"System change, not climate change!" Das war das verbindende Thema der Proteste am Wochenende in Bonn. 25.000 Menschen demonstrierten in der Innenstadt der ehemaligen Bundeshauptstadt für das Ende der Kohleverstromung, für den Stopp des Klimawandels. 4500 Menschen legten bei "Ende Gelände" im rheinischen Braunkohlerevier zumindest zeitweise die Bagger von RWE lahm. Ab Montag treffen sich in Bonn nun die Vertreterinnen und Vertreter der Staaten aus aller Welt. Im Kern geht es um nichts weniger als die Rettung der Menschheit. Was übertrieben klingt, ist bittere Realität für Millionen Menschen.
Überschwemmungen, Hurrikans, Dürren, Wassermangel und Ernteausfälle, mehr Krankheiten: Vor allem im globalen Süden sind die Klimawandelfolgen keine Nachrichten in der Tagesschau, sondern knallharte Wirklichkeit. Der Klimawandel zerstört unsere Lebensgrundlagen. Hunderttausende sind Umweltflüchtlinge, ziehen in platzende Städte, verlassen ihre Herkunftsländer, schwelende Konflikte werden verschärft. Auch in Deutschland – Stichwort Herbststürme mit vielen Toten und Milliardenschäden – ist der Anstieg der Temperaturen zu spüren. In Europa ist es heute ein Grad wärmer als in der vorindustriellen Zeit vor 1880. Alte und Kranke sterben in Rekordsommern, die Landwirtschaft stöhnt. In Skandinavien wird es künftig viel mehr Regen geben. In südlichen Ländern wie Spanien wird es für den Anbau von Wein, Zitronen und Oliven zu heiß und trocken. Arten sterben rund um den Globus in Rekordtempo aus.
Die große Klima-Ungerechtigkeit ist historische Tatsache: Die Industriestaaten haben den menschengemachten Klimawandel am meisten verursacht. Das CO2, das durch die Verbrennung von Öl, Kohle und Gas entsteht, haben Länder wie Deutschland in der "Müllkippe Atmosphäre" abgelagert, ohne etwas dafür zu zahlen. Je reicher jemand ist, desto größer ist sein ökologischer Fußabdruck. Die Zeche des Klimawandels zahlen nicht die Energiekonzerne, Banken oder Fonds. Es sind die Ärmsten der Armen, die durch Versteppung und Extremhitze ihre Heimat verlieren; deren Leben immer schwerer wird – besonders für Frauen, wie Studien zeigen; die ihre Inseln wie Fidschi, das die Präsidentschaft der diesjährigen Weltklimakonferenz innehat, oder Kiribati verlassen müssen, weil der steigende Meeresspiegel ihren Lebensraum auffrisst. Bei Klimaschutz geht es nicht um veganen Latte Macchiato. Es geht um Verdursten oder Trinken, um Verhungern oder Essen.
Die Klimafrage ist kein grünes Lifestyle-Lametta
Überschwemmungen, Hurrikans, Dürren, Wassermangel und Ernteausfälle, mehr Krankheiten: Vor allem im globalen Süden sind die Klimawandelfolgen keine Nachrichten in der Tagesschau, sondern knallharte Wirklichkeit. Der Klimawandel zerstört unsere Lebensgrundlagen. Hunderttausende sind Umweltflüchtlinge, ziehen in platzende Städte, verlassen ihre Herkunftsländer, schwelende Konflikte werden verschärft. Auch in Deutschland – Stichwort Herbststürme mit vielen Toten und Milliardenschäden – ist der Anstieg der Temperaturen zu spüren. In Europa ist es heute ein Grad wärmer als in der vorindustriellen Zeit vor 1880. Alte und Kranke sterben in Rekordsommern, die Landwirtschaft stöhnt. In Skandinavien wird es künftig viel mehr Regen geben. In südlichen Ländern wie Spanien wird es für den Anbau von Wein, Zitronen und Oliven zu heiß und trocken. Arten sterben rund um den Globus in Rekordtempo aus.
Die große Klima-Ungerechtigkeit ist historische Tatsache: Die Industriestaaten haben den menschengemachten Klimawandel am meisten verursacht. Das CO2, das durch die Verbrennung von Öl, Kohle und Gas entsteht, haben Länder wie Deutschland in der "Müllkippe Atmosphäre" abgelagert, ohne etwas dafür zu zahlen. Je reicher jemand ist, desto größer ist sein ökologischer Fußabdruck. Die Zeche des Klimawandels zahlen nicht die Energiekonzerne, Banken oder Fonds. Es sind die Ärmsten der Armen, die durch Versteppung und Extremhitze ihre Heimat verlieren; deren Leben immer schwerer wird – besonders für Frauen, wie Studien zeigen; die ihre Inseln wie Fidschi, das die Präsidentschaft der diesjährigen Weltklimakonferenz innehat, oder Kiribati verlassen müssen, weil der steigende Meeresspiegel ihren Lebensraum auffrisst. Bei Klimaschutz geht es nicht um veganen Latte Macchiato. Es geht um Verdursten oder Trinken, um Verhungern oder Essen.
Die Klimafrage ist kein grünes Lifestyle-Lametta
Oder versuchen vernünftige Lösungen zu torpedieren:
Ein Herz für Stinker
Der VW-Skandal als Chance für einen Neuanfang in der Beziehung zwischen Politik und Autoindustrie? Mehr Strenge, mehr Transparenz, mehr Ehrlichkeit? Leider nein.
Die Legalisierung der Mogelei
Das Gegenteil ist der Fall: Der von den Experten beschlossene Vorschlag sieht nämlich vor, dass die Hersteller die gesetzlich vorgeschrieben Stickoxid-Grenzwerte bis ins Jahr 2021 hinein deutlich überschreiten dürfen, und zwar teilweise um das mehr als Zweifache. Eine gesetzlich legitimierte Verletzung von Gesetzen also. Klingt irre? Ist es auch.Denn mit dieser Regelung ist es nun amtlich, dass die bisherigen Vorschriften, all die festgelegten Grenzwerte, vor allem im Labor erreicht werden können. Selten aber da, wo die Autos gefahren werden. Umweltverbände kritisieren seit Jahren, dass es nicht darum gehen könne, die Luft für die Mitarbeiter von Messzentren bei TÜV, ADAC und Co. reinzuhalten. Sondern für alle Menschen. Die Botschaft des gestrigen Beschlusses ist eindeutig: Wir wissen, dass bei den Emissionsmessungen geschummelt wird und der Schadstoffausstoß in Wahrheit viel größer ist - aber hey, das ist ok...........!
Spiegel
Der VW-Skandal als Chance für einen Neuanfang in der Beziehung zwischen Politik und Autoindustrie? Mehr Strenge, mehr Transparenz, mehr Ehrlichkeit? Leider nein.
Die Legalisierung der Mogelei
Das Gegenteil ist der Fall: Der von den Experten beschlossene Vorschlag sieht nämlich vor, dass die Hersteller die gesetzlich vorgeschrieben Stickoxid-Grenzwerte bis ins Jahr 2021 hinein deutlich überschreiten dürfen, und zwar teilweise um das mehr als Zweifache. Eine gesetzlich legitimierte Verletzung von Gesetzen also. Klingt irre? Ist es auch.Denn mit dieser Regelung ist es nun amtlich, dass die bisherigen Vorschriften, all die festgelegten Grenzwerte, vor allem im Labor erreicht werden können. Selten aber da, wo die Autos gefahren werden. Umweltverbände kritisieren seit Jahren, dass es nicht darum gehen könne, die Luft für die Mitarbeiter von Messzentren bei TÜV, ADAC und Co. reinzuhalten. Sondern für alle Menschen. Die Botschaft des gestrigen Beschlusses ist eindeutig: Wir wissen, dass bei den Emissionsmessungen geschummelt wird und der Schadstoffausstoß in Wahrheit viel größer ist - aber hey, das ist ok...........!
Spiegel
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