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Tiergeschichten.....

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  • Tiergeschichten.....

    Viele von uns haben oder hatten Tiere.Somit gibt es viele Geschichten und erlebtes zu erzählen von unseren Lieblingen:lustiges und trauriges,erstaunliches oder einfach nur zur Einnerung.
    Im laufe meines Lebens haben sehr viele Tiere mein Leben begleitet,mitgestaltet und um nichts auf der Welt,wollte ich auf diese Zeit mit ihren Erlebnissen verzichten.
    Es würde mich freuen,wenn ihr erzählt von euren Tieren.Aber ich mach schon mal den Anfang:

    Frantizek,der Ziegenbock......

    Auf unserem Pferdehof lebten damals so um die 90 Pferde und dazu gehörte ganz selbstverständlich auch ein zahmer,kastrierter Ziegenbock.Er war recht groß,dreifarbig gescheckt,absolut lieb....geradezu unauffällig und konnte sich absolut frei auf dem gesamten Gelände bewegen.....unser Fred.Der arme Kerl verstarb aber an einer nicht zu heilenden Erkrankung.So wurde beschlossen,das ein neuer auf den Hof mußte.Und ich sollte ihn besorgen-na prima.Ist ja nicht so,das man die an jeder Ecke nachgeworfen bekam.Aber der Zufall half mit:während eines Turnieres gab es ein Mordstheater.Eine Horde Kinder rannte hinter einem jungen Zicklein her,laut johlend,quer über den Parcour.....Pferde scheuten,Leute schimpften,andere lachten aus vollem Hals.Als ich den kleinen sah,wußte ich....das ist er,unser neues Maskotchen!!Ein etwa 4 Monate alter amerikanischer Zwergziegenbock,rabenschwarz mit weißen Ohren - absolut unwiderstehlich.Das Trubblepacket gab es gleich dazu.Heute würde man sagen:all inklusive....Na und der Besitzer hat ihn mir zum Schleuderpreis an den Hals geschmissen,völlig entnervt.Frantizek war eine Handaufzucht,daher auch seine frühe dreistigkeit,die auch unser Leben auf den Kopf stellen würde.
    Er bekam vorerst bei einer friedlichen Stute ein kuscheliges Zuhause.Eine kleine Hühnerleiter führte zu einem zweiten vorhandenen,gemauerten Futtetrog in der Box dieser Stute.Allein bleiben wollte er auf keinen Fall.Die ersten Wochen hatte er ja voll auf mit dem kennenlernen und der Inspektion des gesamten Arreals zu tun.In den folgenden Monaten wuchsen seine Hörnchen,so wie er selbst.Er fraß sich bei den Pferden durch,bekam nur die besten Happen.....die Nachbarn fanden es sehr amüsant,ihn heimlich mit in ihre Küche zu locken,um ihn zu verwöhnen....da konnte ich ja mit den alten Leute reden wie ein Bilderbuch,sinnlos.Die Kinder nahmen ihn mit ins Dorf,so lernte er jede Ecke kennen.
    Dann änderte sich langsam aber sicher sein Verhalten.Es passte zu dem nun recht stattlichen Tier.Wenn einer von den Kindern seine Bonbons oder mitgebrachte Kekse nicht rausrückte,dann streubte er seinen Kamm,stellte sich auf die Hinterbeine,hohlte Anlauf.....krawumm....gewonnen!!Egal,er fing an zu stinken....die Glocken kamen ab.Kastriert war er friedlicher,aber von da an machte er nur noch Dummheiten:
    Irgendwann erinnerte er sich mal wieder an die alten Leute und die Leckerlies in der Küche.Frantizek war ja nun ausgewachsen,seine Hörner etwa 8-10cm lang und.....von einem Spitzbuben rot angemalt.Also ging er unschuldig,mit den Ohren schlackernd,die Treppe hinauf,durch die Tür,in die Küche.Dort saßen auch die beiden Alten.Das Frühstücksbrötchen blieb ihnen beinahe im Halse stecken.Frantizek würdigte sie keines Blickes,latschte mit aufgestellten Kamm an ihnen vorbei.....durch das Wohnzimmer.....in das Schlafzimmer ....jippy-in das alte Doppelbett des über 70ig jährigen Paares.Opa Viktor ergriff sofort "Maßnahmen":er hatschte im Affentempo in das Schlafgemach,griff sich ein Daunenkissen und...Okay,das hätte er besser bleiben lassen sollen!Frantizek fand das supi.Er stellte sich auf die Hinterbeine,während Opa mit dem Kampfkissen loslegte und ihm das Ding immer wieder um die Ohren haute.Frantizek hackte so lang in das Kissen,bis die weißen Federn durch das Zimmer stiebten!Opa Viktor lies völlig fertig das zerschnarzte Kissen sinken,setze sich auf die Bettkante,rang nach Atem.Das schimpfen und zetern (mit schlesischen Dialekt) übernahm jetzt Oma!.Na und Böckchen? Oooch,jetzt war das langweilig....latschte an den besiegten Zweibeinern vorbei wieder auf den Hof.Ich entdeckte nach der Mittagspause an seinem Halsband eine Daunenfeder......mmh,dachte ich so,wo der sich wohl wieder rumgetrieben hat.
    die Schilderung der "Kampfszenen" hab ich von Oma...live und in Farbe.Es fiel mir unheimlich schwer ein betroffenes Gesicht zu machen,am liebsten hätte ich laut schallend losgelacht.Und nie war einer der von Frantizek gebeutelten böse auf ihn....nie.Das heißt einmal wollte der Bürgermeister des Dorfes,während eines großen Dorffestes mit allerlei "Hopp-sassa und Trallala",mit mir mal über mein Böckchen "reden".Der Bürgermeister war ein netter Mann mit einem runden Gesicht,einer gut gepflegten Glatze,einer runden Brille die ständig die Nase runter rutschte.Jene schob er nicht mit dem Finger wieder in ihre gewünschte Position,sondern indem er einfach seine Nase kräuselte....und Zack,saß das Teil wieder die 1,5cm weiter oben.Das sah schon drollig genug aus.Jedenfalls sagte er zu mir,als wir uns auf dem Fest begneten:"Du ,Marion.....laß uns doch mal über dein Böckchen reden,ich geb auch einen aus....."Oh Mann!! Im Endeffekt waren wir so bei 12/13 Schnäpsen.....und die letzten 5 wurde eh nur noch lachend auf meinen Frantizek angestoßen.....!Aber wie gesagt,nie war einer böse auf Frantizek.
    Dem Nachbarn fraß er in aller regelmäßigkeit die Zeitung aus dem Briefkasten,auf dem Hof lies keiner einen Beutel oder eine Tasche liegen,keine Zigarrettenschachtel war sicher.Wenn auf dem Hof mal nichts los war,so um die Mittagszeit,dann ging er ins Dorf und zog dort die alten Frauen beim Einkaufen ab.Die Sparkassenchefin brachte ihm jedesmal Gummibärchen mit,wenn Frantizek vor dem Konsum stand.Rein durften alle....raus nur mit Taschenkontrolle und die konnte auch mal recht rabbiat abgehen.Die Frauen machten vor ihm sogar die Taschen auf,damit er seinen Kopf reinhalten konnte....um nachzusehen! War wohl immer noch besser wie blaue Flecken an den Beinen.
    Hin und wieder hat er die nachmittägliche Käselieferung,die immer vor die verschlossen Konsumtür gestellt wurde,inspiziert.Deutlich zu erkennen an resten von Schmelzkäse und Silberpapier an seinen Hörnern,wenn er mal wieder von Streife kam.Frantizek wußte sehr genau,das er den Hof nicht verlassen durfte.....üblicherweise paßte er auch immer auf,das ich nicht da war.Wenn ich mit den Pferden arbeitete,egal ob auf dem Platz oder im Gelände,nutze er seine Gelegenheit.
    Aber ich hab ihn auch so beschäftigt....ich lernte ihm den kleinen Leiterwagen zu ziehen. Ich hatte doch für ihn ein schickes rotes Ziegenkumet (hab ich heut noch...).Damit holte ich mein Getreide von der Mühle.Im Winter ging er vor dem Schlitten.....die Kinder hatten viel Spaß mit ihm.Beim voligieren lernte er über eine Hühnerleiter,von hinten auf ein stehendes Pferd hinauf zu steigen.Nach spätestens 1-2 Runden sprang er wieder runter.
    Frantizek starb im Alter von 9 Jahren.....ich glaube,er hatte ne tolle Zeit.

    Okay,ist ein bißchen länger geworden......dabei hab ich mich doch so kurz gefaßt.
    Sollte ich hier den Bogen überspannt haben,dann bitte löschen.....übe mich dann in mehr Zurückhaltung....

    Leben ist das was passiert,
    während man eifrig dabei ist andere Pläne zu machen
    .....

    LG Marion

  • #2
    sehr schöne Geschichte und sehr gut geschrieben

    war bestimmt ne schöne Zeit mit dem Frechdachs

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    • #3
      freut mich,das sie dir gefällt....hätt ich den Frechdachs solche Freiheiten in der heutigen Zeit eingeräumt--mein Briefkasten würde überlaufen mit Anzeigen.

      Leben ist das was passiert,
      während man eifrig dabei ist andere Pläne zu machen
      .....

      LG Marion

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      • #4
        Mir gefällt die Geschichte auch. Ich glaube, ich hätte auch meinen Einkaufskorb freiwillig zur "Inspektion" vorgezeigt ;) Ich werde mich heute Abend mal hinsetzen und die Geschichte von Gismo im Baum aufschreiben :D

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        • #5
          Zitat von Brummfussel Beitrag anzeigen
          freut mich,das sie dir gefällt....hätt ich den Frechdachs solche Freiheiten in der heutigen Zeit eingeräumt--mein Briefkasten würde überlaufen mit Anzeigen.
          Mir gefällt die Geschichte auch..sehr schön geschrieben:)

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          • #6
            Gefällt mir auch sehr gut - könntest dein Geld auch anders verdienen - vielleicht
            Kein Bier für Schröter



            Gruß Lutz

            Der Waldgeist

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            • #7
              @Lutz.......ich hab vor vielen Jahren zwei Bücher angefangen zu schreiben.Nach Verschickung etlicher Leseproben hab ich auch einen Verleger gefunden gehabt..........dann bin ich wieder auf den Laster.Hab einfach keine Zeit mehr.Jetzt,wo ich krank bin.....da kribbelt es schon.....
              Aber glaub mir.....leben kann man von der schreiberei nicht---nicht alle schreiben einen "Harry Potter".


              Ich freu mich,wenn auch Geschichten von euch hier erscheinen.........!

              Leben ist das was passiert,
              während man eifrig dabei ist andere Pläne zu machen
              .....

              LG Marion

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              • #8
                Zu tiefsten DDR Zeiten hatte ich einen Wartburg . Als ich früh morgens in ein Gewächshaus kam ( wo das Auto Nachts immer geparkt wurde ) hatte ich auf einem Vorderreifen einen Platten . Ok ,also Reifen montieren ( per Hand ) , Schlauch und Ventil in Ordnung . Nächsten Morgen das gleiche Spiel und den 3. Tag auch . Ich hab schon langsam an mir gezweifelt.
                Am 4. Tag gleich 2 Reifen Platt . :thinking:
                Dann sitz ich spät abends noch mit meinen Handwerkern beim Bier in dem Gewächshaus und auf einmal zischt es ab und zu , ich geh gucken und dann war alles klar .
                Wollt ihr wissen was es war ?
                Kein Bier für Schröter



                Gruß Lutz

                Der Waldgeist

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                • #9
                  Auf den Hund gekommen

                  Es ist schon sehr lange her...ich war 14 Jahre alt,meine Brüder 11 und 5...Meine Eltern hatten grad ihr erstes eigenes Haus am Stadtrand von Braunschweig gekauft...Es war ein kleines Reihenhaus mit noch nicht mal 100 qm Garten...aber wir haben uns da wohlgefühlt...
                  Da meine Eltern noch sehr guten Kontakt zu einem ehemaligen Vermieter(der selbst 4 Kinder hat)hatten,beschloß mein Vater eines Samstags,diese zu besuchen...Sie hatten eine Hündin,die auch grad erst Nachwuchs bekommen hatte...
                  Bevor wir losfuhren kamen natürlich noch die ermahnenden Worte meines Vaters:"Wir gucken uns die Hunde nur an und ich will hinterher kein Geheule hören,wenn wir wieder fahren.Ein Hund kommt mir nicht ins Haus."
                  Wir Kinder hatten uns eigentlich nur auf die Hundebabys gefreut und auf unsere ehemaligen Spielkameraden...
                  Wir hatten also einen wunderschönen Nachmittag...
                  Als es dann nach Hause ging,fragte mein Vater:"Na,welchen Hund nehmen wir denn mit???"
                  Wir Kinder waren ganz erstaunt und alle zeigten auf einen bestimmten Welpen...der war nämlich der Wildeste...
                  Auf dem Heimweg überlegten wir dann,wie der Hund heißen soll...
                  Da mein jüngster Bruder taubstumm ist,mußte es ein Name sein,den auch er aussprechen kann...
                  Zu der Zeit haben wir oft die Sesamstraße geguckt und daher beschlossen wir:Unser Hund heißt Oskar...wie der aus der Mülltonne...

                  Oskar war ein Mischling"Deutscher Wachtelhund,Neufundländer und noch irgendwas...er sah aus wie ein Howaward,komplett schwarzes Fell,nur unter dem Maul einen weißen Fleck...
                  Schnell fand Oskar raus,das ihn alle mögen...und noch schneller,das es sich lohnt neben meiner Mutter zu sitzen,wenn wir am Esstisch saßen...
                  eigentlich war Oskar nicht verfressen,aber er aß halt auch gerne gute Sachen...Trockenfutter nur im Notfall...
                  So kam ein Samstagmorgen,meine Mutter hatte den Frühstückstisch gedeckt und rief uns zum Frühstück...
                  Es war reichlich da und wir ließen es uns schmecken...irgendwann während des Frühstückens guckte meine Mutter suchend auf dem Tisch herum...außerdem wunderte sie sich,warum Oskar nicht bei ihr saß...
                  Und dann kam die Lösung...meine Mutter hatte vom Schlachter frisches Mett geholt...davon fehlte jede Spur und der Teller stand in der Ecke des Esszimmers auf dem Boden...die 2 Pfund Mett müssen Oskar richtig satt gemacht haben...er lag in seinem Körbchen...

                  Unser direkter Nachbar hatte auch einen schwarzen Mischlingshund,eine Dame,und die beiden Hunde verstanden sich gut...Da zwischen den Grundstücken nur ein 50 cm hoher Zaun war,sprangen die Hunde auch hin und her...An einem Sommerabend,alle Terassentüren offen,kam der Nachbar nach Hause und hatte sich noch ein halbes Hähnchen mitgebracht...Frau und Kinder waren nicht da und er wollte es sich gemütlich machen...Als das Hähnchen auf dem Wohnzimmertisch auf nem Teller lag,wollte er sich noch ein Bier holen...als er wieder kam,war das Hähnchen weg...er sah nur noch einen schwarzen Hund damit abhauen,,,er fing an den Namen seines Hundes zu rufen und zu schimpfen,da kam dieser vom Flur...Oskar hatte aber Mitleid und kam mit dem Hähnchen zurück und zum Schluß hat sich der Nachbar das Hähnchen mit unserem Hund geteilt...

                  Einige Zeit später haben wir gegrillt und es war bei meinen Eltern immer so:Erst gibt es Bratwurst und anschließend Fleisch...
                  als die Bratwürste fertig waren,nahm sich jeder eine...Wie ich schon oben erwähnte,mein jüngster Bruder ist taubstumm und mein anderer Bruder gehörgeschädigt...also wird sich vorwiegend in der Gebärdensprache unterhalten...dies sollte man aber in Oskars Nähe nicht mit einer Bratwurst in der Hand machen...
                  Es kam,wie es kommen mußte...mein jüngster Bruder machte Gebärden und ließ die Hand mit dem Bratwürstchen unten...als er wieder abbeißen wollte,war von der Wurst nur noch das da,was er zwischen den Fingern hielt...Oskar war schneller...

                  Ein Phänomen habe ich aber auch erlebt...Mein jüngster Bruder war damals so knapp 7 Jahre alt und wollte mit Oskar spielen...
                  Oskar war aber an seinem Freßnapf...mein Bruder packte Oskar am schwanz und zog ihn hinter sich her...Oskar hatte nur mal kurz geguckt,wer da was mit ihm macht und hat alles über sich ergehen lassen...Ich wollte nur mal an seinen Napf,als er fraß,umzu gucken,ob noch was drin ist..knurren und fletschende Zähne hab ich geerntet...
                  Anscheinend merken Hunde,wenn Menschen behindert sind...
                  Oskar wurde 16 Jahre alt und hatte bei meiner Familie bestimmt nicht das schlechteste Leben...er haßte Autofahren,er sprang schon mal in die Oker,wenn da ein paar Enten schwammen.er jagte Katzen und Kaninchen...
                  und es kamen sogar andere Kinder aus dem Ort,um mit ihm spazieren zu gehen...
                  Über Oskar gibt es noch einige Geschichten...aber nun ist erstmal genug....
                  später vielleicht mehr...wir hatten auch noch "Micki,den Kampfkater" und "Willi,das Meerschweinchen":)

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                  • #10
                    @Großer.....da hast du schöne Erinnerungen an Oskar,16 Jahre....das ist schon ein hohes Alter!Find deine Geschichte prima gelungen!


                    @Lutz.......wir warten nun aber immer noch,was nun mit dem Reifen war......

                    Leben ist das was passiert,
                    während man eifrig dabei ist andere Pläne zu machen
                    .....

                    LG Marion

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                    • #11
                      Anastassia,die Eselin......

                      Es ist ja nun nicht so,das ein Esel mein größter Traum gewesen wäre,aber so ein Esel hat schon was.Und stur sind sie nur,wenn sie etwas nicht verstehen oder Angst haben....sind eben keine Fluchttiere wie Pferde.
                      Aber mal der Reihe nach.Ich war unterwegs,weil ich für meine Rotschimmelstute einen Passer suchte und hatte da eine Adresse bei einem Bauern bekommen.Ich liebe es auf alten Bauernhöfen rumzuschneckern.Natürlich unauffällig.......jedoch sein Pferdchen war noch zu jung und würde auch nicht groß genug,naja das war ja schnell geklärt.Wir kamen ins fachsimpeln....er bot mir einer seiner filterlosen Zigaretten an.Ich hab den krautigen "Machorka"-Stummel weginhaliert,als tät ich den lieben langen Tag nichts anderes.....die Augen des Bäuerleins wurden größer.Aber ich hat ja einen Pfahl neben mir zum festhalten und alles andere war reine Selbstbeherrschung.So jedenfall öffnete er auch noch das große Scheunentor um mir seinen 7-Zöller-Ackerwagen anzubieten.Den ich keinesfalls brauchte.....aber wer wußte schon,was es da noch so gab.Und da stand sie nun - eine Eselstute - eingestaubt,kahlgescheuert weil voller Milben,eine eiternde Wunde am Hals.....und so große,schöne Augen.Das Bäuerlein schubste das Grautier achtlos bei Seite und wieselte zum Ackerwagen.Mir war schon klar,wenn ich interresse an dem Esel zeigen würde,dann war er sofort doppelt so teuer,obwohl noch kein Preis gefallen war.Ich brauchte Zeit,wollte den Esel unbedingt!Also hab bin ich um den Ackerwagen rumgeschlichen,fand die gebrochene Nabe und auch das daran befindliche Rad war mehrfach gebrochen und wurde nur noch vom Eisenring zusammengehalten....Das Bäuerlein bot mir noch eine seiner "feinen" Zigaretten an und fing an zu jammern,das er den Platz brauche weil doch kommende Woche das Stroh käme.Ich suchte mir dezent einen Platz zum sitzen,denn die zweite von den Dingern machte mir echt zu schaffen.Wie durch ein Wattewölkchen hörte ich ihn dann zetern:.....ja und dieser verfressene,nichtsnutzige Esel steht auch nur im Wege rum! Paff....das war mein Einsatz.Ich bot ihm dann so meine Hilfe an,hätte da eventuell etwas Platz u.s.w.Jetzt ging alles sehr schnell.Bei drei hatte er einen Strick um den Eselhals geknudelt......da war ich noch mit dem aufstehen beschäftigt.Für einen kleinen Obulus wechselte er jetzt den Besitzer,gehörte jetzt mir und bei vier stand ich mit dem Eselchen vor der Tür - und Tschüß.Das Auto lies ich stehen,die 8km ging ich eben zu Fuß,querfeldein......das war gut so,denn ich mußte die Anastassia spontan an eine alte Weide binden und.....jedenfalls ging es mir danach besser.
                      Anastassia wurde mit großen Erstaunen auf dem Hof empfangen.....Zuerst bekam sie ein Schaumbad,anschließend eine Volldesinfektion,gefolgt von einer Wundbehandlung und dann hob sie ihren Kopf,drehete die großen Ohren wie Rotorblätter und schrie ihr I-AAAHHHH hinaus.Es ist erstaunlich,wie laut so ein Eselchen schreien kann.Wir fanden schnell heraus,das sie sich reiten und hervorragend fahren lies.In allen Gangarten war sie fleißig.Das Geschirr vom Shetlandponyhengst Elpaso und dessen kleiner Wagen paßten toll.Innerhalb weniger Wochen bekam ihr Fell Glanz und die abgescheuerten Stellen wuchsen nach.Ich fand,sie war eine Eselschönheit
                      Was absolut nicht ging...auf keinen Fall war sie dazu zu bewegen ins Wasser zu gehen.Weder in die seichte Flußstelle,in der wir regelmäßig mit den Pferden baden gingen,auch keine Pfütze.Da ging gar nichts.Naja,dachten wir uns,vier Mann,vier Ecken.....da hoben wir das Eselchen einfach eben mal einen Meter weit in die Badestelle.Meine Güte...das gab ein Theater.Kilometer weit war das Eselgeschrei zu hören.Sie wollte gar nicht mehr aufhören,dabei bewegte sie sich nicht einen millimeter,obwohl ihr das Wasser doch nur bis zu den Fesselgelenken ging.Nein,wir mußten das arme Geschöpf wieder aus dem Wasser tragen,nur war sie jetzt steif wie ein Brett und wog sicher doppelt soviel.......Wir haben es auch nie wieder getan,Ehrenwort.
                      Viele Jahre war die Anastassia auf unseren Hof.Als wir umzogen,bekam sie ihr neues zuhause bei einer Freundin,als Beisteller für ihr Pferd.Dort ging es ihr gut bis an ihr Lebensende.

                      Leben ist das was passiert,
                      während man eifrig dabei ist andere Pläne zu machen
                      .....

                      LG Marion

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                      • #12
                        Kleiner wilder Gismo

                        Gismo war erst 10 Wochen alt als er zu mir kam. Gedacht war er als Muttertagsgeschenk für eine ältere Dame, die sich schon immer eine Katze gewünscht hat. Ja klar, deswegen holt man auch ein Kitten vom Bauernhof. Das Ganze ging 1 (!) Stunde gut. Dann musste der kleine wilde rote weg! Beide Söhne haben nacheinander versucht Gismo aufzunehmen, nur stellte sich heraus, dass sie eine Katzenhaarallergie hatten. Zufällig habe ich gerade wieder nach einem neuen Mitbewohner gesucht und mein Kollege erzählte mir von Gismo (damals noch Findus). Ein 10 Wochen altes Katertier, dass rot ist und ins Tierheim soll? Nö, geht gar nicht! Also habe ich, ohne den kleinen gesehen zu haben, zugesagt, ihn zu mir zu holen. Als er bei mir ankam, latschte er quietschfidel aus der Transportbox, guckte sich um und beschloss: Alles meins! Er war eine richtig wilde Hummel, die den Herrn Skydiver in der ersten Zeit schlichtweg versuchte in den Wahnsinn zu treiben ;) . Also war auch klar: Herr Gismo braucht Freigang. Dosine war natürlich überängstlich, was ihrem Baby draußen alles passieren konnte. Also Katzengeschirr gekauft, Gismo reingestopft, Leine dran und auf die Terrasse. Die ersten Male ging es gut … beim 5. Mal klingelte das Telefon, Gismo erschreckte sich, Leine wickelte sich um Tische und Stühle und das Chaos war perfekt. Seitdem bekam er Freigang ohne Leine. Klappte auch immer ganz gut: Abends ließ er sich reinlocken und blieb dann drin. Bis auf einen Abend.

                        Ich habe gerufen, mit seiner geliebten Leckerli-Dose geklappert … kein Gismo kam den Berg runter gestürzt. Irgendwann bin ich dann mit Tränen ins Bett gegangen. Mein kleiner war weg. Nachts glaubte ich leises Miauen zu hören … dachte dann aber, es wäre Wunschdenken. Am nächsten Morgen: kein Gismo da. Ich bin dann noch im Bademantel mal vorne aus dem Haus raus (ich wohnte nach hinten raus) und habe mit Leckerli-Dose bewaffnet Gismo gerufen. Da kam ein ganz klägliches Miauen. Aber von wo. Links nicht, rechts nicht, hinten nicht, vorne nicht. OBEN? Gismo saß oben auf einem Baum und traute sich nicht runter. Ich kam an den Baum nicht ran, da er leicht in den Berg gewachsen war und darunter dichtes Brombeergestrüpp. Ich dachte mir aber: wenn Katze auf Baum rauf kommt, kommt sie auch wieder runter! Pustekuchen. Nicht Herr Gismo. Ich musste dann zur Arbeit (war eh schon viel zu spät dran, weil ich immer wieder gelockt habe). In der Mittagpause nach Hause gefahren: Gismo noch immer auf dem Baum. Ich habe dann versucht an den Baum ran zu kommen: Keine Chance. Also wieder zurück ins Büro. Dann kam ein Anruf von meiner Nachbarin (die auch meine Catsitterin war): „Anke, ich kann mir dieses piesige Miauen nicht mehr mit anhören. Ich habe meinen Mann angerufen, er kommt jetzt mit einem Kollegen vorbei!“ Ihr Mann war bei der Bundeswehr. Ich viel zu früh Feierabend gemacht und nach Hause geeilt. Mein Nachbar stand dann mit seinem Kollegen in voller Montur mit Springerstiefeln, dicken Lederhandschuhen etc. unter dem Baum. Nachdem sie sich durch die Brombeeren gekämpft hatten, warfen sie ein Seil auf den Ast, auf dem Gisi saß. Sie wollten ihn runterschütteln. Und was macht mein dämlicher Kater? Klettert noch weiter nach oben! Nach einer Stunde hin und her hat es meinem Nachbarn gereicht. Er rief seiner Frau zu: Juljia, hol die Säge. Kletterte dann etwas den Baum hoch und sägte den Ast mitsamt Gismo von Baum! Zum Dank hat ihn Gisi noch vorher von oben ordentlich angepinkelt :D Gismo war schneller wieder in meiner Wohnung als ich und hat einen ganzen Napf Nassfutter verschlungen. Seitdem hab ich ihn auch nie wieder in einem Baum gesehen – und kann wahrlich darauf verzichten ;)

                        Hier noch ein Foto aus seinen Babytagen:

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                        • #13
                          Prima Geschichte!Das muß wohl an der roten Farbe liegen (unser rote Kater hing tagelang in einer 20m hohen Fichte,im Taubennest)
                          Kann ich mir so richtig gut vorstellen,wie der Gismo im Baum hängt,während die Welt unter ihm Kopf steht....!!

                          Leben ist das was passiert,
                          während man eifrig dabei ist andere Pläne zu machen
                          .....

                          LG Marion

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                          • #14
                            Zitat von Lutz Beitrag anzeigen
                            Zu tiefsten DDR Zeiten hatte ich einen Wartburg . Als ich früh morgens in ein Gewächshaus kam ( wo das Auto Nachts immer geparkt wurde ) hatte ich auf einem Vorderreifen einen Platten . Ok ,also Reifen montieren ( per Hand ) , Schlauch und Ventil in Ordnung . Nächsten Morgen das gleiche Spiel und den 3. Tag auch . Ich hab schon langsam an mir gezweifelt.
                            Am 4. Tag gleich 2 Reifen Platt . :thinking:
                            Dann sitz ich spät abends noch mit meinen Handwerkern beim Bier in dem Gewächshaus und auf einmal zischt es ab und zu , ich geh gucken und dann war alles klar .
                            Wollt ihr wissen was es war ?
                            Also , es war eine Saatkrähe die ich mal auf der Straße gefunden hatte und nicht fliegen konnte .Ich hab sie dann hochgepäppelt und seit dem blieb sie immer bei uns - auch als sie dann wieder Fliegen konnte .
                            Und die hatt Nachts warscheinlich immer Langeweile gehabt und gefallen drann gefunden immer mit ihrem Schnabel auf das Ventil zu drücken , bis der Reifen leer war . ( Hatte damals kaum Schutzkappen auf den Ventilen - was ich dann aber ganz schnell gemacht habe )
                            Kein Bier für Schröter



                            Gruß Lutz

                            Der Waldgeist

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                            • #15
                              @Lutz.......du willst uns jetzt alle zusammen vergackarschen......und dann hängst du uns allen Medaillen von der Idiotenolympiade um den Hals.
                              Also mal anders ausgedrückt......kann ich nicht glauben.

                              Leben ist das was passiert,
                              während man eifrig dabei ist andere Pläne zu machen
                              .....

                              LG Marion

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