Erste Abschlüsse im Handel
Berlin, 5.10.2021 – Zwei Nächte lang wurde zuletzt im hessischen Handel verhandelt. Dann stand am 29. September nach fast sechsmonatigen Tarifverhandlungen ein Tarifabschluss auf Papier, der vor allem auch die angespannte soziale Lage der Beschäftigten in der Corona-Pandemie wertschätzend berücksichtigt.
Nicht nur ein Verhandlungsmarathon, sondern auch eine mehrmonatige durch zahlreiche Streiks und öffentliche Aktionen geprägte Tarifrunde zu Ende gehe damit zuende, sagt Bernhard Schiederig, Landesfachbereichsleiter Handel der ver.di Hessen und Verhandlungsführer für den hessischen Einzel- und Versandhandel. „Neben der materiellen Erhöhung der Gehälter, Löhne und Ausbildungsvergütungen ist es uns gelungen, die von den Arbeitgebern lange Zeit favorisierte Differenzierung der Branche und damit von ihnen abgeleitete Ungleichbehandlung der Beschäftigten verschiedener Bereiche des Einzel- und Versandhandels zu verhindern. Unsere Forderung ‚Gleiche Erhöhung für alle im Handel‘ war nicht nur populär unter den Beschäftigten, sondern fand auch eine positive Resonanz in der Öffentlichkeit“, so Schiederig.
Das Ergebnis im Detail
Die Entgelte werden rückwirkend zum 1. August dieses Jahres um 3 Prozent und zum 1. April 2022 um weitere 1,7 Prozent angehoben. Die Ausbildungsvergütungen steigen in beiden Tarifjahren in allen drei Ausbildungsjahren um jeweils 30 Euro. Dies entspricht einer durchschnittlichen Steigerung je Tarifjahr um 2,5 bis 3 Prozent.
In der Tarifrunde im Einzel- und Versandhandel haben mehrere zehntausend Kolleg*innen für einen Tarifabschluss gekämpft. Mit dem Abschluss in Hessen wurde nun ein Durchbruch erzielt. Und in Sachsen, Sachsen Anhalt und Thüringen konnte am 4. Oktober in der 5. Verhandlungsrunde ein identischer Abschluss für die 280.000 Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel dort erzielt werden ebenso wie für die Beschäftigten im bayerischen Groß- und Außenhandel nach 100 Streikaktionen. Dort steigen die Ausbildungsvergütungen allerdings jeweils nur um 20 Euro.
ver.di erwartet jetzt, dass auch die übrigen regionalen Arbeitgeberverbände im Handelsverband Deutschland (HDE) in den anderen Tarifgebieten zügig nachziehen, aber auch die speziellen Forderungen in ihren Tarifgebieten lösungsorientiert zum Abschluss bringen. „Der HDE und seine regionalen Verbände sind jetzt aufgefordert, gemeinsam mit der Tarifgewerkschaft ver.di die Flächentarifverträge bei den zuständigen Ministerien für allgemeinverbindlich erklären zu lassen. Denn Tarifflucht und ein Wettbewerb, der über Billiglöhne und auf den Rücken der Beschäftigten ausgetragen wird, ist kein Modell für die Zukunft der Branche“, kommentiert Orhan Akman, Leiter ver.di-Bundesfachgruppe Einzel- und Versandhandel den Abschluss in Hessen.
Die neuen Gehalts- und Lohntarifverträge haben eine Laufzeit bis 31. März 2023.
Berlin, 5.10.2021 – Zwei Nächte lang wurde zuletzt im hessischen Handel verhandelt. Dann stand am 29. September nach fast sechsmonatigen Tarifverhandlungen ein Tarifabschluss auf Papier, der vor allem auch die angespannte soziale Lage der Beschäftigten in der Corona-Pandemie wertschätzend berücksichtigt.
Nicht nur ein Verhandlungsmarathon, sondern auch eine mehrmonatige durch zahlreiche Streiks und öffentliche Aktionen geprägte Tarifrunde zu Ende gehe damit zuende, sagt Bernhard Schiederig, Landesfachbereichsleiter Handel der ver.di Hessen und Verhandlungsführer für den hessischen Einzel- und Versandhandel. „Neben der materiellen Erhöhung der Gehälter, Löhne und Ausbildungsvergütungen ist es uns gelungen, die von den Arbeitgebern lange Zeit favorisierte Differenzierung der Branche und damit von ihnen abgeleitete Ungleichbehandlung der Beschäftigten verschiedener Bereiche des Einzel- und Versandhandels zu verhindern. Unsere Forderung ‚Gleiche Erhöhung für alle im Handel‘ war nicht nur populär unter den Beschäftigten, sondern fand auch eine positive Resonanz in der Öffentlichkeit“, so Schiederig.
Das Ergebnis im Detail
Die Entgelte werden rückwirkend zum 1. August dieses Jahres um 3 Prozent und zum 1. April 2022 um weitere 1,7 Prozent angehoben. Die Ausbildungsvergütungen steigen in beiden Tarifjahren in allen drei Ausbildungsjahren um jeweils 30 Euro. Dies entspricht einer durchschnittlichen Steigerung je Tarifjahr um 2,5 bis 3 Prozent.
In der Tarifrunde im Einzel- und Versandhandel haben mehrere zehntausend Kolleg*innen für einen Tarifabschluss gekämpft. Mit dem Abschluss in Hessen wurde nun ein Durchbruch erzielt. Und in Sachsen, Sachsen Anhalt und Thüringen konnte am 4. Oktober in der 5. Verhandlungsrunde ein identischer Abschluss für die 280.000 Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel dort erzielt werden ebenso wie für die Beschäftigten im bayerischen Groß- und Außenhandel nach 100 Streikaktionen. Dort steigen die Ausbildungsvergütungen allerdings jeweils nur um 20 Euro.
ver.di erwartet jetzt, dass auch die übrigen regionalen Arbeitgeberverbände im Handelsverband Deutschland (HDE) in den anderen Tarifgebieten zügig nachziehen, aber auch die speziellen Forderungen in ihren Tarifgebieten lösungsorientiert zum Abschluss bringen. „Der HDE und seine regionalen Verbände sind jetzt aufgefordert, gemeinsam mit der Tarifgewerkschaft ver.di die Flächentarifverträge bei den zuständigen Ministerien für allgemeinverbindlich erklären zu lassen. Denn Tarifflucht und ein Wettbewerb, der über Billiglöhne und auf den Rücken der Beschäftigten ausgetragen wird, ist kein Modell für die Zukunft der Branche“, kommentiert Orhan Akman, Leiter ver.di-Bundesfachgruppe Einzel- und Versandhandel den Abschluss in Hessen.
Die neuen Gehalts- und Lohntarifverträge haben eine Laufzeit bis 31. März 2023.
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