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Rock n Roll, can never die

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  • Rock n Roll, can never die

    Ich habe den Krieg mitgebracht

    Jesus fällt auf der Bühne um: Jimi Hendrix zum 80.

    »Hey, Joe. Oh, wo gehst du hin mit dieser Pistole in deiner …?
    Hey, Joe! Ich sagte, wo gehst du hin mit dieser Pistole in deiner Hand?«


    Jimi-Jahr zehn (1952) »Ich gehe jetzt, um meine alte Lady zu erschießen«

    Meine Geschichte ging in etwa so: Ich hatte diesen Strohbesen. Aber für mich war es eine Gitarre. Ich spielte darauf die Radiohits, Platz zehn bis eins. Täglich. Man muss üben! Vater guckte angewidert. Er schlug härter zu als sonst. Dass ich stottere, sei seine Schuld, sagt man. Aber ich spreche doch kaum! Was macht das schon? … Mama ist ausgezogen. Aber sie war eh kaum da … Kann mir jemand sagen, wo sie ist?

    Jimi-Jahr 15 (1957) »Du weißt, ich ertappte sie, herummachend mit einem anderen Mann.«

    Eine Saite! Ich spiele 14 verschiedene Töne damit – und neun weitere irgendwie so. Weil ich den Fingernagel an ihr reibe, die Saite über meine Zähne ziehe … Es ist meine erste Gitarre. Ja, sie hat nur fünf Dollar gekostet, der Hals ist verbogen, und sie hat nur diese eine Saite. Das Fenster ist offen, ich schwitzt’ mich tot; ob mich jemand hört? Die fehlenden Töne spendiere ich mit meiner Stimme. Carmen sagte allen, ich könne Gitarrensolos singen.

    Jimi-Jahr 16 (1958) »Ja, habe ich; ich habe sie erschossen …«

    Mutter ist tot. Immer wollte ich ihr was vorspielen. Sie hätt’s gern gehört. Nun ist’s zu spät … Tut mir leid, Ma. Und für die Schule bleibt keine Zeit. Man muss üben! Vorm Radio. All die Töne. Doch ich komme langsam dahinter. Der Plattenspieler arbeitet von früh bis spät für mich. Nadel zurück. Hören. Nachspielen. Nein! Noch mal. Nadel zurück. Hören … Nadel, Nadel, Nadel.

    Noten lesen? Aber ich will Musik nich’ lesen. Was soll’n das!? Ich kann die Top ten auswendig spielen. Zwei Titel davon rückwärts. Vater meinte letztens: Wow! Gestern dann lag sie auf meinem Bett. Die Elektrische! Ich ess’ nicht mehr, geh’ nicht raus. Meine Fingerkuppen sind taube, schmerzpulsende Hornhaut. Dann der Alptraum. Meine Gitarre brennt! Ich schreie das Haus zusammen. Seitdem steht ein Eimer Wasser neben dem Bett.

    Jimi-Jahr 19 (1962) »Hey, Joe. Wo rennst du jetzt hin? Wo rennst du hin?«

    Bezirksgefängnis oder Army? Ich habe keine Wahl. Zweimal im geklauten Auto erwischt. Na und? Berny fährt schon fünf Jahre einen geklauten 57er Ford Fairlane 500. Von denen gibt’s nur 27 Stück. Und Berny hat nich’ ma’ ’nen Führerschein. Aber ich bin wieder frei! Yep, Army. Pflichtvergessen sei ich und ohne jegliche Motivation sowieso. Yep. Und moralisch eine Schande. Yep, yep.

    Der Club in Nashville, Tennessee. Spielen ist Leben. Aber das Leben nach der Bühne ist kein Spiel. Ist es Tag oder Nacht? Habe ich die Wäsche gewechselt? Bassmann Billy Cox meinte gestern, ich sei genial. Die anderen nicken nur stumm … Dann dieser Fan. Er hält die Handflächen nach oben und meint, Tränen in den Augen, ich sei Jesus.

    Jimi-Jahr 21 (1966) »Den Weg, wo ich frei sein kann.«

    Ich hab’ in Farbe geträumt, dass dieses Jahr was Großes mit mir passiert. Und es hat begonnen! Chandler von The Animals nimmt mich mit nach Großbritannien. Ich habe einen Beutel Wäsche unterm Arm. 40 Dollar von Berny geborgt.

    Eben sagt der Bühnentyp zu mir, wir wären mit »Hey Joe« und »Purple Haze« in den Brit-Top-ten. Witzbold des Tages … Mitch und Noel stürzen schreiend aus der Garderobe. Ihre Augen leuchten kirre. Und »The Wind Cries Mary« soll auch Top ten sein. Ich muss mich setzen. Alle schauen mich an. Mir ist übel.

    Jimi-Jahr 27 (1969) »Richtig! Ich zeig’s ihnen einmal erneut, Baby. Yeah!«

    Woodstock. Das Wetter selektiert. Von den 500.000 stehen noch 25.000 vor uns. Jämmerlich verrotzte Gestalten. Decken um die Schultern. Vietnam ist da, mitten unter ihnen. Ich habe den Krieg mitgebracht: Mörser, Schreie, Napalm Death – jenseits von Dur und Moll, ihre blutbesprenkelte Hymne röhrt im Schlamm. Sie fassen ihre Decken enger. Aber ich reiß’ sie ihnen mit jedem Akkord wieder vom Leib!

    Jimi-Jahr 28 (1970) »Hey, hey Joe, es ist besser, wenn du jetzt rennst!«

    Ich bin müde. Matt meine Augen. Lasst mich schlafen, hört! Gestern riefen sie wieder: »Jesus! Jesus!« Dann fiel ich um. Ha, Jesus fällt auf der Bühne um. Ich hatte zwölf Jünger. Denn ich spiele seit zwölf Jahren E-Gitarre. In der Zeitung schreibt dieser dänische Journalist, ich hätte ihm gesagt, ich wisse nicht, ob ich meinen 28. Geburtstag noch erlebe. Sag’ ich wirklich solche Sachen? Was werden sie erst schreiben, wenn ich wirklich tot bin – oder was zum 80.?




    Die DDR ging unter, weil das Volk aufstand. Die BRD geht unter, weil das Volk schläft.

    Wer Olivgrün wählt, wählt Verarmung, Masseneinwanderung und Krieg!

    In der internationalen Politik geht es
    nie um Demokratie oder Menschenrechte.
    Es geht um die Interessen von Staaten.
    Merken sie sich das, egal was man Ihnen im
    Geschichtsunterricht erzählt.
    Egon Bahr

  • #2


    Jimmy Hendrix - Gitarrengott

    Happy Birthday Jimmy!
    Zuletzt geändert von Asphaltflüsterer; 27.11.2022, 16:05.
    Die DDR ging unter, weil das Volk aufstand. Die BRD geht unter, weil das Volk schläft.

    Wer Olivgrün wählt, wählt Verarmung, Masseneinwanderung und Krieg!

    In der internationalen Politik geht es
    nie um Demokratie oder Menschenrechte.
    Es geht um die Interessen von Staaten.
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    Egon Bahr

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