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Sinnlose Opfer ???

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  • Sinnlose Opfer ???

    Nun sind ja unsere Einheiten aus dem Hindukusch zurückgekehrt und so kann man auch mal Bilanz ziehen.

    59 deutsche Soldaten der Bundeswehr und 3 Polizisten haben in Afghanistan ihr leben verloren.
    Insgesamt sind es ca. 3600 Soldaten der westlichen Allianz, die ihr Leben hingegeben haben. Die vielen zivilen Opfer noch nicht eingerechnet.
    Dazu kommen noch die vielen Verletzten und Verstümmelten die mit den Folgen ihrer Verletzungen zu kämpfen haben.
    Rund 12 Milliarden €uro hat dieser Wahnsinn dem deutschen Steuerzahler gekostet!!

    Für mich sind es völlig sinnlose Opfer!!!
    Von wegen " Deutschlands Freiheit wird am Hindukusch verteidigt"
    Deshalb kommen die Afghanen jetzt auch vermehrt nach Europa und mit ihnen die Begleiterscheinungen wie Hass gegen das Abendland und Gewaltverbrechen und bevor jetzt wieder jemand den Finger hebt, natürlich nicht nur von Afghanen.

    Denn erreicht wurde so gut wie nichts. Die Taliban kämpfen sich von Sieg zu Sieg und die politische Situation ist auch recht labil.
    Die Regierung herrscht doch höchstens über Kabul und die Provinzen drum herum.

    Was hätte man mit dem sinnlos vergeudeten Milliarden in Deutschlands Infrastruktur, Gutes tun können?

    Wenn sich jemand für diesen Einsatz bedanken müsste, dann wohl die Rüstungsindustrie, die an Bomben, Drohnen, Waffen, Raketen und weitere Ausrüstung, sich einen beträchtlichen Teil von dem 12 Milliarden Kuchen abgeschnitten haben.
    Für sie war Afghanistan sicherlich ein voller Erfolg.
    Dieser militärische Komplex wird sicherlich schon erwartungsvoll nach neuen Abenteuern/Konflikte Ausschau halten.......
    Verdienen tut man eh, auch wenn es schief geht...........

    Afghanistan war und ist einfach noch nicht reif für Veränderungen wie sie sich die westliche Koalition vorgestellt hatte.
    Man kann kein Land mit Feudalstrukturen eine Demokratie nach westlichen Muster überstülpen wollen.
    Dort existiert das Wort Demokratie in ihren Sprachen nicht einmal.

    Das erinnert mich immer an den letzten Kampf von Che' Guevara und seinen Companeros in Bolivien.
    Ohne Unterstützung der heimischen Bevölkerung, die überhaupt nicht verstanden was Che' von ihnen wollte, ist kein Konflikt zu gewinnen.

    Für viele Soldaten, war es sicherlich finanziell gesehen ein voller Erfolg dort ihren Dienst versehen zu haben, aber bei vielen, zu welchen Preis?

    Für mich waren es jedenfalls völlig sinnlose Opfer !!!






    Die DDR ging unter, weil das Volk aufstand. Die BRD geht unter, weil das Volk schläft.

    Wer Olivgrün wählt, wählt Verarmung, Masseneinwanderung und Krieg!

    In der internationalen Politik geht es
    nie um Demokratie oder Menschenrechte.
    Es geht um die Interessen von Staaten.
    Merken sie sich das, egal was man Ihnen im
    Geschichtsunterricht erzählt.
    Egon Bahr

  • #2
    Die Mehrheit der Bundesbürger war gegen den Einsatz.

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    • #3
      Schäbig. Einfach nur schäbig

      Eine Kolumne von Christoph Schwennicke


      Die Bundeswehr ist aus Afghanistan abgezogen. Doch die Helfer vor Ort überlässt Deutschland ihrem Schicksal. Wir sollten uns schämen, dass wir weder ernsthaft über sie reden noch wirklich etwas für sie tun.

      Alles begann mit einer Bücherwand. Bundeskanzler Gerhard Schröder hatte sich vor ihr im Kanzleramt platziert und passend zum Anlass die Miene "Staatsmann, sehr ernst" aufgesetzt. In New York waren kurz zuvor die weltberühmten Zwillingstürme des World Trade Center zusammengesackt, nachdem vor den Augen der Weltöffentlichkeit dort zwei Flugzeuge wie Marschflugkörper eingeschlagen waren.

      Der deutsche Bundeskanzler versicherte den USA im September 2001 vor der Bücherwand und anderntags vor dem Bundestag die "uneingeschränkte Solidarität". Und alle, die ein wenig von Sicherheitspolitik verstanden, wussten sofort, was diese Chiffre bedeutete: Das ist der Bündnisfall nach Artikel 5 des Nato-Vertrages. Mit Schröders Satz begann der Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan, der größte, schwerste und opferreichste Auslandseinsatz der Bundeswehr seit ihrem Bestehen.

      Beendet wurde der Einsatz weniger historisch, sondern eher heimlich, still und leise. Als die letzten Einsatzsoldaten auf dem Militärflughafen in Köln-Wahn landeten, wartete dort keine Kanzlerin und keine Verteidigungsministerin auf sie. Sinnbild dieses einsamen Augenblicks bleibt ein Fahnenträger, der den Fuß der schweren Flagge in die Halterung an seiner Hüfte stemmt, während er den Bauch des Militärtransporters über die breite Ladeluke verlässt.
      Schäuble missfiel offenbar die Würdelosigkeit

      Nur schwerer Protest verhinderte, dass der feierliche Akt zum Ende des 20-jährigen Einsatzes nicht bloß im historisch zwar bedeutenden, aber dennoch von der Öffentlichkeit abgeschiedenen Hinterhof des Bendlerblocks im Verteidigungsministerium abgehalten wird. Am 31. August soll es nun ein Gedenken am Ehrenmal der Bundeswehr geben, gefolgt von einem Appell im Bendlerblock, schließlich als Abschluss der große Zapfenstreich vor dem Reichstagsgebäude.

      Treibende Kraft für diese Lösung: Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble, dem die Würdelosigkeit des geplanten Vorgehens offenbar auch missfiel. Kanzlerin Angela Merkel hatte fürs Militärische und die deutschen Soldaten noch nie viel übrig, und so wird das bis zu ihrem Amtsende wohl auch bleiben.

      Das allein ist schon peinlich und beschämend. Eine echte Schande aber ist es, wie die deutsche Regelung mit den Leuten umgeht, ohne die die Bundeswehr am Hindukusch aufgeschmissen gewesen wären. Die lokalen Ortskräfte. Übersetzer, Brückenbauer zwischen den Kulturen, Helfer, ohne die der Einsatz undenkbar gewesen wäre.

      Sie sind zunächst einmal im Stich gelassen, ihrem Schicksal überlassen worden. Andere Nationen mit mehr Verantwortungsgefühl, die Briten etwa, haben diese zivilen Mitarbeiter bei ihrem geordneten Abzug ungleich mehr berücksichtigt und sich um sie gekümmert.

      Was hätte dagegen gesprochen, diese Menschen, so sie es wollen, gleich mit auszufliegen wie die eigenen Soldaten und das Material?

      Denn diese Leute, es geht um einige tausend, müssen jetzt um ihr Leben bangen. Müssen Angst davor haben, dass die Taliban, die sich Afghanistan wieder zurückerobern, sie umbringen oder foltern oder massakrieren. Sie müssen Angst um ihre Familien haben, ihre Verwandten, ihre Kinder.
      Auch die Helfer haben unsere uneingeschränkte Solidarität verdient

      Doch die deutsche Regierung macht sich weitgehend taub und blind gegenüber diesen Offensichtlichkeiten. Sie schaltet das ein, was Deutschland am besten kann und was sich faktisch als Schutzwall gegen ausreisewillige Ortskräfte erweist: Bürokratie. Es stimmt zwar, dass der Kreis derer, die Schutz und Zuflucht in Deutschland beantragen können, auf diejenigen ausgedehnt wurde, die seit 2013 und danach für staatliche deutsche Institutionen gearbeitet haben. Zuvor war man nur von Personal ausgegangen, das in den letzten zwei Jahren für die Bundeswehr oder andere staatliche deutsche Stellen gearbeitet hatten.

      Dennoch bleibt der Weg für sie steinig. Bürokratisch. Zunächst müssen diese Personen eine sogenannte Gefährdungsanzeige stellen, also aktiv darlegen, welche Indizien es gibt, dass sie in Gefahr sind. Dafür müssen sie sich von Mazar-i-Sharif, dem früheren Basislager der Bundeswehr auf den gefährlichen Weg nach Kabul machen. Wenn Sie dann auf der Grundlage dieser Eingabe und nach deren Prüfung ein Visum bekommen, müssen sie sich abermals nach Kabul aufmachen und den Flug nach Deutschland selbst organisieren. Und selbst bezahlen.

      Auf wen, wenn nicht auf diese Leute trifft der Satz aus Artikel 16 des Grundgesetzes ("Politisch Verfolgte genießen Asylrecht") zu? Und diese politische Verfolgung ist mittelbar auch noch durch Deutschland selbst ausgelöst, weil die Verfolgten als Kollaborateure der westlichen Besatzer gelten und aus diesem Grund – und sonst keinem – um ihr Leben und das ihrer Angehörigen fürchten müssen.
      Es ist nachgerade grotesk, wie seit Jahren hunderttausende Migranten übers Mittelmeer nach Deutschland kommen, bei denen meist keine Verfolgung, sondern der (aus ihrer Sicht nachvollziehbare, aber rechtlich nicht hinreichende) Wunsch nach einem besseren Leben Triebfeder ist. Und hier zugleich ein paar tausend Menschen, die in den Worten des früheren Verteidigungsministers Peter Struck Deutschlands Sicherheit am Hindukusch verteidigt haben, im Stich gelassen werden.


      Ja, es ist Jahrhundertflut, und es ist immer noch Pandemie. Trotzdem bleibt es eine doppelte Schande und schäbig, dass über das Schicksal der afghanischen Helfer weder groß geredet wird noch wirklich gehandelt. Dabei gilt für sie ebenso das Wort, das der deutsche Bundeskanzler seinerzeit an die USA als tief getroffenen Verbündeten gerichtet hatte. Auch die afghanischen Helfer haben sich die uneingeschränkte Solidarität dieses Landes und seiner Regierung ohne Wenn und Aber verdient.

      Diese Regierung ist einfach nur noch peinlich und beschämend.
      Die DDR ging unter, weil das Volk aufstand. Die BRD geht unter, weil das Volk schläft.

      Wer Olivgrün wählt, wählt Verarmung, Masseneinwanderung und Krieg!

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      nie um Demokratie oder Menschenrechte.
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      Egon Bahr

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      • #4
        Das liest sich hier aber etwas positiver:
        Wegen der unsicheren Lage in Afghanistan suchen Hilfskräfte der Bundeswehr Schutz in Deutschland. Vorwürfe, das Verfahren sei zu langsam, weist das Auswärtige Amt zurück.
        Es ist selten zu früh und nie zu spät. Ride long and prosper.

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        • #5
          Zukünftig einfach überall raushalten
          und aufhören Weltpolizei zu spielen.
          Europa und auch die USA haben eigene Probleme und Baustellen genug.
          Darauf gilt es sich zu konzentrieren.
          So gut wie überall, wo der "Westen" seit den 50er Jahren interveniert hatte, wurde es danach noch schlimmer als es vorher war.


          Gruß!
          M.P.U
          "Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd"

          chinesisches Sprichwort

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          • #6
            Sich überall heraushalten geht nicht. Wir sind schließlich in einem Packt der Nato zugehörig. Und da wird jedes Land entsprechend verpflichtet, Truppen in das entsprechende Gebiet zu senden.



            Intelligenz ohne Weisheit ist Dummheit

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            • M.P.U
              M.P.U kommentierte
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              Ich meine nicht Deutschland allein sondern die ganze Nato.

          • #7
            Die Nato ist eine Terrororganisation.

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            • #8
              Bündnisfall

              lateinische PhraseDer Bündnisfall (lat. Casus Foederiscasus: der Fall, foedus: das Bündnis) bezeichnet in der diplomatischen Sprache den Begriff, der eine Lage kennzeichnet, in der eine von einem Staat aufgrund eines militärischen Beistandsvertrages eingegangene Verpflichtung wirksam wird, in einen Krieg einzutreten, den der jeweilige Bündnispartner führt, bzw. einen Krieg zum Schutze dieses Partners zu beginnen.
              Rechtliche Grundlage in DeutschlandBearbeitenDas Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland (GG) sieht die Option vor, wie auch bei den Vereinten Nationen und der Europäischen Union, Hoheitsrechte an zwischenstaatliche Institutionen abzugeben.

              Nach Art. 24 GG kann sich der Bund zur Wahrung des Friedens einem System gegenseitiger kollektiver Sicherheit einordnen und hierbei in die Beschränkungen seiner Hoheitsrechte einwilligen, um eine friedliche und dauerhafte Ordnung in Europa und zwischen den Völkern der Welt herbeizuführen und zu sichern.

              Mit dem Bündnisfall regelt Art. 5 Nordatlantikvertrag in Verbindung mit Art. 115a GG eine weitere Einsatzmöglichkeit der Bundeswehr. Die Bundeswehr kann auch eingesetzt werden, wenn ein NATO-Bündnispartner angegriffen wird. Eine Beistandsverpflichtung kann auch aus Artikel 42 Absatz 7 des EU-Vertrags abgeleitet werden.[1]
              Bündnisfall auf der Grundlage des NATO-VertragsBearbeiten


              Im Nordatlantikvertrag, dem Vertrag über die NATO, ist in Artikel 5 der Bündnisfall als bewaffneter Angriff mit der Reaktion der gemeinsamen Ausübung des in Artikel 51 der Satzung der UN anerkannten Rechts der Selbstverteidigung bezeichnet. Der Vertrag wurde entwickelt mit der Annahme eines möglichen Angriffes der Sowjetunion auf Westeuropa; der Bündnisfall trat in Zeiten des Kalten Krieges nicht ein.

              Artikel 5 des NATO-Vertrags lautet:
              „Die Parteien vereinbaren, dass ein bewaffneter Angriff gegen eine oder mehrere von ihnen in Europa oder Nordamerika als ein Angriff gegen sie alle angesehen wird; sie vereinbaren daher, dass im Falle eines solchen bewaffneten Angriffs jede von ihnen in Ausübung des in Artikel 51 der Satzung der Vereinten Nationen anerkannten Rechts der individuellen oder kollektiven Selbstverteidigung der Partei oder den Parteien, die angegriffen werden, Beistand leistet, indem jede von ihnen unverzüglich für sich und im Zusammenwirken mit den anderen Parteien die Maßnahmen, einschließlich der Anwendung von Waffengewalt, trifft, die sie für erforderlich erachtet, um die Sicherheit des nordatlantischen Gebiets wiederherzustellen und zu erhalten.

              Von jedem bewaffneten Angriff und allen daraufhin getroffenen Gegenmaßnahmen ist unverzüglich dem Sicherheitsrat Mitteilung zu machen. Die Maßnahmen sind einzustellen, sobald der Sicherheitsrat diejenigen Schritte unternommen hat, die notwendig sind, um den internationalen Frieden und die internationale Sicherheit wiederherzustellen und zu erhalten.“


              – Der Nordatlantikvertrag: Washington DC, 4. April 1949
              Die Feststellung des Bündnisfalls löst keinen Automatismus aus. Allein der Bundestag entscheidet über den Einsatz deutscher Soldaten außerhalb der deutschen Grenzen.[2][3][4]
              Beistandsverpflichtung auf der Grundlage des EU-VertragsBearbeiten


              Artikel 42 Absatz 7 des EU-Vertrags lautet:[1]
              „Im Falle eines bewaffneten Angriffs auf das Hoheitsgebiet eines Mitgliedstaats schulden die anderen Mitgliedstaaten ihm alle in ihrer Macht stehende Hilfe und Unterstützung, im Einklang mit Artikel 51 der Charta der Vereinten Nationen. Dies lässt den besonderen Charakter der Sicherheits- und Verteidigungspolitik bestimmter Mitgliedstaaten unberührt.

              Die Verpflichtungen und die Zusammenarbeit in diesem Bereich bleiben im Einklang mit den im Rahmen der Nordatlantikvertrags-Organisation eingegangenen Verpflichtungen, die für die ihr angehörenden Staaten weiterhin das Fundament ihrer kollektiven Verteidigung und das Instrument für deren Verwirklichung ist.“
              Das war der Grund, weshalb ich Trump noch eine zweite Amtszeit gewünscht hätte.
              Vielleicht wäre er ja doch noch aus der Nato ausgetreten und hätte seine Atomraketen aus Deutschland mitgenommen.
              Zuletzt geändert von Asphaltflüsterer; 30.07.2021, 10:25.
              Die DDR ging unter, weil das Volk aufstand. Die BRD geht unter, weil das Volk schläft.

              Wer Olivgrün wählt, wählt Verarmung, Masseneinwanderung und Krieg!

              In der internationalen Politik geht es
              nie um Demokratie oder Menschenrechte.
              Es geht um die Interessen von Staaten.
              Merken sie sich das, egal was man Ihnen im
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              Egon Bahr

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              • #9
                Heiliger St. Florian, verschon mein Haus, zünd andere an....


                Intelligenz ohne Weisheit ist Dummheit

                ¯*•๑۩۞۩::۩۞۩๑•*¯(ړײ)¯*•๑۩۞۩::۩۞۩๑•*¯

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                • #10
                  Übung mit US-Marine
                  Deutsches Kriegsschiff startet Richtung Südchinesisches Meer
                  https://www.t-online.de/nachrichten/...dopazifik.html

                  Das ist maximale Arschkriecherei der Bundesregierung der US Regierung gegenüber.
                  Und brandgefährlich!

                  Kommentar


                  • #11
                    13. August 2021, 5:40 Uhr
                    Afghanistan: Kandahar fällt an die Taliban


                    Mit dem Abzug der internationalen Truppen aus Afghanistan rücken die islamistischen Taliban immer weiter vor und erobern zahlreiche Gebiete. Die Meldungen im Überblick:

                    Die militant-islamistischen Taliban setzen ihre dramatischen Gebietsgewinne weiter fort. In der Nacht zum Freitag eroberten sie mit Kandahar im Süden des Landes die zweitgrößte Stadt Afghanistans. Das bestätigten zwei Parlamentarier und ein Provinzrat der Deutschen Presse-Agentur. Außerdem haben sie die wichtige Stadt Laschkar Gah in der Provinz Helmand im Süden Afghanistans eingenommen und auch Firozkoh (auch Tschaghtscharan) in der Provinz Ghor im Westen des Landes ist von den Islamisten übernommen worden. Das bestätigten ein Provinzrat und eine Parlamentarierin der Deutschen Presse-Agentur am Freitag.

                    Damit fiel die 15. Provinzhauptstadt innerhalb einer Woche an die Taliban. Von den wichtigen Städten hält die Regierung nur noch die Hauptstadt Kabul, Masar-i-Scharif im Norden und Dschalalabad im Osten.

                    Die Stadt Firozkoh mit geschätzt 130 000 Einwohnern sei ohne jeglichen Widerstand von den Islamisten übernommen worden, sagte der Provinzrat Fasel-ul Hak Ehsan. Die Sicherheitskräfte und mehrere Regierungsvertreter hätten sich in eine Militärbasis in der Stadt zurückgezogen.

                    Die Abgeordnete Fatima Kohistani, die die Provinz im Parlament vertritt, machte dem Gouverneur von Ghor Vorwürfe. Dieser habe fliehen wollen, aber als ihm das nicht gelungen sei, habe er die Stadt an die Islamisten praktisch übergeben. Die Sicherheitskräfte und Offiziellen in der Militärbasis würden nun darauf warten, dass die Taliban ihnen Autos geben würden, damit sie die Stadt verlassen könnten. Es seien praktisch keine Menschen geflohen, sagte die Parlamentarierin weiter. Viele hätten die gleichen Einstellungen wie die Taliban. (13.08.2021)

                    USA verlegen Tausende Soldaten nach Afghanistan

                    Angesichts der dramatischen Gebietsgewinne der Taliban verlegen die US-Streitkräfte sofort rund 3000 zusätzliche Soldaten an den Flughafen in Kabul. Es gehe darum, eine geordnete Reduzierung des US-Botschaftspersonals zu unterstützen, erklärte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, John Kirby. Zudem verlegen die USA demnach bis zu 4000 weitere Soldatinnen und Soldaten nach Kuwait und 1000 nach Katar - falls Verstärkung gebraucht würde. Der Abzug der US-Soldaten aus Afghanistan solle aber weiter bis 31. August abgeschlossen werden, so Kirby am Donnerstag (Ortszeit). Auch Großbritannien will rund 600 zusätzliche Soldaten schicken, um bei der Rückführung von Briten aus Afghanistan zu helfen.

                    Die militant-islamistischen Taliban übernahmen unterdessen in drei weiteren Provinzhauptstädten die Kontrolle, davon zwei mit großer Bedeutung. Zunächst eroberten sie das nur 150 Kilometer von der Hauptstadt Kabul entfernte Gasni im Südosten. Gasni hat etwa 180 000 Einwohner und liegt an der wichtigen Ringstraße, die die größten Städte des Landes verbindet. Dann übernahmen die Taliban im Westen des Landes mit Herat die drittgrößte Stadt, von der es nur rund 130 Kilometer bis zur iranischen Grenze sind. Dort leben geschätzt 600 000 Menschen. Letztlich übernahmen die Islamisten noch die kleine Provinzhauptstadt Kala-e Nau in der Provinz Badghis im Nordwesten.

                    Die Kämpfer der Taliban brachten damit in weniger als einer Woche 12 der 34 Provinzhauptstädte unter ihre Kontrolle. Auch aus den südlichen Städten Kandahar und Laschkargah im Süden wurden weitere Taliban-Angriffe gemeldet. In Kandahar sollen sie bereits das Gefängnis erobert haben, in Laschkargah die Zentrale der Polizei. Nach zunächst unbestätigten Berichten soll Kandahar bereits weitgehend unter Taliban-Kontrolle stehen.

                    Herat fällt an die Taliban

                    Die drittgrößte Stadt Afghanistans ist an die militant-islamistischen Taliban gefallen. Die wichtigsten Regierungseinrichtungen von Herat im Westen des Landes seien in den Händen der Islamisten, bestätigten drei lokale Behördenvertreter der Deutschen Presse-Agentur. Erst am Donnerstagmorgen (Ortszeit) war die strategische Stadt Gasni im Südosten gefallen. Auch die zweitgrößte Stadt Kandahar ist schwer umkämpft.
                    Dem Fall der historischen Stadt Herat mit geschätzt 600 000 Einwohnern waren wochenlange Angriffe vorausgegangen. Die Taliban konnten zunächst von den Sicherheitskräften und Milizen des dort heimischen Politikers und ehemaligen Kriegsfürsten Ismail Chan in Schach gehalten und teils auch wieder zurückgedrängt werden.

                    Provinzräte berichteten seit Donnerstagnachmittag von zunehmenden Gefechten in Herat. Die Taliban seien aus dem Osten in die Stadt vorgedrungen und bis zu 200 Meter an den Gouverneurssitz gelangt. Die Milizen von Ismail Chan seien im Westen der Stadt damit beschäftigt gewesen, einen anderen Angriff der Islamisten abzuwehren. Auch vom Norden seien sie vorgerückt, sagte ein weiterer Provinzrat.

                    Am Donnerstagabend seien schließlich der Gouverneurspalast, das Polizeihauptquartier und das Gefängnis unter Kontrolle der Taliban gewesen. Die Islamisten hätten, wie schon in anderen von ihnen eroberten Städten, die Gefangenen freigelassen. Die Sicherheitskräfte hätten nicht gekämpft, erklärte der Provinzrat Ghulam Habib Haschimi.

                    Nur die kürzlich von Ismail Chan zusammengesammelten Kräfte des Volksaufstandes hätten sich gegen die Übernahme der Stadt gewehrt. Der Gouverneur und andere Offizielle hätten sich in eine Militärbasis in der Nähe des Flughafens zurückgezogen. Es war unmittelbar nicht klar, wo sich Ismail Chan befand, der als einer der Führer der Nordallianz 2001 den USA geholfen hatte, die Taliban zu vertreiben.

                    In den vergangenen Wochen waren die Taliban laut lokalen Behördenvertretern immer wieder für Kurzangriffe in die Stadt eingedrungen und hätten sich dann sofort wieder zurückgezogen. Damit und mit in sozialen Medien verbreiteten Selfies von sich in der Stadt hätten sie Schrecken unter den Bürgern verbreitet, sagte der Sprecher des Gouverneurs der Provinz von Herat.

                    Auch eine weitere Provinzhauptstadt haben die Taliban eingenommen. Kala-e Nau in der Provinz Badghis im Nordwesten des Landes sei von den Islamisten übernommen worden, bestätigten ein Provinzrat und eine Parlamentarierin der Deutschen Presse-Agentur. Damit fiel die zwölfte Provinzhauptstadt innerhalb weniger als einer Woche an die Taliban.

                    Einem Bericht der New York Times zufolge geht die US-Regierung mittlerweile von einem Fall der Hauptstadt Kabul und damit der afghanischen Regierung binnen der nächsten 30 Tage aus. Das Pentagon setze Tausende Soldaten in Alarmbereitschaft, um eine Evakuierung der US-Botschaft zu ermöglichen und amerikanische Staatsangehörige in Sicherheit zu bringen. Zudem versuchen die USA dem Bericht nach die Taliban dazu zu bringen, die US-Botschaft im Falle einer Einnahme Kabuls nicht zu stürmen. Kabul könne gehalten werden, wenn die afghanischen Sicherheitskräfte mehr Widerstand leisten würden, zitiert die Zeitung US-Militär- und Regierungsquellen. Im Weißen Haus herrsche eine Mischung aus Sorge und Resignation.


                    Angesichts der dramatischen Ereignisse entschied die US-Regierung, das Personal der Botschaft in Kabul auf das Nötigste zu reduzieren. Die rund 3000 Soldaten, die aus dem Nahen Osten innerhalb von ein bis zwei Tagen nach Kabul verlegt werden sollen, sollen die Abreise des Personals sichern. Dies könne auch die Sicherung von Konvois von und zum Flughafen umfassen, hieß es. Zudem sollen die Soldaten beim Ausfliegen früherer afghanischer Mitarbeiter der US-Behörden und des Militärs helfen, die sich vor den Taliban in Sicherheit bringen wollen. Sie sollen in die USA gebracht werden, wo ihnen nach der Erteilung eines Visums ein Neustart ermöglich werden soll.

                    So handhaben es die USA, rein in den Flieger und ab!

                    So handhaben es die Deutschen:
                    Kramp-Karrenbauer: Afghanische Behörden verzögern Ausreise von Ortskräften

                    Die afghanische Bürokratie verzögert nach Darstellung von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer derzeit die Ausreise ehemaliger Ortskräfte, die wegen ihres Engagements für die Bundeswehr in ihrer Heimat um Leib und Leben fürchten müssen. "Es gibt im Moment einen Engpass. Das ist die Tatsache, dass die afghanische Seite selbst die Leute nur aus dem Land lässt, wenn sie einen afghanischen Reisepass haben", sagte die CDU-Politikerin im Deutschlandfunk. Das sei im Moment "der größte Flaschenhals".

                    Das Auswärtige Amt versuche, die afghanische Regierung von dieser Praxis abzubringen. Auf die Frage, ob sie eine Rückkehr der Bundeswehr nach Afghanistan ablehne, um die Betroffenen aus dem Land herauszuholen, sagte Kramp-Karrenbauer: "Wir sehen im Moment die andere Möglichkeit." Daran werde "Tag und Nacht" gearbeitet, weil man sich in der Pflicht sehe, "dass die Leute rauskommen".

                    Mehrere Tausend ehemalige afghanische Mitarbeiter, die für die Bundeswehr oder in der Entwicklungshilfe gearbeitet haben, und deren Familienmitglieder sind noch vor Ort. Sie sind bedroht durch die radikal-islamischen Taliban, die seit Beginn des internationalen Truppenabzugs rasant immer mehr Gebiete in Afghanistan unter ihre Kontrolle bringen. Bundesaußenminister Heiko Maas sagte im ZDF, es seien bislang Visa für 2500 Personen ausgestellt worden. 1500 von ihnen seien bereits in Deutschland.


                    Sie berufen sich auf Reisepässe..........und die afghanische Bürokratie sei Schuld, muß alles seine Ordnung haben.
                    Erinnert mich alles an die Flucht der letzten Schergen au Vietnam.
                    Es wiederholt sich alles wieder und wieder, zig tausend Tote und nichts erreicht.
                    Im übrigen möchte ich hier an meine neuen Videos im "Fernsehtipp" erinnern, die Dokumentation über den Krieg in Vietnam ist wirklich einzigartig und sehr umfangreich. Sie beleuchtet alle Details sehr genau.
                    Meine Empfehlung!






                    Die DDR ging unter, weil das Volk aufstand. Die BRD geht unter, weil das Volk schläft.

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                    In der internationalen Politik geht es
                    nie um Demokratie oder Menschenrechte.
                    Es geht um die Interessen von Staaten.
                    Merken sie sich das, egal was man Ihnen im
                    Geschichtsunterricht erzählt.
                    Egon Bahr

                    Kommentar


                    • #12
                      This is how winning Looks like.
                      Reportage aus 2013 zum Thema. Allerdings auf englisch. Wenn das in der Nähe der Wahrheit liegt, darf einen nix wundern. Das ist ne ganz andere Welt.
                      Es ist selten zu früh und nie zu spät. Ride long and prosper.

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                    • #13
                      Da haben wir bald die nächste Flüchtlingskrise vor der Tür.
                      Wenn ich die Berichte so mitbekomme, könnte ich im Kreis kotzen. Ich meine wir haben in den letzten Jahren Schulen Straßen und Krankenhäuser dort gebaut, die jetzt den Taliban gehören. Terrorismus und Flüchtlinge werden uns auch in Zukunft erhalten bleiben.
                      Die beteiligten Nationen bis auf die Knochen blamiert und die Taliban die Sieger. Ich mach mir echt um Putin sorgen, der kann bestimmt nicht mehr, vor Lachen. Wer nimmt uns denn jetzt noch ernst??
                      Die Titanic wurde von Profis gebaut........die Arche von einem Amateur.

                      Wahrheiten die niemanden verärgern sind nur halbe.

                      "Wir suchen die Wahrheit, finden wollen wir sie aber nur dort, wo es uns beliebt."

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                      • #14
                        Glaub nicht das die Russen lachen. Die haben’s ja auch mal versucht. War ja auch ein Desaster. U.a. allerdings deswegen weil die Amis reichlich hochwertige Waffen an die Mudschahedin geliefert haben. Die Jungs darf man nicht unterschätzen.
                        Es ist selten zu früh und nie zu spät. Ride long and prosper.

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                        • #15
                          Deswegen lachen die ja auch. Sie wussten sicher vorher, dass wir da ne Bauchlandung hinlegen.
                          Die Titanic wurde von Profis gebaut........die Arche von einem Amateur.

                          Wahrheiten die niemanden verärgern sind nur halbe.

                          "Wir suchen die Wahrheit, finden wollen wir sie aber nur dort, wo es uns beliebt."

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