem Schritt alles organisieren.Umso leichter faellt einem dann der Beginn in der neuen Heimat.Wobei,fuer mich ist auch nach ueber 13 Jahren in der Schweiz Sachsen meine Heimat.Das wird auch immer so bleiben.Ich fuehle mich sehr wohl hier und behaupte mal,gut integriert zu sein.Natuerlich hat man als Deutscher den Vorteil,dass man die Sprache am Anfang einigermassen versteht.Wenn die Schweizer merken,dass du kein Schwizerduetsch verstehst,reden sie automatisch Hochdeutsch aus Respekt vor ihrem Gegenueber.Nun meinen viele Leute,dass Deutsch was zum Beispiel der Komiker Emil spricht ist Schwizerduetsch.Weit gefehlt.Das ist astreines Hochdeutsch mit schweizer Akzent.Schwizerduetsch ist am Anfang fast nicht zu verstehen und auch nach Jahren gibt es noch viele Begriffe ,die einem fremd sind.Wenn man dann in der neuen Heimat angekommen ist,hat am Anfang erstmal die Arbeit oberste Prioritaet.Man moechte ja was erreichen.Natuerlich moechte man auch wissen,was in der alten Heimat ohne einen so laeuft und ist dann ueberrascht,wie hoch doch die Handyrechnung ausfaellt.Auch ist man bei jeder Gelegenheit bestrebt,nach Hause zu fahren.Das Heimweh laesst erst nach,wenn man in der neuen Heimat ein paar Bekanntschaften gemacht hat und die alten Freunde immer seltener anrufen.Das ist meist so nach 3-4 Jahren der Fall.Geld ist meisst der Grund,weshalb man seine Heimat verlaesst.Wem aber seine alten Strukturen und Freunde sehr wichtg sind,der sollte sich reiflig ueberlegen,ob er auswandert.Man wird naemlich auf Dauer nicht gluecklich.Fuer mich passt es hier bei den Eidgenossen und ich geniesse die hohe Lebensqualitaet.Es dauert eine Weile bis sich einem die Charakter-und Wesenszuege der Schweizer erschliessen.Wenn man sie mal richtig kennengelernt hat,bemerkt man, das sie uns Deutschen einiges voraus haben.Wichtigster Punkt ist ihr unbedingter Wille der selbstbestimmten und freien Entscheidung.Der Schweizer laesst sich nicht von oben herab kommandieren und regieren.Das bemerkt man zuerst bei den flachen Hierarchien in den Firmen.Auch spricht man sich vom Lehrling bis zum Chef mit Du an,was zeigt,das sich niemand wichtiger als den anderen nimmt.Ausserdem geht man viel respektvoller miteinander um und stellt sein gegenueber nicht bloss.Unangenehme Dinge werden oft verklausuliert und in verschachtelten Saetzen angesprochen,wo man genau hinhoeren muss,was der andere meint.Aus Respekt vor dem Gegenueber.Die Deutschen ,die neu im Land sind, erkennt man schon von weitem,weil sie "laut" und direkt sprechen.Das ist aber nicht gern gesehen.Ein weiterer positiver Aspekt hier sind die Behoerden.Ob Polizei oder oeffentliche Aemter,ueberall wirst du hoeflich und fair behandelt.Auf der Gemendeverwaltung bekommst du immer eine freundliche Auskunft und du wirst als Kunde und nicht als Bittsteller bedient.Da dueften deutsche Beamte gern mal eine Weiterbildung in Sachen Kundenbetreuung absolvieren.Der schweizer Beamte ist sich naemlich bewusst,dass sein Lohn aus Steuergeldern bezahlt wird.Auch die Polizei ist immer korrekt.Klar,wenn ich eine Straftat begangen habe,sprich z.B. Fahrzeitueberschreitung,musss das geahndet werden und das ist nun mal die Aufgabe der Polizei.Aber auch in so einem Fall wirst du immer mit Respekt behandelt.So,ich hoere jetzt erstmal auf,weil meine Mittagspause zuende ist.Ich hoffe,ich langweile euch nicht mit meien Ausfuehrungen nicht und wuerde mich ueber ein Feedback eurerseits freuen.Allen erstmal ein schoenes Wochenende,egal wo und allzeit gute Fahrt.

              Kommentar


              • #8
                AW: Arbeiten in der Schweiz

                Hier nochmal ein Link zur Grenzgängerberatungsstelle (für den Fall das wohnen in Deutschland oder Frankreich und arbeit in der Schweiz).



                Für den Fall leben in Frankreich und arbeiten in der Schweiz kann ich auch Auskunft geben zu Versicherungen, Steuern, Arbeitsgenehmigung in der Schweiz etc.
                Gruss Tim

                Gruppe: Chemietankerfahrer sigpic

                Kommentar


                • #9
                  AW: Arbeiten in der Schweiz

                  @rotzloeffel: Bitte weitermachen !!!
                  Weiß nicht ob ich jemals hier wegziehe, und wenn dann vermutlich nicht zu den Schluchtensch...ern :-D, aber ich finde es sehr interessant, aus erster Hand von einem Auswanderer zu hören, wie es da läuft.
                  Danke für die Einblicke schonmal !
                  Hakuna Matata !!!

                  Kommentar


                  • #10
                    AW: Arbeiten in der Schweiz

                    Hallo Rotzlöffel!

                    Es ist zwar alles ein wenig schwer zu lesen, da Du alles irgendwie in eine Zeile klemmst - aber ich Danke Dir für Deine Ausführungen hier.

                    Aus meinem Hobby heraus kenne ich Schweizer und Deutsche, die mit Schweizern zu tun haben.

                    Die Kenntnisse daraus und aus dem, was man so aus den einschlägigen Berichterstattungen der Medien erfährt, decken sich absolut mit dem, was Du hier erzählst.

                    Bin gespannt auf weitere Geschichten aus der Praxis!
                    Viele Grüße

                    Michael


                    Man sollte sich im wahren Leben öfter begegnen, wie Brummi-Fahrer auf einer engen Landstraße:

                    Mit Respekt und Abstand!

                    Kommentar


                    • #11
                      AW: Arbeiten in der Schweiz

                      Hallo Kollegen.Mein Computer und ich sind nicht die dicksten Freunde.Deshalb hatten meine vergangenen Texte auch die Form eines Bandwurmes gehabt.
                      Nun hab ich meine Nachbarin gefragt,wie man das aendern kann.Und siehe da,es gibt eine Loesung.Einfach die Entertaste druecken.Wie simpel doch,wenn man es weiss.
                      Ich hoffe ,meine Texte sind nun augenschonender zu lesen.
                      Heute moechte ich ein wenig ueber meinen Arbeitsalltag berichten.Ich bin in einer grossen Spedition in der Schweiz beschaeftigt.Mit allen Fillialen sind das ungefaehr 3800 Angestellte.Dazu zaehlen Verwaltung,Chauffeure(so ist die offizielle Berufsbezeichnung und klingt denke ich auch wuerdevoller),Lagerpersonal und diverse andere Mitarbeiter.Die Spedition ist in allen Landesteilen der Schweiz,in Italien,sowie in Luxemburg und Liechtenstein durch Fillialen und Tochterfirmen praesent.Ausser dem normalen Guetertransport ist ein weiteres Standbein die Lagerung und was immer mehr an Bedeutung gewinnt,die kundenspezifische Kommisionierung von Waren von Grosskunden fuer den Endkunden.In der Filliale ,in der ich beschaeftigt bin,werden zum Grossteil Lebensmittel,Medikamente und Verpackungsmaterialien transportiert.
                      Die Praesenz in allen Landesteilen ist deshalb von Bedeutung,da die Lkw in der Schweiz fuer jeden Kilometer den sie fahren,Maut bezahlen muessen.Egal ob auf der Autobahn,Landstrasse,auf dem Feld oder sonstwo.
                      Und da sich keine Firma Leerkilometer leisten kann,wird so dafuer gesorgt,dass du immer Rueckladung bekommst und nie leer faehrst.
                      Und das funktioniert folgendermassen.Entweder hat die Filliale ,fuer die der Chauffuer faehrt, am Ende seiner Tour einen Direktkunden,der Ladung hat,oder der Disponent meldet den Chauffeur am Vorabend in der naechstgelegen Filliale vom Endpunkt der Tour an und diese Filliale ist dann verantwortlich, den Lkw so zu befrachten,dass er am naechsten Abend wieder in der Heimatfilliale ist und auch den geforderten Tagesumsatz bringt.
                      Wer nur in der naeheren Umgebung unterwegs ist,sammelt am Nachmittag noch Stueckgut ein.Das ist ja in Deutschland aehnlich,nehme ich mal an.
                      Eine ganz tolle Sache,wie ich finde,ist das Nachtfahrverbot und zwar von 22.00-5.00 am Morgen.Denn die Nacht ist zum schlafen und nicht zum arbeiten da.Sicher gibt es hier auch Ausnahmebewilligungen.Vor allem Post und Paketdienste fahren in der Nacht ihre Gueter.
                      Meine Arbeitswoche beginnt in der Regel montags frueh um 5.Da hole ich meine Ladepapiere und den Schluessel fuer den Lkw.
                      Alle Lastwagen sind auf dem Firmengelaende parkiert,da wir viel temperaturgefuehrte Ware haben und die Kuehlaggregate ueber nacht an den Strom angeschlossen sind.
                      Die Lkw werden immer in der Nacht vorgeladen.Die Reihenfolge der Kunden wird durch den Disponent festgelegt und auf einer Ladeliste festgehalten.
                      Nach dieser Ladeliste laedt unser Lagerpersonal dann die Lkw.Auch sichern sie meisst recht gut die Ladung.Die Endkontrolle obliegt natuerlich dem Chauffeur
                      ,weil er ja dafuer verantwortlich ist.
                      Wenn etwas mal schlecht geladen oder gesichert ist,geh ich am naechsten Tag zu dem jeweiligen Lagermitarbeiter und bespreche mit ihm,was man verbessern kann.Die Kollegen sind sehr dankbar,weil sie ja nicht immer wissen,wie es der Chauffeur gerne haette.
                      Und was wichtig ist,es wird hoeflich miteinander geredet,denn wir sind Kollegen und nicht Rivalen.
                      Jeder macht Fehler und ist deshalb froh,wenn man dann alles sachlich besprechen kann ohne gleich mit Vorwuerfen eingedeckt zu werden.
                      Nach der Ladungskontrolle fahr ich dann los und beliefere meine Kunden mit ihrer Ware.Ich habe am Tag zwischen 10-20 Abladestellen.Das variiert von Tag zu Tag.
                      Am Anfang ist das schon ganz schoen stressig,aber wenn man die Tour ein halbes Jahr gefahren hat,kennt man die meissten Kunden.
                      Es sind taeglich ca.70 Prozent immer wiederkehrende Kunden und der Rest, Neue oder Kunden,die nur selten angefahren werden.
                      Ich fahre nur im Tessin.Das ist die italienischsprachige Schweiz suedlich der Alpen,also gleich nach dem Gotthardtunnel bis zur Grenze in Chiasso.
                      Fuer mich gibt es keine schoenere Destination zum fahren,obwohl ich auch vor meiner Zeit in der Schweiz einige Jahre international in ganz Europa unterwegs war.
                      Erstens sind die Leute im Tessin sehr nett und freundlich.Man merkt die suedliche Lebensart.Es wird nicht alles so ernst genommen und die Menschen sind viel entspannter, als noerdlich der Alpen.
                      Der zweite Grund ist natuerlich das Wetter.Die meisste Zeit ist es schoen und warm,da macht die Arbeit richtig Freude.
                      Der dritte Grund ist die Landschaft und tolle Natur.Ringsum hohe Berge und dann der Lago Maggiore und der Luganer See mit ihren palmengesaeumten Ufern.Einfach herrlich.Ich kann mich auch nach den vielen Jahren, die ich jetzt ins Tessin fahre ,nicht satt sehen.
                      Gegen mittag melde ich mich dann in der Tessiner Filliale oder werde von deren Disponenten angerufen,um zu erfahren,wo ich zuruecklade.
                      Meisst sind es 4-5 Ladestellen,die ich in meine Tour mit eintakten muss,weil einige Kunden schon angefahren werden muessen,bevor ich ueberhaupt leer bin.Das deshalb,um nicht nochmal zurueck fahren zu muessen und um Zeit und Maut zu sparen.
                      Wenn ich am Abend fertig geladen habe,ist es dann schon zwischen 19.00-20.00.Es ist also ein langer Tag.Ich fahre dann in die tessiner Filliale und kann da Duschen und bleib da auch stehen.
                      Jede Fillialle hat uebrigens eine Tankstelle und Waschanlage,so dass wir nur an firmeneigenen Tankstellen tanken und waschen.Von einer Filliale zur naechsten sind es im Hoechstfall 80 km.
                      Nach 10 std.Pause fahr ich dann los(fuer innerschweizer Transporte bin ich priviligiert,da ich bis zum ersten Kunde wenigstens 2,5 std am Stueck fahren kann)und dann starte ich meine Tour.Je nachdem wie ich fertig bin,mache ich am Nachmittag noch ein paar Abholer und gegen 15-17.00 hab ich dann Feierabend.Alles im gesetzlichen Rahmen also.
                      Am naechsten Tag wieder ins Tessin am uebernaechsten wieder zurueck.
                      In der einen Woche bin ich also Montag,Mittwoch,Freitag im Tessin,in der naechsten Dienstags und Donnerstags.
                      Wenn ich am Freitag im Tessin bin ,lade ich in der Regel Luftfracht fuer Zuerich Flughafen,was ich dann am Samstag auslade.
                      Da bin ich danach so gegen um 11 fertig und muss am Montag nicht so frueh anfangen.Der Samstag wird dann extra bezahlt.
                      Was auch noch erwaehnenswert ist.So ziemlich jede Filliale hat einen Bahnanschluss und so werden,glaub ich,70 Prozent aller Gueter innerhalb der Fillialen mit der Bahn transportiert.
                      Das ist eine immense Entlastung fuer die Umwelt und die Strasse.Ueberhaupt wird in der Schweiz sehr respektvoll mit der Natur umgegangen.Es wird nicht nur geredet,nein,man tut auch viel fuer die Umwelt.Chappeau dafuer!
                      Wenn ich am Freitag in unserer Filliale Feierabend habe wird noch der Lkw gewaschen und die Kabine geputzt.Danach werden noch die Lieferscheine abgegeben ,der Spesenzettel ausgefuellt und die Spesen abgeholt.Dann gehts ins Wochenende.
                      In den Wochen ,in denen ich erst am Samstag heimkomme,ruft mich am Freitagabend immer der Spesenverantwortliche an und fragt,wieviel ich bekomme.Das Geld kann ich mir dann am Samstag bei unserem Platzchef/Fuhrparkchef abholen.Es werden also auch die Chauffeure nicht vergessen,die erst am Samstag heimkommen.
                      Am Freitagabend wird bei uns auch immer gegrillt oder im Winter gibt es heisse Wienerli.
                      Alles in allem fuehle ich mich hier sehr wohl und gehe jeden Tag gern auf Arbeit.Es ist hier auch nicht alles Gold was glaenz,aber die Rahmenbedingungen stimmen einfach.Die Bezahlung passt,das Arbeitsklima mit den Kollegen,Disponenten und Vorgesetzten ist gut,du wirst als Mensch behandelt und deinen Sorgen und Noeten wird Aufmerksamkeit geschenkt.
                      Wenn jetzt jemand denkt,wie baut der seine Ueberzeit ab,kann ich dazu sagen,ich habe 8 Wochen Ferien.Damit ist zwar jeder Anspruch auf evtl.mehr geleistete Ueberzeit abgegolten.Aber ich finde das eine faire Loesung.Einzige Bedingung ist,das man mindestens eine Woche Ferien pro Quartal bezieht,um die Ueberzeit zu kompensieren.
                      So Leute,an meinen Fingerkuppen beginnt sich Hornhaut vom vielen Tippen zu bilden.Fuer heute wars das erstmal.Viel Spass beim lesen und bis bald mal wieder.

                      Kommentar


                      • #12
                        AW: Arbeiten in der Schweiz

                        So wie du das beschrieben hast,klingt alles sehr.....durchdacht,faßt harmonisch.
                        Eigentlich so,wie alles sein sollte.

                        Leben ist das was passiert,
                        während man eifrig dabei ist andere Pläne zu machen
                        .....

                        LG Marion

                        Kommentar


                        • #13
                          AW: Arbeiten in der Schweiz

                          Ich schreib euch keine Maerchen,es ist wirklich so.Sicher macht der internationale Wettbewerb keinen Bogen um die Schweiz und die Bedingungen werden nicht besser und ich kann auch nicht sagen,dass es in allen Fillialen so gut ist,aber in meiner Filliale ist es schon so,wie man sich die Rahmenbedingungen vorstellt.In den Randgebieten merkt man aber schon den Lohndruck durch die Grenzgaenger.Im Tessin ist es ganz besonders schlimm durch taeglich 60000 Grenzgaenger aus Italien bei 360000 Einwohnern im Tessin.Die Grenzgaenger koennen ihre Arbeitskraft natuerlich viel guenstiger anbieten durch niedrigere Lebenshaltungskosten in Italien.Desweiteren gibt es viele Schwarzarbeiter.Das alles macht den tessiner Arbeitnehmern ganz schoen zu schaffen,weil natuerlich in der Schweiz die Lebenshaltungskosten viel hoeher sind und sie deshalb mehr verdienen muessen als die billige Konkurrenz aus dem Sueden.
                          Das heisst aber nicht,dass die Schweizer fremdenfeindlich sind,wie das nach der letzen Abstimmung fuer eine Kontigentierung der Einwanderung in vielen auslaendischen ,vor allem deutschen Medien falsch interpretiert wurde.Die Schweiz ist nun mal ein kleines Land und kann nicht unbegrenzt Zuwanderer aufnehmen,da die Resourcen sprich Bauland begrenzt sind und das Land prozentual den hoechsten Auslaenderanteil in Europa hat.
                          Es sind naemlich schon knapp 24%.
                          Zum Vergleich,Deutschland hat glaube ich 10-12%.
                          Was gebe es fuer einen Aufschei,wenn Deutschland noch 12% das entspricht ca.12,5 millionen Auslaender aufnehmen muesste,um erstmal prozentual mit der Schweiz gleich zu ziehen.
                          Das wissen viele naemlich nicht und wird auch nie geschrieben.
                          Auch in der Westschweiz und im Raum Basel gibt es schon ziemlich Druck auf die Loehne.
                          Allerdings ist das ja kein schweizer Phaenomen sondern Weltweit ein Thema.Aber das wuerde jetzt ins politische abdriften und das ist mir um die Zeit ein zu schweres Thema.
                          nochmals schoenen Abend an alle.

                          Kommentar


                          • #14
                            AW: Arbeiten in der Schweiz

                            Ach rotzlöffel.....ich hab dir auf gar keinen Fall unterstellen wollen,du würdest Märchen erzählen.Hab das wirklich genauso gemeint,wie ich es geschrieben habe.
                            Allerdings finde ich es auch gut,das du die Schwierigkeiten deines Landes miterwähnst.Und die immer größeren Zuwanderungen sind ein Problem.

                            In einem Artikel hab ich gelesen,das die Schweiz bei den Sozialleistungen für Zuwanderer etwas ändern will.Das also Arbeitslosengeld (Tagesgeld),nicht mehr jedem zusteht der zuwandert wie bisher,selbst wenn er nur einen Tag gearbeitet hat und dann entlassen wurde.In Zukunft muß ein Zuwanderer mindestens ein Jahr in Lohn und Brot stehen,bevor er dieses Tagesgeldd erhält.
                            Wie weit dieses Vorhaben nun gesetzlich verankert ist,weiß ich jetzt natürlich nicht.Auch Deutschland und allen anderen beliebten Zuwanderungsländern würde dies gut tun.
                            Ich halte das für eine richtige Entscheidung,weil es das ausbluten der Sozialsysteme verhindert und die Arbeit allem voran stellt.

                            Leben ist das was passiert,
                            während man eifrig dabei ist andere Pläne zu machen
                            .....

                            LG Marion

                            Kommentar


                            • #15
                              AW: Arbeiten in der Schweiz

                              Hallo Zusammen.Man kann ja aus meinen Berichten manchmal den Eindruck haben,das die Arbeitsbedingungen in meinem Fall paradiesisch sind,im Vergleich zu Deutschland oder anderen Laendern.Ich bin mir dessen auch bewusst
                              .Auch ich hatte in Deutschland mal Pech mit einer Spedition,bei der es den Lohn immer 1-2 Monate spaeter gab,man nur mit Bargeld unterwegs war,das Telefon teilweise gesperrt war,weil die Rechnung nicht bezahlt wurde und ich dann nach der Insolvenz erst 1 Jahr spaeter nur einen Teil meines Lohnes bekam.
                              Wie du schon geschrieben hast,gibt es in der Schweiz nicht sofort Arbeitslosengeld, sondern erst nach einem Jahr Arbeit.
                              Wenn du dann bezugsberechtigt bist,bekommst du knallharte Auflagen.Ich weiss es nicht ganz genau,aber ich denke du musst monatlich mindestens 20 schriftliche und 10 persoenliche Bewerbungen bei Firmen absolvieren.Desweiteren musst du an Kurse zur schnelleren Integration in den Arbeitsmarkt teilnehmen.
                              Nach einem Jahr Arbeitslosigkeit wird man dan ausgesteuert,das heisst man muss auf der Wohngemeinde Sozialhilfe beantragen.
                              Das ist aehnlich wie in Deutschland.Man muss finanziell komplett "die Hosen runterlassen",darf kein Auto mehr besitzen und muss erst alle Privatfinanzen aufgebracht haben.
                              Die Sozialhilfe zahlt die Heimatgemeinde aus und ist lediglich ein Darlehen.das heisst,wenn du wieder Arbeit hast,muss alles wieder zurueckgezahlt werden.
                              Auch ist der Druck auf dich als Empfaenger sehr gross,weil die Anwohner genau schauen,ob du dich wieder um Arbeit bemuehst.Die Sozialhilfe wird naemlich aus unser aller Steuergeldern bezahlt und je mehr Sozialhilfeempfaenger in der Gemeinde leben,umso mehr Steuern muss man bezahlen.
                              Das ist zwar in Deutschland genauso,das die Sozialhilfe aus Steuern bezahlt wird,geraet aber sehr oft in Vergessenheit.
                              Ich bin jetzt keiner,der mit den Fingern auf Sozialhilfeempfaenger zeigt,da man heute selbst sehr schnell in eine solche Schieflage geraten kann und froh ist,wenn es ein Sicherheitsnetz gibt.
                              Allerdings muss bei den betreffenden Personen auch der Wille erkennbar sein,dass man sich bemueht,sich wieder in den Arbeitsprozess zu integrieren.
                              Damit die Sozialsysteme nicht ausbluten gab es im Fruehjahr diesen Jahres auch die Abstimmung gegen die Masseneinwanderung.
                              Der Text zu dieser Abstimmungsinitiative enthaelt unter anderem,das wieder Kontingente zur Einwanderung eingefuehrt werden,also nicht ungebremst Leute einwandern koennen.
                              Als ich vor 13 Jahren in die Schweiz kam,gab es noch diese Kontigentierung.
                              Man bekam damals als EU- Auslaender nur eine Aufenthaltsbewilligung bei Familiennachzug,grossem Vermoegen nach dem man dann pauschalbesteuert wurde oder wenn du eine Arbeit nachweisen konntest,
                              Eine Firma durfte damals nur einen Auslaender einstellen,wenn sie nachweisen konnte,dass sie mindesten 3 Monate(ich glaube es waren 3 Monate oder sogar noch laenger)vergeblich versucht hatte, einen Schweizer fuer eine ausgeschriebene Stelle zu finden.
                              Das nannte sich Inlaendervorrang und hatte die Absicht,erstmal die eigenen Leute in Lohn und Brot zu bringen und wenn noch Arbeit uebrig war,durften dafuer Auslaender eingestellt werden.
                              Was ich fuer eine tolle Sache hielt.Leider musste sich die Schweiz danach dem Diktat der EU beugen und mit der Unterzeichnung der bilateralen Abkommen diese Praxis kippen.
                              Gut,es hat zur Zeit nur knapp 3% Arbeitslose und die meissten sind davon in Saisonaersjobs(Hotel und Gastronomie die nur in den Sommer-und Wintermonaten arbeiten),aber es kommen sicher auch mal wieder Zeiten,wo es nicht so gut laeuft.
                              Ich denke ja,die meissten sind froh,wenn sie selber fuer ihren Unterhalt sorgen koennen und eine Arbeit haben.Jedenfalls ist das bei mir so,denn ich moechte unabhaengig und ohne staatliche Bevormundung mein Leben bestreiten.
                              Das war`s erstmal wieder von mir.Allen Lesern wuensche ich eine tolle neue Woche und viel Vergnuegen auf der Arbeit.Und das meine ich ernst.

                              Kommentar

                              Werde jetzt Mitglied in der BO Community

                              Einklappen

                              Online-Benutzer

                              Einklappen

                              167090 Benutzer sind jetzt online. Registrierte Benutzer: 32, Gäste: 167058.

                              Mit 167.090 Benutzern waren am 29.03.2024 um 12:48 die meisten Benutzer gleichzeitig online.

                              Ads Widget

                              Einklappen
                              Lädt...
                              X