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Sprinter vs LKW - bitte um eure Einschätzung

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  • Sprinter vs LKW - bitte um eure Einschätzung

    Hey zusammen!

    Ich bräuchte mal eure Einschätzung...
    Nachdem ich von 2016 - 2020 mit Transporter im FV unterwegs war und UPS-Pakete quer durch die Republik kutschiert habe, folgte eine Phase der Arbeitslosigkeit. Ich mache nun einen Job, der zwar auch 2-3 Stündchen Sprinter-Fahren beinhaltet, man muss darüber hinaus aber auch "richtig arbeiten", was mir überhaupt nicht gefällt!! Ehem, Ironiemodus aus.. Was ich damit meine: Ich bin eingebunden in einen normalen Betrieb, so mit stundenlangem Aufenhalt am selben GPS-Koordinaten, Kollegen, Chefs blabla.. Nach 2 Stunden im Betrieb könnte ich mich ins Bett legen, wohingegen ich so ein undefinierbares Wohlbefinden bekomme, sobald ich hinter einem Steuer sitze und rolle.. Einige von euch können das vielleicht nachempfinden ;)

    Ich weiß also inzwischen eindeutig, dass mein Herz beruflich für die Fahrerei schlägt - und sonst eigentlich für nix. Ich fahre echt gern 3,5-Tonner und hab auch noch nicht den großen Schein. Allerdings sind Kurierfahrer-Jobs nahezu immer im Mindestlohn-Bereich. Immer wieder spiele ich mit dem Gedanken, den LKW-Schein zu machen. Hab mir mal für 200 € das Jochen Schweizer-Event "Selbst LKW fahren" gegönnt, bei dem es auch tatsächlich gleich quer durch die Landschaft ging. War ein erhabenes Gefühl so hoch oben und der Fahrlehrer meinte, ich hätte das LKW fahren offenbar im Blut...

    Glaub ich auch, mit einer Ausnahme: Rückwärts rangieren! Ich hab dafür selbst mit dem Transporter nicht wirklich ein Gefühl und bin heilfroh, aktuell ne Rückfahrkamera zu haben! Was meint ihr: Wie groß sind die Chancen, das zu lernen oder muss einem das rangieren auch irgendwie talentmäßig liegen?

    Was auch ein bisschen dafür spricht, in der Sprinter-Welt zu bleiben: Ich mag es voll gern, mal Umwege über Land zu fahren, wenn's die Zeit erlaubt und es km-mäßig okay ist. Mal eben an nem Supermarkt halten, auch mal auf die Tube drücken (im Rahmen natürlich!!), überholen, überall vernünftig wenden können.. Ich hätte auch Respekt vor der Sache mit den niedrigen Brücken.

    Als Trucker hingegen hast du freie Auswahl an Jobs und wirst vom Gehalt und den Zeiten her auch nicht GANZ so beschissen wie als Kurierfahrer.

    Ach Leute es ist echt nicht einfach! Ich liebe Transporter fahren, aber ich hab auch ne starke Neigung zu Trucks und schau mir ständig die einschlägigen Youtube-Kanäle an, bei denen man "mitfahren" kann. Habt ihr nen Rat oder Argumente, die eindeutig für Truck oder eben Sprinter sprechen? Gibt es so n spezielles "Fahrgefühl", auf das ihr nicht mehr verzichten wollt, weswegen ihr die o.g. Nachteile (Geschwindigkeit, umständliches rangieren...) gern in Kauf nehmt?

    Ich weiß nur, dass ich fahren will. NV und FV hat beides seinen Reiz, Hauptsache ich darf wieder on the road sein.. Danke euch

  • #2
    Zitat von bonsaitrucker Beitrag anzeigen

    Was auch ein bisschen dafür spricht, in der Sprinter-Welt zu bleiben: Ich mag es voll gern, mal Umwege über Land zu fahren, wenn's die Zeit erlaubt und es km-mäßig okay ist. Mal eben an nem Supermarkt halten, auch mal auf die Tube drücken (im Rahmen natürlich!!), überholen, überall vernünftig wenden können.. Ich hätte auch Respekt vor der Sache mit den niedrigen Brücken.
    Servus und Hallo. Nun, die obigen Punkte kannst im Grunde relativ schnell vergessen. Das klappt äusserst selten. Während man mit nem Sprinter mal ziemlich schnell wo parken kann, wird das mitm LKW deutlich schwerer. Oder mal ne Kreuzung verpasst, dann fähst unter Umständen halt mal zum nächsten Ort bis du wo Platz zum wenden findest... Da muss man mit deutlich mehr Hirn unterwegs sein, einfach drauf los is nicht. Genau wie Abkürzungen etc. Viel mehr Fahrverbote, und ich kenne wenige Chefs die Freude haben wenn man bei den km-Kosten mal eben "zum Spass" die längere Route nimmt..

    Zitat von bonsaitrucker Beitrag anzeigen
    Gibt es so n spezielles "Fahrgefühl", auf das ihr nicht mehr verzichten wollt, weswegen ihr die o.g. Nachteile (Geschwindigkeit, umständliches rangieren...) gern in Kauf nehmt?
    Wenn ich ehrlich bin... eigentlich bin ich jedes Mal happy wenn ich am Zielort angekommen bin und keinen Meter mehr fahren muss. Je weniger km auf der Strasse und je mehr ich arbeiten kann, desto glücklicher bin ich

    Den Rest musst du dir halt selber raus suchen, was für dich okay ist und was du nicht willst. Es gibt da diese Typischen Palettenschubser, Kühler und so.. das ist für mich das langweiligste und anspruchsloseste das es überhaut gibt. Anderen wiederum macht es Spass... da musst du halt für dich raus finden was dir liegt.

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    • #3
      Also, deine Gedanken sind absolutes Wunschdenken, die Realität sieht gaaaaanz anders aus. Gerade am Anfang wirst du auch ohne Sauna schwitzen. Dein Chef ist im LKW- Sektor froh um jeden Auftrag, selten wird danach geschaut, ob du da bequem hinfahren kannst. Als LKW- Fahrer wirst du, gerade am Anfang, sehr oft am Straßenrand anhalten und dir die Entladestelle fußläufig ansehen. Das Rangieren wirst du lernen müssen, ohne das kannst du definitiv nicht LKW fahren.
      Und, das Fahren auf einem Event, ganz ohne Zeitdruck und mit viel Platz um einen herum, hat so gar nichts mit dem Fahren im Straßenverkehr zu tun, wo viele PKW- Idioten um dich herumfahren, die alle keine Ahnung haben, wie sich ein LKW fährt. Und das dir der Fahrlehrer Talent voraussagt, na ja... Hättest du eine Cessna geflogen, hätte er dir auch Talent für eine 747 bescheinigt. Der lebt von Leuten, die das lernen möchten.
      Und wie willst du den Führerschein finanzieren? Ich hatte den alten 3er inklusive C1E und hatte um die 6300 Euro gezahlt. Mit heutigem B bist du da mit 8-9.000 € dabei. Allein die Grundqualifikation kostet normel um die 2.000 €.
      Ganz ehrlich, verabschiede dich vom Gedanken, du würdest "nur ein großes Auto" fahren. Rechne auch damit, dass Rangieren um die 30% deines Jobs ausmachen. Auch kannst du dich vom Gedanken verabschieden, dass du lange Touren durch mehrere Länder fahren wirst, die werden aus Kostengründen überwiegend von Polen, Tschechen etc durchgeführt. Überwiegend machen Anfänger innerdeutschen Fernverkehr mit Übernachtung im LKW.
      Ich möchte den Job nicht madig machen, er hat so seine Vorzüge, aber Fernfahrerromantik gibt's schon seit 20-30 Jahre nicht mehr.

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      • #4
        Danke euch für eure Meinung. Dadurch bekomme ich tatsächlich ein bisschen mehr Klarheit. Es ist ja so, man hat ne bestimmte Idee, die sich in regelmäßigen Abständen immer mal wieder bei einem meldet ("hallo hier bin ich wieder" ;). Besonders wenn man beruflich gerade nicht soo zufrieden ist.

        Durch die fast vier Jahre aufm Sprinter, die auch nicht immer einfach waren (Arbeitszeiten z.T. unverschämt), aber auch wahnsinnig coole Momente und tolle Touren mit sich brachten, hab ich die Fahrerei echt ins Herz geschlossen. Irgendwie glaub ich, tatsächlich der geborene Kurierfahrer zu sein (Bonsaitrucker eben !!). Man muss im Leben eben Kompromisse eingehen.. Dann ist es eben "nur" der Mindestlohn, der wird ja gerade zumindest mal auf ein halbwegs anständiges Niveau gebracht. Mit ein paar Mehrstunden und Spesen und nicht zu hohen mtl. Ausgaben geht's ja dann schon. Ein Job, den man echt gerne macht, ist ja auch ein Wert für sich!

        Danke euch vielmals! ;)

        Zitat von Mack Anthem Beitrag anzeigen
        Und das dir der Fahrlehrer Talent voraussagt, na ja... Hättest du eine Cessna geflogen, hätte er dir auch Talent für eine 747 bescheinigt. Der lebt von Leuten, die das lernen möchten.
        Das mit der Cessna hat mich echt zum lachen gebracht, aber hast schon recht

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        • #5
          . Ein Job, den man echt gerne macht, ist ja auch ein Wert für sich!


          [/QUOTE]

          So ist es, gute Einstellung

          Ich mache den heude noch " sehr gerne "

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          • #6
            Moin

            Ich zitiere mal Ralliart:
            Es gibt da diese Typischen Palettenschubser, Kühler und so.. das ist für mich das langweiligste und anspruchsloseste das es überhaut gibt.
            Container ist noch öder.
            Das Rückwärtsfahren ist ein großer Bestandteil des Jobs. Egal ob Rampe, Baustelle oder was auch immer....ohne wird das nichts.
            Rückfahrkamera hat auch nicht jeder.
            Ich kann zwar nicht wirklich geradeaus rückwärts, aber bisher bin ich noch immer überall rangekommen.
            Ich bin mittlerweile in der glücklichen Position mir aussuchen zu können ob ich noch wieder als Fahrer arbeite oder nicht.
            Wenn dann wird es auf Baustoffe oder Steine hinauslaufen. Rauf auf den Kran runter mit dem Zeug und gut. Auf Plane oder Kühler etc...hätte ich keine Lust mehr.......
            Ich bin selbst etliche Jahre NV gefahren, angefangen mit PKW über Transporter und 7,5t Stückgut (würg) bis eben Kühler, Plane Wechselbrücke ,Stahl, Container....
            3 Jahre mit Kühler im int. FV. Waren zwar geile Touren dabei, ich mag Französien, aber die Zeiten waren immer ausgereizt bis zum letzten.....
            Was die Bezahlung angeht: Es gibt sicher Unternehmen die ihre Fahrer angemessen bezahlen, aber es gibt eben auch genug andere.
            Ich kann jetzt nur für den Bereich Bremen/Bremerhaven sprechen, aber im Container NV sind durchaus noch Löhne um 1800€ Brutto + Spesen die 'Regel. Die 2 vorne wird schwer. Die Zeiten sind immer ausgereizt. Das geht auch zu Mindestlohnzeiten, weil die Wartezeiten eben einfach Freizeit sind und somit nicht bezahlt werden und warten ist beim Container eine der Hauptbeschäftigungen.....
            Aber wer Lust dazu hat, soll den Job machen, da hat Herb schon recht. Zumindest beim Container wurde viel Landstraße gefahren um Maut zu sparen. Seitdem die Maut auch auf Bundesstraßen gilt ist es weniger geworden.
            Von daher viel Spaß beim Suchen. Irgendetwas ist bei jedem Job dabei.....
            Gruß Kai
            Werder Bremen-Lebenslang grün-weiß

            Lieber stehend sterben als knieend Leben (Böhse Onkelz)

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            • #7
              Zitat von Kai Beitrag anzeigen
              Moin


              Das geht auch zu Mindestlohnzeiten, weil die Wartezeiten eben einfach Freizeit sind und somit nicht bezahlt werden und warten ist beim Container eine der Hauptbeschäftigungen.....
              Warten ist keineswegs Freizeit. Es ist unter Umständen Bereitschaft, meist aber Arbeitsbereitschaft. Egal welche Form der Bereitschaft es ist, muss sie auch vergütet werden. Es sollte auch niemand auf die Idee kommen, diese Form der Arbeit, also Arbeit + Warten, als geteilten Dienst zu sehen. Das funktioniert mit Sicherheit auch nicht.
              Für den Arbeitgeber ist es ein zweischneidiges Schwert. Wenn er nämlich Mindestlohn zahlt, kann diese Zeit noch 3 Jahre rückwirkend eingeklagt werden.
              Wie dem auch sei. Es ist beklagenswert, dass in dieser Branche immer alles als gottgegeben hingenommen wird und kaum jemand auf die Idee kommt, sich dagegen zu wehren.

              Gruß

              McFly

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              • #8
                Es gibt Firmen die im FV anständig bezahlen , ebenfalls im NV, da wird Std Lohn gezahlt von Karte stecken bis Karte ziehen ohne jeglichen Abzug.
                Sebst diese Firma hat es nicht einfach gute Fahrer zu finden. (War ich ewig festangestellt und fahr noch in Nebenjob zeitweise dort)

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                • #9
                  "Es gibt Firmen..." Ja, die gibt es, so wie es Lottoscheine gibt, die aus mir einen Millionär macht. Meine Erfahrung ist, dass es viele Firmen gibt, die mit Festgehalt werben und am Telefon nichts weiter dazu sagen. Dann beim Vorstellungsgespräch kommt dann 'raus, dass z. B. 2700 Euro brutto gezahlt werden bei bis zu 240 und mehr Stunden im Monat. Und zu denen zählen auch Bereitschaftszeiten, teilweise auch nur Fahrstunden. Gerade als Anfänger wird es schwer sein, den "perfekten" Arbeitgeber zu finden.

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                  • #10
                    Zitat von Mack Anthem Beitrag anzeigen
                    "Es gibt Firmen..." Ja, die gibt es, so wie es Lottoscheine gibt, die aus mir einen Millionär macht. Meine Erfahrung ist, dass es viele Firmen gibt, die mit Festgehalt werben und am Telefon nichts weiter dazu sagen. Dann beim Vorstellungsgespräch kommt dann 'raus, dass z. B. 2700 Euro brutto gezahlt werden bei bis zu 240 und mehr Stunden im Monat. Und zu denen zählen auch Bereitschaftszeiten, teilweise auch nur Fahrstunden. Gerade als Anfänger wird es schwer sein, den "perfekten" Arbeitgeber zu finden.
                    So sieht das nicht bei der Firma aus die ich ansprach, dort wird übrigens auch augebildet und alle notwendigen Schulungen gezahlt, nicht nur das, es wird auch die Zeit gezahlt die für die Schulungen nötig sind. Aber auch dort ist nicht alles "Goldener Löffel" ,arbeiten sollte man auch können.

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                    • #11
                      Lebensmittel-Fahrer, ALDI, EWE, EDEKA und co., die suchen hin und wieder Fahrer , zahlen Übertarif-Std.-Löhne, fährt von Niederlassung zu NL.


                      Intelligenz ohne Weisheit ist Dummheit

                      ¯*•๑۩۞۩::۩۞۩๑•*¯(ړײ)¯*•๑۩۞۩::۩۞۩๑•*¯

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                      • #12
                        Die einzigen die hier suchen sind Netto und Lidl. Bei beiden wird Festgehalt gezahlt. Zwar leicht über Standard, aber die suchen ständig......
                        SInd in beiden Fällen Subunternehmer. Eigene Fahrzeuge haben die nicht mehr.
                        Gruß Kai
                        Werder Bremen-Lebenslang grün-weiß

                        Lieber stehend sterben als knieend Leben (Böhse Onkelz)

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                        • #13
                          Das zahlt REWE

                          Durchschnittliches Einkommen pro Stunde bei REWE als Berufskraftfahrer (m/w/d) in Deutschland ist etwa 17,36 €.


                          Monatsgehalt für Berufskraftfahrer bei Edeka


                          3.062 € Durchschn. Gesamtvergütung (brutto)



                          Intelligenz ohne Weisheit ist Dummheit

                          ¯*•๑۩۞۩::۩۞۩๑•*¯(ړײ)¯*•๑۩۞۩::۩۞۩๑•*¯

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                          • #14
                            Das grauenhafteste, was ich jemals fuhr, war über einen Subunternehmer bei E3 für Dänisches Bettenlager, heute Jysk. Ich hatte da mit einem Viezigtonner nur Ablagestellen anzufahren, die eigentlich für 12-15- Tonner geeignet waren. Ewig viele Stunden für 2400 Euro brutto.

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                            • #15
                              Ich bin ja ,im nächsten Jahr 30zig Jahre in der Firma. Vorher war ich 10 Jahre Fv gefahren, Trailer und Container. Heute fahre ich wenn ich mein Stundenkonto abbaue im Fv.Mich hat heute,wie damals das Sammelgut angekotzt dabei waren 14 Std Standzeit keine Seltenheit.
                              Im letzten Jahr bin ich drei Wochen ,vor Weihnachten für Rewe ,Filialen gefahren über einen Sub.Das hat mir gut gefallen, die anderen Fahrer haben sich mit Händen und Füssen gewehrt dagegen.Da ich mit dem Unternehmer befreundet bin weiss ich auch was er dafür bekommen hat. Bei 200 km Tagsfahrzeit und 10 Stunden Arbeitszeit war das voll Okay.Musdt aber Lust an Bewegung haben, denn das Laden hat schon mal 2 Stunden gedauert. Das selbe werde ich dieses Jahr wieder machen.

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