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Lkw-Produktion: MAN-Werk Steyr droht die Schließung

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    Lkw-Produktion: MAN-Werk Steyr droht die Schließung


    Steyr (Österreich) – „Stimmst du einem Übertritt in die WSA Beteiligungs GmbH unter den dir bekannten geänderten Rahmenbedingungen zu?”, war gestern bei einer Urabstimmung die Frage an die Belegschaft im MAN-Werk in Steyr. Die Antwort lautete überwiegend „Nein“

    Im oberösterreichischen Steyr entstehen sämtliche Lkw der leichten und mittelschweren Reihe der Marke MAN sowie schwere Sonderfahrzeuge. Außerdem produzieren die Mitarbeiter Komponenten für den internationalen MAN-Produktionsverbund und betreiben nach Angaben des Unternehmens Europas größte Lackieranlage für Lkw-Kunststoffanbauteile.

    Gemäß Spar- und Umstrukturierungsprogramm plante MAN, das Werk 2023 zu schließen. 2027 sollte das Ende für die Lackieranlage folgen. Wie der Standard berichtet, will das Unternehmen das Geschäft unter anderem nach Polen verlagern.

    Investor Siegfried Wolf – Ex-Chef des österreichischen Fahrzeugtechnik-Herstellers Magna – hatte mit der WSA Beteiligungs GmbH ein Übernahmeangebot gemacht. Laut ooe.orf.at wollte er an dem Standort Fahrzeuge der Marke Steyr fertigen sowie externe Aufträge – unter anderem auch für MAN – abarbeiten.

    Zirka 1.250 Mitarbeiter der 1.900-köpfigen Stammbelegschaft sollten übernommen werden. Diese hätten eine Kürzung ihres Nettoeinkommens um bis zu 15 Prozent hinnehmen müssen. Als Ausgleich sollte es eine so genannte Bleibeprämie von 10.000 Euro und einen Sozialplan gegeben.

    MAN enttäuscht, Betriebsrat gesprächsbereit

    63,9 Prozent der Beschäftigten des MAN-Werkes in Steyr haben sich nun gegen das Übernahmeangebot ausgesprochen. Die Wahlbeteiligung lag bei 90 Prozent.
    Nach Informationen von ooe.orf.at sollen unter anderem die gravierenden Einschnitte und offene Fragen bei der Mehrheit der Belegschaft ausschlaggebend für das Ergebnis gewesen sein.

    MAN zeigt sich in einer Pressemitteilung enttäuscht. Das Unternehmen kündigte an, die Pläne zur Schließung des Werks wieder aufzunehmen und den Sozialplan neu zu verhandeln. Die Belegschaftsvertretung will das Gespräch mit MAN suchen, um eine entschärfte Lösung zu finden.

    Quelle

    Liebe Grüße
    Harry


    Sei wie eine Briefmarke, klebe solange an deinem Vorhaben bist du dein Ziel erreicht hast.

  • #2
    Das dadurch tausende Arbeitsplätze verloren gehen, sollte man den Neinsagern vor Augen halten.
    Wie kann man auch eine Belegschaft über die Übernahme bzw. Weiterführung unter einem anderen Investor abstimmen lassen.

    Eine Fabrik steht schon einige Jahre in Niepolomice, MAN hat das Grundstück doppelt so groß gekauft als momentan benötigt. Da kann man schon drauf warten dass man das Werke im Westen schließt und Niepolomice erweitert wird.


    Gruß Hisco

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    • #3
      Zitat von hisco Beitrag anzeigen
      Das dadurch tausende Arbeitsplätze verloren gehen, sollte man den Neinsagern vor Augen halten.
      Wie kann man auch eine Belegschaft über die Übernahme bzw. Weiterführung unter einem anderen Investor abstimmen lassen.

      Eine Fabrik steht schon einige Jahre in Niepolomice, MAN hat das Grundstück doppelt so groß gekauft als momentan benötigt. Da kann man schon drauf warten dass man das Werke im Westen schließt und Niepolomice erweitert wird.


      Gruß Hisco
      Wieso sollte man die Belegschaft nicht abstimmen lassen? Ist doch wohl ihr gutes Recht, sind schließlich ihre Arbeitsplätze, ihre Zukunft.
      Die DDR ging unter, weil das Volk aufstand. Die BRD geht unter, weil das Volk schläft.

      Wer Olivgrün wählt, wählt Verarmung, Masseneinwanderung und Krieg!

      In der internationalen Politik geht es
      nie um Demokratie oder Menschenrechte.
      Es geht um die Interessen von Staaten.
      Merken sie sich das, egal was man Ihnen im
      Geschichtsunterricht erzählt.
      Egon Bahr

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      • #4
        Aus anderen Berichten hatte ich den Eindruck gewonnen, daß ein von allen akzeptabler Standorterhalt bereits möglich sei. Ich habe aber nichts über die Bedingungen für die Arbeitnehmer gelesen.
        Vor der Meinung der Beschäftigten habe ich großen Respekt, denn sie kennen die Angebote genau und sind persönlich ge- und betroffen.

        Zitat von Harry Beitrag anzeigen
        ...
        MAN zeigt sich in einer Pressemitteilung enttäuscht. .
        ...
        Da möchte ich eher mit den Achseln zucken. Was glaubt MAN haben die betroffenen Arbeitnehmer empfunden, über die MAN-Maßnahmen?
        Ob sich die Beschäftigten existentiell klug entschieden haben, mag der Außenstehende in Frage stellen. Ich verstehe es aber als ein deutliches Zeichen.

        Gruß
        Klaus
        Zuletzt geändert von hobbylenker; 14.04.2021, 22:20.

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        • #5
          [QUOTE=Asphaltflüsterer;n416670]

          Ich kenne einige die bei den Steyrwerken begonnen haben und bei MAN in Pension gingen.
          Die Arbeiter haben dort immer gut verdient, zuletzt 28% über den kollektiv Lohn (gesetzlicher Mindestlohn) jetzt sollte 15% gekürzt werden um konkurrenzfähig zu bleiben. Es ist klar dass man seine Errungenschaften nicht gerne aufgibt.
          Aber eine Schließung für schließlich und endlich in die Arbeitslosigkeit.
          Durch die Globalisierung sind Arbeitnehmer erpressbar geworden.
          Im Transportgewerbe läuft es ähnlich, siehe die vielen Ostfrächter die das Lohngefüge in Westeuropa in Bedrängnis brachten.

          Gruß Hisco

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          • #6

            Eine Kleinteile-Fertigung für Fahrerhäuser, sowie die Produktion für die schwere Baureihe, wo ohnehin nur noch ein Lkw pro Tag in Steyr hergestellt wurde, werden ab dieser Woche in das MAN-Werk in die Slowakei verlegt - zwei Schritte, die schon vor der Urabstimmung in Steyr fixiert worden waren und nun zeitlich mit dem Nein der Belegschaft zur Übernahme durch Investor Sigi Wolf zusammenfallen.

            Wann und wie der Lkw-Hersteller konkret die Schließung des Standortes einleiten wird, ist noch offen. „Wir diskutieren derzeit erste Maßnahmen“, heißt es aus der MAN-Zentrale.


            Was die Gültigkeit des Standortvertrags betrifft: Kommt es zu einer Klage, könnte MAN die Entschädigung für Kündigungen mehr als eine Milliarde Euro kosten.

            Gruß Hisco

            Kommentar


            • #7
              Weiteres Material für die Diskussion: https://www.labournet.de/?p=159542

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              • #8
                Das erste Problem von MAN ist, dass sie im Vergleich zu Scania nicht sehr rentabel sind. Das zweite Problem ist: das Produktionsprogramm ist zu groß. Deswegen soll die Spezialfahrzeuge-Fertigung in Wittlich zugemacht werden, das Werk in Plauen und Steyr. Dabei stellt sich das Management selten dumm an. Die haben nämlich die Hose voll. Denen ist noch das Schicksal von Volvo-Pkw in Erinnerung. Unter Ford-Regie ging die Bude fast kaputt (wie Saab unter GM) und unter Geely prosperiert der Laden.
                Ich vermute, Hyundai oder Dongfeng würden Steyr sofort nehmen. Das will aber Traton nicht, weil dann die "asiatische Gefahr" real wird.

                Kommentar


                • #9
                  Noch ein Artikel:

                  Worten folgten Taten
                  112 Zeitarbeiter bei MAN Steyr sind schon weg


                  Interessanter als den kurzen Text finde ich Kommentare...
                  U.a. wird dort angeführt, die Frau des österreichischen Arbeitsminister würde bei MAN in München arbeiten, in "leitender" Funktion?

                  Was es alles gibt...
                  https://www.unzensuriert.at/content/...ernichter-man/


                  Gruß
                  Klaus

                  Kommentar


                  • #10
                    Zitat von hobbylenker Beitrag anzeigen
                    Noch ein Artikel:

                    Interessanter als den kurzen Text finde ich Kommentare...
                    U.a. wird dort angeführt, die Frau des österreichischen Arbeitsminister würde bei MAN in München arbeiten, in "leitender" Funktion?
                    Gruß
                    Klaus
                    Da ist se ja noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen, ...... die Frau vom Arbeitsminister.
                    ​​​
                    ​​​​

                    Kommentar


                    • #11
                      Ob Bewegung "in die Sache kommt" oder nur ein paar Scheingefechte stattfinden?

                      Drei weitere Angebote
                      Neue Interessenten für MAN in Steyr wollen mehr Mitarbeiter behalten

                      Neben dem Offert von Siegfried Wolf gibt drei weitere Interessenten für das bedrohte Lkw-Werk. Laut der Gewerkschaft Pro-Go sind es "ernsthafte Alternativen"
                      ...
                      Artikel lesen: https://www.derstandard.at/story/200...eiter-behalten
                      Die nächsten Monate werden's zeigen.

                      Gruß
                      Klaus

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                      • #12
                        Diese Meldung scheint nicht nur mich zu überraschen:

                        MAN-Werk Steyr gerettet: Investor übernimmt

                        Steyr/München Die VW-Tochter MAN verkauft ihr Lastwagenwerk im österreichischen Steyr nun doch an den Investor Siegfried Wolf.

                        MAN-Vorstandschef Andreas Tostmann teilte am Donnerstag mit, der Kaufvertrag sei bereits unterschrieben, der Aufsichtsrat habe zugestimmt: „Das Werk in Steyr bleibt erhalten!“ Arbeitnehmervertreter sehen jedoch noch weiteren Gesprächsbedarf.
                        ...
                        Artikel lesen: https://www.wz.de/wirtschaft/man-wer...t_aid-59240653
                        Ganz pauschal als Außenstehender glaube ich, die Ablehnung der Arbeitenehmer gegenüber dem ersten Übernahmeangebot könnte sich auszahlen.

                        Gruß
                        Klaus

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                        • #13
                          Nun liest man Folgendes:

                          Milliardenauftrag für Wolf-Werk

                          Investor Siegfried Wolf hat für das von ihm übernommene MAN-Werk einen ersten externen Auftrag zur Fertigung von Elektro-Lkw bekommen. Das Potenzial ist groß.
                          ...
                          Artikel lesen: https://www.diepresse.com/6031163/mi...-fur-wolf-werk
                          Das könnte vielversprechend sein.
                          Doch "Volta" ist ein unbeschriebenes Blatt, kein erfahrener Kraftfahrzeughersteller. Leider fühle ich mich da etwas am Nikola Motor Company erinnert (vergleiche auch https://www.brummionline.com/forum/f...antriebsformen)

                          Natürlich wäre es klasse, wenn Ex-MAN-Steyr akkuelektrische Lkw in deutlichen Stückzahlen bauen könnte...

                          Gruß
                          Klaus

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