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Die Gründung eines Kraftfahrerkreis

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  • Die Gründung eines Kraftfahrerkreis

    Bei der Gründung eines Kfk haben wir uns eine Leitlinie gegeben. Nach diesen richten wir uns. Ansonsten arbeiten wir autonom voneinader. Gelegentlich sprechen wir uns aber bei wichtigen Themen ab.


    Leitlinien

    Wer sind die Kraftfahrerkreise?

    Die Kraftfahrerkreise sind Lkw-Fahrer, die sich zusammengetan haben, um ihre Problem zu besprechen, nach Lösungen zu suchen und sich gegenseitig zu helfen. Diese Tätigkeit erfolgt ehrenamtlich.

    Was wollen die Kraftfahrerkreise?

    Ihr Bestreben ist es ihr Wissen zu bündeln und den Kollegen weiterzugeben.
    Die Kollegen wollen sich untereinander vernetzen, z.B. Hilfe bieten bei Stellensuche, Weiterbildungen, fachliche Probleme klären etc.
    Der Beruf und das Ansehen des Kraftfahrers sollen so aufgewertet werden und in der Öffentlichkeit wieder in das rechte Licht gerückt werden.
    Außerdem soll den Kollegen Wissen über ihre Rechte (z.B. Arbeitsrecht, Urlaubsrecht, MiLog, Weiterbildung etc.) vermittelt werden.

    Voraussetzung für die Gründung eines Kraftfahrerkreises

    Damit dies fachlich, sachlich und juristisch korrekt abläuft, geschieht dies mit Unterstützung von ver.di, als einzig tariffähige Gewerkschaft für Lkw-Fahrer.
    Initiatoren der Kraftfahrerkreise und deren Ehrenamtliche Organisatoren sind ver.di-Mitglieder.
    Die Treffen finden möglichst 4-mal jährlich in den einzelnen Kraftfahrerkreisen statt und werden rechtzeitig vorher bekanntgegeben. Die Kraftfahrerkreise sind jederzeit über E-Mail oder Telefon erreichbar.

    Wie laufen die Treffen ab?

    Zu den Treffen sind alle Kollegen, unabhängig von ihrer ver.di Mitgliedschaft, herzlich willkommen. Besonders freuen wir uns über ver.di- Mitglieder oder Kolleginnen und Kollegen die sich unserer Solidargemeinschaft anschließen, damit unsere Stimme lauter wird. In der Regel werden Problem besprochen, Gäste eingeladen, Vorträge gehalten, Diskussionen geführt.
    Das Programm wird durch die Teilnehmer auf Wunsch selbst vorher bestimmt.
    Bestimmte Leistungen (z.B. Rechtsberatung, Rechtsvertretung, Lohnsteuerberatung oder Unterstützung im Haftungsfall) sind aus rechtlichen Gründen allerdings nur ver.di-Mitgliedern vorbehalten.

    Hinweise zur Mitarbeit im Kraftfahrerkreis

    Es gibt für ver.di-Mitglieder vielfältige Möglichkeiten sich aktiv als Ehrenamtlicher einzubringen. Wir informieren dazu gerne.

    Auftritt des Kraftfahrerkreises nach außen

    Aus Gründen der Identität treten alle Kraftfahrerkreise mit einem gleichartigen Logo und dem Namen Kraftfahrerkreis gefolgt der räumlichen Zuordnung auf.

  • #2
    AW: Die Gründung eines Kraftfahrerkreis

    Ich hatte das mal vor einigen Jahren schon geschrieben, als es noch keine Kraftfahrerkreise gab. Aber ich finde, es passt jetzt gut hier hin und liest sich wie eine Antrittsrede.

    Gehe in das Gefängnis...

    ...begib dich direkt dorthin, gehe nicht über Los, ziehe nicht 4000 Euro ein. So ungefähr könnte man die derzeitige und auch vergangene Situation in unserer Branche bezeichnen. Wie sieht es in der Zukunft aus? Meiner Einschätzung nach wird sich nichts daran ändern. Wir werden auch weiterhin die "Gefängniskarte" ziehen, trotz des vielbeschworenen Fahrermangels. Dieser vorhergesagte oder meinetwegen auch tatsächlich existierende Fahrermangel steht symptomatisch für das Verhalten der Kolleginnen und Kollegen. Sie bleiben passiv und hoffen nur, oder sie träumen von der Lösung mit der Streikkeule.


    Das Glück schei..t immer auf den größten Haufen. Das ist nicht nur ein Spruch, es ist Realität. Andersherum sagt man aber auch, das Glück gehört den Tüchtigen. Ist es nicht so, dass einige das Glück gepachtet haben und wie Gustav Gans stets die Hauptgewinne abräumen? Die große Masse aber zieht die Nieten. Verlierer eben!


    Es verwundert mich immer wieder. Es gibt eine kleine Anzahl Fahrer, die haben im Fernfahrer-Glücksrad den Hauptgewinn kassiert. Sie könnten durchaus rundum zufrieden sein. Für sie gibt es nichts zu kämpfen. Aber gerade die sind es, die den Fahrern mit den Nieten oder Trostpreisen ständig vor Augen halten, wie dumm sie doch sind. Sie führen den Geringverdienern fast täglich vor Augen, dass sie selbst an ihrem Schicksal Schuld haben. Und sie gehen noch weiter! Die Geringverdiener sind schuld, dass unsere Löhne im Keller sind. Sie hätten den Job ja nicht annehmen müssen, so die Argumention. Dadurch würden sie erst den Nährboden für Lohndumping schaffen. Selbstzufrieden und arrogant werden solche Thesen aufgestellt und sie fühlen sich sogar noch gut dabei. Die persönliche Lebensituation oder der Grad des Selbstbewusstseins der Geringverdiener interessiert dabei überhaupt nicht. Der Schuldige ist ausgemacht und davon wird auch nicht abgerückt.
    Unter Kollegen sollte es so sein, dass man sich gegenseitig unterstützt und aufbaut, sich aber nicht niedermacht. Es ist nicht hilfreich, ständig ein Rechenexempel aufzustellen, was besser ist, Niedriglohn oder Hartz IV. Die Wahl muss jeder für sich selbst treffen und die Kollegen mit dem Hauptgewinn haben das zu akzeptieren. Sie stecken nicht in deren Haut, kennen nicht ihre Sorgen und Ängste und kennen nicht ihr Umfeld.


    Arbeitslose haben sich nicht selbst entlassen, Fahrer bestimmen nicht selbst ihre Löhne, Arbeitnehmer setzen sich nicht selber unter Druck und überziehen Lenkzeiten. Der Feind ist woanders. Er ist nicht im Kollegenkreis zu suchen. Wer Kollegialität und Zusammenhalt sucht, der sollte erstmal für sich selbst hinterfragen, ob er nicht selber der Grund dafür ist, dass es das nicht mehr gibt. Wir sind alle Kollegen und wir nehmen auch alle so, wie sie sind. Eine Wertigkeit oder eine Einteilung in verschiedene Klassen, guter Fahrer - schlechter Fahrer, teurer Fahrer - billiger Fahrer, steht uns nicht zu und wirkt sich tödlich auf den Zusammenhalt aus. Gegenseitiger Respekt und Hilfe im Berufsalltag sollten uns leiten. Davon sind wir weit entfernt und die mit dem Hauptgewinn vergrößern die Kluft noch. Sie vergessen, dass sie einfach nur Glück gehabt haben, weil das Glück ja, wie anfangs schon erwähnt, auf den größten Haufen sch...t.

    Viele Grüße

    Ramaanda

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    • #3
      AW: Die Gründung eines Kraftfahrerkreis

      Sehr schön geschrieben. Ich kann mich nicht ausnehmen. Viele deiner Argumente trafen auch auf mich zu. Ich kämpfe aber nicht. Ich versuche nur ein paar von uns wieder dazu zu bringen miteinander zu reden.
      Über die Unterhaltung und Diskussion kommt das Gefühl wieder zusammen zu gehören. Das hat sich im ersten Jahr Kfk gezeigt. Die Einsicht, nur zusammen etwas ändern zu können wächst in meinem Kfk von Monat zu Monat. Auch über die vielen Informationen die wir an die Fahrer weitergeben können wächst das Interesse. Bei uns ist jeder Fahrer willkommen, ob Ausländer oder Deutscher, ob der hier verteufelte Fahrer, der 2 Stunden vor zuhaus die Karte zieht oder der Tausendprozentige.

      Ich finde, dieser Versuch die Fahrer über die Kfk Kreise wieder zusammen zu bringen, ist sehr gut. Es zeigt sich in ganz Deutschland, dass die Kreise besucht werden. Vielleicht entwickelt sich daraus ja einmal eine starke Stimme. Sollte es scheitern, kann ich zumindest sagen, ich habe es versucht und nicht nur gemault. Und ein paar in Berlin hören ja schon auf uns. Wenn sie auch gerade auf dem falschen Weg sind.

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      • #4
        AW: Die Gründung eines Kraftfahrerkreis

        Hört sich ziemlich zynisch an. Aber Du kennst ja den Spruch: "Jeder ist seines Glückes Schmied"

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        • #5
          AW: Die Gründung eines Kraftfahrerkreis

          Wieso kämpfst du nicht? Ich bin der Meinung das du ganz gewaltig kämpfst, daß ganze Leben ist ein Kampf!
          Du hast doch bei der wenigen Freizeit die wir als Kraftfahrer in der Regel haben, schon mächtig gewaltig was auf die Beine gestellt mit den Kraftfahrerkreisen. Ich jedenfalls ziehe den Hut vor dir.
          Wenn es Kraftfahrer zusammenführt die sonst ja eher als Einzelkämpfer in den Listen stehen,dort interessante Infos rund um den Job bekommen, sich über oder von Verdi Informationen holen und sich mit Entscheidungsträger über Sorgen,Probleme und Ideen austauschen können,dann hast du alles Richtig gemacht.

          Es wird sich zeigen ob man die Spannung auf Dauer halten kann, aber ein richtiger Weg ist es allemal.
          Vielleicht bildet sich auch eine feste Gemeinschaft heraus die zum "Kampf" bereit ist. Man muß halt schauen wie es sich entwickelt.

          „Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.“ meinte schon Bert Brecht und Millionen haben es schon vor gemacht.

          Der Versuch ist es allemal wert.
          Zuletzt geändert von Asphaltflüsterer; 12.12.2016, 15:23.
          Die DDR ging unter, weil das Volk aufstand. Die BRD geht unter, weil das Volk schläft.

          Wer Olivgrün wählt, wählt Verarmung, Masseneinwanderung und Krieg!

          In der internationalen Politik geht es
          nie um Demokratie oder Menschenrechte.
          Es geht um die Interessen von Staaten.
          Merken sie sich das, egal was man Ihnen im
          Geschichtsunterricht erzählt.
          Egon Bahr

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          • #6
            AW: Die Gründung eines Kraftfahrerkreis

            Na ja, Zeit intensiv ist es schon. Bin ja auch im 2 Wochen Rhythmus unterwegs. Ich kann Gott sei dank auf die Unterstützung meiner Frau zurück greifen. Sie gibt mir Halt und die Kraft wenn ich unsicher werde. Und unser Netzwerk ist so groß geworden, das man auf unendlich viele Informationen zurückgreifen kann. Das hilft ungemein. Und zumindest meine Ideen sind so, dass ich dass nächste Jahr bereits voll habe mit Themen. Oder ich muss mehr Treffen machen. Aber ich glaube 4 Mal im Jahr reicht völlig.

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