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Lkw-Fahren in den 80ern - die gute alte Zeit

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  • Lkw-Fahren in den 80ern - die gute alte Zeit

    Lkw-Fahren in den 80ern
    Die gute alte Zeit

    Meinung: Viele ältere deutsche Lkw-Fahrer schwärmen von der großen Freiheit der 80er Jahre, vor allem im internationalen Fernverkehr. Fast täglich werden Fotos aus dieser Zeit auf Facebook gepostet und geliked. Doch wie gut war diese alte Zeit wirklich?
    ...
    Artikel lesen: https://www.eurotransport.de/artikel...-11149425.html
    und alten Bericht herunterladen: https://www.eurotransport.de/artikel...d_Bergrath.pdf
    Der verknüpfte Tourbericht von Jan Bergrath gefällt mir gut - solche Geschichten lese ich gerne....

    Gruß
    Klaus

  • #2
    Von wegen Fernfahrerromantik früher... Wenn mein Onkel noch leben würde... Er hatte es mir so erklärt: Früher hatte ein LKW um die 150 PS, wohlgemerkt mit Anhänger. Kasseler Berge oder Elzer Berg waren ein Abenteuer. Da es keine Servolenkung gab, musste der Companion beim Lenken in engen Kurven mithelfen. Kuppeln mit Zwischengas schön und gut, aber an Steigungen musste man den richtigen Zeitpunkt finden, sonst blieb man einfach stehen. Dazu waren die Maschinen laut und Heizung eher dazu da, nicht zu erfrieren.
    Also... Wo war da die viel zitierte Romantik? Es war weniger hektisch als heute aber wesentlich körperlich anstrengender.
    Heute haben aber alle LKW Klimaanlage, Standklima und Standheizung, Servolenkung und Tempomat.

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    • #3
      Also: ich bin mit einem privat finanzierten FS Klasse 2 im Jahre 1977 im Fuhrgeschäft angefangen. Ich konnte nichts. Weder den MAN 14.192 mit Lenkradschaltung vorwärts fahren, noch den Volumen-Anhängerzug an die Rampe. Ich war bei Westermann in Hiltrup vier Wochen mit einem Ar***loch als Kollegen unterwegs und habe das Handtuch geworfen. Ich bin dann zu Robert Fehrenkötter gegangen, der hat mich als HiWi zu einem echten Profi auf´s Auto gesetzt. Da habe ich viel gelernt. Weil ich schnell den Berufskraftfahrer machen wollte, bin ich zu DTS-Drensteinfurt, weil es beim Fehrenkötter keine Sattelzüge gab.
      Dabei muss man immer sehen. Irgendwelche Arbeitszeit-Beschränkungen gab es damals nicht. Wir fuhren am Sonntag um 22h los und wenn Du Glück hattest, hast Du am Montagabend oder Dienstagmorgen mal ein paar Stunden Ruhe.
      Ich hatte mal den Fall, bin von Ostwestfalen nach Belgien zu einer Pkw-Bude. Nach drei Stunden Schlaf ausladen, laden, ab nach Berlin. In Berlin abgeladen, geladen, Richtung Genk. Dort angekommen, bin ich nicht wach geworden. Ich war halt kaputt. Die Firma Ford hat sich bei meinem Cheffe beschwert, Ich bin dann zum Betriebsrat der Bude gestiefelt und die haben ihrem Chef-Logistiker einen Einlauf gelegt.

      Romantik gab es damals schon nicht. 1980 vor Kiefersfelden zehn Stunden im Stau nachrücken, 1990 vor Frankfurt/Oder im Stau nachrücken: das hat niemanden interessiert.

      So 2005 war ich bei einer Anhängerbude in der Pfalz. Dort erzählte man mir, dass sie einen Überhang von Lkw mit analoger Tachoaufzeichnung hätten.

      Wenn jetzt noch einer jammert, warum Digitaltachos automatisch auf Pause stellen: das haben eure Fuhrunternehmer so gewollt. Weil sie Arbeitszeiten außerhalb der Fahrleistung seit je her nicht bezahlen wollen.

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      • #4
        Das kann ich nachvollziehen. Ich sag's ja immer wieder, der heutigen Fahrermangel ist die Konsequenzen früherer Jahre. Väter aus dieser Zeit haben dafür gesorgt, dass deren Söhne nicht diesem Beruf zu solchen Konditionen nachgehen. Dann fiel noch die Wehrpflicht weg und noch weniger haben den CE- Führerschein. Alleine die 95er Module kosten schon 2500 Euro bei Besitz des Führerscheins B. Ich hatte den alten 3er und musste nur eine Woche absitzen. Hätte ich die gesamten Lehrgänge absolvieren müssen, hätte ich den Schein niemals gemacht.

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        • #5
          Genau. Ich bin seit 86 Meister für Kraftverkehr. Und wieviele Fahrer habe ich bis heute zu BKF gemacht? -Gar keinen. Ich habe allen, die unbedingt auf den Lkw wollten erklärt, sie sollten die Finger davon lassen. Was willst Du in der Branche mit einem Lohnniveau auf dem Level von 1980 und einem durchschnittlichen Verrentungsalter von 60,7 Jahren? Da wirst Du gleich zweimal bestraft. Einmal während der Arbeit und dann nach Ende der Lebensarbeitszeit. Da sollten die Fuhrunternehmer sich besser die Leute aus Albanien oder sonstwo her holen.

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          • #6
            Es könnte sein, wer den LKW-Beruf anstrebt, seelisch-psychische Probleme mit den Mitmenschen im Team hat? Und auf dem Bock selbstständige Entscheidungen treffen kann, wo in seinen Arbeiten nicht einer ständig auf die Finger schaut und dirigiert? Über Essenspausen bestimmt, wenn man noch gar nicht hungrig ist, usw.?


            Intelligenz ohne Weisheit ist Dummheit

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            • #7
              Im Grunde ist der Beruf sehr anspruchsvoll. Du hast vor Ort keinen Meister, den Du fragen kannst. Darum lernst Du sehr schnell, Verantwortung zu tragen, für alles, was Du mit der Kiste machst. Verantwortung für Dich, andere Verkehrsteilnehmer, an Be- und Entladestellen. So lernt man, mit sich selber auszukommen, denn loben kannst Du Dich höchstens selber.
              Dafür wäre eine dreijährige Ausbildung durchaus angemessen. Die wollen unsere Fuhrunternehmer aber nicht. Vor 30 Jahren wurde in den Niederlanden die "stichting vakopleiding beroepschauffeur" gegründet. Bezahlt vom Verkehrsministerium, vom Unternehmerverband und - oooh - von den aktiven Fahrern. Das müsste man sich mal in Deutschland vorstellen: die Fahrer zahlen 0,5 % vom Bruttolohn an eine Stiftung für Berufsausbildung. Ich glaube, wir bekämen einen Generalstreik der deutschen Fahrer dagegen. "Actie tegen opleiding".:10_1_138[1]:

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              • #8
                Bin ja durch unglückliche Umstände, die letzten 7 Jahre bis zur Rente LKW-Fahrer geworden. Leute, die mich über diesen Job befragten, denen riet ich auch, wer etwas auf sich hält, es nicht zu tun.


                Intelligenz ohne Weisheit ist Dummheit

                ¯*•๑۩۞۩::۩۞۩๑•*¯(ړײ)¯*•๑۩۞۩::۩۞۩๑•*¯

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                • #9
                  Trailerman deine anfängerzeit kann ich gut nachvollziehen. Ich fing 1973 zu fahren an mit einem db 508 an in zweierbesatzung nur mein sogenannter1.Fahrer war ein Freund meines Vaters ab 75 bin ich mit meinem 800 dm teueren führerschein in die grosse liga gewechselt . Nur viel es mir leichter fuss zu fassen als andere fahrer da galt auch noch die Hierarchie fahrer 1 = gleich cheffe fahrer 2 = der möbelschlepper+ fahrer wenn nr 1 müde wurde. Ja so war das in der guten alten zeit

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                  • klausi
                    klausi kommentierte
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                    Wie bei der bundeswehr....zu meiner zeit wurde kommandiert, heute sagt der feldwebel..."bitte"...
                    Ich hatte auch noch so einen satan als fahrer 1...war nicht unbedingt lustig, die gute alte zeit.

                • #10




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                  • #11
                    die 70er und 80er Jahre waren die besten für jeden "richtigen" Fernfahrer.....
                    -
                    und wer kein Fuller-Getriebe (heißt eigentlich ...Eaton-Twin-Splitter..) fahren konnte.....war einfach nur ne Lachnummer...!!!
                    -
                    -
                    Und heute..??
                    Wer kann denn noch sein Auto abschmieren...??...oder nur nen Reifen oder Filter wechseln..???....
                    Selbst Karten lesen ist heutzutage ne Zumutung.....!!!
                    -
                    Damals fuhr man bei Magdeburg über die Grenze...und ab da mußte man bis Istanbul oder Piräus alleine klarkommen...!!!
                    ......vom Iran oder der arabischen Halbinsel ganz zu schweigen...
                    -
                    ...damals mußte man noch etwas können.....und wurde auch entsprechend bezahlt.....
                    -
                    -
                    Zuletzt geändert von malgeorge; 12.10.2022, 23:31.

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                    • #12
                      so sah ne "Strasse" zu einer drilling-station aus...Saudi-Arabien...
                      Du hast keine Berechtigung diese Galerie anzusehen.
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                      • #13
                        und so ne Strasse" in Sibirien....
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                        • #14
                          und so ein großmäuliger Chauffeur....seufz...
                          Du hast keine Berechtigung diese Galerie anzusehen.
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                          • M.P.U
                            M.P.U kommentierte
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                            Du hattest damals bestimmt nur keine Gelegenheit,
                            Fotos von Deinen fünf Gegnern zu machen...

                        • #15
                          Klasse Schorsch, mehr davon.
                          Mehr aus einer Zeit, als die Luft noch aus Holz war...




                          Gruß!
                          M.P.U
                          "Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd"

                          chinesisches Sprichwort

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