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Moderne Nomaden: EU will Straßenverkehrspaket zum Missfallen der Fahrer ändern

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  • Moderne Nomaden: EU will Straßenverkehrspaket zum Missfallen der Fahrer ändern

    Die EU will Regelungen des Straßenverkehrspakets ändern, sehr zum Missfallen der betroffenen Fernfahrer.

    Fernfahrer sind die Nomaden unserer Zeit: immer unterwegs und nur selten zu Hause. Das sogenannte Straßenverkehrspaket legt dabei wichtige Faktoren wie Lenk- und Ruhezeiten fest. Genau in diesen Punkt wollen die EU-Kommission und die Wirtschaftslobby jetzt Änderungen vornehmen, zum Missfallen der Fahrer. Schwerpunkt der vorgelegten Änderungswünsche ist die Verkürzung der wöchentlichen Ruhezeiten. Im Umkehrschluss würden sich die Lenkzeiten von aktuell 135 Stunden auf 146 Stunden innerhalb von drei Wochen erhöhen. Ein Flugblatt der Europäischen Transportarbeiterföderation (ETF) kommentiert diese Änderungswünsche für Fernfahrer so: "Du wirst mehr aufeinanderfolgende Nächte im Fahrerhaus schlafen."
    Kommission argumentiert mit mehr Freizeit zu Hause

    Die EU-Kommission wiederum erklärt, dass die Anhebung der Lenkzeiten letztendlich für mehr Freizeit im jeweiligen Heimatland der Fahrer sorgen würde. Das ist in der Realität aber kaum umsetzbar, bemängeln die Gewerkschafter. Wie es in der Tageszeitung Neues Deutschland heißt, sind die Firmen nicht verpflichtet, Reise- oder Unterbringungskosten im Herkunftsland zu übernehmen. "Er wäre einzig dazu verpflichtet, die Schichten so zu organisieren, um Dir zu ›ermöglichen‹, Deine wöchentliche Ruhezeit von 45 Stunden oder mehr zu Hause zu verbringen", betont der Gewerkschaftsdachverband. Allerdings sind die Fahrer in den meisten Fällen nicht nur von ihren Heimatländern und wieder zurück unterwegs, sondern kreuz und quer durch ganz Europa.
    Fahrer sollen keinen gesetzlichen Mindestlohn mehr bekommen

    Ein weiterer Punkt ist die Herausnahme aus der EU-Entsenderichtlinie. Das würde für die Fahrer bedeuten, keinen Anspruch mehr auf den nationalen Mindestlohn zu erhalten. Die in den 1990er Jahren eingeführte Entsenderichtlinie sollte für die Beschäftigten den Mindestlohn sichern. Verdi sieht darin einen deutlichen Weg hin zum Lohndumping. Viele Fahrer, die hierzulande unterwegs sind, müssten sich dann auf deutlich niedrigere Löhne einstellen. Auch wenn es die EU mit einem "fairen Wettbewerb und Rechtssicherheit" zu begründen versucht, sehen die Gewerkschaften darin einen entscheidenden Nachteil für die Fahrer. "Diese Vorschläge sind ein unverfrorener Versuch, Sozialdumping und schlechte Arbeitsbedingungen im Straßenverkehr zu legalisieren", so die Europäische Transportarbeiterföderation. Aktuell liegen die Pläne bereits beim EU-Parlament, Bundesregierung, Bundestag und Bundesrat zur Beratung vor.
    In Frankreich organisieren sich die Fahrer bereits und sind in den Streik getreten. Wie die Neue Züricher Zeitung berichtet, haben rund 50 Lkw-Fahrer den Alpentunnel blockiert. Sie "protestieren für einen besseren Schutz gegen Sozialdumping in Europa" wie es auf dem Portal heißt.
    Veröffentlicht: 21. November 2017 / Geschrieben von Corinna Flemming

    https://www.logistik-watchblog.de/ne...t-aendern.html

  • #2
    AW: Moderne Nomaden: EU will Straßenverkehrspaket zum Missfallen der Fahrer ändern

    Bei so was wundern sie sich allen ernstes das sie keinen Nachwuchs finden - mich wundert das nicht.
    Gruss Tim

    Gruppe: Chemietankerfahrer sigpic

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    • #3
      AW: Moderne Nomaden: EU will Straßenverkehrspaket zum Missfallen der Fahrer ändern

      Wenn nicht in absehbarer Zeit für alle Fahrer eine Bezahlung wie in der Metall oder Chemiebranche eingeführt und ebenfalls die Arbeitszeiten verbessert werden, dann wird der Fahrermangel immer größer werden. Und ich finde es richtig wenn Jemand sagt : Lkw fahren? - ich denk nicht mal dran....
      Wenn ich noch Jahre arbeiten müsste, dann würd ichs wohl auch nicht mehr machen wollen
      Ich habe glaube ich den richtigen Schritt für mich gemacht - vom Fernverkehr in den Tagesverkehr mit Stundenlohn.

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      • #4
        AW: Moderne Nomaden: EU will Straßenverkehrspaket zum Missfallen der Fahrer ändern

        Zitat von Tim Beitrag anzeigen
        Bei so was wundern sie sich allen ernstes das sie keinen Nachwuchs finden - mich wundert das nicht.

        Entschuldigt den Vergleich,
        aber dem Berufskraftfahrer wird es
        irgendwann genau ergehen, wie dem VW Käfer.

        Zuerst gab es so viele, dass sie keiner mehr
        schätzte oder ihre Qualitäten wirklich wahr nahm.

        Mit der Zeit aber wurden sie selten...und sauteuer.



        Gruß!
        M.P.U
        "Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd"

        chinesisches Sprichwort

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        • #5
          AW: Moderne Nomaden: EU will Straßenverkehrspaket zum Missfallen der Fahrer ändern

          Hallo Mr. TGX,

          genau so habe ich es auch gemacht. Bin jetzt im Nahverkehr (NL/D/B) und arbeite auf Stundenlohn. Da sieht die Sache finanziell in der Relation zur Fahrzeit etc. ganz anders aus.

          Meine Fahrzeit liegt immer wesentlich unter 9 Std., meistens 6 oder 7. Nun musste ich aber an die 10-Std-Grenze. Habe die 1. Pause gesplittet und die 2. normal. Ich hatte dann noch 4 Std., die ich auch brauchte um hin und zurück zu kommen. Hätte ich jetzt nach 3 Std. Fahrzeit nochmals eine 45-er Pause machen müssen und dann noch eine Std. fahren sollen? Dann hätte ich ja 3 x 45 Min. machen müssen. Im Fernverkehr habe ich immer nur 2 mal Pause gemacht.

          LG
          rocro

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          • #6
            AW: Moderne Nomaden: EU will Straßenverkehrspaket zum Missfallen der Fahrer ändern

            @rocro, ich habe im Nahverkehr keine "volle Fahrzeit", egal ob fahren,Bereitschaft,Arbeitszeit oder Pause. Die Zeit wird von Anfang bis Ende bezahlt. Also brauch ich mir keine Gedanken zu machen ob ich mal am Diggi was "vergesse"(:classic:)
            Bei vielen Firmen läufts anders wie Du auch von einigen Fahrern lesen kannst.

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            • #7
              AW: Moderne Nomaden: EU will Straßenverkehrspaket zum Missfallen der Fahrer ändern

              Hallo Mr. TGX,
              ich bekomme auch jede Minute bezahlt, darum geht's mir ja nicht. Ich habe gehört, dass ich nach 9 Std. auf jeden Fall eine Pause machen muss, auch wenn ich in der 6. und 7. Std Pause hatte. Dann habe ich auf 10 Std. ja noch 2 Std. Fahrzeit zur Verfügung. Meine Frage: Muss ich dann trotzdem nach 1 Std Fahrzeit eine 45er Pause machen, nur weil dann 9 Std. um sind?
              LG

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              • #8
                AW: Moderne Nomaden: EU will Straßenverkehrspaket zum Missfallen der Fahrer ändern

                @rocro, Du musst nach 6 Arbeitsstunden (nicht Fahrstunden) 30 Min. Pause machen. Die Pausen der Fahrzeit kannst Du auch stückeln in 15 Min und anschließend 30 Min - das ganze innerhalb von 4Std30Min.
                Wenn Du jetzt von reiner Fahrzeit 10 Stunden ausgehst, dann musst Du 2 Pausen a 45 Minuten machen, da bist Du in der Variante etwas flexibel wenn Du zb. nach 3 Std. und dann nach 4 Std Pause machst, das ist relativ egal, hauptsache ist das Du nicht über die 4Std 30 Min fährst.
                Wenn Du allerdings "Nahverkehr" mit 10 Fahrstunden hast, dann hast Du ja rechtlich keinerlei Be-oder Entladung da das Arbeitszeitgesetz 10 Stunden als Höchstarbeitszeit vorschreibt.

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