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    Naturkatastrophen - mit Frühwarnsystemen Leben retten

    ​Nach Willen der Vereinten Nationen sollen bis 2027 alle Menschen auf der Welt Zugang zu Frühwarnsystemen vor Naturkatastrophen haben.

    Angesichts steigender Temperaturen und immer häufiger auftretender Extremwetterereignisse benennen immer mehr Städte so genannte Hitzebeauftragte, darunter Santiago de Chile, Los Angeles oder auch Melbourne. Sie sollen herausfinden, wie man Menschen vor den gefährlichen Auswirkungen extremer Hitze schützen kann.

    Die erste Hitzebeauftragte Europas hatte vor zwei Jahren die griechische Hauptstadt Athen benannt: die ehemalige Vizebürgermeisterin der Stadt Eleni Myrivili. Sie und ihr Team begannen damit, Hitzewellen nach den Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit zu kategorisieren. Denn das Bewusstsein für die Risiken solcher Naturkatastrophen sei entscheidend, um deren Folgen abzumildern, sagt Myrivili.

    "Jetzt können wir vorhersagen, welche Arten von Hitzewellen in der nächsten Woche auftreten werden, und ob sie für die Menschen gefährlich oder weniger gefährlich sind", sagt sie. Sobald klar ist, wie schlimm eine Hitzewelle sein wird, werden besonders gefährdete Personen in Athen darüber informiert, wie sie sich schützen können.

    Die Initiative, die sich inzwischen auf andere Länder und Städte ausgeweitet hat, fügt sich nahtlos in die jüngste Ankündigung der Vereinten Nationen (UN) ein, mehr als drei Milliarden Dollar zu investieren, um sicherzustellen, dass bis 2027 alle Menschen auf der Welt Zugang zu Frühwarnsystemen haben.

    "Jeder Mensch, der sein Leben durch Wetter, Wasser, Klima oder ähnliche Umweltgefahren verliert, ist einer zu viel - das ist der Ansporn für diese Mission, sagt Johan Stander, Direktor der Abteilung für Dienstleistungen der Weltorganisation für Meteorologie (WMO).

    Was ist wichtig, damit Frühwarnsysteme funktionieren?

    Ein allgemeingültiges Patentrezept, um Menschen vor Umweltgefahren in Sicherheit zu bringen, gibt es nicht. Zu unterschiedlich sind die möglichen Wetterextreme, zu verschieden die persönlichen Umstände, die berücksichtigt werden müssen.

    Entscheidend sei jedoch immer, dass die möglicherweise Betroffenen frühzeitig informiert würden, sagt Kurt Shickman, Direktor der Initiativen für extreme Hitze bei der in Washingtoner Stiftung für Klimaresistenz Arsht-Rock Center. "Durch ihr eigenes Verhalten können die Menschen viel dazu beitragen, für ihre Sicherheit zu sorgen."

    Nach Angaben der Internationalen Fernmeldeunion (ITU), der UN-Behörde für Informations- und Kommunikationstechnologien, können Radio, Fernsehen und SMS wirkungsvolle Kommunikationskanäle für Katastrophenwarnungen sein. Textnachrichten könnten sogar gezielt eingesetzt werden, um Menschen in gefährdeten Gebieten zu erreichen. Da aber mehr als 2,7 Milliarden Menschen auf der Welt noch immer offline sind, ist die Reichweite solcher Kanäle jedoch entsprechend begrenzt.

    Kommunikationsengpässe überwinden

    "Das ist ein großes Problem", sagt Cosmas Luckyson Zavazava, Direktor des ITU-Büros für Telekommunikationsentwicklung. "Von den 46 am wenigsten entwickelten Ländern der Welt befinden sich 26 in Afrika. Und das sind riesige Länder, in denen die Menschen in abgelegenen Gebieten leben - es ist schwierig, sie zu erreichen."

    Eine Lösung könnte sein, mehr Kommunikationssatelliten einzusetzen, insbesondere preiswertere LEO-Satelliten (Low Earth Orbit), die es ermöglichen, auch abgelegene Gebieten mit Telekommunikationssignalen zu versorgen.

    Mit Kirchenglocken oder Frühwarn-Apps gegen die Katastrophe

    Daneben verweist die ITU auf das altbekannte Konzept, alles zur Warnung zu nutzen, was vor Ort verfügbar ist: So werden in vielen abgelegenen Gegenden der Welt nach wie vor Kirchenglocken, Lautsprecher und Sirenen als Reservewarnsysteme eingesetzt.

    In Athen wird die Nachricht über bevorstehende Hitzewellen über Soziale Medien, Telefonhotlines und eine App für extreme Hitze verbreitet. Sie wird jetzt auch in Mailand, Paris und Rotterdam eingesetzt. "Unsere App Extrema Global zeigt Ihnen Ihr persönliches Risiko an, je nachdem, wo Sie sich in der Stadt befinden, wie alt Sie sind, welches Geschlecht Sie haben, und ob Sie Vorerkrankungen haben", so Myrivili. "Sie zeigt außerdem auf einer Karte an, wo man Schutz suchen kann und wo es in der direkten Umgebung kühle Ort gibt."

    Bangladesch ist Vorreiter in Sachen Katastrophenschutz

    "Bangladesch ist allen anderen Ländern der Welt weit voraus, wenn es darum geht, die Risiken von Naturkatastrophen zu bewältigen", sagt Saleemul Huq, Direktor des International Center for Climate Change and Development (ICCAD) und einer der weltweit führenden Experten für Klimaanpassung im Gespräch mit der Deutschen Welle. "Bei jeder Zyklonwarnung können wir in der Regel zwei bis drei Millionen Menschen warnen und in Sicherheit bringen, und die Zahl der Toten ist im Vergleich zu früher deutlich zurückgegangen."

    Tatsächlich: Innerhalb weniger Jahrzehnte sank die Zahl der Todesopfer durch Wirbelstürme in Bangladesch von einer sechsstelligen auf eine zweistellige Zahl.

    Mehr digitale Daten für mehr Schutz vor Umweltgefahren benötigt

    Frühwarnsysteme bewerten Risiken anhand meteorologischer Daten. Das Problem: Ein Erfolg ist nur dann garantiert, wenn die Wetterdaten von allen Mitgliedsstaaten offen geteilt werden, so WMO-Mann Stander. "Wettersysteme bewegen sich über Nationalgrenzen hinweg. Unsere Infrastruktur und die Messdaten vor Ort sind extrem wichtig."

    Nach Willen der Vereinten Nationen sollen bis 2027 alle Menschen auf der Welt Zugang zu Frühwarnsystemen vor Naturkatastrophen haben. Ist das überhaupt machbar und wenn ja: wie?






    Intelligenz ohne Weisheit ist Dummheit

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