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Blinkender Chrom und PS-starke Motoren: Lkw aller Marken waren beim ersten Truckertreffen in Tauberbischofsheim auf dem Laurentiusberg zu bestaunen. Foto: Fotos (3): Jérôme Umminger
Das erste Truckertreffen auf dem Laurentiusberg in Tauberbischofsheim fand großen Zuspruch. Rund 60 Lkw-Lenker fanden am Wochenende mit ihren Sattelzugmaschinen und teilweise sogar Aufliegern den Weg auf das ehemalige Kasernengelände.
Florian Rettkowski (31) und Michael Gruß (28) sind Berufskraftfahrer mit Leib und Seele. Ihr Beruf ist gleichzeitig ihr Hobby. Schon vor einigen Jahren gehörten sie einer lose formierten Gruppe von Lastkraftwagenfahrern im Taubertal an und waren 2014 auch beim Truckertreffen in Bad Mergentheim dabei.
Obwohl sich die Gruppe schließlich auflöste, wollten Rettkowski und Gruß weitermachen. Mit fünf Gleichgesinnten gründeten sie am 16. Januar diesen Jahres ganz offiziell den Verein Truckerfreunde Taubertal. „Die Planungen für das erste Truckertreffen in Tauberbischofsheim waren zu der Zeit schon voll im Gange. Die Eintragung ins Vereinsregister hat das nur noch einmal beflügelt“, sagt Rettkowski, der Vorsitzender des jungen Vereins ist.
Kommuniziert wurde das Treffen fast ausschließlich über soziale Medien wie Facebook, Instagram und Whatsapp. „Für größere Werbemaßnahmen hat unser Budget einfach nicht gereicht“, erklärt Rettkowski. Doch die waren auch nicht nötig. Die Nachricht vom ersten Truckertreffen in Tauberbischofsheim verbreitete sich unter Lkw-Fahrern wie ein Lauffeuer. „Die Trucker kennen sich von anderen Treffen wie am Nürburgring oder in Geiselwind und sprechen sich miteinander ab“, sagt Michael Gruß, zweiter Vorsitzender des Vereins. Nach 100 Anmeldungen verhängte der Verein schließlich einen Anmeldestopp. Es war zu befürchteten, der Platz könnte sonst knapp werden. Besucher sind bei solchen Treffen übrigens immer willkommen. „Viele haben dort das erste Mal die Möglichkeit, einen Lkw von innen zu sehen“, weiß Rettkowski
Bunt gemischter Fuhrpark
Dass schließlich „nur“ rund 60 Brummifahrer den Weg nach Tauberbischofsheim fanden, stimmt Rettkowski und Gruß nicht traurig. Im Gegenteil: „Ich hätte nicht gedacht, dass beim ersten Mal gleich so viele kommen“, sagt Gruß und zeigt Verständnis für die Absagen einiger Kollegen: „Viele von uns können oft nicht lange im Voraus sagen, wann sie wo gerade sind.“
Der Fuhrpark, der sich dann am Wochenende in Tauberbischofsheim präsentierte, konnte sich dennoch sehen lassen. „Vom typischen Alltagsnutzfahrzeug über amerikanische Showtrucks bis zum Oldtimer ist alles dabei“, freut sich Rettkowski. Auch von Herstellerseite ist so gut wie alles vertreten: von Iveco über MAN, Mercedes, Renault und Scania bis hin zu Volvo. Die Truckerfreunde Taubertal hatten bewusst keinen Markenschwerpunkt gesetzt.
Ein echtes Unikat ist der komplett restaurierte Frontlenker-Lastwagen Büssing Burglöwe mit längsliegendem Unterflurmotor (Baujahr 1963). „Davon gibt es europaweit nur noch zwei Stück – und beide haben wir“, sagt Jürgen Groß von der Spedition Keller & Keller in Kressberg-Bergbronn bei Crailsheim, der den Oldtimer auf seinem Auflieger mitgebracht hat. Mit gerade mal 129 PS gehört der Oldtimer allerdings nicht gerade zu den Kraftprotzen. Ganz anders sieht das beim nur wenige Meter weiter stehenden Scania R 730 aus, der satte 730 PS auf die Straße bringt. „Das ist der aktuell am stärksten motorisierte Standard-Lkw auf dem Markt“, erklärt Rettkowski.
Die kleinen und großen Lastkraftwagen gehören Teilnehmern aus einem Umkreis von gut 200 Kilometern. Unter ihnen sind auch einige lose formierte Gruppen. Zum Beispiel die Truckerfreunde Rhön-Saale und die Hohenloher Dieselknechte. Ein Dieselknecht ist Christian Heck, Chef der gleichnamigen Transportfirma aus Assamstadt. Er und seine Mitarbeiter sind gleich mit fünf Lastwagen nach Tauberbischofsheim gekommen. „Das ist für uns auch so ein bisschen ein Firmenausflug“, sagt er, während einer seiner Mitarbeiter die Steaks auf dem Grill wendet. Heck war es auch, der den Kontakt zur Band „The Rocks“ hergestellt hat, die am Samstagabend spielte.
Musik und Bobbycar-Rennen
Organisieren konnten die bis heute sieben Vereinsmitglieder der Truckerfreunde Taubertal das Treffen nur dank tatkräftiger Unterstützung von Verwandten, Freunden und Bekannten. „Ohne die wäre das Treffen nicht möglich gewesen“, sagt Rettkowski. Die Truckerfreunde haben auch ein Festzelt, Bewirtung und Musik, Geschicklichkeitsspielen und ein Bobby-Car-Rennen organisiert.
Auf das ehemalige Kasernengelände in Tauberbischofsheim als Austragungsort sind Rettkowski und Gruß schnell gekommen, weil es viel Platz bietet. Am Anfang sei die Stadt von der Idee auch begeistert gewesen, sagt Rettkowski. „Als wir sagten, dass wir auch ein großes Hupkonzert mit Lichtshow machen wollen, war die Stadt nicht mehr so begeistert“, fährt er fort. Diese Kröte mussten die Truckerfreunde daher schlucken: Das Hupkonzert durfte nicht stattfinden, nur die Lichtshow.
Michael Gruß (von links) und Florian Rettkowski haben das erste Truckertreffen in Tauberbischofsheim organisiert. Foto: Jerome Umminger
Spezielle Galionsfigur am Kühlergrill dieses US-Trucks. Foto: Jerome Umminger
Quielle: Mainpost
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