Abgase, Lärm und verstopfte Autobahnen - das sind die negativen Assoziationen, die vielen Österreichern zu Lastwagen auf heimischen Straßen auf Anhieb einfallen. Dass der Lkw-Verkehr für die Versorgung mit den Gütern des täglichen Bedarfs so gut wie unerlässlich ist, sehen große Teile der Bevölkerung hingegen weniger deutlich. Gegensteuern wollen nun die Transporteure: Eine neue Imagekampagne soll den Österreichern die Wichtigkeit des Schwerverkehrs näher bringen. Geplant sind Werbespots im Radio und Fernsehen. Zusätzlich gibt es Plakate mit Slogans wie "Ich habe Ihr Frühstück gebracht" oder "Ihr Abendessen ist schon da".
Die Aktion soll den Boden dafür bereiten, dass Forderungen der Transportbranche erfüllt werden, mit denen man bisher abgeblitzt ist.
Es geht dabei etwa um das Senken der Kfz-Steuer und eine staatliche Förderung für den Kauf schadstoffärmerer Fahrzeuge. Zudem beklagt der Interessenverband, dass viele Frächter nach Osteuropa abwandern. Eine niedrigere Kfz-Steuer wäre zwar nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber zumindest ein Bekenntnis der Bundesregierung zum Standort Österreich.
Die Gesamtkosten für die Maßnahme schätzt der Verband auf 20 bis 25 Millionen Euro pro Jahr. In der Vergangenheit hat sich die Lkw-Lobby mit der Forderung freilich nicht durchsetzen können. Im Sommer 2008 scheiterten sie knapp vor dem Ziel: Man hatte zwar die mündliche Zusage vom damaligen Finanzminister Wilhelm Molterer in der Tasche, allerdings kam die Neuwahl dazwischen.
Seither tragen die Transporteure ihre Forderungen wie ein Mantra bei so gut wie jeder Gelegenheit vor. Ob die jetzige Imagekampagne für die Frächter den Durchbruch bringt, bleibt daher abzuwarten.
Handwerklich scheint die Werbelinie jedenfalls in Ordnung zu sein. Die kurzen Slogans der Plakate seien positiv zu bewerten, weil dadurch eine "Textüberfrachtung" vermieden werde.
Grüner Verkehr als echte Antwort
Die Frage, warum so viele Konsumenten den Schwerverkehr ablehnen, dürfte eher psychologisch begründet sein. "Die Menschen empfinden Lastwagen deshalb als negativ, weil die Lkw ihnen beim Autofahren den Platz streitig machen", erklärt Verkehrsexperte Sebastian Kummer von der WU Wien. Es handle sich um eine Art "Wettbewerbssituation". Ein deutlich besseres Image für Lkw erwartet sich Kummer zudem erst in ferner Zukunft - durch alternative Antriebe, etwa bei Hybrid-Lastwagen, die dann zumindest in Ballungszentren mit Strom statt mit Diesel fahren.
Artikel aus der „Wiener Zeitung vom 25.11.2009“
Die Aktion soll den Boden dafür bereiten, dass Forderungen der Transportbranche erfüllt werden, mit denen man bisher abgeblitzt ist.
Es geht dabei etwa um das Senken der Kfz-Steuer und eine staatliche Förderung für den Kauf schadstoffärmerer Fahrzeuge. Zudem beklagt der Interessenverband, dass viele Frächter nach Osteuropa abwandern. Eine niedrigere Kfz-Steuer wäre zwar nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber zumindest ein Bekenntnis der Bundesregierung zum Standort Österreich.
Die Gesamtkosten für die Maßnahme schätzt der Verband auf 20 bis 25 Millionen Euro pro Jahr. In der Vergangenheit hat sich die Lkw-Lobby mit der Forderung freilich nicht durchsetzen können. Im Sommer 2008 scheiterten sie knapp vor dem Ziel: Man hatte zwar die mündliche Zusage vom damaligen Finanzminister Wilhelm Molterer in der Tasche, allerdings kam die Neuwahl dazwischen.
Seither tragen die Transporteure ihre Forderungen wie ein Mantra bei so gut wie jeder Gelegenheit vor. Ob die jetzige Imagekampagne für die Frächter den Durchbruch bringt, bleibt daher abzuwarten.
Handwerklich scheint die Werbelinie jedenfalls in Ordnung zu sein. Die kurzen Slogans der Plakate seien positiv zu bewerten, weil dadurch eine "Textüberfrachtung" vermieden werde.
Grüner Verkehr als echte Antwort
Die Frage, warum so viele Konsumenten den Schwerverkehr ablehnen, dürfte eher psychologisch begründet sein. "Die Menschen empfinden Lastwagen deshalb als negativ, weil die Lkw ihnen beim Autofahren den Platz streitig machen", erklärt Verkehrsexperte Sebastian Kummer von der WU Wien. Es handle sich um eine Art "Wettbewerbssituation". Ein deutlich besseres Image für Lkw erwartet sich Kummer zudem erst in ferner Zukunft - durch alternative Antriebe, etwa bei Hybrid-Lastwagen, die dann zumindest in Ballungszentren mit Strom statt mit Diesel fahren.
Artikel aus der „Wiener Zeitung vom 25.11.2009“
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