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Mein Fernfahrerjob - Teil 2

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  • Mein Fernfahrerjob - Teil 2

    Hallo zusammen,

    die letzten Wochen waren ziemlich ereignisreich, so dass ich leider nicht so viel Zeit für das Forum hatte. Nun möchte ich Euch aber den zweiten Teil der Berichterstattung über meinen neuen beruflichen Werdegang als Fernfahrer nicht vorenthalten.
    (Der Vollständigkeit halber hier noch einmal der Link zum 1. Teil: http://www.brummionline.de/forum/viewtopic.php?t=198)

    Auf geht´s ...

    Nachdem ich meinen Arbeitsvertrag mit der Fa. Ullrich unterschrieben habe, begann am 06. August das so genannte Perfektionstraining. Ich war tierisch gespannt und fuhr bereits am Sonntagabend, also am 05. August nach Kassel-Kaufungen, weil ich mir in Ruhe meine Unterkunft einrichten und mich auf den ersten Tag vorbereiten wollte. Die kostenlose Unterkunft, welche die Firma für die Zeit der Ausbildung zur Verfügung stellte, war allerdings sehr spartanisch eingerichtet. Offensichtlich gibt es Menschen, die mit 6 Betten, einem Tisch und einem Kühlschrank zufrieden sind, meinem Geschmack entsprach die Unterkunft jedenfalls nicht. Ich nahm mir ein Zimmer in einer nahe gelegenen, preiswerten Pension und richtete mich dort für die kommenden zwei Wochen häuslich ein.

    Das Training selbst und die Ausbildung haben mir recht gut gefallen. Im theoretischen Teil wurden viele wichtige Punkte, die den allgemeinen Ablauf betreffen, wie Rechte und Pflichten der Fahrer, das richtige Ausfüllen der notwendigen Papiere, wirtschaftliche Fahrweise usw. besprochen. Im praktischen Teil wurde Rangieren bis zum Umfallen geübt, was sich aber schon nach sehr kurzer Zeit als sehr nützlich erwiesen hat. Wir übten nur mit dem Sattelzug, weil meine Kollegen und ich in der Folge ein solches Fahrzeug bei Ullrich führen sollen. Den Abschluss der ersten Woche bildeten eine theoretische und ein praktische Prüfung, die beide ohne große Probleme zu bestehen sind, wenn man sich ein wenig mit der Materie beschäftigt hat.
    In der zweiten Woche waren ADR- und Stablerschein dran. Das war ziemlich viel graue Theorie. Die Woche wollte und wollte nicht vergehen. Auch hier gab es natürlich Prüfungen, die jedoch nicht wirklich schwer waren, wenn man sich mit dem Stoff beschäftigt hat.
    Es gibt nur einen Punkt, der mir negativ aufgefallen ist: Ein sehr wichtiges Thema, die Ladungssicherung, wurde leider nur am Rande behandelt. Ich konnte mich des Eindrucks nicht erwähren, dass selbst der Ausbilder, der nach eigenen Angaben viele Jahre Fernverkehr gefahren ist, Ladungssicherung mehr nach dem Gefühl gemacht hat.

    Alles in allem waren die ersten beiden Wochen meiner neuen beruflichen Laufbahn voller neuer Erfahrungen und interessanter Einblicke. Ich war nun gerüstet, in die Praxis einzusteigen.

    Der erste Einsatz

    Für die nächsten zwei Wochen war eigentlich ein Praktikum geplant. Das bedeutet, dass man als Neuling gemeinsam mit einem erfahrenen Kollegen auf Tour geht. Dabei kann man unter Anleitung praktische Fertigkeiten zum Führen eines 40-Tonners erwerben oder ausbauen, bekommt einen Einblick zum Ablauf an den Be- und Entladestellen und erfährt, wenn man mit dem "richtigen" Kollegen fährt, sicherlich so manchen nützlichen Tipp.

    Für meine Kollegen aus den ersten beiden Wochen und mich war jedoch etwas Anderes vorgesehen. Ein großes und bekanntes Logistikunternehmen zieht gerade in eine neue Niederlassung um. Da sind naturgemäß eine ziemliche Menge Waren zu bewegen. Wir wurden also gefragt, ob wir uns bereits zutrauen, alleine zu fahren. Nachdem wir das bejahten, gab es eine kurze Einweisung und los ging es. Ran an die Rampe, absatteln, aufsatteln, ca. 12 km fahren, wieder an die Rampe, absatteln, aufsatteln... . Das hört sich für einen Außenstehenden wahrscheinlich langweilig und für einen erfahrenen Fernfahrer ziemlich stressig an. Nachdem eine der geplanten zwei Wochen um ist, sehe ich diesen Einsatz für mich als sehr gutes Training. Es gibt sehr viele Rampen mit sehr unterschiedlichen Bedingungen, es gibt Stadtverkehr mit Kreisel und Ampel, es gibt gerade, breite Landstraßenabschnitte, aber auch kurvenreiche und schmale Stellen.

    Sehr positiv war für mich auch die Erfahrung, dass ich als Neuling keineswegs Außenseiter bin. Ich empfand es als sehr wohltuend und hilfreich, dass erfahrene Kollegen sehr bereitwillig ihre Kenntnisse weitergaben und stets mit Rat und Tat zur Verfügung standen, wenn es mal eng wurde. Ich freue mich bereits auf die kommende Woche und viele neue Erfahrungen.

    Irgendwann geht es bestimmt auch in den Fernverkehr, dann werde ich wieder berichten, wie es mir ergangen ist.


    Viele Grüße
    Uwe

  • #2
    hallo uscho


    wenn es auch irgendwie den anschein hat, das man dort draußen ins kalte wasser geworfen wird.

    es ist überhaubt nicht so, um jeder ecke lauert schon der nächste kollege um dir mit tipps und tricks zur seite zu stehen, und wenn es nur wie bei mir der tip ist, wie man mit ner ameise zwei palletten auf einmal fährt.

    wir sind nicht allein.

    hört sich so alles gar nicht mal so schlecht an.

    knitterfreien flug wünscht dir

    andre
    wer ohne vorfahrt vorfährt, kann seinen vorfahren nachfahren.

    knitterfreien flug wünscht euch..

    andre

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    • #3
      Hi Uscho,
      Umsatteln müßte jetzt auch im Dunkeln funktionieren, um eine Frage aus dem Chat zu beantworten.. So Schnell lernt man Rückwärtsfahren. Die Nötige Erfahrung zum Vorwäetsfahren Habe ich Vorausgesetzt :rofl: .

      Auf alle Fälle mach weiter so
      Gruß Uwe

      Kommentar


      • #4
        Hallo Uscho
        Wollte mal nachfragen wie es bei dir im Moment so läuft??
        Finde ich total super wie du deine "Ausbildung" zum Fernfahrer hier nieder schreibst. Habe da noch eine Frage. Fährst du bei Ullrich einen Kühler oder einen Planen Auflieger??

        Kommentar


        • #5
          Hi Christian,

          ich bin gerade unterwegs auf der A 93, Richtung Norden. Da ich aktuell den zweiten Teil des Praktikums absolviere, sind wir zu zweit. Der der rechts sitzt kann dann unter Umständen auch ein wenig im Forum stöbern :) .

          Mir geht es gut und es macht nach wie vor viel Spaß. Im Moment sind wir mit einem Planenauflieger unterwegs.

          @Paperliner
          Hi Uwe,
          Du hast recht, das Rangieren und Satteln klappt wirklich fast wie im Schlaf. Das kommt mir jetzt auch sehr zugute. Gestern Abend musste ich in ein Loch rein, bei dem ich noch vor zwei Wochen dankend abgelehnt hätte.

          Hier noch drei aktuelle Bilder:

          Derjenige, der aktuell nach vorn schauen muss:


          Blick durch die verschmutzte Frontscheibe:



          Viele Grüße
          Uwe

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          • #6
            Frontscheibe verschmutzt??? Die ist doch blitzeblank - da solltest mal die Fotos sehen, die mein Mann so liefert - lol.
            Und es ist schön zu lesen, dass rangieren und satteln kein Problem mehr sind - nur weiter so.
            Danke für die "fast-life-ansichten" und berichte doch bitte weiter.
            headbanging
            Carola :)

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