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Herr über neun Busse und acht Busfahrer sitzt am Wochenende selbst am Steuer

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  • Herr über neun Busse und acht Busfahrer sitzt am Wochenende selbst am Steuer

    Holger Zentgraf führt in Gräfinau-Angstedt einen Omnibusbetrieb mit Reisebüro. Demnächst geht es zu den Störtebeker-Festspielen nach Rügen.




    Holger Zentgraf vor einem seiner Reisebusse. Er hat den Omnibusbetrieb in Gräfinau-Angstedt von seinem Vater übernommen, den zuvor sein Großvater gegründet hatte. Investiert hat er seitdem in den neuen Standort im Gewerbegebiet und in seine Busflotte.

    Gräfinau-Angstedt. Sie waren vorige Woche mit Reisenden zur Landesgartenschau in Apolda und zum Lutherjahr in Coswig. Da wurden seine Fahrer auf dem Rückweg vom Unwetter überrascht, nichts ging mehr auf Au*tobahn und Landstraße, Ersatzfahrer mussten ran, damit die Lenkzeiten eingehalten werden.
    Wenn Holger Zentgraf über seinen Beruf als Geschäftsführer des Omnibusbetriebes Zentgraf berichtet, ist das schon ein Abenteuer. Da kann man planen bis ins kleinste Detail, gegen Wetterunbilden oder Stau oder Pannen ist auch er nicht gefeit.
    Dabei hat der Familienbetrieb schon ganz andere Stürme gemeistert. 1934 vom Großvater Karl gegründet, 1969 vom Vater Wolfgang übernommen, hat seit 1988 der heute 56-jährige Sohn das Steuer des Reisedienstes in der Hand. Holger Zentgraf ist Herr über neun Busse und elf Angestellte, davon 8 Busfahrer. Als er sich in die Materie reingefuchst hatte, kam die Wende. „Mit den alten Ikarussen konnten wir ja keinen Krieg mehr gewinnen“, sagt er. Und die moderneren Busse haben in die alten Hallen nicht reingepasst. Zentgraf musste investieren, wollte er mit in die neue Zeit fahren.


    5-Sterne-Ausstattung für Vereine und Gruppen

    1994/95 wurde für 1,5 Millionen D-Mark im Gewerbegebiet „An den langen Lehden“ neu gebaut, ein neuer Reisebus kostete damals 500 000 D-Mark, jetzt 300 000 Euro. Alle acht Jahre werden sie gegen neue ersetzt. Allein die sich ändernden Umweltzonenverordnungen in großen Städten haben ihn zu Neuanschaffungen gezwungen.

    In seinem Programm bietet der Unternehmer Tages- und Mehrtagesfahrten in Deutschland und Europa an und vermietet seine Busse samt Fahrer auch für Vereins- und Gruppenreisen. Dafür hat er extra einen Reisebus mit 5-Sterne-Ausstattung und viel Beinfreiheit, in den 32 Leute passen. Die verlangen dann auch noch für ihren Spaß den Busfahrer ihres Vertrauens. So war gerade mal wieder Busfahrer Manfred Schröder gefragt, als 42 Leute aus Stadtilm mit ihm acht Tage in Kernten verbrachten.
    Was die Renner unter den Ausflügen sind? Das sei eine gute Frage, die stelle er sich mit seinem Team auch jedes Jahr aufs Neue. Der Weihnachtsmarkt in Quedlinburg im Harz sei unübertroffen, der Edersee bei Kassel, ein Gartenfest bei Fulda im Frühjahr, eine Osterbrunnenrundfahrt durch die Fränkische Schweiz, der Spreewald, Freizeitparks, und vor allem das Leipziger Neuseenland in einer nicht wiederzuerkennenden ehemaligen Tagebaulandschaft.
    Los geht es bei Zentgrafs mit Tagesfahrten ab 15, bei Mehrtagesfahrten ab 20 Personen an Bord. Längst ausgebucht ist die Störtebeker-Fahrt nach Rügen am 29. Juni, auch das Santiano-Konzert dort in Ralswieck am 15. September sei gigantisch. Das lässt sich der Chef selbst nicht entgehen.


    Zwischen Cockpit und Konzertauftritt

    Holger Zengraf versteht etwas von Musik. Er spielt leidenschaftlich gern Schlagzeug bei den „Rehbachtaler“, die zu siebt Blasmusik machen. Auch auf der Grünen Woche in Berlin am Thüringenstand oder im Bayrischen Wald zum Bockbieranstich sind die Musiker präsent.
    Wenn er also jedes zweite Wochenende selbst „auf dem Bock sitzt“, um Bus zu fahren, hat er beinahe die übrigen Wochenenden für Konzertauftritte gebucht. Was ihn an der Welt so fasziniert, sind die Berge in Südtirol. „Jedes Mal ein anderes Landschaftsbild, da ist die Welt noch in Ordnung“, schwärmt der Freund der Berge. Übrigens auch die des Services in Hotels und Gaststätten. Im Vergleich dazu habe man hierzulande noch einiges als Dienstleister aufzuholen. Er habe es sogar schon erlebt, dass ein Gasthaus am Rennsteig im Ilm-Kreis extra die Türen abschloss, als eine größere Wandergruppe kam. Nur damit sie bei ihnen die Toiletten nicht benutzen.

    Damit seine Gäste nicht von Gastronomie und Hotellerie enttäuscht werden und ihm treu bleiben, macht Holger Zentgraf zuvor die Probe aufs Exempel. In Räuberzivil, also alten Lederklamotten auf seinem Motorrad.
    Seine Reisegäste werden aus allen Orten mit Kleinbussen abgeholt und zum Reisebus gebracht. Der Reisepreis enthalte keine weiteren Überraschungen, wird versichert. Konkurrenz scheut Zentgraf auch nicht. „Sonst kriegt man einen Tunnelblick.“
    Demnächst fährt sein Unternehmen eine Gruppe der Volkshochschule für sieben Tage an den Staffelsee, dort würden einige Künstler auch mit der Staffelei in die Natur gehen, um zu malen oder zu zeichnen.
    Oktober/November ist immer der neue Katalog fertig, manchmal funken kurzfristig geänderte Maut-Gebühren für Tunnel und Autobahnen in die Planungen und Kalkulationen.
    Aber auch diese Hürde weiß er inzwischen zu nehmen.

    Quelle dieses Artikels klick hier : Thüringer Allgemeine
    Liebe Grüße
    Harry


    Sei wie eine Briefmarke, klebe solange an deinem Vorhaben bist du dein Ziel erreicht hast.

  • #2
    AW: Herr über neun Busse und acht Busfahrer sitzt am Wochenende selbst am Steuer

    Das finde ich ja cool, er nimmt sich extra unter der Woche im Büro frei um am Wochenende Bus zu fahren....


    ...oder er hat bei den Modulen geschlafen und ihm ist das Leben der Gäste egal...

    Kommentar

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