In Essen wurden im vergangenen Jahr 51 Übergriffe auf Busfahrer gemeldet. Die Ruhrbahn kauft jetzt nur noch Busse mit speziellen Trennscheiben. Die Ruhrbahn will ihre Busfahrer besser vor pöbelnden und aggressiven Fahrgästen schützen. Ab sofort werden nur noch Busse mit einer speziellen Sicherheitsscheibe ausgeliefert, die den Fahrer vom Kunden komplett abschirmt. Anlass dafür waren Vorfälle in der Vergangenheit, bei denen Busfahrer angepöbelt, gar bespuckt und verprügelt wurden. „Ich glaube, dass das schlimmer geworden ist – gerade auf den Nachtexpress-Linien“, sagt Detlef Barz, Betriebsratsvorsitzender der Ruhrbahn. Deshalb werden bereits seit mehreren Jahren zum Schutz der Nachtbusse am Wochenende auch 15 Sicherheitskräfte eingesetzt,
Die Ruhrbahn registriert jährlich Dutzende Übergriffe auf das Fahrpersonal. Aktuelle Zahlen aus diesem Jahr liegen noch nicht vor. 2016 verzeichnete der Fahrbetrieb unter der Rubrik „Bedrohung und Gefährdung“ 51 Vorfälle. „Die Palette reicht von Beleidigungen, Bedrohungen, Beschimpfungen bis hin zum versuchten Überfall, Anspucken und sonstigen Angriffen“, erklärt Fahrbetriebs-Leiter Torben Skuballa auf Anfrage dieser Zeitung . „In drei Fällen sind 2016 Fahrer sogar geschlagen worden.“
Drei Busfahrer wurden in Essen geschlagen
Zwei Attacken aus den vergangenen zwei Jahren sorgten für Schlagzeilen und waren wohl mit ein Grund dafür, noch mehr in den Schutz für die Essener Busfahrer zu investieren. Am 29. Dezember 2015 erlitt ein 46-jähriger Busfahrer der Linie 164 in Steele so schwere Kopfverletzungen, dass er mehrere Tage im Krankenhaus bleiben musste. Wegen eines Streits um ein abgelaufenes Ticket hatte ein Fahrgast ihn niedergestreckt. Eine Trennscheibe gab es nicht. Knapp ein Jahr später, Ende Dezember 2016, schlug ein verärgerter Mann, der nicht mehr mitgenommen werden sollte, in Borbeck einen 62-Busfahrer der Linie 170 mit einem Faustschlag ins Gesicht krankenhausreif.
Auch wenn die Zahl der Übergriffe im Vergleich zum Umfang des Linienverkehrs noch relativ niedrig erscheint, so ist „jeder Fall einer zuviel“, betont Unternehmenssprecherin Simone Klose. Und hat auch zur Folge, dass der ein oder andere Kollege ein mulmiges Gefühl im Dienst bekommt.
Zumal 91 Busse in Essen noch nicht mal über eine einfache Fahrerschutzscheibe verfügen. Zwar begann man 2009 damit, Busse mit Trennscheiben in der Fahrerkabine zu kaufen, die eine erhöhte Stoß- und Schlagfestigkeit haben. Doch auch in diesen 73 Fahrzeugen ist ein Busfahrer vor Attacken nicht sicher. Der offene Spalt zur Windschutzscheibe ist viel zu breit.
Nur die Ruhrbahn hat diesen Sonderschutz für Fahrer
Auf dieses Problem haben die Fahrer hingewiesen. Der Betriebsrat wollte eine neue Lösung. Die fand Fahrbetriebsleiter Skuballa – bei einem Blick nach Madrid. Dort gibt es eine Sonderanfertigung - ein Rundumschutz mit Sicherheitsglas, der bis zur Decke und zur Windschutzscheibe reicht. Die einzige Öffnung ist ein kleiner Schlitz für den Ticketverkauf.
Die Mehrkosten gegenüber den bisherigen Schutzscheiben liegen bei etwa 250 Euro pro Bus. Die Ruhrbahn hat diese Schutzscheibe als eine der ersten deutschen Verkehrsbetriebe bestellt, und zwar für ihre 70 neuen Citaro-Busse in Essen, von denen vor kurzem 33 ausgeliefert worden sind. „Nach unserem Kenntnisstand gibt es sie in Deutschland in dieser Form nicht“, so Skuballa. Er kündigte an, in Zukunft nur noch Busse mit der optimierten Scheibe zu kaufen. „Die wird bei uns jetzt Standard.“
Quelle dieses Artikels klick hier : NRZ
Die Ruhrbahn registriert jährlich Dutzende Übergriffe auf das Fahrpersonal. Aktuelle Zahlen aus diesem Jahr liegen noch nicht vor. 2016 verzeichnete der Fahrbetrieb unter der Rubrik „Bedrohung und Gefährdung“ 51 Vorfälle. „Die Palette reicht von Beleidigungen, Bedrohungen, Beschimpfungen bis hin zum versuchten Überfall, Anspucken und sonstigen Angriffen“, erklärt Fahrbetriebs-Leiter Torben Skuballa auf Anfrage dieser Zeitung . „In drei Fällen sind 2016 Fahrer sogar geschlagen worden.“
Drei Busfahrer wurden in Essen geschlagen
Zwei Attacken aus den vergangenen zwei Jahren sorgten für Schlagzeilen und waren wohl mit ein Grund dafür, noch mehr in den Schutz für die Essener Busfahrer zu investieren. Am 29. Dezember 2015 erlitt ein 46-jähriger Busfahrer der Linie 164 in Steele so schwere Kopfverletzungen, dass er mehrere Tage im Krankenhaus bleiben musste. Wegen eines Streits um ein abgelaufenes Ticket hatte ein Fahrgast ihn niedergestreckt. Eine Trennscheibe gab es nicht. Knapp ein Jahr später, Ende Dezember 2016, schlug ein verärgerter Mann, der nicht mehr mitgenommen werden sollte, in Borbeck einen 62-Busfahrer der Linie 170 mit einem Faustschlag ins Gesicht krankenhausreif.
Auch wenn die Zahl der Übergriffe im Vergleich zum Umfang des Linienverkehrs noch relativ niedrig erscheint, so ist „jeder Fall einer zuviel“, betont Unternehmenssprecherin Simone Klose. Und hat auch zur Folge, dass der ein oder andere Kollege ein mulmiges Gefühl im Dienst bekommt.
Zumal 91 Busse in Essen noch nicht mal über eine einfache Fahrerschutzscheibe verfügen. Zwar begann man 2009 damit, Busse mit Trennscheiben in der Fahrerkabine zu kaufen, die eine erhöhte Stoß- und Schlagfestigkeit haben. Doch auch in diesen 73 Fahrzeugen ist ein Busfahrer vor Attacken nicht sicher. Der offene Spalt zur Windschutzscheibe ist viel zu breit.
Nur die Ruhrbahn hat diesen Sonderschutz für Fahrer
Auf dieses Problem haben die Fahrer hingewiesen. Der Betriebsrat wollte eine neue Lösung. Die fand Fahrbetriebsleiter Skuballa – bei einem Blick nach Madrid. Dort gibt es eine Sonderanfertigung - ein Rundumschutz mit Sicherheitsglas, der bis zur Decke und zur Windschutzscheibe reicht. Die einzige Öffnung ist ein kleiner Schlitz für den Ticketverkauf.
Die Mehrkosten gegenüber den bisherigen Schutzscheiben liegen bei etwa 250 Euro pro Bus. Die Ruhrbahn hat diese Schutzscheibe als eine der ersten deutschen Verkehrsbetriebe bestellt, und zwar für ihre 70 neuen Citaro-Busse in Essen, von denen vor kurzem 33 ausgeliefert worden sind. „Nach unserem Kenntnisstand gibt es sie in Deutschland in dieser Form nicht“, so Skuballa. Er kündigte an, in Zukunft nur noch Busse mit der optimierten Scheibe zu kaufen. „Die wird bei uns jetzt Standard.“
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