Mercedes-BenzIst größer auch besser? Mercedes hat den Hyperscreen für den EQS vorgestellt.
Sie meinen, Teslas 15-Zoll-Touchscreen ist groß? Dann haben Sie noch nicht den Hyperscreen gesehen: Ein gigantischer Bildschirm, der sich quer durch das E-Flaggschiff von Mercedes Benz, den EQS, erstreckt. 56 Zoll misst er in der Diagonalen.
Mercedes hat den Hyperscreen für seine elektrische Flaggschiff-Limousine EQS vorgestellt. Dabei handelt es sich um einen 56 Zoll großen Bildschirm, der sich von der linken bis zur rechten A-Säule zieht und so gut wie alle physischen Knöpfe und Schalter ersetzt. Zur Verdeutlichung: Das sind 1,42 Meter! Unter knapp anderthalb Metern geschwungenem Glas und einer Gesamtfläche von 2.432 Quadratzentimetern sitzen drei einzelne Bildschirme und zwölf Unwuchteinheiten, die auf Berührung ein haptisches, vibrierendes Feedback geben.
Die drei Bildschirme sind nach Funktionen aufgeteilt: einer dient als Tachoeinheit, einer als Mittelbildschirm und einer ist für den Beifahrer bestimmt. Hinzu kommen ein Head-Up-Display und ein 3D-Effekt für den Tacho, der sich auf Wunsch auch abschalten lässt.
Der Hyperscreen wird zusammen mit dem Mercedes-eigenen Betriebssystem MBUX (Mercedes-Benz User Experience) seine Premiere im Luxus-Stromer EQS feiern, der ab Ende 2021 produziert werden soll. Eine spezielle Beschichtung auf dem 56-Zoll-Bildschirm soll Spiegelungen verhindern und die Reinigung vereinfachen. Das MBUX-System soll auch per Sprachbedienung funktionieren
Der beeindruckende Bildschirm ist allerdings nur die physisch-digitale Ausprägung des eigentlichen Herzstücks im EQS: Das überarbeitete MBUX-System soll mit künstlicher Intelligenz (KI) und einfacher Bedienbarkeit glänzen: "Dank des sogenannten Zero-Layer muss der Nutzer weder durch Untermenüs scrollen noch Sprachbefehle geben", verspricht Mercedes in einer Pressemitteilung. "Die wichtigsten Applikationen werden immer situativ und auf den Kontext bezogen auf der obersten Ebene im Blickfeld angeboten."
Die KI im EQS soll dazulernen und anschließend automatisch auf bestimmte Situationen reagieren können. Wer beispielsweise dienstagabends auf dem Nachhauseweg immer einen bestimmten Freund anruft, bekommt einen entsprechenden Anruf künftig an diesem Wochentag und zu dieser Uhrzeit vorgeschlagen. Dabei erscheint eine Visitenkarte mit dessen Kontaktinfos, und – wenn hinterlegt – dessen Bild. Alle Vorschläge von MBUX sind an das Profil des Nutzers gekoppelt. Fährt an einem Dienstagabend jemand anderes den EQS, unterbleibt dementsprechend auch die Empfehlung.
Verwendet der Fahrer im Winter regelmäßig die Massagefunktion, soll das System dazulernen können und die Komfortfunktion bei winterlichen Temperaturen automatisch vorschlagen. Auch an die aktuelle Fahrzeugposition gebundene Aktionen sollen automatisierbar sein: So kann das Fahrwerk des EQS angehoben werden, um mehr Bodenfreiheit bei Fahrbahnschwellen oder Garageneinfahrten zu bieten. MBUX soll sich die GPS-Position, an der der Nutzer Gebrauch von der „Vehicle-Lift-Up“-Funktion gemacht hat, merken können, und die Anhebung selbstständig vorschlagen, wenn das Fahrzeug sich dem Standort der Fahrbahnschwelle oder der Einfahrt nähert.
Die beiden Bildschirme in der Mitte und für den Beifahrer sind OLED-Schirme, der Tacho-Bildschirm ist aufgrund des 3D-Effekts ein spezieller TFT-Schirm. Der Beifahrerbildschirm funktioniert nur bei besetztem Beifahrersitz – ist dieser frei, zeigt der Bildschirm lediglich einen Mercedes-Stern. Die Stereokamera der Fahrerüberwachung soll auch bei besetztem Beifahrersitz dafür sorgen, dass der Fahrer nicht vom Bildschirm abgelenkt wird. So soll das System Video-Wiedergaben pausieren können, wenn der Fahrer in die Richtung blickt.
Das MBUX-System wurde bereits 2018 eingeführt, die neue Version des MBUX soll allerdings nicht erst im EQS, sondern schon in der neuen S-Klasse seinen Einstand feiern. Der Hyperscreen soll allerdings zunächst nur dem EQS vorbehalten sein.
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