Liebe Männer! Bitte weiterlesen, auch wenn ihr die folgende Info nur ungern vor den Latz geknallt bekommt: Euer Lebenswandel (um es höflich auszudrücken) verkürzt eure Lebenszeit. Statistisch verabschiedet ihr euch um fünf Jahre früher vom Dasein auf Erden als die Frauen. Fünf Jahre – was da noch alles machbar gewesen wäre!
Und da sind wir beim Grundproblem. Männer glauben immer, dass sie tun und machen müssen: stark sein und erfolgreich, Unsummen verdienen, sportlich bis zum Exzess, dazu sexuell attraktiv und aktiv, omnipotent, echte Kerle halt.
Auf eure Gesundheit schaut ihr (bzw. wir, der hier Schreibende ist ja selbst ein Mann) leider nicht so gut. „Akute Allergie gegen den weißen Arztkittel“ lautet der Befund bei vielen von uns. Und schon dreht sich eine Spirale aus Leistungsdruck und mangelndem Respekt vor dem eigenen Körper, die uns vorzeitig himmelwärts befördert, sofern dort noch Platz ist.
Jetzt im November, dem schon traditionellen Aktionsmonat der Männergesundheit, werden wir wieder vielstimmig dazu ermahnt, unseren Lifestyle zu überdenken und mehr auf die Gesundheit zu achten. Und da ist noch viel zu tun.
Hier kommt unser Stichwortregister, werte Geschlechtsgenossen: Gründe, warum wir früher sterben und Jahre verschenken. Viele werden sich dabei ertappt fühlen. Vielleicht ändert ja der eine oder andere sein Verhalten? Das wäre schön.
Alles vererbt? Den Genen lässt es sich nicht zuschreiben, dass Männer früher sterben. „Ein Langlebigkeitsgen gibt es nicht“, räumt Artur Wechselberger, Allgemeinmediziner und Chef der Tiroler Ärztekammer, mit derlei Gerüchten auf.
Das Leben, eine Stilfrage. Die Lebensumstände eines Menschen sind dagegen ganz entscheidend dafür, wie lange ein Mensch lebt, Frauen wie Männer. Deutsche Wissenschafter haben herausgefunden, dass die Lebenserwartung von Mönchen deutlich höher ist als sonst von Männern. Dem Leben eines Mönchs (Beten, Enthaltsamkeit, Armutsgelübde etc.) werden sich vermutlich aber nur sehr wenige verschreiben wollen.
Von Kindesbeinen an. „Ein Indianer kennt keinen Schmerz.“ Phrasen wie diese hören Buben im Kindesalter. Männliche Verhaltensweisen werden ihnen anerzogen: bloß keine Schwächen zeigen oder gar zu weinen beginnen. Hilfe zu suchen, fällt Männern dann auch als Erwachsene schwer. „Sie spielen körperliche Beschwerden herunter und gehen seltener zum Arzt“, weiß Mediziner Wechselberger aus langjähriger Praxis. Das hat Folgen: Bösartige Erkrankungen wie Krebs werden oft erst erkannt, wenn es schon zu spät ist.
Riskant (nicht nur) am Steuer. Männer überschreiten die Grenzen der Vernunft. Beim Autofahren wird das besonders sichtbar. Fahrer drücken fester aufs Gaspedal als Fahrerinnen, männliche Piloten fahren auch häufiger angetrunken und lassen sich zu gewagten Manövern hinreißen. Der Blutzoll ist beträchtlich: Schwere Unfälle werden nach Erhebungen des Kuratoriums für Verkehrssicherheit fast immer von Männern verursacht. Der Großteil der Verkehrstoten ist männlich, doch auch die Frauen zahlen drauf – als schwer verletzte oder gar getötete Beifahrerinnen.
Sport als Mord? Auch beim Freizeitverhalten gehen mit den Männern die Pferde bzw. Hormone durch. Risiko und Selbstüberschätzung sind klar maskulin besetzt: 66 Prozent aller Sportunfälle entfallen auf Männer. Der überwiegende Teil jener Wintersportler, die unter Lawinen sterben, sind Männer.
Einer geht noch. Das so genannte „starke Geschlecht“ spricht viel stärker dem Alkohol zu als die Frauen. Auch hier schwingt das fehlgeleitete Bild des „ganzen Mannsbilds“ mit, das Unmengen an alkoholischer Nahrung verträgt und damit auch noch prahlt. Mit fatalen Folgen: Drei Viertel jener Alkoholkranken, die im Therapiezentrum in Mutters behandelt werden, sind Männer. Sie kommen aus allen Schichten der Gesellschaft, vom „Obdachlosen bis zum VIP“, wie der ärztliche Leiter Sergei Mechtcheriakov berichtet.
Ein Bäuchl in Ehren. Frauen müssen schlank und rank sein. Ein Mannsbild kann hingegen auch ohne verächtliche Blicke sein Wohlstandsbäuchlein spazieren tragen. Dieses Geschlechterklischee ist immer noch nicht überwunden, auch wenn das Körperbewusstsein bei Männern deutlich zugenommen hat (man sehe sich nur im nächsten Fitnesscenter um). Dennoch gilt jeder zweite Mann in Österreich als übergewichtig oder gar fettleibig (nachzulesen auf www.maennergesundheit.at , einer Online-Plattform des Sozialministeriums). Dicksein belastet den männlichen Körper in seiner Gesamtheit: von Gelenksschäden bis hin zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen reichen die Folgen.
Du bist, was du isst. Über Ernährungsfragen ist der Durchschnittsmann schlecht informiert. Er schwingt selten selbst den Kochlöffel, greift dafür aber gern zu Fertigprodukten und verschlingt viel Fleisch. Gemüse und Obst hält er nicht für vollwertige Nahrung. Besser ergeht es Männern, die in einer festen Beziehung leben: Sie ernähren sich gesünder, weil sich die Partnerinnen darum kümmern.
Was kann man(n) tun? Bewegung, ausgewogene Ernährung, viel Schlaf, wenig Alkohol, Verzicht auf das Rauchen und regelmäßige Kontrollen beim Arzt fördern die Gesundheit. Solche Punkte sind rasch aufgezählt. Bis sie ins männliche Hirn einsickern, dauert es aber schon deutlich länger.
Quelle dieses Artikels klick hier : Tiroler Tageszeitung
Und da sind wir beim Grundproblem. Männer glauben immer, dass sie tun und machen müssen: stark sein und erfolgreich, Unsummen verdienen, sportlich bis zum Exzess, dazu sexuell attraktiv und aktiv, omnipotent, echte Kerle halt.
Auf eure Gesundheit schaut ihr (bzw. wir, der hier Schreibende ist ja selbst ein Mann) leider nicht so gut. „Akute Allergie gegen den weißen Arztkittel“ lautet der Befund bei vielen von uns. Und schon dreht sich eine Spirale aus Leistungsdruck und mangelndem Respekt vor dem eigenen Körper, die uns vorzeitig himmelwärts befördert, sofern dort noch Platz ist.
Jetzt im November, dem schon traditionellen Aktionsmonat der Männergesundheit, werden wir wieder vielstimmig dazu ermahnt, unseren Lifestyle zu überdenken und mehr auf die Gesundheit zu achten. Und da ist noch viel zu tun.
Hier kommt unser Stichwortregister, werte Geschlechtsgenossen: Gründe, warum wir früher sterben und Jahre verschenken. Viele werden sich dabei ertappt fühlen. Vielleicht ändert ja der eine oder andere sein Verhalten? Das wäre schön.
Alles vererbt? Den Genen lässt es sich nicht zuschreiben, dass Männer früher sterben. „Ein Langlebigkeitsgen gibt es nicht“, räumt Artur Wechselberger, Allgemeinmediziner und Chef der Tiroler Ärztekammer, mit derlei Gerüchten auf.
Das Leben, eine Stilfrage. Die Lebensumstände eines Menschen sind dagegen ganz entscheidend dafür, wie lange ein Mensch lebt, Frauen wie Männer. Deutsche Wissenschafter haben herausgefunden, dass die Lebenserwartung von Mönchen deutlich höher ist als sonst von Männern. Dem Leben eines Mönchs (Beten, Enthaltsamkeit, Armutsgelübde etc.) werden sich vermutlich aber nur sehr wenige verschreiben wollen.
Von Kindesbeinen an. „Ein Indianer kennt keinen Schmerz.“ Phrasen wie diese hören Buben im Kindesalter. Männliche Verhaltensweisen werden ihnen anerzogen: bloß keine Schwächen zeigen oder gar zu weinen beginnen. Hilfe zu suchen, fällt Männern dann auch als Erwachsene schwer. „Sie spielen körperliche Beschwerden herunter und gehen seltener zum Arzt“, weiß Mediziner Wechselberger aus langjähriger Praxis. Das hat Folgen: Bösartige Erkrankungen wie Krebs werden oft erst erkannt, wenn es schon zu spät ist.
Riskant (nicht nur) am Steuer. Männer überschreiten die Grenzen der Vernunft. Beim Autofahren wird das besonders sichtbar. Fahrer drücken fester aufs Gaspedal als Fahrerinnen, männliche Piloten fahren auch häufiger angetrunken und lassen sich zu gewagten Manövern hinreißen. Der Blutzoll ist beträchtlich: Schwere Unfälle werden nach Erhebungen des Kuratoriums für Verkehrssicherheit fast immer von Männern verursacht. Der Großteil der Verkehrstoten ist männlich, doch auch die Frauen zahlen drauf – als schwer verletzte oder gar getötete Beifahrerinnen.
Sport als Mord? Auch beim Freizeitverhalten gehen mit den Männern die Pferde bzw. Hormone durch. Risiko und Selbstüberschätzung sind klar maskulin besetzt: 66 Prozent aller Sportunfälle entfallen auf Männer. Der überwiegende Teil jener Wintersportler, die unter Lawinen sterben, sind Männer.
Einer geht noch. Das so genannte „starke Geschlecht“ spricht viel stärker dem Alkohol zu als die Frauen. Auch hier schwingt das fehlgeleitete Bild des „ganzen Mannsbilds“ mit, das Unmengen an alkoholischer Nahrung verträgt und damit auch noch prahlt. Mit fatalen Folgen: Drei Viertel jener Alkoholkranken, die im Therapiezentrum in Mutters behandelt werden, sind Männer. Sie kommen aus allen Schichten der Gesellschaft, vom „Obdachlosen bis zum VIP“, wie der ärztliche Leiter Sergei Mechtcheriakov berichtet.
Ein Bäuchl in Ehren. Frauen müssen schlank und rank sein. Ein Mannsbild kann hingegen auch ohne verächtliche Blicke sein Wohlstandsbäuchlein spazieren tragen. Dieses Geschlechterklischee ist immer noch nicht überwunden, auch wenn das Körperbewusstsein bei Männern deutlich zugenommen hat (man sehe sich nur im nächsten Fitnesscenter um). Dennoch gilt jeder zweite Mann in Österreich als übergewichtig oder gar fettleibig (nachzulesen auf www.maennergesundheit.at , einer Online-Plattform des Sozialministeriums). Dicksein belastet den männlichen Körper in seiner Gesamtheit: von Gelenksschäden bis hin zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen reichen die Folgen.
Du bist, was du isst. Über Ernährungsfragen ist der Durchschnittsmann schlecht informiert. Er schwingt selten selbst den Kochlöffel, greift dafür aber gern zu Fertigprodukten und verschlingt viel Fleisch. Gemüse und Obst hält er nicht für vollwertige Nahrung. Besser ergeht es Männern, die in einer festen Beziehung leben: Sie ernähren sich gesünder, weil sich die Partnerinnen darum kümmern.
Was kann man(n) tun? Bewegung, ausgewogene Ernährung, viel Schlaf, wenig Alkohol, Verzicht auf das Rauchen und regelmäßige Kontrollen beim Arzt fördern die Gesundheit. Solche Punkte sind rasch aufgezählt. Bis sie ins männliche Hirn einsickern, dauert es aber schon deutlich länger.
Quelle dieses Artikels klick hier : Tiroler Tageszeitung
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