800-Meter-Siegerin muss zum Geschlechtstest

[Isis]

Bei der Leichtathletik-WM in Berlin gab es im 800-Meter-Lauf der Frauen eine umstrittene Siegerin. Die 18-jährige Sportstudentin Caster Semenya gewann am Mittwoch zwar in der Jahresweltbestzeit 1:55,45 Sekunden, wurde anschließend aber wegen ihres männlichen Erscheinungsbildes zu einem Geschlechtstest gebeten.

Die Ergebnisse der genetischen Untersuchung sollen innerhalb einer Woche vorliegen. Semenya war vor drei Wochen aus dem Nichts kommend 1:56,72 Minuten gelaufen, die IAAF hegt zwar Zweifel an ihrer Weiblichkeit, hat aber keine Beweise und musste sie am Mittwochabend starten lassen.

In Südafrika sind die Menschen empört über diese Vorurteile. Verstehe ich auch.
Für mich klingt das nach Rassismus oder sind es neidische Mitbewerber, die ihr die Weltjahresbestzeit madigmachen wollen!?!

[Querdenker]

http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,643911,00.html

...Semenya unterbot bereits in diesem Jahr ihre persönliche Bestzeit um vier Sekunden und lieferte damit die schnellste Zeit sowohl für den Junioren- als auch den Seniorenbereich....


Um 4 Sekunden??? Das sind doch Welten. Ich finde sowas immer komisch.

...In der Vergangenheit gab es im Spitzensport wiederholt Fälle, bei denen Tests zeigten, dass Männer unwissentlich als Frauen an den Start gegangen waren. Die als Polin geborene Amerikanerin Stella Walsh holte im Jahr 1932 in Los Angeles über 100 Meter Olympiagold und vier Jahre später in Berlin Silber. Als sie 1980 bei einem Überfall erschossen wurde, stellte sich heraus, dass Walsh männliche Geschlechtsorgane hatte....

[Rainer2401]

Erst mal abwarten, was bei den genetischen Tests festgestellt wird.

Aber dass man sich Gedanken macht, liegt auf der Hand...

[laaangsaaaam]

Bei der Leichtathletik-WM in Berlin gab es im 800-Meter-Lauf der Frauen eine umstrittene Siegerin. Die 18-jährige Sportstudentin Caster Semenya gewann am Mittwoch zwar in der Jahresweltbestzeit 1:55,45 Sekunden, wurde anschließend aber wegen ihres männlichen Erscheinungsbildes zu einem Geschlechtstest gebeten.

Die Ergebnisse der genetischen Untersuchung sollen innerhalb einer Woche vorliegen. Semenya war vor drei Wochen aus dem Nichts kommend 1:56,72 Minuten gelaufen, die IAAF hegt zwar Zweifel an ihrer Weiblichkeit, hat aber keine Beweise und musste sie am Mittwochabend starten lassen.

In Südafrika sind die Menschen empört über diese Vorurteile. Verstehe ich auch.
Für mich klingt das nach Rassismus oder sind es neidische Mitbewerber, die ihr die Weltjahresbestzeit madigmachen wollen!?!

nö, sie wurde zu einem geschlechtstest gebeten weil alle damen dazu gebeten werden.

nur alle anderen starterinnen haben diesen test bereits erbracht, diese newcomerin allerdings vorm internationalen verband noch nicht.

man unterstellt da keinesfalls betrugsabsicht, sie müsste von ihrem männlichen geschlecht nichtmal selbst wissen wenn denn die primären merkmale fehlen.

zu zweifeln ist in heutiger zeit der hauptdaseinszweck von sportverbänden.

in südafrika sind die menschen übrigens nicht empört, die meisten dort wissen weder was berlin ist, noch was eine wm darstellt noch wer das mädel überhaupt ist.

empört sind einige wenige vor die kameras geholte meinungsmacher, entweder aus der hauptstadt oder dem heimatort der atlethin.

[Snowdog]

nö, sie wurde zu einem geschlechtstest gebeten weil alle damen dazu gebeten werden.

Das ist falsch! Diesen obligatorischen Test gab es nur zwischen 1968 und 1996.

Der obligatorische Test selbst wurde abgeschafft, weil er angesichts des medizinischen Fortschritts nicht mehr verlässlich erschien. Bei den Spielen 1996 in Atlanta durften sieben der acht Frauen, denen beim Gentest ein männliches Chromosom nachgewiesen wurde, doch starten, weil sie unter dem sogenannten Androgen Insuffizienz Syndrom (AIS) litten: Ihr Körper reagiert nicht auf das männliche Sexualhormon Testosteron. Wie das Internationale Olympische Komitee kontrolliert die IAAF seitdem nur noch bei einem begründeten Verdacht.

[laaangsaaaam]

"
Sportlerinnen müssen Geschlechtstest abliefern

Frauen müssen in bestimmten Sportarten noch immer ihre wahre Weiblichkeit mit einem umstrittenen Geschlechtstest nachweisen. Die so genannte Green Card ist die "Eintrittskarte" für internationale Wettkämpfe - so auch zur Volleyball-Weltmeisterschaft in Deutschland."


"Gerhard Hassler, Betreuer des deutschen Nationalteams, weiß um die Gelassenheit seiner Spielerinnen: "Die Frauen bleiben bei den Tests locker. Im Sport ist das Routine"."

[Snowdog]

Der obligatorische Test selbst wurde abgeschafft, weil er angesichts des medizinischen Fortschritts nicht mehr verlässlich erschien. Bei den Spielen 1996 in Atlanta durften sieben der acht Frauen, denen beim Gentest ein männliches Chromosom nachgewiesen wurde, doch starten, weil sie unter dem sogenannten Androgen Insuffizienz Syndrom (AIS) litten: Ihr Körper reagiert nicht auf das männliche Sexualhormon Testosteron. Wie das Internationale Olympische Komitee kontrolliert die IAAF seitdem nur noch bei einem begründeten Verdacht.

Quelle: Süddeutsche Zeitung

Welchen Teil in den Ausführungen verstehst du denn nicht Bodo?

[Isis]

nö, sie wurde zu einem geschlechtstest gebeten weil alle damen dazu gebeten werden.

nur alle anderen starterinnen haben diesen test bereits erbracht, diese newcomerin allerdings vorm internationalen verband noch nicht.

in südafrika sind die menschen übrigens nicht empört, die meisten dort wissen weder was berlin ist, noch was eine wm darstellt noch wer das mädel überhaupt ist.

empört sind einige wenige vor die kameras geholte meinungsmacher, entweder aus der hauptstadt oder dem heimatort der atlethin.

Aber es ist schon komisch, dass gerade SIE zu diesem Test "gebeten" wird. Ich will auch gar nicht abstreiten, dass sie etwas maskulin aussieht, aber sehen nicht viele Leistungsportler so aus?

Entschuldige bitte meine Wortwahl. Du hast natürlich recht. Nicht alle in Südafrika sind empört. Die Menschen, die in Lehmbuden leben und keinen Strom haben, sind natürlich nicht empört, da sie ja von dem ganzen keine Ahnung haben und es ihnen wahrscheinlich auch ziemlich egal wäre.

Aber wie oft liest man: "Deutschland ist geschockt, empört oder in Trauer". Sind es dann auch alle Deutschen?
Wie gesagt, werde meine Wortwahl das nächste Mal genauer überlegen. Wobei ich mir aber sicher bin, dass es egal wäre, wie ich es schreibe. Dir wäre alles ein Dorn im Auge.

"
Sportlerinnen müssen Geschlechtstest abliefern

Frauen müssen in bestimmten Sportarten noch immer ihre wahre Weiblichkeit mit einem umstrittenen Geschlechtstest nachweisen. Die so genannte Green Card ist die "Eintrittskarte" für internationale Wettkämpfe - so auch zur Volleyball-Weltmeisterschaft in Deutschland."


"Gerhard Hassler, Betreuer des deutschen Nationalteams, weiß um die Gelassenheit seiner Spielerinnen: "Die Frauen bleiben bei den Tests locker. Im Sport ist das Routine"."

Einen Bericht aus dem Internet kopieren, der sieben Jahre alt ist? Nicht schlecht!!

Fakt ist, dass der Geschlechtstest (Gender-Verification) 1968 verbindlich eingeführt, jedoch 1999 wieder abgeschafft wurde.

[kleiner dampfhammer]

Die südafrikanische 800-Meter-Weltmeisterin Caster Semenya ist laut einem australischen Zeitungsbericht ein Zwitter.
Bei einem Geschlechts-Test habe die 18-Jährige ein dreifach höheres Testosteron-Niveau als bei Frauen üblich aufgewiesen, schreibt der «Daily Telegraph» unter Berufung auf Quellen, die über die Untersuchung gut informiert sein sollen. Sie habe innenliegende Hoden statt Eierstöcke und keine Gebärmutter, berichtete das Sydneyer Blatt der unter Berufung auf seinen Informanten.
Der Leichtathletik-Weltverband IAAF reagierte - unmittelbar nach dem Bericht - mit einer siebenzeiligen Erklärung. Darin wurde der Geschlechts-Test der Südafrikanerin zwar bestätigt, die endgültige Entscheidung im Fall Semenya wird die IAAF aber frühestens auf ihrer Council-Tagung am 20./21. November in Monaco bekanntgeben. Vor Abschluss der Untersuchungen werde es keine Stellungnahme mehr geben. Den Test hatte die IAAF in Auftrag gegeben und von Anfang an darauf verwiesen, dass sie den Fall aufgrund der besonderen Sensibilität zunächst sehr sorgfältig prüfen und erst dann an die Öffentlichkeit gehen werde.
Südafrikas Sportminister Makhenkesi Stofile will in Pretoria eine Pressekonferenz zum Fall Semenya geben. Das Ministerium reagiert mit der kurzfristigen Einberufung offenbar auf die Enthüllung der Testergebnisse durch den «Daily Telegraph».
Caster hatte das 800-Meter-Finale am 19. August im Berliner Olympiastadion mit einem sensationellen Vorsprung gewonnen. Sie siegte in der Weltjahresbestzeit von 1:55,45 Minuten vor Titelverteidigerin Janeth Jepkosgei aus Kenia (1:57,90) und Jennifer Meadows aus Großbritannien (1:57,93). Aufgrund ihrer männlichen Erscheinung waren bereits vor dem Endlauf Zweifel aufgekommen, ob sie eine Frau ist. Die bis dahin unbekannte Südafrikanerin hatte drei Wochen vor der WM die Weltklassezeit von 1:56,72 Minuten gelaufen.
Vor vier Tagen war Semenyas Trainer wegen der Kontroverse um die Weltmeisterin zurückgetreten. «Ich bedauere die Rolle, die ich dabei gespielt habe. Aufgrund meiner Nachlässigkeit musste sie das Ganze erleiden», hatte Wilfried Daniels der Zeitung «The Star» gesagt. Man habe die junge Läuferin getäuscht, behauptete der Coach. Semenya sei bei dem vom Weltverband angeordneten und nach ihrem WM-Sieg in Berlin vorgenommenen Geschlechtstest im Glauben gelassen worden, es handele sich nur um eine Doping-Kontrolle. «Ich muss zurücktreten und mich nun fragen, ob ich mein Leben noch genießen kann. Mein Schuldbewusstsein ist groß», sagte Daniels.

[Isis]

Aber wenn sie ein Zwitter ist, ist sie doch sowohl männlich wie auch weiblich. Und wenn sie innenliegende Hoden hat und die äußeren Geschlechtsmerkmale weiblich sind, kann es doch sein, dass sie nichts davon gewußt hat. Ist zwar etwas unwahrscheinlich, aber heutzutage wundert mich nichts mehr.
Ich finde es nur schlimm, dass sie jetzt bis November hoffen und bangen muss, ob sie die Medaille behalten darf oder nicht.

[Querdenker]

Es haben viele wirklich nicht gewusst das sie "genetisch" Männer waren aber als Frauen starteten. Sie lebten ja auch als Frauen und fühlten ebenso.

[Isis]

Es haben viele wirklich nicht gewusst das sie "genetisch" Männer waren aber als Frauen starteten. Sie lebten ja auch als Frauen und fühlten ebenso.

Das ist mir schon klar.
Bei uns wird das wahrscheinlich spätestens bei der ersten gynäkologischen Untersuchung festgestellt. Aber ich weiß natürlich nicht, ob Frauen überall in Afrika die Möglichkeit haben und diese dann auch nützen, zu einer Routineuntersuchung zu gehen.

[Rainer2401]

Ich war immer der Meinung gewesen, dass das Geschlecht eines Menschen (bis auf ganz wenige Ausnahmen) eindeutig festgelegt ist. Entweder, oder. Digital, eins oder null. Junge oder Mädchen.

Erstaunlicherweise ist das mitnichten so. Natürlich hab ich die Berichterstattung über den Fall Caster Semenya verfolgt - und die Hintergrundstorys haben mich sehr nachdenklich gemacht. Genetische Defekte, die das Geschlecht eines Menschen nicht eindeutig deklarieren, gibt es häufiger, als man denkt. Ein Junge, der auch so aussieht und körperlich normal entwickelt ist, kann durchaus genetisch zu 20% ein Mädchen sein - und auch umgekehrt. Diese biologischen Anomalien sind völlig natürlich und werden von den Betroffenen meistens nicht mal bemerkt, weil sie ein ganz normales Leben führen. Unter Wissenschaftlern ist diese Tatsache schon lange bekannt.

Erschütternd ist nur die Tatsache, dass hier, in diesem Fall, die ganze Welt über nicht vorhandene Eierstöcke und innenliegende Hoden eines 18-jährigen Teenagers diskutiert. Ich frage mich, wie man sich in diesem Alter fühlen muss, wenn die intimsten Details der Geschlechtsorgane in den Medien breitgetreten werden...

[Lutz]

Erschütternd ist nur die Tatsache, dass hier, in diesem Fall, die ganze Welt über nicht vorhandene Eierstöcke und innenliegende Hoden eines 18-jährigen Teenagers diskutiert. Ich frage mich, wie man sich in diesem Alter fühlen muss, wenn die intimsten Details der Geschlechtsorgane in den Medien breitgetreten werden...[/quote]

Wer schlafende Hunde weckt , muss damit rechnen gebissen zu werden.

Als ob die nicht als Leistungssportler vorher richtig untersucht werden .

[Rainer2401]

Als ob die nicht als Leistungssportler vorher richtig untersucht werden.

Ja, von Ärzten, die dem Sportverband nahestehen, eventuell sogar von ihm bezahlt werden, und die genauso medaillengeil sind wie die Funktionäre.

Da wurde ein junger Mensch zu einer Weltmeisterschaft geschickt. Wenn es nicht auffliegt, ist es gut, wenn doch: Pech gehabt...

Aber die Psyche eines 18-jährigen Teenies scheint niemanden dort zu interessieren...