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Wie DocStop hilft, wenn LKW-Fahrer unterwegs krank werden

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    Wie DocStop hilft, wenn LKW-Fahrer unterwegs krank werden


    xenschuss, Zahnschmerzen, Fieber: Auf Tour ist es fast unmöglich, ärztlich versorgt zu werden. Mit dem LKW auf gut Glück in die nächste Stadt fahren und dann auch noch einen Termin in einer Praxis ergattern? Nicht denkbar. Krankheiten unterwegs sind aber nicht nur gefährlich oder sorgen für Ausfälle, sondern kosten auch die Logistiker mehrere 1000 Euro am Tag. Seit 2007 gibt es deshalb den Verein DocStop für Europäer e.V., der alle an einen Tisch bringt: Fahrer, Unternehmer und Ärzte. Das rettet im Ernstfall Leben. „Ich wäre keine 50 Kilometer weit gekommen“

    Als LKW-Fahrer Karsten Schmitz (Name geändert) vor einigen Monaten auf Tour war, bekam er plötzlich ein Stechen in der Brust. Er stand kurz vor einem Herzinfarkt, wie sich später herausstellte, und Schmitz wäre keine 50 Kilometer weit gekommen. Weil er das nicht wusste, rief er nicht den Notarzt, lotste sich aber trotzdem mit der DocStop-App zum nächsten DocStop-Arzt auf einem Rastplatz und machte mit ihm zur Sicherheit sofort einen Termin aus. Schmitz hatte Glück und konnte sofort versorgt werden.

    Als der Vereinsvorsitzenden von DocStop Joachim Fehrenkötter die Geschichte von Karsten Schmitz auf dem letzten Truck Grand Prix hörte, wurde ihm einmal wieder klar, wie wichtig ihr Service für Bus- und LKW-Fahrer ist: „Dass unsere Arbeit sinnvoll ist, wusste ich,“ erzählt mir Joachim Fehrenkötter. „Dass wir mit DocStop aber tatsächlich auch schon Leben gerettet haben, hätte ich nicht gedacht.“


    Viele Fahrer fühlen sich medizinisch unterversorgt

    Es ist bekannt, dass LKW-Fahrer zu einer Risikogruppe gehören. Übergewicht und ein hoher Cholesterinspiegel sind ein Problem für viele, wie nicht nur der Trucker und Fitness-Guru Siphiwe Baleka weiß. Als der DocStop-Gründer Rainer Bernickel als Autobahnpolizist bei den bundesweiten Fernfahrer-Stammtischen mitbekam, wie schlecht Fahrer medizinisch versorgt sind, war die Idee für DocStop geboren. Er gründete den Verein 2007. Heute ist Bernickel pensioniert, was ihn aber als stellvertretenden Vorsitzenden nicht davon abhält, den Ausbau der gemeinnützigen Initiative voran zu treiben. Aber wie funktioniert eigentlich das DocStop-System genau?

    So geht DocStop:

    1. Ein kranker Fahrer meldet sich über die App oder die 24-Stunden-Hotline
    2. Das Personal nennt den nächsten DocStop-Anlaufpunkt und die Telefonnummer einer Arztpraxis oder eines Krankenhauses. Oft sind notwendigen Parkplätze vorhanden.
    3. Der Fahrer wird zeitnah behandelt und ist in den meisten Fällen wieder zur Weiterfahrt bereit.


    Der Service von DocStop ist für die Fahrer sowie für die Unternehmen kostenlos. Die Behandlungskosten übernimmt die Krankenkasse. „Seit 2013 bieten wir auch noch die DocStop App an,“ sagt Fehrenkötter. „Mittlerweile haben wir in ganz Deutschland ein Netz aus Ärzten versammelt, die bei DocStop mitmachen. Österreich, Polen, Holland, Tschechien und Dänemark sollen bald folgen. Für die Schweiz suchen wir momentan noch stark nach Kooperationspartnern. Da wir allerdings ein gemeinnütziger Verein sind, laufen Prozesse bei uns je nach Spendenlage ab. Wobei viele Unternehmen sehr gut wissen, was sie an DocStop haben und was wir für ihr Geschäft und die Gesundheit der Fahrer tun.“

    Investoren-Suche: DocStop braucht Unterstützung

    Fehrenkötter wurde beispielsweise auch nach Skandinavien ins finnische Verkehrsministerium eingeladen, um dort von der DocStop-Idee zu berichten. „Aber auch, wenn alle Entscheider an einem Tisch sitzen, braucht es jemanden, der die Initiative übernimmt, anstatt sich den Ball hin und her zu spielen, in wessen Verantwortung das denn jetzt liegt.“
    Genau deshalb braucht es auch seine Zeit, um DocStop in weitere Länder zu bringen. Fehrenkötter schätzt, dass das spätestens in drei Jahren so weit ist. Immerhin müssen die Arztpraxen einzeln angerufen werden, ob sie bereit wären, bei dem Projekt mitzumachen.
    Karsten Schmitz ist dagegen einfach nur froh, noch am Leben zu sein und glücklich darüber, dass sich Rainer Bernickel mit seiner Idee von DocStop nicht so einfach unterkriegen ließ und nach wie vor emsig nach Investoren und Verbesserungen für das Konzept sucht. Denn DocStop soll für die Fahrer auch weiterhin kostenlos bleiben.


    Eine Karte mit allen DocStop Ärzten findest du hier.

    Quelle
    Zuletzt geändert von Dogface; 31.03.2016, 11:07.
    Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum!

  • #2
    AW: Wie DocStop hilft, wenn LKW-Fahrer unterwegs krank werden

    Hatte schon die Ehre, Bernikel kennen zu lernen!
    Ende großartigster Mann, wenn man nur bedenkt, dass der Polizist a.D. es in seiner Rente auf baut!!!

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