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Lkw-Transit über Österreichs Alpen hat sich seit 1994 fast verdoppelt!

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  • Lkw-Transit über Österreichs Alpen hat sich seit 1994 fast verdoppelt!

    Wien - 6,52 Millionen Lkw sind im Vorjahr über Österreichs Alpenpässe gerollt. Das sind um 2,92 Millionen mehr als im Jahr 1994, wie eine heute veröffentlichte VCÖ-Studie zeigt. Allein über den Brenner rollen um eine Million mehr Lkw als über die gesamte Schweiz! Der VCÖ kritisiert, dass die Bevölkerung entlang der Alpenrouten einer gesundheitsschädlichen Abgas- und Lärmbelastung ausgesetzt ist. Der VCÖ fordert die rasche Umsetzung einer Alpentransitbörse, um den Lkw-Verkehr über die Alpen zu beschränken.

    "Österreich gegen die Schweiz endet 5 : 1. Leider nicht im Fußball, sondern bei den Lkw-Fahrten über die Alpenübergänge. Über Österreichs Alpenpässe fahren fünf Mal so viele Lkw wie über die Schweiz", weist VCÖ-Experte DI Martin Blum auf das Ergebnis einer aktuellen VCÖ-Studie über den Alpentransit hin. Über die Schweiz rollten im Vorjahr 1,26 Millionen Lkw, über Österreich zwischen Schoberpass und Wechsel fuhren 6,52 Millionen Lkw.

    Warum ist dies so? Die Schweiz hat aufgrund der höheren Lkw-Maut das Wachstum des Lkw-Verkehrs etwas gebremst. Die Zahl der Lkw über die Schweiz hat seit dem Jahr 1994 um rund 280.000 zugenommen, in Österreich war die Zunahme mit 2.920.000 mehr als zehn Mal so hoch. Die VCÖ-Studie zeigt, dass in der Schweiz zwei Drittel der Güter im Alpentransit auf der Schiene transportiert werden und nur ein Drittel auf der Straße, in Österreich ist das Verhältnis mit 30 Prozent Schiene und 70 Prozent genau umgekehrt.

    Der VCÖ fordert deshalb als neues Instrument gegen den Lkw-Transit die Einführung einer Alpentransitbörse. Dabei wird von den Alpenstaaten eine Maximalzahl an Lkw-Fahrten über die Alpen festgelegt und eine begrenzte Anzahl jährlich versteigert. Die Transitgenehmigungen werden zweckmäßig auf verschiedene Zeiträume und Alpenübergänge verteilt und können frei gehandelt werden. Die begrenzte Anzahl von Genehmigungen verringert den Lkw-Verkehr.

    Die Alpentransitbörse steht als Vorhaben in Österreichs Regierungsprogramm. Die Alpentransitbörse ist EU-konform. Die EU hat die Alpentransitbörse als mögliches Instrument in ihrem "Weißbuch Verkehr" genannt. Auch eine Schweizer Studie bestätigt die Praxistauglichkeit der Alpentransitbörse. Demnach kann mit der Alpentransitbörse die Zahl der Lkw-Fahrten über die Schweiz auf 650.000 pro Jahr verringert werden. Das wäre eine Halbierung.

    Selbst wenn für Österreich nur ein Rückgang um 25 Prozent erreicht wird, dann sind das pro Jahr um 1,63 Millionen Lkw-Fahrten weniger, so der VCÖ. Am Brenner würde dann die Zahl der Lkw von derzeit 8.800 pro Tag auf rund 6.600 sinken. Das entspricht der Anzahl von Lkw, die im letzten Transitvertrag-Jahr 2003 über den Brenner rollten. "Für die Anrainer wäre das im Vergleich zu heute eine spürbare Verbesserung", so VCÖ-Experte Blum. Auch der Vorschlag von Verkehrsminister Werner Faymann, die Lkw-Maut durch die Einbeziehung der verursachten Umwelt- und Gesundheitsschäden deutlich zu erhöhen, wird vom VCÖ als äußerst positiv angesehen und unterstützt.
    VCÖ: Die Zahl der Lkw über Österreichs Pässe ist seit 1994 massiv gestiegen
    Österreich gesamt:
    Jahr 1994: 3,60 Millionen Lkw
    Jahr 2007: 6,52 Millionen Lkw
    Zunahme: 2,92 Millionen Lkw (plus 81 Prozent)

    Schweiz gesamt:
    Jahr 1994: 980.000 Lkw
    Jahr 2007: 1.263.000 Lkw
    Zunahme: 283.000 Lkw (plus 29 Prozent)

    Die einzelnen Übergänge in Österreich
    (Zahlen für 2007 - in Klammer 1994)
    Brenner: 2,26 Millionen Lkw (1,15 Millionen Lkw)
    Schoberpass: 1.428.000 Lkw (690.000 Lkw)
    Tauern: 890.000 Lkw (423.000 Lkw)
    Wechsel: 1.196.000 Lkw (800.000 Lkw)
    Semmering: 511.000 Lkw (426.000 Lkw)
    Felbertauern*: 102.000 Lkw(46.000 Lkw)
    Reschen*: 125.000 Lkw (56.000 Lkw)

    Quelle: bmvit, VCÖ 2008
    * Zahlen für 2006, weil für 2007 noch nicht vorhanden
    Die zentralen Grundsätze der Alpentransitbörse
    1. Alle Lkw mit einem höchst zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen müssen für die Fahrt über die Alpen ein Alpentransitrecht vorweisen. Dafür sind Alpentransiteinheiten zu erwerben.

    2. Die Alpentransiteinheiten sind für eine definierte Zeitperiode (etwa 15 Monate) gültig.

    3. Die Anzahl der nötigen Alpentransiteinheiten ist nach Gewicht und Schadstoffkategorie zu staffeln.

    4. Die Alpenländer einigen sich auf Mengenziele für jedes Land, damit keine Verlagerung zwischen den Ländern passiert. Die jährlichen Mengenziele werden für mindestens vier Jahre im Voraus festgelegt.

    5. Für den Lokalverkehr gibt es EU-konforme Ausnahmen.

    6. Dem Bund obliegt die Gesamtaufsicht über das System.

    7. Die Alpentransiteinheiten werden bei regelmäßigen Auktionen versteigert. Ein einzelnes am Transportmarkt teilnehmendes Unternehmen darf pro Auktion maximal 25 Prozent der Einheiten erwerben.

    8. Die Alpentransiteinheiten dürfen frei erworben und gehandelt werden.

    9. Die Entwertung der Einheiten erfolgt elektronisch mittels On-Board-Units, die in Österreich für die Lkw-Maut bereits vorhanden sind.
    Liebe Grüße
    Harry


    Sei wie eine Briefmarke, klebe solange an deinem Vorhaben bist du dein Ziel erreicht hast.

  • #2
    Möchte gerne wissen was mit der Fracht passiert die "liegen" bleibt wenn sich der Transitverkehr duch die Transitbörse verringern soll. Denn das Frachtaufkommen bleibt ja das gleiche bzw soll in den nächsten Jahren ja sogar trastisch steigen. Also wohin mit dem Mehraufkommen? Auf die Bahn? Kann ich mir nicht vorstellen, denn die ist ja jetzt schon hoffnungslos überlastet.
    Ich denke da ist jeder einzelne von uns gefragt denn:
    Wenn man in den Supermarkt geht und nicht den "billigen" Paprika, den Käse, den Joghurt etc. aus Italien kauft sondern einheimische Produkte sinkt die Nachfrage und somit das Frachtaufkommen über die Alpen.
    Aber es ist auch völlig klar das der Verbraucher solange er immer weniger Geld in der Tasche hat nunmal nach der für ihn billigsten Variante sucht.
    Darum bin ich der Meinung daß das Thema Alpentransit ein viel komplexeres Thema ist als es unsere Herren Politiker darstellen wollen.
    Denn wie gesagt nur mit einer Reduzierung der Menge an LKW´s ist es lange nicht getan
    Gruß Dino
    sigpic


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten

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