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    Damals war alles besser

    Es gab mal Zeiten, in denen war alles irgendwie besser, schöner, bunter und aufregender als heute.
    Die Mädchen rochen nach Kaugummi, Labello und einem zarten Hauch angenehmen Duftes, der die Nase küsste….und nicht vergewaltigte.
    Damals gab es noch echte Freundschaft, Schmetterlinge im Bauch und verrückte Ideen, die meistens ohne an die Konsequenzen zu denken auch in die Tat umgesetzt wurden.

    Damals, als der kalte Krieg noch eine klare Richtung vorgab und Bilder von Demonstrationen gegen Atomkraftwerke und Tierversuche über die drei Programme rauschten.

    Damals war alles irgendwie besser.

    Wenn ich an die Mode zurückdenke, die einen Jungen Menschen schön gemacht hat anstatt ihm die Bewegungsfreiheit zu nehmen und ihn wie einen Trottel aussehen zu lassen, komme ich immer wieder ins schwärmen.
    Damals waren Mädchen noch wie Mädchen gekleidet, Sexy und Chic, ohne aufdringlich zu wirken und die Jungs machten sich nicht mit umgenähten Kartoffelsäcken lustig. Auch hatte man noch die Angewohnheit, sich seine Schuhe in der passenden Größe zu kaufen und sie auch zuzumachen!

    Damals, das war die Zeit, in der man vor Erwachsenen noch Respekt hatte, in der man sich als Jugendlicher niemals gewagt hätte, einem über dreißigjährigen Kleiderschrank auf zwei Beinen zu sagen, dass er Hurenbock sich verpissen soll und er mir ruhig Eine reinhauen kann wenn er will, die Bullen stehen ja gleich um die Ecke; und das alles nur, weil er sich in freundlichem Ton dazu geäußert hat, das er angerempelt wurde.

    Damals hätte ich ordentlich die Fresse dafür poliert bekommen, scheißegal ob die Bullen um die Ecke gestanden hätten, oder nicht!!!!!

    Damals, das ist der Geschmack zweier Kaugummis verschiedener Sorte beim Knutschen, der jedesmal anders war.

    Damals bedeutet auch, beim Knutschen - wenn wir schon mal dabei sind - vor lauter glühender Leidenschaft seinen Kaugummi zu verschlucken … und ihren gleich mit.

    Damals, in den Achtzigern. Als es noch Künstler gab, die Musik machten, anstatt von irgendeinem Honigkuchenpferd, - das damals die Welt mit überflüssiger Drei-Akkord-Musik belästigte - mit saublöden Sprüchen und einem Tittenbonus gecastet zu werden.

    Damals gab es noch kein: „Wir Hippen und wir Hoppen! Wir Rappen wie die Deppen!“
    Die damalige Musik war auch weitaus weniger aggressiv.
    „Ja klar.“ werden einige sagen. „Haste dir schon mal Heavy Metall ausse achtziger angehört?“
    Ja! Hab’ ich! Und das nicht wenig.
    Und ich bin zu dem Ergebnis gekommen, das der Metall der achtziger einfach nur schnell, hart, laut und supergeil war. Ich denke die Kiss- Maiden- und AC/DC- Fraktion wird mir da sicherlich zustimmen.
    Hört Euch doch heute einfach mal um. Es gibt kaum einen Titel, der nicht mit den Worten Fuck, Mutherfucker, Fuck you, Shit, Bullshit oder Fuck off gespickt ist.
    Alles, und damit ist eigentlich nicht nur die Musik gemeint, ist auf den Unterleib fixiert und auf dessen Tätigkeiten reduziert.
    Sehr, sehr einseitig.

    Eigentlich könnte sich die gesamte Jugend doch in die Reihen der Schlagerfans einreihen. Die Botschaft der Schlager - muuuuhahahahaha welche Botschaft???? - ist zwar eine Andere, aber der Inhalt sämtlicher Stücke ist immer der Gleiche. Wie heute auch.
    Im Grunde könnten sie auch gleich ganz auf Modern Talking umsteigen.

    Damals, da hat man die Musik noch mit der Hand gemacht … hab’ ich gerade wirklich Modern Talking erwähnt?
    Ehrlich?
    Mist, da habt ihr mich erwischt. Der einzige Schandfleck der achtziger.
    Ok.
    Also ich wollte in Wirklichkeit sagen: Damals hat man noch öfter als heute, Musik mit der Hand gemacht. *hust, räusper*

    Damals waren auch die Mofas noch leiser. Wer so wie ich an einer Kreuzung von befahrbarer Einkaufsstraße und Bundesstraße wohnt, weiß wovon er redet. Habt ihr schon mal so eine frisierte Zwiebacksäge namens Motorroller an der Ampel losfahren hören?
    Grauenhafter, irrsinnig lauter Automatikschrottsound.
    Und wenn dann gleich ein ganzes Rudel Hormonsüchtiger an der Ampel steht und losfährt, wünscht man sich in eine Zeit zurück, in der die Erde noch flach und das Wort Motorroller noch gar nicht erfunden war.

    Wenn ich an den Sound meiner alten Hercules Hobbyrider denke, der durch das Einkürzen des Krümmerrohrs und den paar kleinen Löchern im Schalldämpfer richtig kernig und knackig wurde, wird mir heute noch warm ums Herz. Das war Mofasound der allerfeinsten Sorte und keine Aufforderung zum Rasenmähen: MMMMÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄHHHHHHHHHH!!!!!

    Damals, als es noch Mofa, Moped und Mokick gab, durfte das Moped noch vierzig und die Mokick noch fünfzig Kilometer in der Stunde fahren. Heute, im Paragraphenjungel der EU, sind die 50cm2 Motorroller auf 40Km/h kastriert.
    Ade, liebe Fuffziger!

    Damals hatten die Ordnungshüter auch noch Ahnung von den Dingern. Ich weiß nicht wie oft die auf dem Boden vor meiner Hercules knieten und die Zähne auf den Ritzeln zählten … die Hirnis. Gefunden haben die nie was, denn nach den Jahren wusste man wonach die schauen und wählte die versteckten Methoden der Mofafrisur, die auch weitaus effektiver waren.

    Und etwas, das mir heute überhaupt sehr auf den Magen schlägt: Damals konnte man noch halbwegs kultiviert sprechen!!!!
    Klar hat die Jugend eine eigene Sprache und die wandelt sich von Dekade zu Dekade. Klar hatten meine Eltern auch manchmal so ihre Mühe, ihre Söhne zu verstehen. Aber das lag daran, dass man seine eigene Kultur, seine eigenen Begriffe hatte und nicht versuchte, mit einer heißen Kartoffel und einem Paar nasser Socken im Maul so etwas wie Sprache zu formulieren.

    Welcher Jugendliche beherrscht denn heute noch die eigene Muttersprache? Es hat sich doch mittlerweile eine Mischung aus Deutsch, Englisch (Amerikanisch) und Türkisch entwickelt.
    Wisst Ihr, wie ich das nenne?

    Dönerdeutsch!

    „Äey pass auf Alder, oda isch tret disch fett in Arsch und hau disch krass die Fresse wäsch!“
    Ist DAS deutsche Sprachkultur????
    Das hört sich doch an, als hätte ein türkischer Mitbürger bei einem Stuttgarter Landwirt Sprachunterricht genommen!
    Wie soll das denn erst mal in zehn oder zwanzig Jahren aussehen?
    Zum Beispiel beim Bäcker?
    „Äey Bitsch, gibma ten von die fett krass fucking rounden Pieces da hinter disch. Un mach hurry Schlampe, isch muss noch in fucking Shitbunker, paa Tiechas fett krass arschen.“
    [Anm. d. Autors: Einen schönen Guten Morgen junge Frau. Ich hätte gern zehn Brötchen. Und könnten Sie sich bitte beeilen? Ich muss noch in die Schule und Interesse vorheucheln.]

    Wie soll das denn erst in sagen wir mal zweihundert Jahren aussehen? Bei dieser Entwicklung haben die Schimpansen eine Hochsprache entwickelt und drücken dem Menschen Sprachcomputer in die Hand, um deren Grunzlaute zu entziffern.

    Damals war alles besser!

    Aber war es das auch wirklich? Ich meine, war denn wirklich alles besser als heute?
    Wenn man darüber nachdenkt, kann man nur verneinen.
    Tschernobyl, Kalter Krieg, Atomwaffen in Deutschland, geteilte Nation. Checkpoint Charlie, innerdeutsche Grenze, Tote wegen unerlaubten Grenzübergangs.
    Und immer schwebte das Damoklesschwert des Atomkriegs über dem Haupte der Welt, vor allem Europas und vor allem Deutschlands.

    Vieles hat sich geändert und verbessert, aber dafür stand das Rad der Zeit halt nicht still und vieles hat sich auch ergeben, das genau so wenig erfreulich ist wie damaligen Bedrohungen.
    Statt dem Kalten Krieg, haben wir den Heiligen Krieg. In Osteuropa stehen immer noch Reaktoren vom Typ Tschernobyl und der weltweite Terrorismus hat die Angst der achtziger vor einem Weltkrieg wieder aufkommen lassen. Diesmal liegt die Gefahr der atomaren Entfesselung in Asien.
    Von Vogelgrippe, AIDS oder sonstigen drohenden Pandemien wollen wir erst gar nicht reden.

    Aber wenn man mal von solchen Kleinigkeiten absieht, war es schon eine geile Zeit und irgendwie doch besser als Heute.
    Zuletzt geändert von Snowdog; 28.02.2009, 19:48. Grund: habe es verschoben,da es gut genug für ein neues Thema ist.
    Zitat von Robert Lyndt:
    "Es ist leichter eine Lüge zu glauben, die man schon hundert mal gehört hat, als die Wahrheit, die man noch nie gehört hat."

  • #2
    Gut geklaut. Im Original ist die Formatierung allerdings besser...

    Hier kannst du deinen Punktestand in Flensburg erfahren.

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    • #3
      Detlef,wie Recht Du hast.....
      Wenn du mich liebst, dann zeig es mir!

      Wenn du mich hasst, dann sag es mir!

      Wenn du mich brauchst, dann melde dich!

      Und wenn du mit mir spielst,

      dann. . . . GEH ZUM TEUFEL und in der HÖLLE

      sehen wir uns wieder !!!!!!!!!!...........

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