Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Ganz schön missverständlich...

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Ganz schön missverständlich...

    Liebe Forengemeinde,


    mir ist dieser Tage ein Ding passiert, welches ich Euch nicht vorenthalten möchte.
    Es mutet ein wenig komisch an, deshalb stelle ich die Sache hier mal zur Diskussion.
    Außerdem soll dieses Beispiel andere abschrecken und warnen,
    zudem bin ich etwas irritiert, dass Kunden in einem deutschen großen Online-Shop
    so etwas widerfahren kann, wenn sie nicht ganz genau aufpassen.

    Zur Sache:

    Ich wollte meinen lädierten Füßen etwas gutes tun und mir ein paar exzellente
    und wasserresistente Arbeitsschuhe bestellen, die ich schon länger ins Auge gefasst hatte.

    Nicht nur durch die Suchmaschinen kam ich bei der Suche nach diesem Stiefel
    auf einen alt bekannten Shop, bei dem ich erstens nicht selten- und zweitens
    erst unlängst noch (wie immer) gut eingekauft hatte.
    Die Firma gehört einer sehr großen deutschen Warenhauskette an,
    welche im wesentlichen Gewerbekunden bedient, sogar Elektro- und sonstige Medien-Märkte gehören dazu.
    Kurz und gut, ein Waren-Imperium, dass sich mit seinen vielen, verschiedenen,
    immer großen Märkten über ganz Deutschland verteilt.
    Für mein Empfinden alles in allem recht seriös, kundenorientiert und fast überall anzutreffen.

    Beim Durchlesen des Angebots auf deren Online-Shop, den es in übrigen nur in deutscher Sprache gibt
    (internationale Shops bieten oft bis zu 4 verschiedenen Sprachen an und im Impressum findet man
    meist gleich den Standort dieser Firmen, Schweden GB USA NL usw. und ist somit informiert.)
    stellte ich fest, dass die Ware aus Großbritanien kommen könnte.
    Bei Ebay und Amazon wäre so etwas explizit gekennzeichnet, bei diesem deutschen Vertreiber
    eher nur durch sehr genaues Hinsehen und Recherchieren herauszubekommen.

    Auf meinen Verdacht hin, es könne sich um Ware aus UK handeln, schrieb ich die deutsche Warenkette an:


    Sehr geehrte Damen u. Herren,

    ich wollte heute gern diese Schuhe in Ihrem Shop kaufen:

    Blabla-Dingsda Herren Sicherheitsstiefel (Gr. 42 EUR) Beige

    leider musste ich feststellen, dass der Verkäufer PXXXXXXXX_DE aus Großbritanien stammt.
    Ich zögere daher, den Kauf abzuschließen, aus Angst anschließend hohe Zölle zu zahlen
    und mir die Ware obendrein am zuständigen Hauptzollamt abholen zu müssen.

    Liege ich mit meinen Vermutungen richtig?


    Gruß!
    M.P.U

    Worauf ich dann vom Onlineshop-Betreiber der deutschen Warenkette
    umgehend folgende Antwort erhielt:


    Neue Nachricht


    Hallo Herr M.P.U,

    unser Kundenservice hat eine neue Nachricht zu Ihrer Anfrage verfasst:



    Hallo Herr M.P.U,

    vielen Dank für Ihre Nachricht vom 03.02.2021.

    Sehr gerne beantworten wir Ihnen Ihre Frage.

    Ab einem Warenwert von mehr als 150 Euro werden die Abgaben nach dem Zolltarif berechnet.
    Die Höhe schwankt je nach Art der Ware von 0 – 17% des Warenwertes.
    Ab einem Gesamtwert der Sendung über 150,00 € kann es zu einer Einfuhrumsatzsteuer kommen.
    Diese entspricht der Mehrwertsteuer von 7 oder 19 Prozent.

    Herr M.P.U, im Falle , dass Ihnen die Steuern in Rechnung gestellt werden,
    bitten wir Sie uns die Rechnung zukommen zu lassen.

    Unser Händler kann Ihnen die Summe erstatten.

    Gerne erhalten Sie hier einen Link für die Zollberechnung.
    Link Zollrechner/Versandart...Blalaberfaselvertrösterzähl...

    Wenn Sie weitere Fragen haben, melden Sie sich gerne, wir unterstützen Sie bei Ihrem Anliegen.

    Wir bedanken uns, dass Sie sich mit Ihrem Anliegen an uns gewandt haben und wünschen Ihnen einen angenehmen Tag.

    Mit freundlichen Grüßen
    Ihr X*********Y.de Team

    Na schau mal einer guck...

    Für mein zartes Empfinden gehört ein solcher Hinweis direkt ans Kaufangebot drangepappt.

    Etwa in roter Farbe mit dem Hinweis:
    ACHTUNG - BITTE UK-ZOLLBESTIMMUNGEN BEACHTEN !.........oder ähnlich.


    Oder sehe ich da etwas falsch?


    Auch diese Redewendung in der Kundenbeantwortung lässt die Alarmglocken schrillen:

    Unser Händler kann Ihnen die Summe erstatten.
    Denn...KANN heißt nicht MUSS.
    Es kann also durchaus sein, dass man auf den Zollkosten hängen bleibt,
    und die Ware, in diesem Fall ein Schuh, erheblich teurer wird, als gedacht und bestellt.

    Neulich war in einem Pressebericht zu lesen,
    dass diverse UK-Bekleidungs-Online-Händler seit der Brexit-Übergangszeit auf die Rücksendung (Retouren)
    ihrer Umtausch-Waren aus dem EU-Raum verzichten, oder diese nicht beim Zollamt abholen werden,
    weil sie sonst teure Zölle für das auf dem Postweg an sie zurückgeführte Eigentum bezahlen müssten.
    Da wird sich mein Sicherheitsschuhkauf kaum lohnen...

    Ich wünschte mir im deutschen Online-Handel hierzu etwas mehr Transparenz,
    wenngleich mittlerweile bekannt sein sollte, dass Großbritanien nicht mehr zur EU gehört.
    Wenigstens sollte für Kunden DEUTLICH erkennbar sein, dass sie trotz deutscher Warenkettenzugehörigkeit
    des Online-Shops ganz zufällig gerade im EU-Ausland einkaufen.


    Also Augen auf, beim Online-Kauf.



    Gruß!
    M.P.U
    "Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd"

    chinesisches Sprichwort

  • #2
    Gut zu wissen
    Kein Bier für Schröter



    Gruß Lutz

    Der Waldgeist

    Kommentar


    • #3
      Damit sollte man sich als Kunde nicht beschäftigen müssen. Seh ich auch so.
      Ist halt doch was ungewohnt jetzt wieder ne echte Grenze zu den Insulanern zu haben.
      Hat wohl wer noch nicht zu Ende organisiert.
      Es ist selten zu früh und nie zu spät. Ride long and prosper.

      Kommentar


      • #4
        Dort an der Grenze zwischen der Republik und Nordirland, scheint es schon leicht zu brodeln. Hoffentlich bleibt dort alles friedlich.
        Da mehren sich die Stimmen, die aus der Union austreten und sich Irland anschließen wollen.
        Das wird noch sehr interessant dort, respektive Schottland. Da ist noch so einiges im argen.
        Die DDR ging unter, weil das Volk aufstand. Die BRD geht unter, weil das Volk schläft.

        Wer Olivgrün wählt, wählt Verarmung, Masseneinwanderung und Krieg!

        In der internationalen Politik geht es
        nie um Demokratie oder Menschenrechte.
        Es geht um die Interessen von Staaten.
        Merken sie sich das, egal was man Ihnen im
        Geschichtsunterricht erzählt.
        Egon Bahr

        Kommentar


        • #5
          Zitat von Asphaltflüsterer Beitrag anzeigen
          Dort an der Grenze zwischen der Republik und Nordirland, scheint es schon leicht zu brodeln. Hoffentlich bleibt dort alles friedlich.
          Da mehren sich die Stimmen, die aus der Union austreten und sich Irland anschließen wollen.
          Das wird noch sehr interessant dort, respektive Schottland. Da ist noch so einiges im argen.

          An dieser Stelle sind wir bei den politischen Aspekten angelangt.
          Zweifelsohne hochinteressant, ob- und wenn ja
          was da noch alles passieren kann und was letztlich
          aus dieser heikelen Situation entstehen wird.

          Hierzu würde ich Dich bitten, Asphaltflüsterer, einen neuen Thread zu starten, da es ja hier eher um die Unsicherheiten
          des Online Handels in Zeiten des Brexit geht und nicht um die politischen Nachwirkungen dessen.

          Ich bin auch direkt einer der ersten Diskutanten,
          der dann dort in einem solchen Thread auf Deiner Matte steht.



          Gruß!
          M.P.U


          "Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd"

          chinesisches Sprichwort

          Kommentar


          • Asphaltflüsterer
            Asphaltflüsterer kommentierte
            Kommentar bearbeiten
            So großes Interesse wird da sicherlich nicht bestehen, belassen wir es einfach dabei. Gruß Torsten

        • #6
          Grundsätzlich gebe ich Peer da recht. Sowas gehört kenntlich gemacht. Genau so wie die Mitteilung das der HÄndler die Kosten erstattet werden KANN.
          Kein klare Aussage......
          Gruß Kai
          Werder Bremen-Lebenslang grün-weiß

          Lieber stehend sterben als knieend Leben (Böhse Onkelz)

          Kommentar


          • #7
            Der Brexit zieht immer mehr Kreise, die noch nie bedacht wurden
            Mein Beispiel: Ich hatte vor kurzem ein Jobangebot aus Großbritannien, beim Jobcenter nachgefragt, nicht förderfähig, da nicht Eu. Hatte sich damit LEIDER erledigt.
            Zu diesem Fall: Der britische Händler wird das wahrscheinlich nicht erstatten, da Online-Händler sehr knapp kalkulieren müssen. Wenn er dann noch den Zoll übernehmen soll, verdient er nichts mehr. Schließlich hat er ja seine Leistungen erbracht.

            Kommentar


            • #8
              Zitat von M.P.U Beitrag anzeigen
              ...

              Für mein zartes Empfinden gehört ein solcher Hinweis direkt ans Kaufangebot drangepappt.

              Etwa in roter Farbe mit dem Hinweis:
              ACHTUNG - BITTE UK-ZOLLBESTIMMUNGEN BEACHTEN !.........oder ähnlich.


              Oder sehe ich da etwas falsch?
              .....
              So sehe ich das auch. Ich möchte nicht unerwarte vom Zollamt die Info bekommen, ich könne ein Paket dort abholen, nach entsprechender Ausgleichszahlung...

              Noch lieber wäre mir allerdings, die Verzollung würde automatisch eingepreist und abgewickelt.

              Gruß
              Klaus

              Kommentar


              • #9
                Der britische Händler wird das wahrscheinlich nicht erstatten...


                Davon gehe ich aus, weswegen ich auch nicht bestellt hatte.

                Die Frage ist, auf wieviele deutsche Kunden dieser großen deutschen
                Verkaufsplattform mangels vorheriger Aufklärung nach dem Kauf
                eine böse Überraschung wartet, und wie sich der deutsche Großhändler
                verhält, wenn er damit konfrontiert wird, dass seine Kunden unzufrieden sind,
                weil sie, ohne es zu wissen, über ihn im EU-Ausland eingekauft haben.

                Die Frage ist auch, ob diese Praxis nach deutschem Verbraucherrecht
                überhaupt zulässig ist.

                Interessant wäre auch zu erfahren, wieviele Kunden unter diesen Umständen
                vom Kauf zurücktreten werden und wer dann für den wirtschaftlichen Schaden
                aufkommen muss...der Kunde, der deutsche Plattformbetreiber
                oder der britische Händler, der auf der deutschen Plattform anbietet.


                Gruß!
                M.P.U
                "Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd"

                chinesisches Sprichwort

                Kommentar


                • #10

                  Zitat von M.P.U Beitrag anzeigen
                  Die Frage ist, auf wieviele deutsche Kunden dieser großen deutschen
                  Verkaufsplattform mangels vorheriger Aufklärung nach dem Kauf
                  eine böse Überraschung wartet, und wie sich der deutsche Großhändler
                  verhält, wenn er damit konfrontiert wird, dass seine Kunden unzufrieden sind,
                  weil sie, ohne es zu wissen, über ihn im EU-Ausland eingekauft haben.

                  Gruß!
                  M.P.U
                  Steht ja eigentlich da, wer der Verkäufer ist. Wenn der Käufer nicht nachschaut, bei wem er letztendlich einkauft, kann der Anbieter nichts dafür. Der große Handelskonzern stellt lediglich die Plattform zur Nutzung und Verfügung. (Der ganz große Onlinehändler, der ähnlich wie ein großer Fluß in Brasilien klingt, handhabt das genauso.) Und da fast nur Gewerbetreibende dort einkaufen, werden sich die Reaktionen in Grenzen halten.

                  Ich als Endkunde sehe in solchen Fällen zu, daß ich meine Ware direkt beim Händler kaufe und sämtliche Zwischenhändler überspringe.
                  Dumm stellen kann Freizeit verschaffen

                  Kommentar


                  • #11
                    Das bei Ebay und Amazon gut gekennzeichnet ist,
                    von wo aus verkauft wird, schrieb ich im Eingangstext.

                    Geh mal weg vom brasilianischen Fluss und hin zu deren Währung, dann hast Du den Online Anbieter,
                    wo man sehr genau hinsehen muss.
                    Ich hatte es ja vermutet und herausgefunden.
                    Letztlich zur Absicherung schriftlich angefragt.

                    Offensichtlichkeit und Transparenz ist anders...


                    Gruß!
                    M.P.U
                    "Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd"

                    chinesisches Sprichwort

                    Kommentar


                    • #12
                      Die Frage ist auch, ob diese Praxis nach deutschem Verbraucherrecht
                      überhaupt zulässig ist.
                      Soweit ich mich noch erinnern kann, ist es fuer einen Haendler laut Gesetz vorgeschrieben, den Endpreis auszuzeichnen... da betrifft aber nur den Handel... zu dem meines Wissens ja auch amazon gehoert, da der Abschluss ja mit amazon passiert, auch wenn die Ware dann direkt vom Hersteller (oder Zwischenhaendler) verschickt wird.... da gab es sogar schon Urteile gewraedewegen der "versteckten" Steuer... das ist Sache von amazon und nicht vom Kunde.
                      Anders bei ebay, da nutzt man ja nur die Plattform und verhandelt direkt mit dem Verkaeufer, da ist man auf jeden Fall selbst fuer Steuern und Zoll verantwortlich.

                      Wenn ich ein Paket nachg DE scchicke, muss ich das (wenn neuware dabei ist) das auf der Zollerklaerung als Geschenk deklarieren. Sonst bezahlt der Empfaenger die entsprechende Einfuhr Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer), da die Sendung dann als Handelsware angesehen wird.

                      Gruss Holger
                      Mein Buch : https://www.amazon.de/Auswandern-nac...4753476&sr=8-1


                      Mein Leben : dreamlandcanada.blogspot.com





                      Denke BEVOR du etwas tust, dein naechster Fehler koennte dein letzter sein !

                      "Game over, try again" gibts NICHT im realen Leben

                      Kommentar

                      Werde jetzt Mitglied in der BO Community

                      Einklappen

                      Online-Benutzer

                      Einklappen

                      106722 Benutzer sind jetzt online. Registrierte Benutzer: 19, Gäste: 106703.

                      Mit 180.403 Benutzern waren am 29.03.2024 um 17:05 die meisten Benutzer gleichzeitig online.

                      Ads Widget

                      Einklappen
                      Lädt...
                      X