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    Er verdient mit Lastenfahrrädern sein Geld


    Baden-Württemberg fördert den Kauf elektrischer Lastenräder für Gewerbetreibende. Auch in Städten wie Stuttgart lohnt sich das Strampeln.


    Den 18. Den 18. Juli wird Stefan Rickmeyer so schnell nicht vergessen. An jenem Dienstag kam vom baden-württembergischen Verkehrsministerium in Stuttgart eine erfreuliche Nachricht. Die Behörde teilte einem seiner Kunden mit, dass dessen Antrag auf Förderung von elektrischen Lastenfahrrädern bewilligt sei, das Rad werde mit 2000 EUR anteilig finanziert. „Das hat mich riesig gefreut, weil es mein Geschäft ankurbelt“, sagt Rickmeyer.

    Vor zwölf Jahren hat er die Radkutsche gegründet, eine Firma, die in Mössingen bei Tübingen E-Bikes und Transporträder baut. „Aber erst seit sechs Jahren läuft das Geschäft mit den elektrischen Lastenrädern“, sagt Rickmeyer. Und jetzt kommt noch überraschend die finanzielle Förderung von E-Lastenrädern im gewerblichen Einsatz dazu. Die Stuttgarter Landesregierung hat sie am 20. Juni als Regelförderung beschlossen. Gefördert wird die Hälfte der Gesamtkosten des Transportrads, maximal jedoch 2000 EUR pro Rad.


    Rickmeyers Kunde, der das Geld bekommt, ist ein Fensterbauer aus Gomaringen, nicht weit vom Firmensitz der Radkutsche. „Es sind immer mehr Handwerker und Ökobauern, die sich ein elektrisch betriebenes Lastenrad kaufen. Die einen, um schnell in die Innenstädte zu kommen, die anderen, um durchgehend ökologisch zu sein“, sagt Rickmeyer. Seine ersten Kunden waren Paketdienste: DPD, GLS, Hermes.


    Jedes Rad wiegt 30 Kilo


    Zwei Modelle bietet die Radkutsche an. Das Musketier hat drei Räder und hinten einen Rahmen in der Größe einer normierten Europalette. Es wiegt rund 30 Kilogramm, sein zulässiges Gesamtgewicht beträgt 300 Kilogramm und es kostet 4500 EUR. Das Rapid ist zweirädrig, die Last wird auf einer kleineren Fläche vor dem Radfahrer transportiert. Der Preis für dieses Rad ist 3700 EUR. Beide Modelle sind Pedelecs: Sie haben jeweils einen 250 Watt starken Elektromotor, der bis 25 km/h beschleunigt, und sind somit rechtlich Fahrrädern gleichgestellt. „Die Leistung ist sehr gering, wir sind aber an die gesetzlichen Vorgaben gebunden. Leider hat sich der Gesetzgeber für Lastenräder keine eigenen Vorschriften überlegt“, sagt Rickmeyer. Damit den Radlern die Last nicht zu schwer wird, baut die Radkutsche Getriebe in ihre Modelle ein.


    In den vergangenen sechs Jahren hat Rickmeyer mehr als 1000 elektrische Lastenfahrräder in Deutschland, der Schweiz und in den Niederlanden verkauft. Insgesamt werden pro Jahr in Deutschland etwa 15 000 Stück abgesetzt, schätzt der Zweirad-Industrieverband, das entspricht einem Anteil der Cargobikes am gesamten E-Bike-Markt von rund 2,5 Prozent. Ihr Terrain ist die Innenstadt. Verkehrsforscher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt haben im vergangenen Jahr untersucht, welche Potenziale für eine Fahrradnutzung im Wirtschaftsverkehr bestehen und wie diese gefördert werden können. Die wesentliche Erkenntnis: Lastenräder können in Innenstädten einen beträchtlichen Teil des Wirtschaftsverkehrs leise und umweltschonend abwickeln.


    Und das sogar im Talkessel von Stuttgart. Dort bietet seit einem Jahr die Firma Velocarrier Transportdienste mit etwa einem Dutzend E-Lastenfahrrädern an. „Trotz des Gesamtgewichts von etwa 300 Kilogramm müssen die Radler Berg hoch zwar strampeln, sich aber nicht sehr anstrengen“, sagt Geschäftsführer Raimund Rassillier. Velocarrier wurde Anfang 2016 in Tübingen gegründet, dort war die erste Niederlassung. Inzwischen sind die Radler der Firma – meist Studenten auf 450-Euro-Basis – in zehn Städten auf etwa 50 Lastenrädern unterwegs. Jüngst kam Mainz dazu, der nächste Standort ist in Planung, wahrscheinlich Hamburg.


    Fahrrad mit Neigetechnik


    Die meisten Gefährte, auf denen die Velocarrier-Radler unterwegs sind, stammen von der Radkutsche. Neue Modelle liefert die bayerische Firma Weber Technik aus Eggstätt bei Rosenheim. Deren Räder haben Neigetechnik, Federung und stärkere Akkus.


    Die Kunden von Velocarrier sind zum einen Logistikunternehmen, die mit ihren Transportern und Kleinlastwagen nicht in die Stadt fahren wollen, weil ihnen das zu lange dauert. Zum anderen nutzen lokale Handwerker, Händler und Dienstleister wie Zahntechniker, Weinhändler und Steuerberater das Angebot. „Und immer öfter regionale Lebensmittelhändler, weil wir nun auch Kühlboxen haben“, sagt Rassillier. Elektrische Lastenräder seien im Vergleich zu Transportern mit Verbrennungsmotor in der Stadt zweifelsfrei umweltfreundlicher und sogar wirtschaftlich sinnvoller. „Ein Lkw schafft in der Stadt durchschnittlich drei bis fünf Stopps pro Stunde – wir mit unseren Lastenrädern zehn bis 20.“ Allein: Die lokalen Händler seien sehr konservativ und es brauche seine Zeit, sie als Kunden zu gewinnen.

    Quelle: Südwest Presse
    Liebe Grüße
    Harry


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